Das große Ziel unserer Fakultät ist es, moderne, auf den aktuellen und zukünftigen Bedarf des Gesundheitswesens und Gesundheitsmarktes ausgerichtete Studiengänge anzubieten. Darüber hinaus wollen wir aber auch der so wichtigen und oft vernachlässigten Zusammenarbeit der unterschiedlichen Disziplinen, also der Interdisziplinarität und Interprofessionalität, einen großen Stellenwert, Raum und Methodik geben.
Prof. Dr. Christian Rester
Bachelor.
Master.
Berufsbegleitender Master.
Altinger Marco: Präsident des Bundesverbandes "Werteorientierter Mittelstand Deutschland e.V."
Baldus Angelika: Vorstand im Deutschen Verband für Gesundheitssport & Sporttherapie e.V. Bundesgeschäftsstelle Hürth
Bredl Christian: Leiter der Landesvertretung Bayern der Techniker Krankenkasse
Brenninger Rupert: Berufsfeld und Bildungsentwicklung Pflege im Geschäftsbereich Personal der medbo Regensburg
Helmel Norbert: Geschäftsführer der Physioklinik Mengkofen
Höß Markus: Schulleiter des Comenius Gymnasium Deggendorf
Knab Claudia: Pflegedirektorin des Bezirkskrankenhauses Landshut
Prof. Dr. Melchart Dieter: Kompetenzzentrum für Komplementärmedizin und Naturheilkunde der TU München
Ortmann Hans: Landesvorsitzender des Verbandes Physikalische Therapie der Landesgruppe Bayern
Staudinger Anton: Geschäftsführung der TCM-Klinik Bad Kötzting
Dr. Trips Tobias: Oberarzt am Klinikum Traunstein
Dr. Weber Andreas: Direktor Prävention der Verwaltungsberufsgenossenschaft
Zellner Theo: Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes
Das Lern- und Transferzentrum ein Ort, praxisnahe Aus-, Fort- und Weiterbildung mit neusten Technologien und der Umsetzung von pädagogischen Methoden zu ermöglichen. Die Lernorte Berufsfachschule für Pflegeberufe, Praxis und Hochschule können hier optimal verbunden werden. In der Lernumgebung können nicht nur pflegerische Skills eingeübt werden, sondern hochkomplexe Pflege-, Betreuungs- und Notfallsituationen detailgetreu nachgestellt werden. Die Lernenden können hier optimal auf die gesteigerten Anforderungen in der beruflichen Praxis vorbereitet werden.
Das Lern- und Transferzentrum steht den Studierenden des Bachelorstudienganges Pflege dual auch außerhalb der Simulationszeiten in Form eines „Freien Übens“ unter Aufsicht von Tutoren zur Verfügung. Die Türen stehen aber auch für Studierende anderer Studiengänge, wie Physiotherapie dual, Pflegepädagogik, etc. offen.
Ein Skills Training umfasst das Einüben von bestimmten Fertigkeiten, in unserem Fall pflegerischer oder medizinischer Art (z.B. das Legen einer Magensonde unter Einbezug von hygienischen und pflegefachlichen Bedingungen oder die Herzdruckmassage im Rahmen einer Reanimation).
Bei einer Simulation wird nicht nur eine bestimmte Tätigkeit Mittelpunkt des Trainings. Eine große Rolle spielen hier zusätzlich kommunikative und umgebungsspezifische Faktoren und entsprechen somit den realen Anforderungen der komplexen Pflegepraxis.
Die Video- und Tonübertragung erfolgt in den angrenzenden Regieraum, von wo aus die Lehrkraft das Szenario verfolgen kann. Die Lernenden sind wie in der Praxis alleine im Lern- und Transferzentrum.
Für das Training im Lern- und Transferzentrum verwenden wir je nach Ziel Simulationspuppen oder Schauspielpatienten.
a, Simulationspuppen
b, Schauspielpatient:innen
In pflegerischen Simulationen wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Kommunikation zwischen Lernenden und Patient:in gelegt. Hierfür setzen wir Laien- und Profi- Simulationspatient:innen ein, um eine Pflegesituation real gestalten zu können. Diese Simulationspatient:innen geben den Lernenden im Anschluss an die Simulation wertvolle Rückmeldungen, welche Sie in ihrem Pflegealltag umsetzen können.
Partner:
Netzwerke:
Gesamtleiter: Prof. Dr. Christian Rester
Ansprechpartnerin, Bereich Pflegetraining: Tanja Jänicke-Stöger
Ansprechpartnerin, Bereich Notfalltraining in der Pflege: Heike Brandt
Laboringenieur: Hermann Schattenkirchner
Unterstützendes Lehrpersonal: Prof. Dr. Michael Boßle, Prof. Dr. Doris Eberhardt
„Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ (Pestalozzi) wird den Studierenden im Lern- und Transferzentrum ermöglicht.
In der Pflegeausbildung spielt neben fundiertem Fachwissen der Theorie-Praxis-Transfer eine sehr wichtige Rolle. Erst durch die Übertragung und Anwendung des angeeigneten Wissens kann Handlungskompetenz erreicht werden.
Im Lern- und Transferzentrum als dritten Lernort können die Studierenden im geschützten Rahmen verschiedene Praxissituationen und Patientenfälle nachstellen und durchleben. Dadurch werden Lernende umfassend auf die praktischen Einsätze vorbereitet, erlernte Tätigkeiten können an Simulatoren geübt und Pflegesituationen dazu in Simulationen nachgestellt werden, um die Inhalte aus der praktischen und hochschulischen Ausbildung zu verknüpfen.
Eine sehr wichtige Rolle spielt hier die Reflexion des eigenen Handelns sowie auch das Verstehen der Patientensituation und des institutionellen und gesellschaftlichen Rahmens. Durch die aktive Rolle der Studierenden in der Simulation sowie der anschließenden Reflexion wird das kritische Denken angeregt, Lernende nehmen Situationen ganzheitlich wahr und reflektieren diese, werden offen für Meinungen und Ansichten ihres Gegenübers und können eigene Schwächen erkennen.
Jeder Studierende durchläuft in den ersten drei Studienjahren jeweils eine LTZ-Übung. Hierzu können sich die Studierenden in Gruppen mit bis zu vier Personen für einen Termin im LTZ eintragen. Die Simulationen werden jeweils von 1 – 2 Studierenden absolviert, die Vor- und Nachbereitung der Übungen erfolgt in der Gruppe, so dass sowohl in Bezug auf die Herangehensweise als auch in der Nachbesprechung z.B. aufgetretene Schwierigkeiten in der Gruppe diskutiert werden können.
Weitere Übungen im LTZ kommen im Rahmen verschiedener Module zur Vertiefung der im Studium angeeigneten Inhalte hinzu.
Außerdem bieten wir ein freies Üben im LTZ an. Hier können die Studierenden nach ihrem individuellen Bedarf pflegerische Handlungen wie z.B. Blutentnahme, Verbände anlegen, Katheterisierung usw. unter Anleitung eines Tutors üben.
Wir haben verschiedene Szenarien abgestimmt auf den Ausbildungsstand und die Studieninhalte für die ersten drei Studienjahre entwickelt. Diese spielen in verschiedenen Settings, also sowohl im akutklinischen Bereich, im ambulanten bzw. stationären Langzeitpflegebereich und in der Kinderkrankenpflege. Damit verfolgen wir den generalistischen Ansatz der Pflegebildung und bereiten die Studierenden auf den Umgang mit PflegeempfängerInnen und deren Angehörigen aller Altersgruppen vor.
Die Studierenden können im Notfalltraining üben Akutsituationen von Anfang an zu erkennen, diesen vorzubeugen und gegebenenfalls eingetretene Notfall- und lebensbedrohliche Zustände zu behandeln.
Schwerpunkte in unseren Simulationen sind:
Zur Umsetzung dieser Trainings stehen uns von Laerdal das Simulationssystem mit ALS Man, Nursing Anne, Resusci Anne, Resusci Baby und das Debriefing-System zur Verfügung.
Durch diese hochwertigen Simulatoren und Hilfsmittel bzw. Arbeitsmittel aus dem Berufsalltag können die erlernten Skills in den jeweiligen Situationen optimal umgesetzt und trainiert werden:
Die Studierenden bereiten sich über die Online Plattform I-Learn der THD auf den Trainingstag vor.
Unmittelbar vor dem Szenario bekommen die Studierende ein Infoblatt zur jeweiligen Simulationssituation und können sich hiermit 30 Minuten lang auf das Briefing vorbereiten.
In der Phase des Briefings werden Fragen beantwortet und die letzten notwendigen Informationen zum Szenario bekannt gegeben. Im Szenario werden die Studierenden gefilmt und von einem Dozenten beobachtet. Vom Regieplatz kann ein weiterer Mitarbeiter die Sprechrolle eines Simulators übernehmen, sofern nicht direkt Schauspielpatienten am Training beteiligt sind.
Meist ist eine weitere Studierenden-Gruppe à 4 Personen mit im Raum und hat Beobachtungsaufgaben. Diese Studierenden verhalten sich ruhig und werden erst im Debriefing mit einbezogen. Im Debriefing dürfen zuerst die „aktiven“ Teilnehmer ihre Eindrücke und ihre Problemstellung schildern. Die Dozenten unterstützen hierbei bei der Reflexion und der Diskussion der aufgetretenen Probleme und verschiedener Lösungswege.
Die Beobachter schildern anschließend ihre Eindrücke gemäß ihrer Beobachtungsaufgaben. Diese Informationen können von den aktiven Teilnehmern in die Nachbearbeitungszeit, als gewinnbringende Unterstützung, mitgenommen werden.
Vorbereitungszeit | Briefing | Szenario | Debriefing | Nachbereitung | |||||||||
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Simulationssituation:
Beispiele unserer Trainings:
Dekan
Prodekanin
Studiendekan
Beauftragte für die Gleichstellung von Frauen in Wissenschaft und Kunst
Studiengangskoordinatoren
Studienfachberatung
Praktikumsbeauftragter
Prüfungskommission
Vorsitzende:
Mitglieder:
Fakultätsrat
Mitglieder Kraft Amtes:
Gewählte Vertreter Professoren
Gewählte Vertreter wissenschaftliches Personal
Gewählte Vertreter nichtwissenschaftliches Personal
Gewählte Vertreter Studierende
Assistenz
Einmal einen Auslandsaufenthalt an einer renommierten US-Universität zu absolvieren ist für viele Studierende und Forschende sicherlich ein Traum. Für die Doktorandin Sandra Maurer und zwei Studierende des Studiengangs Physician Assistant der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) wurde dieser vor Kurzem Realität. Sie durften je zwei Wochen an den renommiertesten Universitäten in den USA, der Harvard Medical School in Boston sowie der Yale University in New Haven, forschen und Praxiserfahrung sammeln.
Im Rahmen eines Reisestipendiums der Boehringer Ingelheim Stiftung hat sich für Sandra Maurer, die ihre naturwissenschaftliche Promotion im Rahmen des Bayerischen Wissenschaftsforums Verbundkollegs unter der Betreuung von Prof. Dr. Aung und Prof. Dr. Härteis anfertigt, die Möglichkeit ergeben, einen Forschungsaufenthalt an der Harvard Medical School in Boston zu absolvieren. Im Labor des Departments of Surgery am Boston Children’s Hospital konnte sie neue Techniken und Arbeitsweisen kennenlernen sowie an aktuellen Fragestellungen arbeiten. Ziel war es, sich vor Ort intensiv mit den experimentellen Methoden und Forschungsansätzen vertraut zu machen und die gewonnenen Erkenntnisse für die Doktorarbeit im Bereich der Wundforschung zu nutzen. Dieser Aufenthalt stellt einen bedeutenden Schritt in der internationalen Zusammenarbeit zwischen der THD, der UR und der Harvard Medical School dar.
Gleichzeitig hatten zwei Studierende des Studiengangs Physician Assistant der THD, Florian Lang und Lukas Safranek, die Gelegenheit, an der Yale University im Bereich Paramedics und Emergency Medicine zu hospitieren. Im Vordergrund des Aufenthalts stand das Kennenlernen des amerikanischen Rettungsdienstes. Stationiert an verschiedenen Feuer- und Rettungswachen durften sie die Paramedics zu Einsätzen begleiten und unter anderem bei lebensrettenden Maßnahmen assistieren. Zudem konnten sie einen Tag in einer Notaufnahme verbringen und nähere Einblicke in die Aufgabenbereiche und Tätigkeiten der amerikanischen Physician Assistants erhalten. Diese einzigartigen Erfahrungen ermöglichten den Studierenden nicht nur wertvolle internationale Einblicke, sondern eröffnen auch neue Optionen für ihre berufliche Zukunft und die Weiterentwicklung des Physician Assistant Studiengangs an der THD.
Die Aufenthalte an diesen renommierten Universitäten fördern den Austausch von Wissen und Best Practices zwischen Deutschland und den USA und stärken die akademische Vernetzung auf internationaler Ebene. „Wir freuen uns über die Möglichkeit, mit solch angesehenen Institutionen zusammenzuarbeiten und unseren Studierenden sowie Forschenden wertvolle internationale Perspektiven zu bieten“, sagt Prof. Dr. Aung. Die Finanzierung des Aufenthalts erfolgte durch großzügige Spenden von Patientinnen und Patienten von Prof. Dr. Aung sowie durch die Bayerische Forschungsallianz (BayFOR).
Auf der Dreiländertagung 2024 am 26. und 27. September in Linz vertritten vier wissenschaftliche Mitarbeitende die Technische Hochschule Deggendorf (THD) und präsentierten ihre Forschung im Bereich Gesundheitsversorgung. Unter dem diesjährigen Veranstaltungstitel Vernetzt versorgen erläuterten sie ihre Ergebnisse zu Bildungsprogrammen für ländliche Regionen, Orientierungshilfen für effiziente Behandlungswege sowie Videosprechstunden und deren Wirkung.
Die an der FH Gesundheitsberufe Oberösterreich ausgerichtete Veranstaltung akzeptierte alle eingereichten Forschungsarbeiten der THD zur Präsentation: Norbert Lichtenauer vom Gesundheitscampus Bad Kötzting (GCBK) stellte die Studie „TeleSetting gestalten in Teletherapie und Telepflege“ vor, die die Wirkung von Videosprechstunden beleuchtet. Lukas Schmidbauer (GCBK) und Milena Fels berichteten über die „Gesundheitskompetente Kommune – eine interprofessionelle, internationale Winter School“, einem länderübergreifenden Bildungsprogramm zur Förderung von Gesundheitskompetenz in ländlichen Regionen. Daniel Schümann und Stefan Schönstein zeigten Methoden zur „Entscheidungsfindung mittels Clinical Reasoning im Rahmen von Health Pathways“ in der Lehre auf.
Die Forschenden informierten sich zudem bei Symposien über aktuelle wissenschaftliche Schwerpunktthemen und erweiterten im Austausch mit weiteren Expertinnen und Experten das professionelle Netzwerk der Hochschule.
Auch in diesem Jahr öffneten die Studierenden des Studiengangs „Physician Assistant“ an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) wieder ihre Türen für die jüngsten Medizinfans. Am Freitag, 18. Oktober stand das Thema „Teddy Doc“ im Rahmen der beliebten Kinderuni auf dem Programm. Rund 80 Kinder nahmen die Möglichkeit wahr, spielerisch in die Welt der Medizin einzutauchen.
Unter der Leitung von Johannes Belko begann die Veranstaltung mit einer kindgerechten Einführung in den menschlichen Körper, bei der die wichtigsten Organe und deren Funktionen erklärt wurden. Im Anschluss wurden die jungen Gäste in kleinere Gruppen eingeteilt, um an sechs Stationen praktische Erfahrungen zu sammeln und verschiedene medizinische Untersuchungen auszuprobieren. Mehrere Studierende des Physician Assistant-Studiengangs standen als fachkundige Ansprechpartner zur Seite. Sie erklärten die Abläufe, leiteten die Untersuchungen an und beantworteten die zahlreichen neugierigen Fragen der Besucher.
Eine der besonders spannenden Stationen war das EKG, durch das die elektrischen Signale des Herzens sichtbar gemacht wurden. Hier durften die Kinder mit einem Quiz nach Unregelmäßigkeiten suchen und die Funktion des Herzens besser verstehen. An den Neurologie-Stationen wurde das Gehirn untersucht. Reflexkontrollen, Gleichgewichtsübungen und Empfindungstests gaben einen Einblick in die Welt der Sinne. Faszinierend war für viele Kinder auch der Ultraschall. Dank der Einführung am Beginn der Veranstaltung konnten die Medizinfans die verschiedenen Organe auf dem Bildschirm bereits selbstständig wiedererkennen und mit Begeisterung ihr neues Wissen mit den Studierenden teilen.
Die Erste Hilfe war ebenfalls ein wichtiges Thema: Die jungen Gäste lernten, wie im Notfall richtig zu reagieren ist, was beim Absetzen eines Notrufs wichtig ist und wie einer bewusstlosen Person geholfen werden kann. Zum Abschluss wurde noch die Lunge abgehört – eine Untersuchung, die viele bereits von ihren Arztbesuchen kannten. Nun hatten die Kinder die Gelegenheit, diese selbst durchzuführen. Auch Studiengangsleiter Prof. Dr. Thiha Aung beteiligte sich an den Stationen und vermittelte spielerisch medizinisches Wissen. Die Begeisterung der Teilnehmenden war groß und am Ende der Veranstaltung wurde deutlich: Viele hätten gerne noch mehr Zeit gehabt, um weiter zu forschen und zu entdecken.
Die Kinderuni wird organisiert vom MINT-Team der THD. Weitere Infos und alle Termine unter www.th-deg.de/kinderuni. Die nächste Kinderuni in Deggendorf findet am 22. November zum Thema: „Geheime Agenten der Sicherheit - Die Super-Scanner, die uns schützen“ statt.
Das gibt es bestimmt nicht oft. Sie hat die Doktorurkunde noch nicht in der Tasche, da wird sie schon zur Professorin berufen: Denise Bernhard-Banza übernimmt seit 1. Oktober das Lehrgebiet „Advanced Nursing Practice“ an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der Technischen Hochschule Deggendorf (THD).
„Advanced Nursing Practice“ bezeichnet Pflegefachpersonen, die ein herausgehobenes Spezialwissen und spezielle Fähigkeiten in einem Fachgebiet aufweisen. Denise Bernhard-Banza ist Expertin in der allgemeinen Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Besonderen Fokus legt sie auf die Verbesserung der Stillsituation kranker Kinder in der Kinderklinik. Zudem forscht die 42-Jährige zu Diskriminierung in Pflege und Gesundheitswesen. Dem Ruf an die Deggendorfer Hochschule ist sie gefolgt, weil „die Menschen hier auf unfassbare offene Weise mich direkt in ihre Herzen geschlossen haben. Andererseits ist es eine spannende Aufgabe, die pflegerische Versorgung im ländlichen Bereich mitgestalten zu dürfen, denn dort wird professionelle Pflege bereits jetzt aber auch in Zukunft dringendst benötigt“, so Bernhard-Banza. Die frisch gebackene Professorin freut sich besonders auf die Zusammenarbeit mit den Studierenden. „Deshalb habe ich mich überhaupt erst entschieden, Professorin zu werden“, erklärt sie. Dass ihr die Arbeit mir den Studierenden liegt, konnte sie während ihrer Tätigkeit als Verwaltungsprofessorin in Göttingen feststellen. Theorie und Praxis zu verknüpfen ist ihr ein zentrales Anliegen. Die Studierenden können sich auf einen großen Erfahrungsschatz der neuen Dozentin freuen. Bevor ihr Weg nach Deggendorf führte, arbeitet die gebürtige Darmstädterin neben ihrer Tätigkeit in Göttingen als Referentin am Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und als Organspendekoordinatorin der Deutschen Stiftung Organtransplantation. Gerade in dem hochspezialisierten Bereich der Organspende wird laut Bernhard-Banza klar, wie robust unser Gesundheitssystem ist und gleichzeitig, dass Veränderungen absolut notwendig sind, damit dies in Zukunft auch weiterhin so bleibt. Mit ihrer Forschung und Lehre als neue Professorin der THD wird sie ihren Beitrag am derzeitigen Wandel im Gesundheitssystem und speziell in den Pflegeberufen leisten. Und bald heißt es dann: „Willkommen, Frau Prof. Dr. Denise Bernhard-Banza“. Die Verteidigung ihrer Doktorarbeit am Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München befindet sich in den letzten Zügen.
Am Freitag, 11. Oktober fand der BGM-Marktplatz des Instituts für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und Arbeitssicherheit der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) statt. Im Rahmen der Veranstaltungen kamen Fachleute, Unternehmen und Interessierte aus verschiedenen Branchen zusammenbrachte. Ziel der Veranstaltung war es, innovative Ansätze und Best Practices für gesunde und sichere Arbeitsbedingungen zu präsentieren und zu diskutieren.
Die Eröffnung übernahmen Prof. Dr. Horst Kunhardt und Jasmin Lerach. Sie betonten, wie wichtig es ist, Gesundheit und Sicherheit in Unternehmen nachhaltig zu verankern. Der langfristige Erfolg von Betrieben hänge maßgeblich davon ab, wie gut sie in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden investieren, so Kunhardt und Lerach.
Constantin Walter und Linda Öttinger stellten ihre herausragenden Bachelorarbeiten vor. Beide präsentierten innovative Konzepte, die zeigen, wie moderne Gesundheitsförderung in der Praxis gestaltet werden kann. Ihre wissenschaftlichen Arbeiten lieferten wertvolle Ideen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und trafen auf großes Interesse bei den Zuhörenden.
Claudia Ernst von der Bayerischen Polizei sorgte mit ihrem Vortrag über „BGM bei der Polizei Bayern“ für weitere Einblicke in die Praxis. Sie schilderte, wie spezifische Maßnahmen zum Erhalt der körperlichen und psychischen Gesundheit der Beamtinnen und Beamten entwickelt und umgesetzt werden. Besonders beeindruckend war die detaillierte Darstellung, wie die Polizei Bayern auf die besonderen Herausforderungen des Polizeidienstes eingeht.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden die Zertifikate der Projektweiterbildung BKK ProVita „NAGESIP“ übergeben. Diese Weiterbildung zielt darauf ab, nachhaltige Gesundheits- und Sicherheitsprozesse in Unternehmen zu fördern und langfristig zu etablieren.
Abschließend referierte Prof. Dr. Josef Scherer zum Thema „Soziale Nachhaltigkeit und Betriebliches Gesundheitsmanagement“. Er betonte die Bedeutung von nachhaltiger Unternehmensführung, die sowohl ökonomische als auch soziale Aspekte berücksichtigt. Scherer unterstrich, dass Unternehmen, die in das Wohl ihrer Mitarbeitenden investieren, nicht nur die Zufriedenheit und Produktivität steigern, sondern auch ihre Zukunftsfähigkeit sichern.
Die Veranstaltung endete mit einem Get Together und einer Poster-Session, die den Teilnehmenden die Möglichkeit bot, sich weiter über die präsentierten Projekte auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.
Insgesamt zeigte die Fachtagung, wie wichtig der Austausch von Ideen und Erfahrungen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement ist. Die vorgestellten Ansätze lieferten wertvolle Impulse, um die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz in der Praxis weiter voranzutreiben und Unternehmen zukunftsfähig zu gestalten.
Prof. Dr. Thiha Aung und vier Studierende des Bachelorstudiengangs Physician Assistant (PA) der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) leisteten im September erneut humanitäre Hilfe in Uganda. Der durch Spenden finanzierte Aufenthalt galt der medizinischen Behandlung und der Aufklärungsarbeit zu vorherrschenden, schwerwiegenden Erkrankungen wie dem Lymphödem.
Während des Aufenthalts an der Grenze zwischen Uganda und Kongo sowie der Bugema Universität nahmen die Studierenden mit Prof. Dr. Aung an zwei Uganda Lymphedema Medical Camps teil, bei denen sie über 70 Lymphödempatienten konservativ behandelten und sie über Hygienemaßnahmen aufklärten. Die Erkrankung, die durch verschiedene Infektionen und den Kontakt mit Erdmineralien verursacht wird, betrifft vor allem arme Kinder, die oft ohne Schuhe auf Feldern und in Bergregionen arbeiten.
„Die Studierenden haben außergewöhnliche Leistungen gezeigt und sich unermüdlich für das Wohl der Patienten eingesetzt“, so Prof. Dr. Aung. Während einiger herausfordernder Operationen an Lymphödempatienten in Kamwenge, arbeiteten die Studierenden sogar unter extremen Bedingungen bei Temperaturen über 35 Grad Celsius. Trotz mehrfacher Kreislaufprobleme bewältigten sie sechs Stunden im Operationssaal.
An der Bugema Universität wurden weitere 70 Patienten konservativ behandelt als auch operativ vorbereitet. Pr. Moses Ndimukika Maka, Präsident der Universität, zeigte sich beeindruckt von den Ergebnissen der Arbeit und sprach eine Einladung für Februar 2025 aus.
Auch das Innenministerium Ugandas sowie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben Prof. Dr. Aung und die PA-Studierenden eingeladen, um gemeinsam Maßnahmen zur Behandlung der Erkrankung zu ergreifen und Aufklärungsarbeit zu leisten. In vielen Regionen Ugandas werden Ödeme als „Hexenwerk“ betrachtet, was die Stigmatisierung der betroffenen Patienten verstärkt.
Die Finanzierung des Aufenthalts konnte durch großzügige Spenden der Patienten von Prof. Dr. Aung sowie durch die Unterstützung vom Verein zur Förderung der Lymphödemtherapie e.V. sichergestellt werden.
Vom 20. bis 21. September fand an der Medizinischen Universität Graz die 20. Europäische Doktorandenkonferenz der Pflegewissenschaft statt. Diese ermöglicht den internationalen Austausch unter Wissenschaftlern in der Pflege, die enge Verzahnung laufender Projekte und die gemeinsame Entwicklung der Disziplin. Auch zwei Wissenschaftler der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) nahmen an der Konferenz teil und stellten zwei Forschungsprojekte vor.
Lydia Bauernfeind berichtete über die durchgeführte Entwicklung eines speziellen Fragebogens. Diesen setzte sie dazu ein, aktuelle Rollen und Verantwortlichkeiten von Pflegefachpersonen auf Kinderintensivstationen bei der Beatmungsentwöhnung zu identifizieren. Darauf aufbauend plant sie nun die Umsetzung eines standardisierten Vorgehens bei der Beatmungsentwöhnung von Säuglingen und Kleinkindern in der pflegerischen Praxis.
Fritz Sterr präsentierte in seinem Vortrag die Ergebnisse einer umfassenden Literaturarbeit zu erweiterten Pflegerollen in der Akutversorgung. Die THD entwickelt derzeit einen Masterstudiengang, durch welchen Gesundheitsfachpersonen (z.B. Pflegende, Notfallsanitäter) als ‚Advanced Practitioner‘ ausgebildet werden. In der Literaturarbeit konnten vielseitige Vorteile für Patienten in der Akutversorgung identifiziert und die Notwendigkeit der Studiengangentwicklung untermauert werden.
Dass digitale Helfer für Seniorinnen und Senioren im eigenen Haushalt nicht nur für mehr Sicherheit sorgen, sondern auch länger deren Eigenständigkeit ermöglichen können, das hat das Forschungsprojekt »DeinHaus4.0« der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) bewiesen. Wie dies konkret umgesetzt werden kann, darüber plaudert Professor Horst Kunhardt gerne mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern auf der Wissenschaftsbank der THD. Am 20. September von 11:30 bis 13:30 Uhr am Oberen Stadtplatz (Höhe Metzgergasse) beim Deggendorfer Gesundheitstag.
„Moderne Technik im Zuhause“, so Kunhardt, „kann im Alter mehr Lebensqualität, mehr Eigenständigkeit und mehr Sicherheit für hilfs- und pflegebedürftige Menschen bieten.“ Wie das genau geht, wie die Pflege in der Zukunft aussehen könnte und welche Entlastungsmöglichkeiten für Pflegepersonal bzw. pflegende Angehörige es schon jetzt gibt, über diese Dinge und weitere offene Fragen kann man mit dem THD-Professor sprechen. Deshalb gerne auf die Science Bench setzen und dann: Frag den Professor!
Die Europäische Union hat ein bedeutendes Forschungsprojekt zur Entwicklung eines neuartigen Konzepts der Informationsübertragung für aktive implantierte medizinische Geräte (eng. AIMD) bewilligt. Die Technische Hochschule Deggendorf (THD), Universität Regensburg (UR) und Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg (FAU) sind Kooperationspartner.
AIMD wie Herzschrittmacher oder implantierte Defibrillatoren arbeiten autonom im Körper und unterstützen Körperfunktionen oder geben Medikamente ab. Zu Steuerungs- und Kontrollzwecken müssen Daten dabei effizient an körperexterne Geräte übertragen werden. Das Projekt ERMES (Information transfer between medical doctors and implanted medical devices via synthetic molecular communication) zielt darauf ab, innovative Kommunikations- und Sensorsysteme zu entwickeln, die die Herausforderungen bei der Datenübertragung zwischen AIMD und externen Geräten überwinden. Die eingeschränkten Möglichkeiten dieser Geräte stellen eine erhebliche Hürde für medizinische Fachkräfte dar, insbesondere aufgrund der Limitierungen klassischer Übertragungswege innerhalb des Körpers.
Letztlich soll das Projekt zu einer besseren Patientenversorgung führen. „Zukünftige Anwendungen könnten die Behandlung von Tumoren und chronischen Krankheiten sowie die Überwachung des Gesundheitszustands umfassen, indem bestimmte Moleküle (Biomarker) mithilfe der AIMD überwacht werden“, so Projektleiter der THD, Prof. Dr. Aung.
Für das Projekt ERMES stellt die Europäische Union im Rahmen des hoch kompetitiven Förderprogramms Horizon Europe - European Innovation Council Pathfinder Open - 3,7 Millionen Euro über einen Förderraum von 36 Monaten zur Verfügung. Geleitet wird das Projekt an den bayerischen Hochschulen von Prof. Dr. med. Thiha Aung (THD, Fakultät für Angewandte Gesundheitswissenschaften), Prof. Dr. Silke Härteis (UR) und Dr. Max Schäfer (FAU). Zu den weiteren Partnern zählen Institutionen aus Finnland und Frankreich, sowie die federführende Università di Catania in Italien. Zusätzlich ergänzen vier Unternehmen das Konsortium um ihre Expertise.
Mit Prof. Dr. Fanny Kählke kommt eine Expertin für digitale Anwendungen und internetbasierte Interventionen im Gesundheitswesen an die Technische Hochschule Deggendorf (THD). Die gebürtige Brandenburgerin wird künftig an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften Studierenden E-Health-Anwendungen näherbringen, um diese langfristig im Gesundheitssektor zu integrieren.
E-Health umfasst die Entwicklung, Erprobung und Implementierung digitaler diagnostischer und interventioneller Innovationen in der Gesundheitsförderung, Prävention, Kuration, Rehabilitation und Pflege – beispielsweise für die Bewegungserkennung oder Sturzprophylaxe. Die 36-Jährige forschte bislang vor allem zur Wirksamkeit und Kosteneffektivität internet- und mobilbasierter Interventionen und digitaler Gesundheitsanwendungen im Bereich E-Mental-Health. Zukünftig möchte sie sich besonders auf die Akzeptanz und langfristige Implementierung solcher Anwendungen in den verschiedenen Studiengängen der THD im Bereich der Gesundheitswissenschaften und in der Forschung fokussieren, um die Vorteile dieser sichtbar und nutzbar zu machen. Ihre Motivation? „Der Weg ist das Ziel“, denn nur eine nachhaltige Einführung von E-Health-Anwendungen kann im Praxisalltag Arbeitsprozesse ergänzen und erleichtern, um die Gesundheit unserer Gesellschaft langfristig und effizient zu fördern.
Die Medizinpädagogin und Gesundheitswissenschaftlerin studierte zunächst an der Technischen Universität Dresden Gesundheit und Pflege, sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. Anschließend unterrichtete sie innerhalb ihres Referendariats am Oberstufenzentrum Johanna Just in Potsdam. Nach einem zweiten Masterabschluss folgte im Rahmen ihres Promotionsstudiums an der Technischen Universität München ein Forschungsaufenthalt in Perth, Australien. Eine Station prägte Prof. Dr. Fanny Kählke dabei ganz besonders: „Mein Studium im internationalen Master of Science in Public Health in Schweden hat in mir den Wunsch geweckt, durch anwendungsbasierte oder interventionelle Forschung die Gesundheit der Gesellschaft langfristig zu fördern und zu unterstützen.“ Sie profitierte insbesondere von der intensiv anwendungsbezogenen Lehre an der Universität Umeå und dem anregenden Austausch mit internationalen Mitstudierenden verschiedener Länder und Kulturen.
Diese wertvollen Erfahrungen möchte Prof. Dr. Fanny Kählke ab dem Wintersemester 2024/25 auch Studierenden an der THD im Fachgebiet E-Health ermöglichen. Dafür gestaltet sie ihre Lehre möglichst abwechslungsreich und versucht mit dem Blended-Learning-Konzept selbstständiges Lernen, den Austausch, Reflektion und Diskussion zu fördern.
An der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) wurden am Mittwoch, 7. August zwei herausragende Bachelorarbeiten im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung mit einer Auszeichnung zum Wissenschaftspreis prämiert. Die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) und das Institut für Betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit der THD ehrten Pia-Luisa Böhmisch und Sarah Michalski für ihre wertvollen Beiträge zur Förderung gesunder und sicherer Arbeitsbedingungen.
Die Bachelorarbeit von Pia-Luisa Böhmisch, die sie im technischen Dienst der Barmherzige Brüder Behindertenhilfe gGmbH Niederbayern verfasste, trägt den Titel „Handlungsempfehlung für eine menschengerechte Arbeitsgestaltung unter Einbezug moderner Strategien“. Die Auszeichnung betont die Bedeutung der praktischen Umsetzung von menschengerechten Arbeitsstrategien in Unternehmen und Einrichtungen. Sarah Michalski wurde für ihre Bachelorarbeit mit dem Titel „Notfall- und Krisenmanagement im Travel Management – Erstellung von Notfallplänen“ ausgezeichnet. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit der präventiven Planung und dem Management von Notfallsituationen im Bereich des Reise- und Krisenmanagements, einem Thema von hoher Relevanz für die betriebliche Sicherheit und das Wohl der Mitarbeitenden.
An der feierlichen Preisverleihung nahmen neben dem Präsidenten der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), Prof. Waldemar Berg, auch Simon Schindlmayr als Vertreter der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) teil. Zu den Gästen zählten zudem Prof. Dr. Horst Kunhardt und Jasmin Lerach, Mitarbeiterin am Institut für Betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit sowie Jurymitglied des Wissenschaftspreises.
Der Wissenschaftspreis der VBG und des Instituts für Betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit der THD ist eine bedeutende Auszeichnung für studentische Arbeiten, die wertvolle Beiträge zur Gestaltung sicherer und gesunder Arbeitsumgebungen leisten. Die prämierten Arbeiten von Pia-Luisa Böhmisch und Sarah Michalski setzen dabei neue Maßstäbe und dienen als Inspiration für zukünftige Forschungsprojekte in diesem Bereich.
Schon bald soll es an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) einen Bachelor-Studiengang für Logopädie geben. Am 24. Juli fand dazu in der Deggendorfer Land-Au ein Treffen mit führenden Akteuren verschiedener Gesundheitsfachberufe, insbesondere aus der Logopädie statt. Im Mittelpunkt der Diskussion stand der erhebliche Fachkräftemangel in der Sprachtherapie, die Notwendigkeit der Akademisierung und die Förderung von Synergien zwischen Bildungseinrichtungen und Praxis.
Für den Dekan der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften, Prof. Dr. Christian Rester, war der Austausch richtungsweisend. „Sowohl Führungskräfte von umliegenden Unternehmen als auch Schulleitungen weisen auf die große Dringlichkeit hin“, so Rester. „Vorhandene Stellen sind oft unbesetzt, was die Betreuung erheblich beeinträchtigt, besonders bei Kindern.“ Eine Aufstockung des Personals sei von Nöten, um flächendeckende Unterstützung sicherzustellen. Rester unterstrich dabei die Bedeutung von Kooperationen zwischen Hochschulen und Praxiseinrichtungen, denn „nur so kann eine exzellente Ausbildung mit hohem Praxisbezug im Studium ermöglicht werden.“
Milena Fels, wissenschaftliche Mitarbeiterin der THD und Expertin für Gesundheitsberufe, betonte die Notwendigkeit ergänzender Studiengänge während oder auch nach der Berufsausbildung. „Wir müssen neue Wege gehen, um die Ausbildung zu verbessern und Synergien zu nutzen. Das betrifft auch die Weiterqualifizierung bereits praktizierender Fachkräfte“. Dabei sei eine umfassende Datenerhebung erforderlich, um den genauen Bedarf und die bestehenden Gegebenheiten zu ermitteln. „Dies ist die Basis für eine gezielte Weiterentwicklung des Berufsbilds und auch der einzelnen Fachkräfte“, so Fels. Die Teilnehmenden erhoffen sich in diesem Zusammenhang außerdem Unterstützung von Seiten der Politik.
Für Professor Rester ist klar: „Die Akademisierung der Sprachtherapie ist ein notwendiger Schritt zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung. Kurzfristig sollen additive Modelle gestartet werden, während langfristig eine vollständige Akademisierung angestrebt werden sollte“. Die THD wolle hier Vorreiter sein und diesen Prozess gemeinsam mit ihren Partnern schwungvoll vorantreiben.
Fünf Studentinnen des dualen Studiengangs Physiotherapie mit Schwerpunkt Bewegungswissenschaften der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) führten im Juli erfolgreich ein Projekt zur nachhaltigen Gesundheitsförderung in Schulen ab. An einer oberösterreichischen Volksschule arbeiteten sie in interaktiven Workshops mit Kindern von sechs bis zehn Jahren sowie deren Eltern und Lehrkräften.
Die österreichischen Studentinnen Sandra Bodenhofer, Eva Prenninger, Lioba Reichsöllner, Lena Schinagl und Katharina Seyfried vermittelten Effektwissen und entwickelten mit den Teilnehmenden individuell angepasste Strategien für Bewegung, Psyche, soziales Umfeld und Ernährung. Dabei wurden nach dem bio-psycho-sozialen Modell, die Wechselwirkungen zwischen biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren berücksichtigt. Die ganzheitliche Herangehensweise zielt darauf ab, Eigenverantwortung und Selbstständigkeit zu stärken und Personen in die Lage zu versetzen, gesunde Lebensgewohnheiten langfristig in ihren Alltag zu integrieren.
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren durchweg positiv. Viele Eltern äußerten, dass sie wertvolle Anregungen für einen gesünderen Lebensstil erhalten hätten, die sie nun gemeinsam mit ihren Kindern umsetzen werden. Studiengangsleiterin Dr. Stephanie Hecht zeigte sich beeindruckt vom Engagement und der Professionalität der fünf Studentinnen: „Ein sensationelles Projekt, genau wie man es sich vorstellt“.
Das Zusatzstudium Physiotherapie mit Schwerpunkt Bewegungswissenschaften befähigt Therapeutinnen und Therapeuten interprofessionell zu kommunizieren und evidenzbasiert zu arbeiten. Dabei eröffnet der Bachelorabschluss zusätzliche berufliche Chancen, beispielsweise auch im betrieblichen Gesundheitsmanagement.
Am Freitag, 28. Juni fand an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) die Mitgliederversammlung des Hochschulverbund Gesundheitsberufe e. V. (HVG) und die Neuwahl des Vorstandes statt. Daran schloss eine Fachtagung für alle Interessierten zum Thema „Gesundheitsversorgung nachhaltig gestalten – Die Zukunft der Therapieberufe“ an.
Der Hochschulverbund für Gesundheitsfachberufe besteht aus Vertretenden der deutschen Hochschulen mit Studiengängen für Physio-, Ergotherapie und Logopädie und setzt sich für die Vollakademisierung der Therapieberufe ein. In diesem Jahr wurde der Vorstand des HVG neu gewählt: Nun vertreten Prof. Dr. Bernhard Borgetto (1. Vorsitzender, HAWK Hildesheim), Prof. Dr. Andrea Pfingsten (2. Vorsitzende, OTH Regensburg), Elisabeth Meyer (2. Vorsitzende, HS Gesundheit Bochum), Prof. Dr. Jutta Räbiger (erweiterter Vorstand, ASH Berlin) und Dr. Minettchen Herchenröder (erweiterter Vorstand, Physio Deutschland) den HVG.
Prof. Dr. Stephanie Hecht, Leiterin des Studiengangs Physiotherapie dual Schwerpunkt Bewegungswissenschaften an der THD, eröffnete die anschließende Fachtagung mit ihren drei Bulletpoints für Nachhaltige Therapie. Darunter sieht sie zum einen die Entwicklung eines Verständnisses von Gesundheitsförderung und Prävention, das in den Therapieberufen an vielen Stellen noch zu wenig verankert ist. Zum anderen nannte sie den Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz (2020), der verdeutlicht, wie wichtig die Förderung der Gesundheitskompetenz in der Gesellschaft ist. Als dritten Punkt führte sie das Gutachten vom Sachverständigenrat Gesundheit & Pflege (2024) an, der ebenfalls die Förderung der Gesundheitskompetenz fordert, um die Lebensqualität der Menschen zu steigern und Versorgungsbedarfe zu senken.
Anschließend folgten Grußworte von Prof. Dr. Christian Rester, Dekan der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der THD, mit einer kurzen Vorstellung der Fakultät, sowie von Prof. Dr. Bernhard Borgetto, 1. Vorsitzender des HVG..
Dr. Stefan Peters, Professor an der Universität der Bundeswehr München und Ressortleiter Wissenschaft des Deutschen Verbandes für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. (DVGS), referierte in seiner Keynote zum Thema „Nachhaltige Therapie“. Dr. Stefan Peters ist Experte auf dem Gebiet der bewegungsbezogenen Versorgungsforschung und berichtete aus seinen Erfahrungen und den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Versorgung von psychischen Krankheiten mit Bewegungsinterventionen. Bestimmt herausstechend war die Erkenntnis, dass die Wirkung von professioneller initiierter Bewegungsförderung den weiteren Therapien von Depressionen mindestens gleichgestellt ist, jedoch ohne Nebenwirkungen auskommt.
Kern der Veranstaltung waren Workshops zur Entwicklung der Lehre in den Therapieberufen. Die Teilnehmenden beschäftigten sich in drei Gruppen zu den Themen Direktzugang, Therapieprozess und Gesundheitskompetenz in der Lehre. Auf Basis der Leitfragen „Was gibt es schon?“ und „Was brauchen wir noch?“ fand eine einstündige Arbeitsphase in den Gruppen statt. Anschließend wurden die Ergebnisse dem Plenum vorgestellt und diskutiert.
Die Ergebnisse zeigten, dass zu allen Themen bereits einige Grundlagen vorhanden sind, es allerdings häufig an der Umsetzung in der Lehre und den notwendigen Strukturen dafür mangelt. So gibt es in vielen Studiengängen bereits spezifische Module, die die Studierenden auf den Direktzugang vorbereiten, allerdings fehlt in der Versorgung weiterhin der rechtliche Rahmen. Ähnlich gestaltet es sich beim Therapieprozess. Auch hier sind, je nach Profession, bereits viele Unterthemen in den Studiengängen verankert, jedoch mangelt es an Möglichkeiten zum Transfer in die Gesundheitsversorgung. Im Rahmen der Gesundheitskompetenz gibt es bereits Definitionen und Modelle, die die Grundlage für die Umsetzung in den Therapieberufen bilden können, allerdings fehlt auch hier zum Großteil die Kompetenz in den Professionen. Grundlagen für die Umsetzung von Gesundheitskompetenz-Modellen in den Therapieberufen sind unter anderem geregelte Ausbildungsstrukturen, die mit einer Vollakademisierung einhergehen, sowie Konzepte für die Regelversorgung.
Prof. Dr. Stephanie Hecht schloss nach einer angeregten Diskussion den Fachtag mit dem Verweis auf die eingangs festgehaltenen Punkte für die Entwicklung einer nachhaltigen Therapie und bedankte sich bei allen Anwesenden für die aktive Teilnahme.
"Es gibt im Leben für alles eine Zeit, eine Zeit der Freude, der Stille, der Trauer und eine Zeit der dankbaren Erinnerung."
Mit tiefer Bestürzung müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass ein neuerlicher Schicksalsschlag unsere Hochschule getroffen hat. Schweren Herzens blicken wir auf die traurige Nachricht, dass wir am 21. Juni 2024 mit Prof. Dr. Stephan Gronwald ein überaus geschätztes Mitglied unserer Hochschulfamilie viel zu früh verloren haben.
Bis zuletzt hat Herr Professor Gronwald gegen seine schwere Krankheit gekämpft. Mit ihm gemeinsam hatten wir gehofft, dass er seinen heimtückischen Widersacher besiegen möge. Obwohl durch seine Krankheit bereits geschwächt, nahm er noch großen Anteil an dem Geschehen an unserer Hochschule. Mit Herrn Gronwald werden wir einen wertvollen und vertrauensvollen Kollegen schmerzlich vermissen, der sich mit seiner großen fachlichen Kompetenz und seinem unermüdlichen Engagement stets tatkräftig für unsere Hochschule eingesetzt hat.
Prof. Dr. Gronwald wurde im August 2015 als Professor für das Lehrgebiet "Betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit" an die Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften berufen. Von Oktober 2017 bis September 2018 war er Prodekan der Fakultät und von Januar 2019 bis Februar 2020 Dekan. Er hat die Fakultät mitgeprägt, vorangeführt und geholfen, sie so zukunftsgewandt zu gestalten, wie sie heute ist. Dabei blieb Herr Gronwald immer eine herausragende Persönlichkeit mit menschlich warmer und ebenso optimistischer Ausstrahlung.
Unsere herzlichste Anteilnahme gilt Frau Gronwald mit ihren Angehörigen, aber auch den Kolleginnen und Kollegen sowie den Studierenden, die Herrn Professor Gronwald besonders nahe standen. Wir, die Technische Hochschule Deggendorf, werden Herrn Gronwald stets ein ehrenvolles Andenken bewahren.
Eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung basiert auf Austausch, Forschung und gemeinsamem Lernen weltweit. Um speziell bei der Wundversorgung besser zu werden, ist eine verstärkte internationale Zusammenarbeit unerlässlich. Unter dem Motto „Collaborative and sustainable wound care: making everyone´s contribution count” fand von 1. bis 3. Mai der Kongress der European Wound Management Association in London statt. Mit dabei war auch die Technische Hochschule Deggendorf (THD). Lydia Bauernfeind, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW), nahm teil und konnte damit das Netzwerk der Hochschule über die Landesgrenzen hinaus erfolgreich erweitern. Die Konferenz versammelt Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Wundversorgung und umfasst Vorträge, zahlreiche Workshops und Ausstellungen zum Thema. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die Zusammenarbeit auf lokaler Ebene in Europa und darüber hinaus umgesetzt werden kann.
Bereits im November 2023 folgte Bauernfeind dem Call for Abstracts und reichte eine ihrer Forschungsarbeiten ein. Nach der Annahme konnte sie die Ergebnisse nun in London vorstellen und präsentierte ein aktuelles Projekt der Kinderklinik Dritter Orden Passau zur Vermeidung von Druckverletzungen bei Kindern im Krankenhaus. Dort wurde im vergangenen Jahr ein umfangreiches Qualitätsverbesserungsprojekt durchgeführt, in dessen Rahmen ein neues Risikoerhebungsinstrument sowie ein spezielles Verfahren eingeführt und in Schulungen an das Personal weitergegeben wurden. Die neuen Maßnahmen konnten in die pflegerische Versorgung der Kinder implementiert und präventive Schritte zur Vermeidung von Druckverletzungen, beispielsweise durch notwendige Geräte oder Bewegungseinschränkungen der Kinder, eingeleitet werden.
Darüber hinaus bot der Kongress eine Vielzahl von Symposien, in denen Bauernfeind viele neue Erkenntnisse gewinnen konnte. Auch für intensivere Fachgespräche mit Kolleginnen und Kollegen blieb während der drei Tage ausreichend Zeit.
Auch sein Geburtstag war für Prof. Waldemar Berg, seit 15. März 2024 neuer Präsident der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), kein Hindernis, seine erste Auslandsreise gemeinsam mit Prof. Dr. med. Thiha Aung, Studiengangsleiter Physician Assistant (PA), zu unternehmen. So feierte er seinen runden Geburtstag fernab der Heimat an der Yale University in New Haven (Connecticut), einer der renommiertesten Universitäten der Welt und der drittältesten Hochschule der USA. Seine Mission: Die Etablierung von PAs in Deutschland, mit dem Ziel die Stationen und Notaufnahmen zu entlasten. Insbesondere in ländlichen Gebieten würde die Akzeptanz und der Einsatz von PAs zu einer deutlichen Verbesserung der Gesundheitsversorgung beitragen.
Das Berufsbild des Physician Assistant ist in Deutschland relativ neu und in etwa mit dem Tätigkeitsprofil eines Arztassistenten vergleichbar. Zu den Aufgaben von PAs gehören beispielsweise die Beratung und Aufklärung von Patienten über Eingriffe und diagnostische Maßnahmen. Sie führen vorbereitende Anamnesen sowie körperliche Untersuchungen durch und schlagen Behandlungspläne vor. In den USA hat der Beruf bereits eine lange Tradition. „Unsere PA-Studierenden hatten kürzlich die Gelegenheit, Lehr- und Forschungsprojekte im Rahmen einer Online-Veranstaltung an der Yale University vorzustellen – eine absolute „Motivationsspritze“ für den Studiengang.“ Es sei von elementarer Bedeutung, den Studiengang „Physician Assistant“ an der THD zu stärken und dafür internationale Kooperationen einzugehen, so Berg. Für den neuen Hochschulpräsidenten und den international renommierten Chirurgen stand der Besuch eines der größten medizinischen Simulationszentren auf der Agenda. Beeindruckt zeigten sich die beiden Professoren auch von der Notaufnahme des New Haven Hospital, der Yale University und des New York Presbyterian Hospital, das mit 2.200 Betten das größte Krankenhaus New Yorks ist. Eine weitere Station war die Elite-Universität Harvard in Boston. Den Auftakt der Reise bildete das Weill Cornell Medicine in New York City, die medizinische Fakultät der Cornell University. Schnell wurde klar: PAs sind stets in bestehende Prozesse eingebunden und fester Bestandteil des amerikanischen Gesundheitswesens.
„Langfristiges Ziel ist es, ein Austauschprogramm für Lehrende und Studierende zu initiieren und gemeinsame Forschungsprojekte durchzuführen. Ich bin zuversichtlich, dass wir damit in naher Zukunft beginnen können und bis dahin über ein gut ausgebautes nationales und internationales Kooperationsnetzwerk verfügen werden“, betont Aung. Geplant sind auch internationale Kooperationen mit Wirtschafts- und Gesundheitsfakultäten, dem European Campus Rottal Inn sowie dem Zentrum für Akademische Weiterbildung der THD. „Durch die USA-Tour haben sich viele Möglichkeiten eröffnet, von denen die angehenden Medizinerinnen und Mediziner in Niederbayern auf jedem Fall profitieren werden“, so Berg und Aung abschließend.
In einer wegweisenden Zusammenarbeit zwischen der Wolf System GmbH und Prof. Dr. Horst Kunhardt von der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der TH Deggendorf entsteht eine innovative Wohnlösung, die das Potenzial hat, das Zusammenleben von Familien und ihren pflegebedürftigen Angehörigen nachhaltig zu verbessern. Mit dem neu entwickelten Seniorenmodul können Pflegebedürftige in einem eigens dafür konzipierten Modulhaus z.B. direkt im familiären Garten versorgt werden. Dadurch entfällt zum einen für beide Seiten die Unterbringung in einem Pflegeheim, zum anderen bleibt das vertraute Miteinander im Kreis der Familie im gewohnten sozialen Umfeld weiterhin bestehen. Gleichermaßen bleiben Privatsphäre und Eigenständigkeit erhalten. Das Modulhaus unterstützt die familiäre Integrität bei einer Pflegebedürftigkeit, indem es eine Lösung bietet, die sowohl den emotionalen als auch den physischen Bedürfnissen aller Familienmitglieder gerecht wird.
Mit dem Autokran in den Garten
Das Seniorenmodul ist ein Paradebeispiel für Praktikabilität und Komfort. Seine Konstruktion erlaubt es, das Haus mühelos auf einem LKW zu transportieren und mit einem Autokran auf dem gewünschten Grundstück zu platzieren. Trotz seiner kompakten Maße von 3 Metern Breite und weniger als 10 Metern Länge ist das Modulhaus geräumig genug, um ein komfortables und selbstbestimmtes Wohnen zu ermöglichen. Ein Schraubfundament garantiert dabei nicht nur eine stabile Verankerung, sondern auch eine unkomplizierte und rückstandslose Entfernung, sollte das Modulhaus jemals umgesetzt werden müssen.
Ausstattung
Innen besticht das Seniorenmodul durch eine Ausstattung, die speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten ist. Von einem angepassten Pflegebett über Lagerungshilfen, einen Deckenlifter, der die Mobilität im ganzen Haus ermöglicht – jede Einrichtungskomponente zielt darauf ab, den Alltag der Bewohner so angenehm und selbstständig wie möglich zu gestalten. Hinzu kommen höhenverstellbare Elemente, wie WC und Waschbecken, eine Küche, die sich an die Größe des Nutzers anpassen lässt, und ein intelligentes Beleuchtungssystem, das im Falle eines Sturzes automatisch Alarm schlägt.
Allein die Zusammenarbeit mit der Forschungseinrichtung TH Deggendorf zeigt, dass Wolf System sowohl auf wissenschaftlich fundierte Daten setzt als auch die Innovation im Bereich Pflege aktiv vorantreiben will. Derzeit laufende Gespräche auf politischer Ebene spiegeln das breite politische und gesellschaftliche Interesse an dieser Initiative wider. Ein Förderantrag steht bereits im Raum und es wird erwartet, dass die nächste Projektphase eine noch größere Tragweite haben wird.
Eine finale Aussage zu den Kosten des Seniorenmoduls kann noch nicht getroffen werden, allerdings steht die Überlegung im Raum, das Modul durch monatliche Leasingraten erschwinglich zu machen. Das Konzept soll als innovative Wohnlösung einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich sein.
Das Seniorenmodul steht somit nicht nur für eine neue Art des Wohnens und der Pflege im Alter, sondern auch für eine tiefgreifende gesellschaftliche Veränderung: Die Möglichkeit, pflegebedürftige Angehörige in unmittelbarer Nähe versorgt zu wissen, stärkt den Zusammenhalt in der Familie und bietet eine Alternative, die sowohl emotional als auch finanziell entlastend wirkt.
Patientinnen und Patienten ablehnen, weil schlicht keine Kapazitäten mehr vorhanden sind – das ist in der Physiotherapie keine Seltenheit mehr. Hinzu kommt, dass die Zahl der Bewerbenden sinkt, gleichzeitig aber durch den demografischen Wandel ein erhöhter Bedarf an therapeutischen Fachkräften entsteht, der mit den aktuellen Ressourcen nicht gedeckt werden kann. Der sich abzeichnende Personalnotstand erfordert zeitnahes Handeln. Aus diesem Grund lud die Gesundheitsfakultät der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) Physiotherapierende aus der Region ein, gemeinsam unter dem Motto „Fachkräfte der Zukunft – Wie sieht eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung in der Physiotherapie aus?“ Ideen zu sammeln, wie den aktuellen Problemen begegnet werden kann. Knapp 40 Physiotherapeutinnen und -therapeuten, Studierende, Auszubildende, Praxisleitungen und Angestellte aus verschiedensten physiotherapeutischen Bereichen tauschten sich im Rahmen der Veranstaltung „Physio Meets“ am 10. April aus – mit Erfolg.
Die steigenden Anforderungen in der Physiotherapie, die Zunahme komplexer Fälle sowie die Interpretation wissenschaftlicher Daten sind nur einige Beispiele, die eine Akademisierung der Physiotherapie erforderlich machen. Zudem ist zu berücksichtigen, dass in fast allen anderen Ländern die Therapieberufe bereits akademisiert sind, sodass die aktuelle Situation in Deutschland einen Wettbewerbsnachteil darstellt. In Form eines Workshops sammelten die Teilnehmenden Ideen, wie man die aktuellen Herausforderungen in der Branche meistern kann. Es zeigten sich sowohl bei den Berufseinsteigern als auch bei den erfahrenen Therapiefachkräften ähnliche Vorstellungen. Ein großes Thema war der Wunsch nach neuen, innovativen Therapiemöglichkeiten, um zukünftig die Therapie noch nachhaltiger zu gestalten. In diesem Zusammenhang wurde insbesondere die Wissensvermittlung von Gesundheitsinformationen im Rahmen der Physiotherapie diskutiert, die die Patientinnen und Patienten nachhaltig zu einem aktiveren und gesundheitsfördernden Lebensstil motivieren sollen. Auch ein verstärktes interdisziplinäres und evidenzbasiertes Arbeiten sowie die Integration von Sport- und Bewegungstherapie wurden genannt.
Zum Abschluss berichteten drei Absolvierende des THD-Studiengangs „Physiotherapie dual mit Schwerpunkt Bewegungswissenschaft“ (www.th-deg.de/psb-b) über ihre Erfahrungen. Sie zeigten auf, wie therapeutisches Fachpersonal in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden kann, zum Beispiel in Unternehmen, Kommunen oder in der Sporttherapie. Einige Studierende stellten ihr Projekt „Physiolution“ vor. Damit wollen sie die Physiotherapie untereinander besser vernetzen und über evidenzbasierte Therapie aufklären. Es ist geplant, die Veranstaltung zeitnah mit neuen Themen zu wiederholen. Aktuelle Termine finden Sie im Veranstaltungskalender unter www.th-deg.de/veranstaltungen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an physiotherapie@th-deg.de.
Die Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) setzt sich für die Erhöhung der Patientensicherheit in der Gesundheitsversorgung ein. Dazu hat sie ein Simulationskonzept entwickelt, das den Studierenden ein Simulationstraining im “Room of Horror“ anbietet. Angehende oder bereits erfahrene Gesundheitsfachpersonen sollen ihr Situationsbewusstsein trainieren können, um Risikofaktoren für Patientinnen und Patienten zu reduzieren.
Zu den Risiken zählen zum Beispiel unzureichende Hygienemaßnahmen, unsichere Umgebungsfaktoren und Medikationsfehler. Diese Gefahrenquellen können zu Schäden und unerwünschten Ereignissen führen. Obwohl das Gesundheitsfachpersonal über diese potenziellen Gefahren informiert ist, bleiben sie in der täglichen Routine oft unbemerkt und unkorrigiert. Daher ist ein gutes Situationsbewusstsein entscheidend für den Schutz der Patienten. Der “Room of Horror“ bietet eine praktische Erfahrung, um die Beobachtungsgabe, das kritische Denken und das Situationsbewusstsein in Bezug auf mögliche Bedrohungen der Patientensicherheit zu schulen.
Die Pflege eines hilfebedürftigen Familienmitglieds wird für immer mehr Menschen zu einer alltäglichen Aufgabe. Die Unterstützung im Alltag und bei der sozialen Teilhabe kann viele positive Erfahrungen mit sich bringen, aber auch sehr belastend sein. Die Technische Hochschule Deggendorf (THD) informiert pflegende Angehörige deshalb regelmäßig in kostenlosen Vortragsreihen. Am Dienstag, den 23. April findet eine Live-Simulation zur Kommunikation bei Demenz statt. Mit dabei: Schauspielerin Elisabeth Rass.
Eine Demenzerkrankung stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Dies gilt sowohl für die häusliche Pflege durch Angehörige als auch für professionelle Pflegesituationen. Ängste, Unruhezustände oder gar Aggressionen können schnell zu Situationen führen, in denen die Geduld der Pflegenden auf die Probe gestellt wird und eine einfühlsame Kommunikation schwierig erscheint.
Lehrende und Studierende der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) stellen mit einem Schauspielpatienten herausfordernde Kommunikationssituationen nach und leiten daraus praktische Handlungsanweisungen ab. In einem Praxisworkshop werden Konzepte vorgestellt, die auf aktuellen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich der chronischen Verwirrtheit basieren. Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 23. April um 13 Uhr statt und dauert circa zwei Stunden. Veranstaltungsort ist das Glashaus auf dem Campus der TH Deggendorf.
Interessierte können sich unter www.th-deg.de/vfpa kostenlos anmelden. Bei Fragen zur Veranstaltung steht Ihnen der Familienservice unter +49 991 3615-526 gerne zur Verfügung.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat ein Drittmittelprojekt bewilligt, das im Verbund der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), der Universität Regensburg (UR) und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) durchgeführt wird. Die Förderung liegt bei knapp 600.000 Euro bis 2026. Es geht darum, eine neue Testplattform für Molekulare Kommunikation und die damit verbundenen Anwendungen im Bereich der Gesundheitsüberwachung, aber auch für die mikrochirurgische Ausbildung zu entwickeln.
Prof. Dr. Thiha Aung von der THD verspricht sich von diesem Forschungsprojekt sehr viel. Mit dem sogenannten Chorion-Allantois-Membran (CAM)-Modell komme eine Alternative zum Tierversuch in der mikrochirurgischen Ausbildung von Medizinstudierenden und Ärzten zum Einsatz. „Das Modell soll als Testplattform für innovative Technologien und neue Sensorik im Bereich der Gesundheitsüberwachung etabliert werden“, sagt Aung. Wenn dies gelänge, sei das ein bahnbrechender Erfolg und ein wichtiger Schritt hin zur Realisierung potenzieller Anwendungen im Bereich des Patientenmonitorings und der personalisierten Medizin.
Ab dem Studienjahr 2024/2025 werden 110 neue Humanmedizin-Studierende am Medizincampus Niederbayern eingeschrieben sein. Die Ausbildung findet unter dem Motto »Ausbildung in der Region für die Region« an der Universität Regensburg statt. Der klinische Teil der Ausbildung wird an verschiedenen Kliniken in Niederbayern absolviert. Die Studierenden und Ärztinnen des Medizincampus Niederbayern werden die mikrochirurgischen Kurse bei Aung und Prof. Dr. Silke Härteis an der Universität Regensburg durchführen („Train-the-trainers“). Perspektivisch sollen Aus- und Fortbildungseinheiten auch an den klinischen Studienstandorten Deggendorf, Landshut, Passau und Straubing aufgebaut werden. „Die beteiligten Arbeitsgruppen sind hochmotiviert und bündeln Fachwissen und Ressourcen, um gemeinsam an der Spitze von Forschung und Innovation zu stehen“ blickt THD-Professor Aung optimistisch in die nahe Zukunft.
Medizinische Trainingstherapie im Selbsttest, Entwicklung eines „Sozialhelden“-Steckbriefs, Entdeckung der eigenen Organe mittels Ultraschall, Leben retten und im Notfall wissen, was zu tun ist, Aufzeigen der Zukunftschancen nach einem Pflegestudium – all das bietet das Schnupperstudium an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Am 4. April können Schülerinnen und Schüler die Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) und damit das breite Spektrum der angebotenen Gesundheits- und Sozialstudiengänge an der THD kennenlernen – kostenlos, unverbindlich und ohne Voranmeldung. Die Veranstaltung findet direkt an der Gesundheitsfakultät, Land-Au 27 in Deggendorf statt.
Organisiert vom Praxisreferat der AGW können Schülerinnen und Schüler in der zweiten Osterferienwoche das Studieren an einer modernen Hochschule kennenlernen. „Die Teilnehmenden bekommen einen Einblick in unsere Fakultät und die Studiengänge. Außerdem stehen Laborbesichtigungen, Vorlesungen und Workshops auf dem Programm“, so Prof. Dr. Christian Rester, Studiengangskoordinator und Dekan der Fakultät. Das Schnupperstudium gibt Antworten auf Fragen wie „Was soll ich studieren?“, „Wie läuft das Studium ab?“ oder „Welche Voraussetzungen muss ich für ein Studium mitbringen?“. Weitere Infos zum Programm gibt es online im THD-Veranstaltungskalender unter www.th-deg.de/de/veranstaltung?id=12804395.
Lymphödeme – eine der größten medizinischen Herausforderungen in Uganda. Der tief verwurzelte kulturelle Glaube, die Erkrankung sei das Ergebnis von Hexerei oder Flüchen, beeinflusst die Wahrnehmung der Krankheit stark und führt zu einer sozialen Stigmatisierung der Betroffenen. Laut Dr. med. Thiha Aung, Studiengangsleiter Physician Assistant (PA) an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), ist intensive Aufklärungsarbeit dringend notwendig, um das Bewusstsein für die Krankheit zu erhöhen und traditionelle Missverständnisse abzubauen. Bereits im Oktober vergangenen Jahres führte der THD-Professor am Klinikum Freyung bei einer Patientin aus Uganda eine sogenannte autologe vaskularisierte Lymphknotentransplantation (VNLT) durch, um ihr Beinlymphödem zu reduzieren – mit Erfolg.
Ende Februar reiste der Lymphspezialist ein weiteres Mal nach Afrika. Diesmal mit „Verstärkung“ im Gepäck: Gemeinsam mit den beiden PA-Studentinnen, Sophia Walser und Carmen Weinberger, operierte er im „Bugema University Hospital“ drei bereits vorbehandelte Lymphödem-Betroffene. Außerdem stand eine besondere Operation auf dem Programm. Im „Mulago National Specialised Hospital“ in Kampala führte das dreiköpfige Deggendorfer Team erfolgreich die erste Lymphknotentransplantation in Afrika durch. Viele weitere Hilfebedürftige vor Ort wurden konservativ behandelt, beraten und mit dem aus Deutschland mitgebrachten Verbandsmaterial ausgestattet.
„Auch wenn einigen Betroffenen geholfen werden konnte, gibt es immer noch zu viele Erkrankte, die keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Deshalb ist es unser langfristiges Ziel, nicht nur unmittelbar die Patienten zu behandeln, sondern auch nachhaltige Maßnahmen wie die Ausbildung von lokalem Fachpersonal umzusetzen, um eine flächendeckende und kontinuierliche Versorgung zu gewährleisten“, so Aung.
Die beiden Studierenden blieben trotz wiederholter Stromausfälle im Operationssaal oder der Verwendung eines Wassertrogs zum sterilen Waschen die ganze Zeit über gelassen und zeigten eine beeindruckende Improvisationsfähigkeit. So verwendeten sie beispielsweise Panzertape als Pflaster oder Gipsverband. „Neben den vielen Patienten und Krankenhäusern haben wir zahlreiche neue Menschen kennengelernt. Während unseres Aufenthaltes in Uganda hat uns die Familie der ehemaligen Patientin tatkräftig unterstützt und uns die afrikanische Kultur nähergebracht. Sie ist uns in der kurzen Zeit sehr ans Herz gewachsen“, fassen die beiden PA-Studierenden die „einzigartige Erfahrung“ zusammen.
Am 5. März fand der 1. Bayerische Intensivpflegetag der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) statt. Mit 200 Gästen vor Ort und über 150 digital zugeschalteten Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz war die Veranstaltung ein voller Erfolg.
In zehn Fachvorträgen gingen externe und hochschulangehörige Referentinnen und Referenten auf aktuelle Entwicklungen in der Berufspolitik, verschiedene Krankheitsbilder, aktuelle Therapiemaßnahmen und neue Studien aus der Intensivpflege ein. Darüber hinaus wurden sechs Forschungsprojekte aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands vorgestellt, die zuvor einen formalen Begutachtungsprozess durchlaufen hatten. Für die Verantwortlichen des 1. Bayerischen Intensivpflegetags war die Veranstaltung ein voller Erfolg. „Die große Resonanz und Teilnehmerzahl stimmen uns sehr glücklich“, fassen Lydia Bauernfeind und Fritz Sterr zusammen. Prof. Dr. Christian Rester, der zusammen mit Prof. Dr. Dr. Mathias Burgmaier federführend war, zeigt sich ebenfalls zufrieden. „Die Verbindung von Wissenschaft und direkter Versorgung ist zentrales Element. Durch diesen Fachtag konnten wir als Hochschule unserem überregionalen Bildungsauftrag nachkommen und unsere Netzwerke weiter ausbauen“, so Rester.
Der 1. Bayerische Intensivpflegetag stand den Teilnehmenden als kostenloses Bildungsangebot offen. Organisiert und ausgestaltet wurde er vom Netzwerk Intensivpflege der Fakultät AGW unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Rester, Prof. Dr. Dr. Mathias Burgmaier, Lydia Bauernfeind und Fritz Sterr. Eine Wiederholung ist für 2025/2026 geplant. An der Fakultät AGW beschäftigen sich derzeit mehrere Professorinnen und Professoren und wissenschaftliche Mitarbeitende mit den Bereichen Akut-, Notfall- und Intensivpflege und arbeiten auch an der weiteren Akademisierung dieses Fachgebiets.
Vom 21. bis 24. Februar fand in Berlin der 36. Deutsche Krebskongress statt. Die Veranstaltung zählte 12.500 Teilnehmer. Hochkarätige Fachpersonen aus dem Bereich der Onkologie hielten Vorträge zu verschiedenen Themen wie „Personalisierte Therapien“, „Künstliche Intelligenz in der pathologischen Diagnose“ und „Innovative Versorgungskonzepte der Onkologie“. Agata Montagner ist eine naturwissenschaftliche Doktorandin, die von Dr. Thiha Aung, Professor an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), betreut wird. Derzeit absolviert sie ein Verbundpromotion zwischen der THD und der Universität Regensburg im Rahmen des Bayerischen Wissenschaftsforums (BayWISS). Montagner nahm am Deutschen Krebskongress teil und präsentierte ihre Ergebnisse zum Thema “Patient-derived Xenograft for the investigation of chemosensitivity“. Die Teilnahme ermöglichte es ihr, sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren und Expertinnen und Experten aus der onkologischen Forschung kennenzulernen. Die Kongressreise der Doktorandin wurde von BayWISS finanziell unterstützt.
Im Erlebniszentrum Digitale Gesundheit der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) heißt es „Entdecken, Reinschnuppern und Ausprobieren“. Das Projektteam von DeinHaus 4.0 stellt ab März vor Ort in einer kostenlosen Vortragsreihe verschiedene Aspekte des Themas „Länger Leben Zuhause“ in den Fokus.
Den Anfang macht der Vortrag „Herz-Kreislauf – digitaler Treibstoff für den Motor des Lebens“ am Mittwoch, den 6. März. Am 25. April widmet sich das Team des Projekts DeinHaus 4.0 dem Thema „Ernährung / Diabetes – digital den Kurs ändern“. Am 12. Juni geht es um die Physiologie und richtige Bewegung im Vortrag zu bewegungsbezogener Gesundheitskompetenz. „Wundversorgung und Gesundheitsförderung – zu Hause pflegen leichter gemacht“ lautet der Titel der Veranstaltung am 11. Juli. Nach der Sommerpause widmen sich die Referenten am 25. September dem Thema „Demenz“ und präsentieren Alltagshelfer für Schutz, Spaß und Training. Den Abschluss der Vortragsreihe bildet am 24. Oktober die Veranstaltung „Einsamkeit – auch digital sozial“.
Die Vorträge finden jeweils von 17 bis 19 Uhr an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) statt. Nach einem einführenden Fachvortrag präsentiert das Projektteam von DeinHaus 4.0 zu den jeweiligen Schwerpunktthemen verschiedene technisch-digitale Geräte, die direkt getestet und ausprobiert werden können. Auch alle anderen Geräte im Erlebniszentrum Digitale Gesundheit stehen den Teilnehmenden an den Veranstaltungstagen zur Verfügung. So lernen die Anwesenden vielfältige Möglichkeiten kennen, um lange und selbstbestimmt Zuhause zu leben.
Weitere Informationen zur Vortragsreihe und Anmeldung unter www.deinhaus4-0.de/ezdg_vortragsreihe_anmeldung und telefonisch unter 0991/3615-615. Das Erlebniszentrum Digitale Gesundheit befindet sich in Deggendorf, Land-Au 27.
Am 29. Februar ab 10 Uhr lädt die Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) sämtliche Einrichtungen der Sozialen Arbeit zum Fachaustausch ein. Der niederbayerische Fachtag »G’sund & Sozial« findet auf dem Hauptcampus der THD statt und bietet die Gelegenheit, mehr über aktuelle Entwicklungen in der Sozialarbeit sowie über den Studiengang »Soziale Arbeit«, der zum Wintersemester 2024/25 an der Hochschule starten soll, zu erfahren.
Wie kann man dem enormen Fachkräftemangel in der Region entgegenwirken? Wie lassen sich Soziale Arbeit und Gesundheit verknüpfen? Wie kann die Zusammenarbeit der THD mit sozialen Einrichtungen im weiten Umfeld intensiviert werden? Zu diesen und anderen aktuellen Fragen erhalten die Teilnehmenden am Campus Deggendorf Einblicke in die neuesten Entwicklungen der Sozialen Arbeit. Darüber hinaus wird es ausreichend Raum für den Austausch mit Fachkolleginnen und -kollegen geben.
Hochkarätige Gäste aus der Politik wie Staatsministerin Ulrike Scharf und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich sowie interessante Impulsvorträge runden die Veranstaltung ab. Der Fachtag richtet sich an Einrichtungsleitungen aus dem breiten Spektrum der Sozialarbeit, beispielsweise Jugendämter, Beratungsstellen, Kindergärten, Behindertenhilfe oder Obdachlosenhilfe. Er wird in enger Kooperation mit der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PSAG) Deggendorf ausgerichtet. In der Mittagspause gibt es ein Get-Together mit Catering für intensiven Austausch und Vernetzung.
Eine Anmeldung ist ab sofort kostenlos unter www.th-deg.de/gsund-sozial-anmeldung möglich. Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung: https://www.th-deg.de/de/veranstaltung?id=11227592
Die Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), plant einen Studiengang Soziale Arbeit, um dem hohen Fachkräftemangel in der Region entgegenzuwirken. Der neue Bachelor-Studiengang soll bereits zum Wintersemester 2024/25 starten. Am 29. Februar findet dazu der Fachtag „G`sund und Sozial“ mit Fachvorträgen am Campus der THD statt.
Laut Institut der Deutschen Wirtschaft gilt die Soziale Arbeit als der Beruf mit den größten Fachkräftelücken, noch vor den Berufen der Kindererziehung und der Altenpflege. Die Gründe dafür sind vielfältig, da die Nachfrage nach Sozialarbeitern in vielen Bereichen gestiegen ist. In den letzten Jahren wurde die Schulsozialarbeit immer weiter ausgebaut und im Zuge der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes wurden mehr Einrichtungen der Behindertenhilfe bewilligt. Hinzu kamen die Auswirkungen der Corona-Krise sowie die Erweiterung der Flüchtlingshilfe.
Mehrere Bedarfsabfragen der THD, in Zusammenarbeit mit der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PSAG) Deggendorf, haben die Dringlichkeit und Wichtigkeit eines Studiengangs Soziale Arbeit in Deggendorf verdeutlicht: Laut den befragten regionalen Einrichtungen gibt es derzeit knapp 100 unbesetzte Stellen, mit steigender Tendenz in den nächsten Jahren. Dem stehen circa 700 Schülerinnen und Schüler der zweiten beziehungsweise dritten Jahrgangsstufe im größeren Einzugsgebiet gegenüber, die derzeit die Fach- und Berufsoberschulen (FOS/BOS) mit dem Sozial-Zweig besuchen.
Geplant ist, den Studiengang zusätzlich in dualer Form anzubieten. Studierende sollen von vertiefter Praxiserfahrung profitieren und Einrichtungen von frühzeitigen Kontakten zu potenziellen Mitarbeitern.
Die Fakultät AGW plant am 29. Februar einen kostenlosen Fachtag mit dem Titel „G’sund und Sozial“ auf dem Campus der THD. Ziel ist es, die Kooperation mit sozialen Einrichtungen im weiten Umfeld zu intensivieren. Landrat Bernd Sibler und Dr. Olaf Heinrich werden ein Grußwort sprechen und der aktuelle Stand zum Studiengang Soziale Arbeit wird vorgestellt. Außerdem sind spannende Fachvorträge zum Thema geplant. Eine Anmeldung ist ab sofort kostenlos unter https://survey.th-deg.de/index.php/194273?lang=de möglich.
Die Technische Hochschule Deggendorf (THD) ist von nun an eine der Gründungshochschulen des neuen Fachbereichstages Therapiewissenschaften (FBTT). Der Verein hat sich aus dem Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe (HVG) herausgelöst und agiert nun völlig eigenständig. Dem FBTT gehören neben der THD 14 weitere Hochschulen aus ganz Deutschland an.
Die Unabhängigkeit des FBTT eröffnet den Gründungshochschulen neue Möglichkeiten, die hochschulische Qualifizierung in den Therapieberufen (Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie/Sprachtherapie) weiter voranzutreiben.
„Gerade für die Physiotherapie ist dies ein wichtiger Schritt, um den Beruf zu professionalisieren und die Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern.“, so Prof. Dr. Stephanie Hecht, Studiengangsleiterin Physiotherapie an der THD. Die Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften habe in diesem Rahmen zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Physiotherapiewissenschaft (DGPTW) am "Qualifikationsprofil B.Sc. Physiotherapie" gearbeitet, um die Potenziale hochschulisch qualifizierter Physiotherapeuten und -therapeutinnen im Gesundheitswesen besser sichtbar zu machen. Das Qualifikationsprofil biete, so Hecht, nicht nur Orientierung für Studieninteressierte, sondern auch einen klaren Rahmen für Politik und Unternehmen, die auf hochqualifizierte Fachkräfte setzen.
Community Health Care bezeichnet eine Form der Gesundheitsversorgung, die den Blick auf die spezifischen Bedürfnisse definierter Gruppen und Regionen richtet. Das in Deutschland noch junge Forschungsgebiet wird mit Dr. phil. Susanne Katharina Heininger zukünftig Teil des Forschungs- und Lehrplans an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Die Spezialistin für medizinische Professionalisierungsprozesse und Versorgungsstrukturen beginnt am 1. Februar ihre Professur am Gesundheitscampus Bad Kötzting.
Für die Hochschullehre bringt die gebürtige Bambergerin Erfahrungen aus zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsprojekten mit. „Die zukunftsweisende Ausrichtung und forschungsstarken Strukturen der THD ermöglichen mir, an Lösungsansätzen für die Herausforderungen im Gesundheitswesen mitwirken zu dürfen,“ so Dr. Heininger. Ihr größtes Anliegen ist es, bereits vorhandenes Wissen praktisch nutzbar zu machen. Es ist ihr daher wichtig als Professorin die Studierenden der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften zu mutigen Ideen und innovativen Ansätzen zu motivieren.
Den Grundstein ihrer akademischen Laufbahn legte sie an der Technischen Universität München, wo sie Gesundheits- und Pflegewissenschaften sowie Berufspädagogik studierte. Dort schloss sie ebenfalls ihre Promotion in Empirischer Bildungsforschung zur Bewertung der Qualität wissenschaftlicher Evidenz ab. Mit einem Master in Health Business Administration an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg erweiterte sie ihr Profil in Richtung medizinische Versorgungsstrukturen. Aktuell ist sie in der Geschäftsführung des PSU-Akut e.V. (Psychosoziale Unterstützung für medizinisches Personal) tätig und engagiert sich in der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Privat steht jedoch die Zeit mit ihrer Familie und ihren Kindern an erster Stelle.
Um internationale Austauschprogramme für Studierende und wissenschaftliches Personal der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) zu initiieren, ist Prof. Dr. Thiha Aung, Studiengangsleiter Physician Assistant, nach Bangkok gereist. Während seines Aufenthalts führte er unter anderem Kooperationsgespräche mit der Thonburi University und der Mahidol University.
Die medizinische Fakultät am Siriraj-Krankenhaus der Mahidol-Universität ist eine der beiden medizinischen Fakultäten der Mahidol-Universität und zugleich das älteste und größte Universitätsklinikum Thailands. Das Krankenhaus wurde 1888 von König Chulalongkorn gegründet. Aung vereinbarte vor Ort erste Maßnahmen für einen zukünftigen Austausch. So wurde zwischen der Thonburi University und der THD ein Letter of Intent zur Förderung von Austauschprogrammen unterzeichnet. Auch die zukünftigen Studierenden des Medizincampus Niederbayern sollen von dieser Kooperation profitieren.
Regelmäßige gemeinsame Online-Meetings im Rahmen eines deutsch-thailändischen Medizinforums zum wissenschaftlichen Austausch und zur Besprechung der nächsten Schritte beginnen Ende Januar.
Seit vielen Jahren ist der gemeinnützige Verein Interplast Germany in Entwicklungsländern tätig und unterstützt dort einheimische Patientinnen und Patienten mit Fehlbildungen durch plastisch-chirurgische Operationen. Diesen November durfte ein Team der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) des Studiengangs Physician Assistant (PA) die Arbeit von Interplast Germany unterstützen und das Rehema Centre Medical Hospital der Stadt Goma besuchen.
Das Team aus Deggendorf setzte sich aus dem PA-Studiengangsleiter Prof. Dr. med. habil. Thiha Aung und zwei Studentinnen, Nadine Reitberger und Anna Friedrich, zusammen. Aung ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und einer von zwölf zertifizierten plastisch-rekonstruktiven Tumorchirurgen in Deutschland. Er hat bereits zahlreiche humanitäre Hilfseinsätzen organisiert und selbst daran teilgenommen. „Ich konnte den Studierenden die chirurgische Anatomie bei so ausgeprägten Tumoren und Deformitäten beibringen, wie wir sie in den Büchern nicht mehr finden“, erklärt er.
Im letzten Jahr konnte durch die Arbeit von Interplast Germany in der Stadt Goma ein Hospital für die Einheimischen errichtet werden. Seither kommen regelmäßig Teams von Interplast Germany nach Goma, um die einheimischen Ärztinnen und Ärzte bei der Behandlung von diversen Krankheiten zu unterstützen – darunter auch das Team der THD. Vor Ort wurden jeden Tag zahlreiche Patientinnen und Patienten versorgt und operativ behandelt, was durch die Mitnahme von Materialien und Ausrüstung aus Deutschland gewährleistet werden konnte. „Das Krankheitsbild in afrikanischen Ländern weicht stark von den nördlichen Erscheinungen ab und beinhaltet vor allem unbehandelte Verbrennungen, diverse Tumorerkrankungen und einige Entwicklungsanomalitäten“, erklärt Prof. Aung. Beispielsweise wurde an einem kleinen Jungen, der schwerste Verbrennungen im Gesicht erlitt und durch Narbenbildung am Augenlied kaum noch sehen konnte, eine Hauttransplantation an den Lidern durchgeführt, um ihm das Sehen wieder zu ermöglichen.
„Eine Steigerung der Lebensqualität für die Patienten“, sagen die Studentinnen Nadine Reitberger und Anna Friedrich. Über einen Zeitraum von sieben Tagen konnten durch das Engagement vieler helfender Hände mehr als 50 Patientinnen und Patienten, darunter auch vielen Kinder, operativ geholfen und medizinisch versorgt werden.
PA-Studierende der THD sind unter Leitung von Professor Aung regelmäßig auf humanitären Hilfseinsätzen in diversen Entwicklungsländern unterwegs. Ab sofort können die Einsätze mit Spenden unterstützt werden. „Gemeinsam können wir einen positiven Unterschied im Leben derjenigen machen, die Unterstützung und Hilfe benötigen“, sagt Professor Thiha Aung. Nähere Informationen gibt es unter www.th-deg.de/de/hochschule/freunde-und-foerderer oder 0991/3615-238.
Erst seit einem Jahr gibt es den Bachelor-Studiengang Physician Assistant (PA) an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) – generell steckt das neue Berufsbild in Deutschland noch in den Startlöchern. In den USA hingegen ist der PA bereits seit den 1960er Jahren ein etablierter Beruf. Vor Kurzem hatten die THD-Studentinnen Julia Scherübl und Anna Ertl die Möglichkeit, im Rahmen eines Austausches mit der Boston University ein Praktikum am Boston Medical Center zu absolvieren.
Die Studentinnen des fünften Semesters begleiteten vier Wochen lang Masterstudierende des PA-Programms der Boston University. Dabei erhielten sie Einblicke in den Arbeitsalltag amerikanischer Physician Assistants in verschiedenen Fachbereichen. Für den genauen Arbeitsumfang im jeweiligen Tätigkeitsfeld des PA interessierten sich die beiden jungen Frauen besonders. „Wir haben an der THD eine sehr hohe Qualität in den Fächern Innere Medizin und Chirurgie. So konnten wir in den Master-Kursen auf unser Wissen zurückgreifen und mithelfen“, so Julia Scherübl und Anna Ertl stolz.
Durch das Austauschprogramm konnten die beiden angehenden PAs einen Blick in die Zukunft werfen und sehen, wie sich ihr Beruf auch in Deutschland entwickeln könnte. Der Austausch wurde durch Stipendien der Anton-Fink-Stiftung und des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus unterstützt. Auch der Studiengangsleiter Prof. Dr. Thiha Aung und der Förderverein der Freunde der THD trugen dazu bei.
Vom 29.11.2023 – 01.12.2023 fand der 23. Kongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) statt. Unter dem Motto „Interdisziplinarität stärken – Multiprofessionalität leben“ trafen sich über 6.000 Intensivpflegende und -mediziner in Hamburg. Auch Lydia Bauernfeind und Fritz Sterr von der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) waren dabei und präsentierten ihre Forschungsergebnisse zu verschiedenen Aspekten der Intensivpflege.
Lydia Bauernfeind stellte eine Literaturarbeit zu den familiären Belastungen bei der Versorgung beatmeter Kinder im häuslichen Setting vor und erläuterte dabei, womit Eltern und Geschwister in solchen Ausnahmesituationen konfrontiert sind. Dazu zählen der hohe zeitliche Aufwand, die psychischen und emotionalen Belastungen, verändertes Rollenerleben oder auch finanzielle Schwierigkeiten. Gesundheitsfachpersonen sind in zentraler Rolle, um den Bedarfen angemessen zu begegnen. Fritz Sterr beantwortete in seiner Arbeit die Frage, wie Patienten auf der Intensivstation ihre maschinelle Beatmung erleben. Dabei verwies er auf die Ergebnisse von 30 Originalstudien und sensibilisierte die Anwesenden auf die Bedürfnisse der Betroffenen. Dies ist von besonderer Bedeutung für Gesundheitsberufe, da die Betroffenen durch die Beatmung in ihrer Aktivität, Wahrnehmung und Kommunikation eingeschränkt sind.
Neben den Vorträgen gab es während der drei Tage ausreichend Zeit für Fachgespräche und Austausch. Durch die Teilnahme am Kongress konnten die beiden Wissenschaftler nicht nur die Netzwerke der Hochschule erweitern, sondern auch die THD als forschungsstarke Einrichtung im Bereich Gesundheit im deutschsprachigen Raum vertreten. In Zukunft wird die Zusammenarbeit mit zentralen Fachgesellschaften der Intensivpflege und -medizin weiter vorangebracht und gemeinsame Projekte initiiert.
Das neue Pflegestudiumstärkungsgesetz (PflStudStG) ermöglicht Pflegestudierenden eine Bezahlung während des gesamten Studiums, analog zur klassischen Ausbildung. Die Technische Hochschule Deggendorf (THD) stellt in Kooperation mit Partnern aus der Praxis die Weichen für das Gesetz, das zum Jahreswechsel in Kraft treten soll.
Die Studiengänge der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) an der THD beinhalten einen hohen Praxisanteil. So arbeiten die Studierenden in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen mit und können theoretisches Wissen mit der Praxis verknüpfen. „Der Praxisanteil im Studium ist genauso hoch wie in der klassischen Ausbildung an einer Berufsfachschule“, erklärt Prof. Dr. Christian Rester, Studiengangskoordinator und Dekan der Fakultät. Bisher erhielten die Pflegestudierenden ein monatliches Stipendium in Höhe von 600 Euro. Die Praxiseinsätze durften jedoch nicht zusätzlich vergütet werden. Nun schließen die Studierenden einen Ausbildungsvertrag mit kooperierenden Einrichtungen ab und erhalten eine angemessene Vergütung. Außerdem soll die Heilkundeübertragung künftig Bestandteil der hochschulischen Pflegeausbildung sein. Demnach sollen Pflegekräfte im Bereich Wundversorgung, Demenz oder Diabetes eigenständig behandeln, beraten und Rezepte ausstellen können. Geplant ist ferner, dass sich bereits examinierte Pflegefachkräfte durch ein Modulstudium an der THD weiterqualifizieren können.
Bei einer Klausurtagung Ende November hat das Pflegenetzwerk Ostbayern, bestehend aus Vertretern der THD und verschiedenen Gesundheitseinrichtungen, über die Umsetzung des PflStudStG diskutiert. „Noch gibt es einige offene Fragen“, so Rester. Jedoch sei man sich sicher: Mit dem PflStudStG werde ein weiterer Schritt unternommen, um die Attraktivität des Pflegestudiums langfristig zu stärken.
Während die Akademisierung der Gesundheitsberufe in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, ist sie in Island bereits seit knapp 50 Jahren Realität. Die drei Mitarbeiterinnen Dr. Christine Aumer, Anna Pahl und Elisa Johannsdottir – selbst gebürtige Isländerin – der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) waren Anfang November für fünf Tage vor Ort, um sich einen Einblick in das isländische Pflegesystem zu verschaffen. Schnell wurde den dreien klar: Pflege in Island ist, anders als in Deutschland, eine starke und eigenverantwortliche Profession.
Aumer, Pahl und Johannsdottir, Expertinnen im Fachbereich Pflege der Gesundheitsfakultät an der THD, wurden in Island von der Universität, dem Universitätsklinikum, zwei Gesundheitszentren und anderen Akteuren des Gesundheitswesens empfangen. Sie zeigten sich beeindruckt von den dortigen Prozessen und Abläufen. Seit 1986 ist die Pflegeausbildung in Island vollakademisiert. Das heißt im Detail: Jede Pflegekraft absolviert ein Bachelorstudium und kann anschließend ein Diplom- oder Masterstudium anschließen. Im Gesundheitswesen herrschen flache Hierarchien – Ärzte und Pflegekräfte arbeiten Hand in Hand zusammen. Jeder isländische Bürger und jede isländische Bürgerin ist in einem sogenannten Gesundheitszentrum registriert, wo Fachkräfte aus verschiedenen Gesundheitsberufen in multiprofessionellen Teams zusammenarbeiten. Das Resultat? Je nach Bedarf können jederzeit Sprechstunden besucht oder telefonische Beratungen in Anspruch genommen werden. 80 Prozent der Anfragen werden dabei direkt am Telefon geklärt. Die Sprechstunden werden nicht – wie in Deutschland – ausnahmslos von Hausärzten, sondern in erster Linie von Pflegekräften durchgeführt. Pflegerische Aufgaben zur Behandlung von Bagatellerkrankungen oder die Verordnung von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten, Wundversorgung und das Ausstellen von Rezepten für Pflegehilfsmittel oder Physiotherapie übernehmen die sehr gut ausgebildeten Pflegefachkräfte in Island eigenverantwortlich. Spätestens zehn Tage nach der Geburt eines Kindes wird die Betreuung von der Hebamme an eine im Gesundheitszentrum tätige Pflegefachperson übergeben. Darüber hinaus gibt es in allen Schulen sogenannte „School Nurses“, die regelmäßig Untersuchungen, Entwicklungstests, Impfungen sowie die Gesundheitslehre übernehmen. Der Pflegeberuf ist in Island äußerst beliebt und angesehen, die Pflegekräfte agieren als eigene Profession und vertreten ihren Beruf mit Stolz. An der Universität von Island gebe es außerdem eine Zulassungsbeschränkung in Form eines Numerus clausus für den Bachelor-Studiengang, da zu viele Bewerbungen für zu wenige Studienplätze eingehen, erzählt Dr. Brynja Örlygsdóttir, Professorin für Primary Health Care.
Langfristig plant die Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der THD eine ERASMUS-Kooperation mit der University of Iceland, um Austauschprogramme für Studierende zu ermöglichen. Die Exkursion der drei THD-Mitarbeiterinnen legte nicht nur den Grundstein dafür, sondern brachte auch positive Erkenntnisse für die Lehre hervor. Auch eine gemeinsame Publikation seitens THD und der isländischen Universität wird angestrebt.
Bislang war es Abiturienten nicht möglich, ein Studium der Humanmedizin in Niederbayern aufzunehmen. Ab dem Wintersemester 2024/2025 können Medizinstudierende der Universität Regensburg einen Teil ihres Studiums nun an den Klinikstandorten Straubing, Landshut, Deggendorf/Mainkofen und Passau absolvieren. Im Beisein von Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume unterzeichneten alle beteiligten Projektpartner – so auch die Technische Hochschule Deggendorf (THD) – vergangenen Mittwoch an der Universität Regensburg den Kooperationsvertrag für den MedizinCampus Niederbayern (MCN).
Mit dem MCN sollen insgesamt 20 neue klinische Professuren für die medizinische Ausbildung in Niederbayern geschaffen werden. Zusätzlich werden sieben Profilprofessuren für das neue Institut für Gesundheitswissenschaften der Universität Passau in Zusammenarbeit mit der THD entstehen. Der Fokus liegt dabei auf Gesundheit im digitalen Zeitalter. In Passau wird beispielsweise das Zentrum für Digitale Medizinausbildung (ZeDiMA) errichtet, ein Zukunftslabor für spezifisch medizinische, digitale Lehrformate.
Die Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) an der THD erhält im Rahmen des MCN eine Professur, sechs Mitarbeiterstellen sowie einen Raumbedarf von 300 Quadratmetern für Forschung und Transfer. Ziel der Professur ist es, den praktischen Studienabschnitt der Humanmedizin zu unterstützen. Dieser findet ab 2027 auch am Klinikum Deggendorf/Bezirksklinikum Mainkofen statt. Im Anschluss an den ersten Studienabschnitt an der medizinischen Fakultät der Universität Regensburg erhalten vier Gruppen von Medizinstudierenden fachspezifische praktische Ausbildungen an den Kliniken Passau, Landshut, Straubing und Deggendorf/Mainkofen. Somit hat nun auch Niederbayern eine eigene Medizinerausbildung.
Die AGW bietet Bachelor-Studiengänge in den Bereichen Pflege, Physiotherapie, Physician Assistant, Management im Gesundheits-, Sozial- und Rettungswesen, Management von Inklusion und Teilhabe sowie einen Masterstudiengang Psychische Gesundheit an. Zudem gibt es berufsbegleitende Studiengänge in Pflegepädagogik und Rettungspädagogik, sowie ein Master Berufspädagogik - Gesundheit und Pflege. Wichtig ist aus Sicht der THD-Fakultät, dass eine interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit die Voraussetzung für eine gute und zukunftsfähige Gesundheitsversorgung bildet. Gesundheitsförderung und Prävention sind heutzutage und zukünftig immer wichtiger, besonders wenn man den Anstieg von chronischen Erkrankungen aufgrund der demografischen Entwicklung und die wachsende Nachfrage in der Pflege bedenkt.
Das Konzept des MCN an mehreren Standorten sorgt für eine Ausbildung in der Nähe des Wohnorts und unterstützt das Verbleiben von Ärzten in der Region. Der MedizinCampus Niederbayern bietet zusätzliche Studienplätze im Fach Humanmedizin für Studieninteressierte und ermöglicht talentierten Abiturienten aus Niederbayern eine ausgezeichnete medizinische Ausbildung in der Heimat.
Angehörige sind die tragende Säule der pflegerischen Versorgung in Deutschland. Für immer mehr Menschen, darunter mehrheitlich Frauen, wird die Pflege eines hilfebedürftigen Menschen zu einer alltäglichen Aufgabe. Die Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags und bei der sozialen Teilhabe kann viele positive Erfahrungen mit sich bringen, aber auch sehr belastend sein. Die Technische Hochschule Deggendorf (THD) will pflegende Angehörige daher erneut ab Dezember mit einer kostenlosen Vortragsreihe informieren.
Welche Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten gibt es? Wie ist mit Demenzerkrankungen, Schlafproblemen oder Schmerzen umzugehen? Expertinnen und Experten der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften geben Antworten auf Fragen rund um das Thema Pflege.
Termine und Themen der Vortragsreihe
Am Dienstag, den 5. Dezember 2023 ist Referentin Sabrina Berger von der Pflegeberatung der AOK Bayern zu Gast und klärt zum Thema „Was steht mir zu? Aktuelles zu Pflegeleistungen“ auf.
Am Dienstag, den 20. Februar 2024 gibt Alexander Pflieger vom THD-Projekt „DeinHaus 4.0“ in seinem Vortrag „Schlafqualität - Vom Einschlafen zum Durchschlafen“ Einblick in den menschlichen Schlafrhythmus.
Am Dienstag, den 23. April 2024 werden mit Hilfe der Schauspielerin Elisabeth Rass Kommunikationssituationen nachgestellt und daraus praktische Handlungsanweisungen abgeleitet. Konkret handelt es sich hierbei um eine „Live-Simulation zur Kommunikation bei Demenz“.
Die letzte Veranstaltung der Vortragsreihe findet am Dienstag, den 25. Juni 2024 statt. An diesem Tag dreht sich alles um die Frage „Chronische und akute Schmerzen, was tun?“
Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung am 23. April von 13:00 bis 15:00 Uhr im Glashaus der THD stattfindet. Alle anderen Vorträge werden von 13:00 bis 14:00 Uhr online über Zoom durchgeführt. Eine Anmeldung ist jeweils ab vier Wochen vor der jeweiligen Veranstaltung über folgenden Link möglich: https://survey.th-deg.de/index.php/617497?lang=de. Für jede Veranstaltung ist eine separate Anmeldung notwendig.
Ansprechpartner zur Vortragsreihe ist Daniel Schümann (daniel.schuemann@th-deg.de), Experte aus dem Fachbereich Pflege der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften.
Auf Einladung des vom Bayerischen Staatsministerium geförderten Projekts „DeinHaus 4.0 Niederbayern“ der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) tauschten sich mehr als 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter Gäste aus Ministerium und Landratsamt, über technisch-digitale Alltagshilfen aus. Mit dem Wandel unserer Gesellschaft werden die Plätze in den Pflegeheimen in den kommenden Jahren voraussichtlich nicht mehr ausreichen. Wie kann es dank intelligenter Technik gelingen, auch im Alter möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu leben? Genau mit dieser Frage beschäftigte sich das Projekt und damit auch der Fachtag am 26. und 27. Oktober in Deggendorf. Das Interesse und die Nachfrage waren enorm.
Im Rahmen einer 9-monatigen Studie wurden 75 Haushalte älterer Menschen mit Sensoren ausgestattet. Ende Oktober war es dann so weit: Gemeinsam mit den Studienteilnehmern wurden die Ergebnisse zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Fast 25 Millionen Datensätze – zum Beispiel über Schlaf, Bewegung oder die eigene Wohnung – wurden gesammelt. Die Ergebnisse führten bei vielen Teilnehmern zu einem Umdenken. Durch die Aufzeichnung des Schlafrhythmus konnten beispielsweise das Schnarchen und die Schlafqualität gemessen werden. Die smarte Körperwaage sammelte Daten über die Pulswellengeschwindigkeit. Bei einer Person zeigte sich schon während der Studie, dass die smarte Technik zuhause Leben retten kann. „Das Entscheidende ist, dass die Menschen damit gearbeitet haben. Also, dass sie gesagt haben, jetzt weiß ich Bescheid, jetzt ändere ich etwas. Ich ändere mein Verhalten, ich achte mehr auf meinen Schlaf und ich achte auf Bewegung.“, so Prof. Dr. Christian Rester, Dekan der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften an der THD.
Doch nicht nur Senioren können von den computergesteuerten Helfern profitieren: Das Projekt richtet sich an alle, die mit pflegebedürftigen Personen in Kontakt kommen, und auch an Familien mit Kindern. Dr. Thomas Huber vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege betont: „Ich denke, dass wir sehr viele Möglichkeiten auf dem Markt haben. Aber es fehlt zum einen an der Finanzierbarkeit. Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass die Pflegeversicherung stärker in die Finanzierung einsteigt. Zum anderen setzt ein smartes Bayern voraus, dass die Menschen wissen, was es alles gibt und dass sie sich dann auch trauen, es zu nutzen.“ Mit dem Projekt DeinHaus 4.0 ist der Grundstein dafür bereits gelegt. Ältere Menschen haben den Nutzen intelligenter Technik erkannt und sind neugierig geworden. Das große Ziel ist es, ein Frühwarnsystem zu entwickeln, um Pflegebedürftige oder auch Ärzte rechtzeitig zu informieren. Dafür müssen die gesammelten Datensätze noch genauer analysiert werden. „Big Data - made in Niederbayern“ könnte also schon bald das Leben zuhause erleichtern.
Trotz kurzfristiger Verletzungs – und Krankheitsausfälle konnte die Technische Hochschule Deggendorf (THD) bei den diesjährigen Kämpfen um den Bayerischen Volleyball-Hochschulpokal mit gleich zwei Mixed-Teams in der Rosenheimer Gabor-Halle antreten. Und am Ende einmal mehr den Titel einheimsen.
Das große Interesse am Hochschulsport an der THD ist auch im aktuellem Wintersemester ungebrochen. Zur Freude der beiden Verantwortlichen, Carolin Stadler und Laura Wiedemann: „Bei diesem Wettbewerb der bayerischen Hochschulen und Universitäten bis 10.000 Studierende mit zwei Teams an den Start gehen zu können, dass ist super!“. Zumal die Gegner nicht nur zahlreich, sondern auch richtig stark waren, wie etwa die Universität der Bundeswehr München. Neben der bayerischen Landeshauptstadt und den Gastgebern standen auch gute Teams aus Ansbach oder Eichstätt-Ingolstadt mit auf dem Court. Dennoch gelang es dem einem Deggendorfer Team sich im Mittelfeld zu platzieren und während das andere nach anfänglichen Startschwierigkeiten einen fantastischen Lauf hatte und am Ende auf Platz 1 landete. Gegen die Volleyballerinnen und Volleyballer der Bundeswehr-Uni München entschied das THD-Hochschulteam im Finale zwei Sätze mit jeweils 25:14 (2:0) sehr deutlich für sich. Mit großartigem Teamspirit und herausragender Motivation wurde einmal mehr Erfolgsgeschichte geschrieben und der Siegerpokal abgeräumt.
Am 12. und 13. Oktober fand in Wien der „pflegekongress23“ statt. Experten und Expertinnen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz teilten dort vor Fachpublikum ihr Wissen. Auch die Technische Hochschule Deggendorf (THD) war durch die wissenschaftlichen Mitarbeiter Lydia Bauernfeind und Daniel Schümann von der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften vertreten.
Lydia Bauernfeind war eingeladen, einen Vortrag über ihr Forschungsthema „Pediatric Palliative Critical Care Nursing“ zu halten. Dabei beschäftigt sie sich mit der Frage, wie eine würdevolle Palliativ-Versorgung von sterbenden Kindern und die gleichzeitige Betreuung der Eltern im Setting einer Intensivstation möglich ist. In einer qualitativen Erhebung haben Eltern, deren Kinder bereits auf Intensivstationen verstorben sind, ihre Erfahrungen mit Lydia Bauernfeind geteilt. Daraus entwickelte sie Handlungsempfehlungen für Pflegepersonal auf Intensivstationen, die sie den Zuhörerinnen und Zuhörern ihres Vortrags mit auf den Weg gab. Die ausgesprochenen Empfehlungen beinhalteten die Anpassung organisatorischer und struktureller Rahmenbedingungen, Möglichkeiten zur Erinnerungssammlung, Aspekte zum Symptommanagement mit Fokus auf Erhöhung der Lebensqualität und Ermöglichen eines würdevollen Sterbens. Auch wurden Informationen zum hohen Stellenwert der Kommunikation und Möglichkeiten zur Trauerarbeit übermittelt.
Daniel Schümann präsentierte die Begleitstudie zum Projekt DeinHaus 4.0, das vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert wird. In der Posterausstellung des Kongresses und bei einem Posterwalk hatte Daniel Schümann die Gelegenheit, erste Ergebnisse der Studie näher auszuführen. In dieser testeten Seniorinnen und Senioren über mehrere Monate digitale Unterstützungsangebote in ihrem eigenen Zuhause. Regelmäßig waren die Probanden aufgerufen, von ihren Erfahrungen zu berichten. Diese reichten von den individuellen Hoffnungen und Bedürfnissen der Studienteilnehmer, dem Bewusstwerden des persönlichen Nutzens der Technik sowie dem Lernprozess, mit der Sensorik umzugehen. Sehr deutlich kam heraus, dass den teilnehmenden Personen die Begleitung und Schulung durch Fachpersonal besonders wichtig war.
Während des Kongresses konnte auch mit den Referenten und Referentinnen und den Teilnehmenden in den Austausch gegangen und Kontakte geknüpft werden. Der „pflegekongress23“ in Wien war eine gute Möglichkeit, die THD zu repräsentieren und auf die Forschungsarbeiten der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften aufmerksam zu machen.
Welche Studiengänge gibt es an der THD? Welche Fächer finde ich interessant? Wie läuft das Studium ab? Und wie sieht es überhaupt so aus, am Campus, in den Hörsälen und den Laboren der THD? Am 2. November finden Studieninteressierte die Antworten dazu. Von 10 bis 16 Uhr lädt die Technische Hochschule Deggendorf (THD) alle Schülerinnen und Schüler ab der zehnten Klasse zum Schnupperstudium an den Campus ein.
„Studienwahl ist natürlich die Wahl des richtigen Studiengangs. Aber nicht nur. Mit unserem Schnupperstudium möchten wir unseren Campus in Deggendorf erlebbar machen. Unser Studienangebot ist dann genauso Thema wie unser Studienort. Wohlfühlen soll man sich ja auch“, erklärt Tatjana Peintinger von der Studienorientierung. Peintinger und ihre Kolleginnen und Kollegen haben zusammen mit den Fakultäten und weiteren Referaten der THD ein abwechslungsreiches Programm für alle Studieninteressierten zusammengestellt. Aus den einzelnen Veranstaltungen kann jeder frei wählen. Persönlichen Austausch zu Themen wie Bewerbungsverfahren, Auslandssemester und Orientierungsstudium finden die Besucherinnen und Besucher bei der Infomesse. Vorlesungen und Laborführungen an den einzelnen Fakultäten erzeugen ein erstes Hochschul-Feeling. Zudem sind die Firmen Caverion, Streicher, und Rhode & Schwarz vor Ort und informieren über Berufs- und Einstiegsmöglichkeiten im Rahmen eines dualen Studiums. Eine Anmeldung zum Schnupperstudium ist nicht notwendig. Auch Eltern sind herzlich willkommen. Weitere Infos zum Ablauf und zum Programm unter www.th-deg.de/schnupperstudium
Am 12. Oktober wurde auf dem Campus der Universität Augsburg der jährliche BayWISS-Preis für herausragende oder zukunftsweisende Forschungsleistung im jeweiligen Wissenschaftsbereich verliehen. Im Rahmen des Jahreskolloquiums wurde mit Eric Pion auch ein junger Wissenschaftler ausgezeichnet, der gemeinschaftlich von Prof. Dr. Thiha Aung von der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) sowie von Prof. Dr. Silke Härteis, Professorin für Molekulare und Zelluläre Anatomie an der Universität, Regensburg betreut wird.
Eric Pion ist seit April diesen Jahres Mitglied des Kollegs. Er beschäftigt sich als medizinischer Doktorand seit 2020 mit der Entwicklung eines CAM-Modells für ein 3D-in-vivo-Tumormodell. „Eric Pion hat mit Hilfe der sogenannten Laser-Speckle-Kontrast-Analyse maßgeblich zur Digitalisierung der Messung der Gefäßentwicklung in Tumoren beigetragen“, wie THD-Professor Aung berichtet. Diese sogenannte Tumor-Angiogenese spiele beim Wachstum der Tumore eine enorm wichtige Rolle. Dank Pions Arbeit konnte eine Software zur automatisierten Bildanalyse und Quantifizierung der Tumorgefäße entwickelt und nachfolgend auch optimiert werden.
Bewerben für den BayWiss-Preis konnten sich die promovierenden Mitglieder sämtlicher Verbundkollegs. Eine Jury, bestehend aus sechs Sprecherinnen und Sprecher der Verbundkollegs, begutachtete die eingegangenen Bewerbungen. Erster Sieger wurde Ulli Heinlein vom Verbundkolleg Infrastruktur, Bauen und Urbanisierung. Dahinter landete nach Eric Pion auch Oliver Haas (OTH Amberg-Weiden / FAU Erlangen-Nürnberg), der zweite Kandidat, den das Verbundkolleg Gesundheit ins Rennen geschickt hatte.
BayWISS ist die Kooperationsplattform aller elf bayerischen Universitäten und 19 Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) sowie der Hochschule für Philosophie München.
Vom 5. bis 8. Oktober fand in Berlin die 15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie statt. Von der Grundlagenforschung bis hin zu Sessions „From Bench to Bedside“ wurde eines sehr deutlich: Die Zeiten von der Umsetzung experimenteller Daten aus dem Labor bis hin zur Therapie am Patienten haben sich dramatisch verkürzt. Jan Schüler, naturwissenschaftlicher Doktorand von Prof. Dr. med. Thiha Aung, Professor für Operative Medizin an der THD, hatte in Berlin ebenfalls die Gelegenheit seine aktuellen Ergebnisse zu polyzystischen Nierenerkrankungen vorzustellen. Diese eröffnen neue Möglichkeiten auf der Suche nach wirksamen Therapieoptionen.
Mit Professor Aung und seinen medizinischen Forschungskooperationen mit der Universität Regensburg bzw. seinen ärztlichen Aktivitäten in der Region sowie seinem THD-Studiengang Physician Assistant hinterlässt das Thema Medizin an der Deggendorfer Hochschule erste Spuren. „Ich bin sehr stolz auf meine universitären Doktoranden wie Herrn Schüler, aber auch auf meine Studentinnen und Studenten in Deggendorf“, erklärt Aung. Ihm ist auch zu verdanken, dass mit Prof. Dr. Armin Kurtz, der früher an der Uni in Regensburg den Physiologie-Lehrstuhl inne hatte, ein überaus renommierter Forscher als Lehrbeauftragter für den Physician Assistant-Studiengang gewonnen werden konnte. „Hier wächst etwas sehr Spannendes zusammen und das ist großartig“, findet der Experte für Operative Medizin. Aung leitet außerdem zusammen mit Prof. Dr. Silke Härteis von der Universität Regensburg und Privatdozent Dr. Björn Buchholz vom Universitätsklinikum Erlangen ein Projekt in der Nierenforschung.
Die medizinische Grundversorgung ist in vielen afrikanischen Ländern mangelhaft. Das kann auch Dr. med. Thiha Aung, Professor für Operative Medizin an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), bestätigen. Er war bereits in mehreren afrikanischen Ländern und hat dort an zahlreichen humanitären Hilfseinsätzen teilgenommen. Aus diesen Einsätzen weiß er, dass größere Operationen vor Ort nicht möglich sind. Die Folge: Patienten leben oft jahrzehntelang mit ihren unbehandelten, oft nicht einmal diagnostizierten Krankheiten. So erging es auch einer 28-jährigen Frau aus Uganda. Nun konnte ihr geholfen und der Startschuss für eine institutionelle Zusammenarbeit in Uganda vollzogen werden.
Die Patientinnen und Patienten in Uganda werden überwiegend auf Bananenplantagen visitiert und behandelt. Zur Diagnose von Lymphödemen werden einfache Handultraschallgeräte eingesetzt. Der Schwerpunkt der Behandlung mit den vor Ort vorhandenen Möglichkeiten liegt im Bereich der konservativen Therapie mit manueller Lymphdrainage und Kompressionstherapie sowie entsprechender Wundversorgung.
Eine der Betroffenen ist Lawin Kushaba. Sie leidet seit einigen Jahren an einem sehr ausgeprägten Lymphödem (Stadium III) am rechten Bein und kann nun dank THD-Professor Aung wieder optimistisch in die Zukunft blicken. Vor Kurzem führte der Mediziner im Klinikum Freyung bei der Patientin eine sogenannte autologe vaskularisierte Lymphknotentransplantation (VNLT) durch, um ihr Beinlymphödem zu reduzieren. Bereits wenige Tage nach der sechsstündigen Operation hat sich der Umfang des betroffenen Beines deutlich verringert. Seitdem ist eine weitere deutliche Verbesserung des Lymphödems und eine Steigerung der Lebensqualität und der Bewegungsmöglichkeiten der Patientin zu verzeichnen.
Rainer Klaus, 1. Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Lymphoedemtherapie e.V., hatte den Kontakt zu dem THD-Professor hergestellt, um Lawin den Aufenthalt in Deutschland zu ermöglichen. Aung ist Leiter des Studiengangs „Physician Assistant“ an der THD und Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Translationale Sarkomforschung und Lymph-(Angiogenese)“ an der Universität Regensburg.
Um die medizinische Versorgung von Lymphödem-Patientinnen in Uganda zu verbessern, sind weitere gegenseitige Besuche und gemeinsame Drittmittelanträge geplant. So strebt der THD-Professor beispielsweise eine Kooperation mit der Universitätsklinik „Bugema University“ in Kampala an. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Behandlung von Lymphödemen unterschiedlichen Ursprungs. Aung diskutierte mit den zuständigen Ärzten vor Ort diverse Optimierungsvorschläge der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten. Bereits 2007 leistete der erfahrene Chirurg, der selbst aus Myanmar stammt, im Rahmen einer ehrenamtlichen Tätigkeit seinen ersten humanitären Einsatz in Myanmar. Seitdem führt er mit Teams aus Ärzten, Studierenden, Pflegekräften und Orthopädietechnikern regelmäßig Einsätze in Entwicklungsländern in Asien und Afrika durch. Dabei werden vor allem fortgeschrittene Tumore im Bereich der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, der Orthopädie und Gynäkologie operiert.
Am 21. September wurde laut Staatsminister Markus Blume „der denkbar größte Pakt mit den Hochschulen“ geschlossen. Blume und die Leitungen der 33 staatlichen bayerischen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen sowie Kunsthochschulen haben am Donnerstagnachmittag in München die individuellen Hochschulverträge für den Zeitraum bis Ende 2027 unterzeichnet. So auch die THD, vertreten durch der Vize-Präsidenten Lehre und designierten THD-Präsidenten Waldemar Berg. Nach dem Inkrafttreten des Bayerischen Hochschulinnovationsgesetzes (BayHIG), nach Meinung der bayerischen Staatsregierung das modernste in Deutschland, der Verstetigung der Hightech Agenda Bayern sowie der Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung Hochschulen 2023 bis 2027 ist dies ein weiterer Meilenstein für die zukunftsfeste Weiterentwicklung der bayerischen Hochschullandschaft.
In den Verträgen zwischen dem Freistaat und seinen Hochschulen setzen die einzelnen Einrichtungen neben klaren eigenen Schwerpunkten in den Kernbereichen Studium und Lehre, Forschung und Transfer viele innovative Akzente bei Mega-Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Damit konkretisieren sie für die einzelnen Einrichtungen die Vorgaben der Rahmenvereinbarung Hochschulen 2023 bis 2027 - Agilität, Exzellenz und Innovation für Bayerns Hochschullandschaft, mit der im Juni eine neue Ära der strategischen Hochschulsteuerung eingeläutet wurde. Als Instrument der Hochschulsteuerung lösen die Hochschulverträge die 2006 eingeführten Zielvereinbarungen ab. Ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung des neuen BayHIG. Dabei wird das in der Rahmenvereinbarung verankerte Prinzip einer modernen outcome-orientierten Steuerung in den Hochschulverträgen in individuellen, verbindlichen und profilbildenden Zielsetzungen fortgeführt.
Das Erreichen der ehrgeizigen Ziele unterstützt der Freistaat mit erheblichen finanziellen Leistungen: Die Strategiefondsmittel wurden um 10 Millionen Euro auf fast 55 Millionen Euro pro Jahr aufgestockt. Damit stehen bis Ende 2027 vorbehaltlich der jeweiligen Beschlussfassungen des Haushaltsgesetzgebers insgesamt rund 275 Millionen Euro in Strategiefonds für profilbildende Maßnahmen an den Hochschulen zur Verfügung.
Am 2. Oktober beginnt das neue Semester an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Erstmalig werden die Quietschies, d.h. Erstsemester, mit einem mehrtägigen Programm in Deggendorf begrüßt. Die neuen Studierenden bekommen Gelegenheit, sich zu vernetzen und mit der Hochschule vertraut zu machen.
Die allerersten Tage im Studium sind aufregend. Neue Leute, neue Umgebung und eine neue Herausforderung. Den Start in diesen Lebensabschnitt will die Hochschule den Quietschies erleichtern. Drei Tage Programm sind dafür geplant. Viel dreht sich ums Kennenlernen: die Hochschule, die studentischen Vereine, das Team des Hochschulsports, vor allem aber die Kommilitonen. Die Veranstaltung wird von THD-Mitarbeiterin Vanessa Keilhofer in Zusammenarbeit mit dem Studentischen Konvent und den Studentischen Vereinen organisiert: „Die Quietschietage sind genau der richtige Start in die spannende Reise des Studentenlebens.“ Am Donnerstag, 28. September geht es mit einer Brotzeit auf dem Campus los. Abends können sich die neuen Studierenden beim Hochschulkino, Veilchengassenfest und bei der offiziellen Erstsemesterparty treffen. Unbedingt sollten die Quietschies an den Informationsveranstaltungen teilnehmen. Mit der Campusführung, EDV- und Bibliothekseinführung sind dann schon ein Teil der Pflichttermine zum Semesterstart erledigt. Abgerundet wird das Programm durch individuelle Einführungsangebote der Fakultäten, bevor es dann in den Vorlesungsalltag geht.
Eigenständigkeit und Sicherheit für hilfs- und pflegebedürftige Menschen im eigenen Zuhause und somit mehr Lebensqualität dank moderner Technik. Dieses Ziel hat sich das Projekt „DeinHaus 4.0“ Niederbayern der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) gesteckt. Am Donnerstag, den 26. und Freitag, den 27. Oktober möchte das Projektteam über Studienergebnisse sowie über die vielfältigen Möglichkeiten, die sich durch Technik und Digitalisierung ergeben, auf dem Fachtag „Länger Leben Zuhause“ informieren.
Die Veranstaltung richtet sich an Fachpublikum ebenso wie an die interessierte Öffentlichkeit. Die Gäste haben nicht nur die Gelegenheit, die Ergebnisse einer neunmonatigen niederbayernweiten Studie kennenzulernen. Denn sie können außerdem von den Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern aus erster Hand erfahren, wie technisch-digitale Hilfsmittel deren Alltag unterstützt haben. Während am ersten Tag Fachvorträge, Workshops, eine interaktive Ausstellung und die Vorstellung der gesamten DeinHaus 4.0-Projektreihe im Vordergrund stehen, haben die Besucher am zweiten Tag die Chance, einen Blick in die Mustereinrichtungen zu werfen. Dort sind verschiedene technisch-digital gestützte Lösungen ausgestellt und können direkt vor Ort getestet werden. Zusätzlich lädt das Erlebniszentrum Digitale Gesundheit zum Mitmachen ein, um mehr über die eigene Gesundheit zu erfahren und weitere digitale Unterstützungsmöglichkeiten kennenzulernen. Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege erforscht das Projekt DeinHaus 4.0 der THD seit 2018, wie sich digitale Hilfsmittel und Sensoren besonders auf den Gesundheitszustand auswirken können.
Bei Interesse an einem oder an beiden Tagen der Fachtagung kostenlos teilzunehmen, bittet die THD um Anmeldung unter www.deinhaus4-0.de/fachtag. Auf dieser Webseite kann außerdem das detaillierte Programm eigesehen werden. Die Fachtagung beginnt und endet auf dem Hauptcampus der THD (Dieter-Görlitz-Platz 1). Für das leibliche Wohl und Zeit zum Austausch ist gesorgt. Bei Rückfragen erreichen Sie das Team von DeinHaus 4.0 telefonisch (0991 3615-5544) oder per E-Mail (deinhaus4.0@th-deg.de).
Die Diagnose und Behandlung des Pankreaskarzinoms, der vierthäufigsten Todesursache unter allen Krebsarten, ist aufgrund der Aggressivität und Verschiedenartigkeit des Tumors ein aktuelles und wichtiges medizinisches Problem. Seit Kurzem wird das Forschungsprojekt „Personalisierte Drug-Screening-Plattform für das Pankreaskarzinom – Innovative Methode zur individualisierten Tumortherapie basierend auf histologischer, ultrastruktureller Gewebeanalyse und effizienter virtueller Vernetzung“ im Rahmen des Förderprogramms „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert. Prof. Dr. med. Thiha Aung, Inhaber einer Forschungsprofessur an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), hat in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Silke Härteis von der Universität Regensburg ein neuartiges Screening-Tool zur Behandlung von betroffenen Patienten entwickelt.
Mithilfe der entwickelten Drug-Screening-Plattform ist es möglich, die Wirkung von Therapeutika auf das Pankreaskarzinom zu jedem Behandlungszeitpunkt zu ermitteln, um anschließend die bestmögliche Therapie durchführen zu können. Darüber hinaus gelang es erstmals, zirkulierende Tumorzellen aus Blutproben von Patienten in Form von Sphären im 3D-Modell wachsen zu lassen.
Aung verfügt über langjährige Erfahrung in der Anwendung des sogenannten „3D-in-vivo-Tumormodells“ zur Untersuchung, Überwachung und Behandlung von Primärmaterial von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs. Damit konnte der Einsatz von Mausmodellen in internationalen hochrangigen Fachzeitschriften wie „Clinical Cancer Research“ und „Blood“ reduziert und Aussagen über die notwendigen Konzentrationen verschiedener Chemotherapeutika zur Hemmung des Tumorwachstums beim Menschen getroffen werden.
Das Pankreaskarzinom ist zu circa 90 Prozent tödlich, nach kurzer Therapiedauer fast immer resistent gegenüber herkömmlichen Behandlungen und weist eine Fünfjahresüberlebensrate von nur acht bis zehn Prozent auf. Die Sterblichkeit wird hauptsächlich durch Metastasen verursacht. Trotz der unterschiedlichen Therapiemethoden gab es innerhalb der letzten 30 Jahre keinen signifikanten Durchbruch bei der Therapie. Auch Prof. Dr. Christina Hackl (Chirurgie) vom Universitätsklinikum Regensburg, Prof. Dr. Christoph Brochhausen-Delius (Pathologie) von der Universität Mannheim, der Industriepartner PreciPoint GmbH sowie die simfo GmbH aus Bayreuth beschäftigen sich zusammen mit Aung und Härteis mit dieser Thematik.
Am 12. Juli fand an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) das erste Treffen der neuen Veranstaltungsreihe „PHYSIO MEETS“ statt. Teilgenommen haben (angehende) Physiotherapeuten aus der Region und junge Erwachsene, die sich für den Bereich der Physiotherapie interessieren. Unter dem Motto „Gemeinsam für die Physiotherapie“ luden der Fachbereich und Studierende des Studiengangs „Physiotherapie dual – Schwerpunkt Bewegungswissenschaften“ zum gemeinsamen Austausch ein.
Dazu wurden mehrere Stationen zu verschiedenen hochschulischen Themen aufgebaut. Darunter ein Informationsstand zum Studiengang, die Ergebnisse einer interdisziplinären Winter School mit Studierenden aus Österreich und Tschechien, die Umsetzung der medizinischen Trainingslehre innerhalb des Studiengangs, eine Bachelorarbeit einer Studentin mit dem Titel „Bewegungsunterricht – Konzepterstellung & Implementierung in den deutschen Grundschullehrplan", ein Praxisprojekt zum Thema „Bewegung und Neurowissenschaft“ sowie der Projektantrag „GeKo-Phys: Evidenzbasierte Versorgungsform zur Förderung der Gesundheitskompetenz im Rahmen der ambulanten Physiotherapie“.
Langfristiges Ziel der Veranstaltung ist es, die Arbeit an der Hochschule mit der physiotherapeutischen Praxis zu verknüpfen, Kooperationsmöglichkeiten zu identifizieren und gemeinsam aktuelle Themen & Herausforderungen in der Physiotherapie zu diskutieren. Der Fachbereich bietet künftig in regelmäßigen Abständen weitere „Physio Meets“-Veranstaltungen an.
Die einzelnen Termine können unter www.th-deg.de/veranstaltungen eingesehen werden. Bei Rückfragen können sich Interessierte jederzeit an physiotherapie@th-deg.de wenden.
„Mit dem heutigen Treffen können wir mit großer Freude verkünden, dass uns eine neue Ära der hochschulischen Pflegeausbildung bevorsteht“, eröffnete Prof. Dr. Christian Rester am 20. Juli das Pflegenetzwerk Ostbayern an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Rester ist Dekan der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) an der THD. Dank des geplanten Pflegestudiumstärkungsgesetz (PflStudStG) blickt er positiv in die pflegerische Zukunft, denn ab 2024 soll nun endlich eine angemessene Ausbildungsvergütung für Pflegestudierende für die gesamte Dauer des Studiums eingeführt werden.
Mit dem PflStudStG will die Bundesregierung die hochschulische Pflegeausbildung auf eine neue Grundlage stellen, die Zahl qualifizierter Pflegefachkräfte erhöhen und die Anerkennung ausländischer Pflegeabschlüsse erleichtern. Der Gesetzesentwurf sieht unter anderem vor, dass Pflegestudierende während des gesamten Studiums angemessen vergütet werden. „Wir sind in einer Phase des Umbruchs, vieles muss noch geklärt werden. Fakt ist aber, dass wir auf einem guten Weg sind, die Pflege zu reformieren“, stellte Rester fest. Und weiter: „Unsere Pflegestudierenden sind dazu da, theoretisches Wissen und damit mehr Qualifikation in die Einrichtungen zu bringen“. Gerade bei der steigenden Anzahl an komplexen Patientenfällen sei hochqualifiziertes Personal unerlässlich und Rester sei froh, dass der Stein endlich ins Rollen kommt.
Darüber hinaus stehe die AGW derzeit in intensivem Austausch mit der Fachhochschule Krems und der University of West Bohemia in Pilsen, um eine ERASMUS- Kooperation zu fixieren. Zukünftig wolle die Gesundheitsfakultät nicht nur die Internationalisierung des Pflegestudiums verstärken, sondern auch den Einsatz akademisch qualifizierter Pflegekräfte in anstehenden Praxisprojekten erproben. Langfristig sei geplant, den Studierenden Auslandsaufenthalte zu ermöglichen. Neben Österreich und Tschechien solle auch Finnland in das Auslandsprogramm aufgenommen werden.
Ein weiteres Projekt betrifft das Referat Praxislehre der AGW. Kürzlich wurden eine Fallkoordinatorin und ein Fallkoordinator eingestellt. Sie sollen künftig in den Einrichtungen arbeiten, gleichzeitig aber geringfügig an der THD angestellt sein. Der Sinn dahinter? Professor Rester erklärt: „Die Kollegen übernehmen in der jeweiligen Einrichtung die (hoch-)komplexen Fälle sowie die Identifikation eben dieser. An genau dieser Stelle kann akademische Pflege ansetzen und im besten Fall eine bessere Versorgung gewährleisten“. Die entsprechenden Falldaten sollen zudem in eine Datenbank aufgenommen werden, um letztlich von realen Fallsituationen profitieren zu können. Gerade für das Studium oder auch für das bevorstehende Pflegeexamen sollen die Studierenden diese Daten für Praxisprojekte nutzen können.
Die THD testet zudem in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Roten Kreuz Straubing, wie akademisch qualifiziertes Pflegepersonal sinnvoll eingesetzt werden kann.
Am diesmaligen Netzwerktreffen nahmen das Bezirksklinikum Mainkofen, der BRK-Kreisverband Deggendorf, die Kliniken Bogen-Mallersdorf, St. Elisabeth Straubing und medbo Regensburg, die Gesundheitseinrichtungen Passau GmbH, Caritas Straubing, „Pflege und Service mit Herz“ Deggendorf sowie ein Vertreter des StartUps „Quimedo“ teil.
In den vergangenen drei Jahren untersuchte die Technische Hochschule Deggendorf (THD) die Wirkung von Klinikclowns auf Seniorinnen und Senioren in Langzeitpflegeeinrichtungen in der CAsHeW- Studie (Studie zu Clownsinterventionen in Altenhilfeeinrichtungen - soziale Hilfeleistung unter Berücksichtigung emotionaler Wesensaspekte), in Kooperation mit dem Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e.V. und finanziert vom Bundesministerium für Gesundheit. Die Ergebnisse der Studie unter Leitung von Prof. Dr. Michael Bossle belegen einen eindeutig positiven Einfluss der Clownsbesuche auf das Wohlbefinden der Besuchten. Die Auswertung von Erfahrungsberichten und Befragungen in 20 Altenhilfeeinrichtungen in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ergab, dass die Begegnungen der pflegebedürftigen alten Menschen mit professionellen Klinikclowns schwierige Situationen in leichte Momente verwandeln. Ihre Tiefgründigkeit und Echtheit bedeuten wohltuende Mitbestimmung und Autonomiegewinn für die Heimbewohnerinnen und -bewohner und wirken dadurch grundsätzlich entlastend.
Als kurzes Fazit der Studie hält THD-Professor Bossle fest: „Besuche von professionell ausgebildeten Clowns sind eine Intervention, die nachweislich zur Lebensqualität von Bewohnerinnen und Bewohnern in Seniorenheimen beitragen. Diese ergänzende Maßnahme für Seniorinnen und Senioren ist stationären Langzeitpflegeinrichtungen dementsprechend dringend zu empfehlen."
Der Dachverband Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e.V. freut sich über die Bestätigung der qualitativ hochwertigen Arbeit seiner Clowns in der Altenpflege. Ausführliche Infos dazu und die deutschlandweiten Einsatzorte findet man unter www.dachverband-clowns.de.
Die Technische Hochschule Deggendorf (THD) und die Hans Lindner Stiftung aus Arnstorf bieten im September die GROW GründerWerkstatt an. Wer Interesse am Thema Startups und Selbstständigkeit hat und noch Hilfe bei der richtigen Herangehensweise braucht, kann sich bei dem einwöchigen Unternehmensplanspiel weiterentwickeln. Es wird intensiv an einer eigenen Geschäftsidee gearbeitet und gelernt, wie man aus Trends ein Gewerbe generiert, bewertet und weiterentwickelt.
An der GründerWerkstatt können Einzelpersonen, Teams, ohne Vorwissen teilnehmen. Es spielt keine Rolle, ob und womit man sich selbstständig machen will. Die GründerWerkstatt könnte aber den Weg dahin öffnen. Zuerst werden Gruppen für das Unternehmensplanspiel gebildet. Miteinander entwickeln die Gruppenmitglieder eine Produktidee, Startup-Idee oder Idee für eine Dienstleistung. Dabei lernen die Teilnehmenden, Kreativitätstechniken richtig einzusetzen. Es stehen Input-Sessions zu Marketing, Sales, Businessplan und weiteren relevanten Themen an. Beim Gründerstammtisch können sich die Teilnehmenden von erfahrenen Gründerinnen und Gründern inspirieren lassen, zum Beispiel Carina Haller von MyPaketkasten. Ziel ist eine Präsentation am Ende der Woche. Auf das überzeugendste Team wartet die Chance, die entwickelte Geschäftsidee an der THD weiterzuverfolgen. Dazu gehört eine Förderung in Höhe von 7.500 Euro zum Bau des ersten Prototyps.
Die Seminarwoche findet vom 25. bis 29. September statt. Die Gebühr beträgt 200 Euro. Für Studierende und Hochschulmitarbeiter ist die Woche kostenfrei. Über die Internetseite www.dahoam-in-niederbayern.de kann man sich anmelden. Alle Teilnehmenden erhalten ein Zertifikat.
Am 15. Juli waren Pflegestudierende der THD zu Gast in Murnau. Die BG Unfallklinik veranstaltete an diesem Wochenende eine zweitägige Live-Simulation auf dem Marktplatz. Dort wurden zwei Betten einer Intensivstation aufgebaut und verschiedene Szenarien (z.B. Intubation, Reanimation) durch das Fachpersonal der Klinik dargestellt. So konnten die Studierenden neue Einblicke in klinische Abläufe und Expertisen gewinnen, eigene Fragen stellen und selbst aktiv werden. Die BG Unfallklinik Murnau hat durch den Hintergrund der gesetzlichen Unfallversicherung einen speziellen Versorgungsauftrag und behandelt unter anderem Patient:innen mit schweren Brandverletzungen, Rückenmarksschädigungen und Polytraumata.
Am Nachmittag führte Tobias Becker, Leiter der dortigen Weiterbildungsstätte, die Pflegestudierenden durch das Klinikum. Der Rundgang erstreckte sich vom Rettungshubschrauber über die Notaufnahme und Intensivstationen bis hin zum Rehabilitationszentrum. In eindrucksvollen Vorträgen stellte Becker die Krankheitsbilder und Behandlungsmechanismen vor Ort vor und machte so auf die hohe klinische Expertise der Pflegefachkräfte aufmerksam.
Auch eine engere Zusammenarbeit in der Ausbildung von Studierenden und in der Pflegeforschung wurde an diesem Tag diskutiert.
Um internationale Austauschprogramme für die Physician Assistant (PA) Studierenden der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) zu initiieren, reisten THD-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber und der Leiter des PA- Studiengangs, Prof. Dr. Thiha Aung, in die USA. Dabei standen Universitäten an der Ostküste auf ihrer Besuchsliste. Darunter die Boston University mit der Harvard Medical School, die Yale School of Medicine sowie die Cornell University. Die notwendige Vorarbeit ist nun erfolgreich abgeschlossen und das Austauschprogramm kann dieses Wintersemester starten.
Die Yale und Harvard University gehören zu den sogenannten »Ivy- League«-Universitäten, den besten und renommiertesten Universitäten in den USA. Das Weill Cornell Medical College in New York ist das biomedizinische Forschungszentrum und die medizinische Fakultät der Cornell University. Diese gehört ebenfalls zur Riege der »Ivy- League«.
Sperber und Aung vereinbarten mit den Professoren der medizinischen Fakultäten und den Direktoren der PA-Programme erste Schritte für einen Studierenden-Austausch. An der Boston University wird eine Zusammenarbeit mit dem Boston Medical Center (BMC) und der Harvard Medical School stattfinden. Beteiligt sind zusätzlich auch das NewYork-Presbyterian Krankenhaus sowie das Weill Cornell Medical Center. „Ausgewählte PA-Studierende sollen künftig während ihrer Praxisphasen Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem in den USA gewinnen und dort die Tätigkeiten eines Physician Assistants kennenlernen“, erklärt THD-Professor Aung. Im Gegenzug dürften amerikanische PA-Studierende in niederbayerische bzw. oberpfälzische Kooperationskliniken der THD „hineinschnuppern“.
„Das sogenannte PA-Exchange-Programm startet im Oktober 2023 mit dem Aufenthalt der ersten beiden PA-Studierenden der THD in Boston“, verspricht Aung und ergänzt: „Für die von uns ausgewählten PA-Studierenden ist es eine großartige berufliche Chance und eine Bereicherung mit wertvollen Erfahrungen“. Der amerikanische Gegenbesuch ist dann für Frühjahr 2024 geplant.
Neben dem Campus Open Air und dem Tag der offenen Tür fand im Juni eine weitere bedeutende Feierlichkeit an der TH Deggendorf statt. Bei bestem Wetter verabschiedeten sich am 17. Juni 525 Absolventinnen und Absolventen der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) zeremoniell von ihrer Alma Mater. Begleitet von circa 1300 Gästen, vorwiegend Familienangehörige und Freunde.
Der Abend war eine Aneinanderreihung von besonderen Momenten: Nach dem Einkleiden in Talar und Doktorhut, folgte die feierliche Überreichung der Urkunden an die Absolvia. Neun Studierende wurden für ihre hervorragenden Leistungen während des Studiums ausgezeichnet, in Form von Unternehmenspreisen der Firmen Ferchau, Kappenberger + Braun, Max Streicher GmbH, Mediengruppe Attenkofer/Straubinger Tagblatt, Micro-Epsilon, Rohde & Schwarz, Rotary Club Deggendorf, Rotary Club Bayerwald-Zwiesel, und Zollner Elektronik AG.
Um 20:45 Uhr wurde der Höhepunkt des Abends eingeleitet: Zunächst hatten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren „besonderen Moment“ beim Überschreiten des roten Teppichs. Nachdem alle Graduierten ihren Platz vor der Bühne eingenommen hatten, folgte die traditionelle Studierendenansprache. Mit Einsetzen der Dämmerung moderierten Präsident Prof. Dr. Peter Sperber und Ulrike Sauckel, Leiterin International and Alumni Affairs, das „Shift the Tassle“ an – das Legen der Troddel am Hut von rechts auf links, als Zeichen, dass die Graduierten nun Akademikerinnen und Akademiker sind - und gaben den Countdown für den Hütewurf frei. „Es war ein unbeschreiblicher Glücksmoment, als 525 Doktorhüte mit Bommeln in allen Fakultätsfarben durch die Luft flogen“, brachte es eine Absolventin auf den Punkt.
So eine Mammutaufgabe kann nur im Team gelingen und so unterstützten zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule das THD-Alumni-Team. Die technische Organisation übernahm die Masterklasse Medientechnik, die mit „Stay Connected – dive into a new life“ das Motto und die visuelle Gestaltung des Abends kreiert hatten.
Für den musikalischen Rahmen während der gesamten Veranstaltung sorgte die Big Band der THD unter Leitung von Michaela Gerl, die Bar wurde vom Verein VD-Bau betrieben. Durch den Abend führte ein Moderatoren-Duo - Jennifer Schuster und Johannes Stanzel – Studierende der Fakultät Elektro- und Medientechnik. Im Anschluss luden die Medientechniker noch zur After Hour ein, wo nicht nur ein DJ zu begeistern wusste, sondern besonders die Fassadenprojektion eindrucksvoll zur Schau stellte, dass die Kombination aus Design und Technik wesentliche Bestandteile des Medientechnik-Studiums sind.
Das Forschungsfrühstück der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) findet ein- bis zweimal jährlich an verschiedenen Fakultäten und Außenstellen der Hochschule statt – vergangenen Freitag, 16. Juni, zum ersten Mal am Gesundheitscampus Bad Kötzting. Eingeladen hatte das Zentrum für angewandte Forschung der THD. Insgesamt nahmen rund 25 Forschende verschiedener Fachbereiche, an der Veranstaltung teil, um den Gesundheitscampus und dessen Projekte kennenzulernen und sich untereinander auszutauschen.
Am Gesundheitscampus gibt es unter anderem die beiden großen EU-Projekte »DigiCare4CE« und »TransForCare«. Sie umfassen insgesamt ein Fördervolumen von rund 2,6 Millionen Euro und setzen Digitalisierungsmaßnahmen in der stationären Pflege durch Pilotaktionen und Weiterbildungskurse um. »DigiCare4CE« mit Partnern aus sechs EU Ländern, »TransForCare« zusammen mit der Gesundheitsakademie Ostbayern, der Volkshochschule Cham und der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) für Pflegekräfte aus ganz Bayern.
Die Kötztinger Gesundheitswissenschaftler gaben außerdem Einblick in die Funktions- und Wirkungsweise des sogenannten passiven Exoskeletts, einem mechanischen Gerüst, welches den Körper von beispielsweise Pflegenden mit einem Stützkorsett entlasten soll. Darüberhinaus wurden eine Studie zur Akzeptanzforschung in der stationären Altenpflege sowie das Projekt »EAsyAnon« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vorgestellt. Letzteres beschäftigt sich mit der Frage, wie man sensible, personenbezogene Daten leichter als Open Data zur Verfügung stellen kann und welche Hürden es für diverse Einrichtungen bei der Veröffentlichung gibt.
Zum Abschluss gab es das traditionelle Frühstück mit regionalen Produkten aus dem Obergschaidter Bauernladen (Gemeinde Miltach) und die Teilnehmenden diskutierten gemeinsam noch viele weitere Fragestellungen zu gesundheitspolitischen Themen.
Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und der folglich steigenden Komplexität von Versorgungsbedarfen stellt sich immer häufiger die Frage, inwiefern professionelle Akteure im Gesundheitswesen in ihrem täglichen Handeln ethische Gesichtspunkte berücksichtigen können. In diesem Kontext sollte der Ethikfachtag am 13. Juni im Josefsaal Plattling als Forum des Austauschs von Wissenschaft und Praxis über aktuelle ethische Herausforderung im Gesundheitswesen dienen.
Fachreferenten aus unterschiedlichsten Versorgungsbereichen (Palliativ, Hospiz, Kinderkrankenhaus, Klinisches Ethikkomitee) erörterten den Umgang mit ethischen Entscheidungskonflikten in ihren spezifischen Arbeits- und Wirkungsbereichen und verdeutlichten somit die große Bandbreite des Ethikbegriffs. Studierende der Studiengänge „Management im Gesundheits-, Sozial- und Rettungswesen B.Sc.“ sowie „Pflege B.Sc.“ vertieften zudem im Rahmen einer Posterpräsentation ethische Problemstellungen in der Gesundheitsversorgung auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Evidenz.
Den Abschluss des Ethikfachtags bildete eine Podiumsdiskussion über die aktuelle ethische Bedarfslage in der Versorgung. Mitarbeitende der Praxiseinrichtungen und Vertreter aus Wissenschaft und Lehre der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) diskutierten unter anderem, auf welche Weise das „ethische Klima“ in Gesundheitseinrichtungen gestärkt und ethische Expertise bei Mitarbeitenden gefördert werden kann. Zudem wurde der Wunsch nach einer weiterführenden Vernetzung von Wissenschaft und Praxis im Bereich der Versorgungsethik betont, um langfristig ethische Belastungspotentiale bei Gesundheitsfachkräften, etwa durch entsprechende Bildungsangebote, reduzieren zu können.
Um der Bedeutung von Innovationen in der Langzeitpflege mehr Gewicht zu verleihen und ihre Entwicklung zu forcieren, veranstalteten die Pflegestudiengänge in Bayern unter Mitwirkung der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) am 24. Mai eine „Fachtagung Innovationen in der Langzeitpflege“. Ausgerichtet wurde die Fachtagung vom Studiengang Pflege der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), die vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege unterstützt wurde. Im BRK Senioren Wohn- und Pflegeheim (Josefsaal) in Plattling bot sich den rund 100 interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, Innovationen in Einrichtungen der Langzeitpflege kennenzulernen und mit Experten aus Praxis und Wissenschaft zu diskutieren.
Innovationen in der Langzeitpflege sind notwendig, um Pflegemängel effizient vorzubeugen, Heimschließungen aufgrund solcher Pflegemängel zu vermeiden und das durch Skandale beschädigte Bild der Pflege zu korrigieren. Doch auch für die Pflegebedürftigen sind sie von hohem Wert: Soziale Innovationen ermöglichen eine Neugestaltung der Zusammenarbeit zwischen Pflegenden, Pflegebedürftigen und in Versorgungsteams – technische Innovationen können diesen Prozess wirkungsvoll unterstützen. Zusammen haben sie das Potential, die Lebensqualität aller Beteiligten signifikant zu verbessern! Das belegen erfolgreiche innovative Praxisprojekte in Einrichtungen aus der gesamten Republik. So standen beispielsweise Themen wie „Mit Videobotschaften herausforderndes Verhalten von Menschen mit Demenz meistern“, „Diversitätssensible Pflege für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender“ oder „Gesundheitsförderung und Gewaltprävention in Pflegeheimen“ auf der Agenda. Entscheidend für den Erfolg von Innovationen ist letztendlich die Begleitung und Förderung durch die Pflegewissenschaft und -forschung.
„Wir sollten alles dafür tun, die Akademisierung des Pflegeprozesses voranzutreiben. Hochschulisch gebildete Pflegekräfte leisten einen wesentlichen Beitrag zum Systemwechsel in der Pflege“, eröffnet FH-Professor Dr. rer. cur. Thomas Boggatz die abschließende Podiumsdiskussion.
Dr. Ana Babac, wissenschaftliche Leitung im Geschäftsbereich Pflege der AOK Bayern, verdeutlicht, es müssen dringend Tätigkeitsfelder für akademisierte Pflegekräfte herauskristallisiert und innovative Versorgungsformen entwickelt werden. Doch es gebe bereits positive Entwicklungen. So entstehen insbesondere bei Sonderfunktionen, beispielsweise im Qualitätsmanagement, nach und nach erste Arbeitsbereiche.
„Ich bin deswegen auch für die Akademisierung, da die Pflege nach wie vor den Ruf des typischen Frauenberufs hat. Daher ist auch eine Innovation der Kultur, das sind beispielsweise Normen, Werte oder Erziehung, nicht außer Acht zu lassen“, ergänzt Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt von der Universität zu Köln. Ein weiteres Problem, welches während der Podiumsdiskussion zum Vorschein kam, ist die Definition der Pflege. Was ist Pflege eigentlich? Allein in Bayern gibt es 40 unterschiedliche Weiterbildungen im Bereich der Pflege, jedoch existiert keine einheitliche Definition.
Die Fachtagung hat gezeigt, durch Innovationen – seien es technische oder soziale – kann die Pflegelandschaft enorm professionalisiert und somit die Qualität der Pflege nachhaltig verbessert werden. „Wir brauchen die Wende – dass Pflege eben mehr ist als nur ‚den Hintern abwischen‘ “, appelliert Schulz-Nieswandt.
„Fazit? Wir müssen die Richtung der Pflege und die Innovationen weiter spezialisieren und genau definieren, was Pflege eigentlich ist. Der heutige Tag hat gezeigt, was für enorme Potenziale in den pflegerischen Innovationen stecken“, so Boggatz abschließend.
Der Fachkräftemangel in der Pflege spitzt sich, Statistiken zufolge, in den kommenden Jahren dramatisch zu, Grund: Die Anzahl Pflegebedürftiger steigt kontinuierlich an und Patientenfälle werden immer komplexer, während sich immer weniger junge Menschen für einen Pflegeberuf entscheiden. Aus diesem Grund ist es wichtiger denn je, den Studiengang Pflege attraktiv zu gestalten und so weiterzuentwickeln, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse auch in der Praxis angewendet werden können. Um dies weiter zu forcieren, trafen sich die pflegeverantwortlichen Professorinnen und Professoren und Mitarbeitende der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) zu einer zweitägigen Klausurtagung im Landgasthof Apfelbeck in Mamming.
Ziel der Veranstaltung war es, die aktuellen Entwicklungen zu diskutieren und diese im Team voranzutreiben. „Wir sind die Gesundheitsfachpersonen von morgen, daher sind wir in der Pflicht, JETZT tätig zu werden“, so Prof. Dr. Christian Rester, Studiengangskoordinator und Dekan der Fakultät, einleitend. Auf der Agenda stand beispielsweise das Thema „Internationalisierung“. Diesbezüglich ist seitens der AGW ein Programm für internationale Austauschstudierende geplant. „Wir möchten unseren Studierenden die Möglichkeit geben, ein Semester im Ausland zu verbringen. Im Gegenzug würden wir uns über internationale Studierende freuen, die unsere Fakultät durch ihre kulturelle Vielfalt und ihren Erfahrungsschatz bereichern“, so Rester.
Darüber hinaus wurde im Rahmen der Tagung über das Thema „Service User Involvement im Pflegestudium“ debattiert. Bei diesem innovativen Konzept werden Nutzerinnen und Nutzer von Gesundheitsleistungen – sogenannte Erfahrungsexperten – aktiv an der Hochschulbildung beteiligt. Hierdurch sollen Studierende zu personenzentriertem Handeln befähigt werden. Zudem kann auf diese Weise die lebensweltliche Perspektive der Betroffenen in Bildungsprozessen angemessen abgebildet und in der Hochschule nicht nur (vor)gelebt werden, was gelehrt wird.
Auch das Projekt zu „Community Health Nursing (CHN)“ in Lindenberg im Allgäu wurde vorgestellt. CHN ist in den deutschsprachigen Ländern ein innovativer Ansatz zur Gestaltung der kommunalen Gesundheitsversorgung. Eine Pflegefachkraft für regionale Gesundheit koordiniert die häusliche Versorgung, betreut Menschen nach Krankenhausentlassungen, ist in den Bereichen Prävention sowie Gesundheitsförderung tätig und begleitet bei chronischen Erkrankungen. Die THD hat sich zum Ziel gesetzt, ebendieses Berufsbild im süddeutschen Raum zu etablieren.
Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt war die Kinderintensivpflege. Bei Kindern, welche im Krankenhaus behandelt werden, können medizinische Geräte und die fehlende Bewegung eine Schädigung der Haut auslösen. Das Risiko sogenannter „Druckverletzungen“ kann durch die Verwendung von speziellen Begutachtungsinstrumenten erkannt und somit minimiert werden. 2017 wurde in Pennsylvania ein derartiges Instrument entwickelt, welches jedoch lediglich in englischer Sprache verfügbar war. Um die deutsche Übersetzung solcher Instrumente durchführen und den Übersetzungsprozess nachvollziehen zu können, bedarf es einer klaren Systematik. Dieser systematische Übersetzungsprozess wurde an der THD anhand von vorgegebenen Richtlinien durchgeführt. In der Folge wird das Instrument nun erstmalig in einem Kinderkrankenhaus eingeführt und dessen Wirkung überprüft.
Übergreifend hat sich die Fakultät AGW der Ausbildung der Gesundheitsfachpersonen von morgen verschrieben und bietet seit 2015 unterschiedliche Studiengänge, zum Beispiel „Pflege“, „Physiotherapie“, „Physician Assistant“ oder „Management von Inklusion und Teilhabe“ an. Die Bachelorstudiengänge entsprechen im Kern einer beruflichen Grundausbildung mit zusätzlichen wissenschaftlichen Kompetenzen. Daran können Studierende in der Regel mit einem Masterstudiengang anknüpfen. In diesem Jahr startet erstmalig der Master „Psychische Gesundheit“, der unter anderem Pflegende dazu befähigt, Betroffenen mit speziellen psychischen Bedarfen zu begegnen.
Abschließend wurde über den Ausbau des Studienangebots gesprochen. Zum einen soll der Master „Psychische Gesundheit“ um die Möglichkeit eines doppelten Abschlusses (Psychische Gesundheit und Advanced Nursing Practice) erweitert werden. Dazu laufen aktuell intensive Gespräche mit der Fachhochschule Krems. Ferner befindet sich ein Masterstudiengang für die Pflege kritisch Kranker in Entwicklung. Hierzu stimmt sich die THD derzeit regional mit diversen Einrichtungen ab und tauscht sich auf Bundesebene mit relevanten Fachgesellschaften und anderen Hochschulen aus.
Unter dem großen Ziel der Fakultät AGW, Gesundheitsfachberufe zu akademisieren, soll zudem das Angebot der Bachelorstudiengänge weiter ausgebaut werden. Dazu soll ab dem Wintersemester 2024/25 der Studiengang „Angewandte Gesundheitswissenschaften – Ergotherapie“ angeboten werden, der sowohl für Auszubildende sowie für bereits examinierte Ergotherapeutinnen und -therapeuten zugänglich sein wird. Die Mitarbeitenden der Fakultät planen außerdem die Einführung der Studiengänge „Diätetik“, „Ethik“ und „Logopädie“.
Am Krankenhaus Freyung, das zu den Kliniken am Goldenen Steig gehört, wurde kürzlich die erste autologe Lymphknotentransplantation in Niederbayern durchgeführt. Bei einer autologen Operation wird körpereigenes Gewebe übertragen. Operateur in Freyung war Dr. med. habil. Thiha Aung, Professor für Operative Medizin an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Als Unterstützung waren auch sogenannte »Physician Assistants« im OP, die ihr Bachelorstudium an der THD erfolgreich abgeschlossen hatten.
Bei Brustkrebspatientinnen mit Befall von sogenannten Sentinel-Lymphknoten werden häufig die Lymphknoten in der Achselhöhle entfernt. „Der OP folgt eine Strahlentherapie und es entstehen häufig Lymphödeme im Bereich des Arms und der Achsel“, erklärt Aung, der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie sowie plastisch-rekonstruktive Tumorchirurgie ist. Der THD-Professor ist international anerkannt und weist langjährige Erfahrung im Bereich der Lymphchirurgie auf.
2016 hatte sich eine Patientin einer Brustkrebs-Operation auf der rechten Seite unterzogen. Es wurde eine Chemo- beziehungsweise Strahlentherapie durchgeführt, im Anschluss entwickelte sich ein massives Lymphödem an ihrem rechten Arm. „Nach der Operation und Bestrahlung hatte ich eine zunehmende Schwellung an meinen Armen mit Bewegungseinschränkungen“, so die Patientin. Nach intensiver konservativer Therapie mit Lymphdrainage und Kompressionstherapie sei ihr Arm immer dicker geworden. Durch das zunehmende Lymphödem habe sich die alleinlebende Frau nicht mehr selbst versorgen können. Von ihrem Frauenarzt sei ihr schließlich empfohlen worden, sich einer Operation zu unterziehen.
„Wir sind über zehn Stunden aus der Nähe von Hannover nach Freyung gefahren, um meiner Mutter die Operation zu ermöglichen. Mit Hilfe von Telemedizin konnten wir vorab viele Unklarheiten klären“, berichtet die Tochter der Patientin. Die Patientin selbst sei nach der Operation sehr zufrieden und erleichtert. Bereits nach zwei Tagen habe sie das erste Mal ihren Unter- beziehungsweise Oberarm wieder wackeln sehen.
„In Zusammenarbeit mit der THD konnten wir das Spektrum der Operationstechniken und somit die regionale und überregionale Versorgung der betroffenen Patientinnen erweitern“, so die abschließende Einschätzung des Geschäftsführers der Kliniken am Goldenen Steig, Marcus Plaschke. Für Aung sei es eine Freude zu sehen, dass er den Betroffenen durch diese Operation eine deutliche Steigerung der Lebensqualität zurückgeben könne.
Zu einer besonderen Kinderuni luden die Studierenden der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) des Studiengangs Physician Assistant (Medizinischer Helfer) ein. Diesmal hieß es „Hand anlegen“. Durch sechs Stationen rotierend durften die jungen Nachwuchsmediziner:innen verschiedene Messinstrumente an sich selber und untereinander ausprobieren. Die Studierenden um Pauline Döll und Johannes Belko führten die Kinder in die Messungen ein, unterstützten sie und beantworteten die viele interessierten Fragen der jungen Besucher.
An der Ultraschallstation erspürten die Kinder, dass man durchaus fest drücken muss, um genug Kontakt zwischen Messkopf und Haut zu erhalten. Auf einem riesigen Screen konnte dann das schlagende Herz beobachtet werden. An der Lungenstation saß Pflegepuppe Herbert im Bett. Ihn durften die Kinder mit eigenem Stethoskop abhören, wozu sie zunächst schauen mussten, wo man die Atemgeräusche am besten hören kann und wo die Knochen sind und man weniger hören kann. Nachdem das geübt war, wurde Herbert auf eine einseitige Lungenschwäche programmiert und die Kinder durften herausfinden, welche Lungenseite „erkrankt“ war. Dann gings weiter zur EKG-Messung. Die Kinder lernten, dass die Elektroden in den Ampelfarben sortiert am Körper angesaugt werden und durften sich dann selbst verkabeln. Freiwillige „Patienten“ gab es an jeder Station und in jeder Kindergruppe immer genug. Die Herzstromkurve gabs danach noch als Suchbild, wo man im Unterschied zur richtigen die Fehler in einer falsch gezeichneten Herzstromkurve finden musste. Die vierte Station veranschaulichte neurologische Effekte. Hier untersuchten die Kinder mit einer Pupillenleuchte den Pupillenreflex, bei dem sich bei hohem Lichteinfall ins Auge, die Iris zusammen zieht und die Pupille verkleinert. Ein zweiter Reflex wurde mit dem Reflexhammer an der Kniesehne getestet. Das war schon etwas kniffliger, nicht alles schafften es, den Unterschenkel nach oben schnellen zu lassen.
Lautstark ging es an der Station zum Atemvolumen her, wo die Kinder erst kurz selbst auf der Stelle rennen sollten, um die veränderte Atmung zu spüren und anschließend ihre helfende Studentin mit lauten „aus-aus-aus“-Rufen anfeuerten. Sie musste extra lange in ein Atemmessgerät hinein ausatmen, um ihr Atemvolumen zu bestimmen. Schließlich durfte auch eine Erste-Hilfe-Station nicht fehlen, wo die Kinder mit Student Johannes besprachen, wie man Blutungen stoppt und ob man Gegenstände die im Körper stecken rausziehen darf. Man soll sie drin lassen, weil sie die Blutung wie ein Pfropfen drosseln. Je länger die Kinderuni dauerte, um so mehr bandagierte Kinder waren in den Laboren und Fluren der Gesundheitsfakultät in der Deggendorfer Land-Au zu sehen, weil die Kinder sich fleißig an der Erste Hilfe Station selbst und gegenseitig verbanden.
Nach dem gemeinsamen Auftakt mit einer kleiner Reise durch den Körper und seine Organe mit Viertsemester Johannes Belko und dem Rotieren durch die sechs Messstationen mit Studierenden aus dem zweiten und vierten Semester des Studienganges Physician Assistant trafen sich alle Jungmedizinerinnen und -mediziner nochmal zu einem Abschluss im Vorlesungssaal und erzählten, was sie alles untersucht und erlebt haben. Nach zwei aktionsreichen und lebendigen Stunden und mit 50 Kindern und ebenso interessierten 20 Erwachsenen war dies ein gelungener Saisonabschluss vor dem Sommer. Die Kinderuni startet wieder im Herbst mit neuen Themen und Terminen. Sie sind, sobald das Programm steht, zu finden unter www.th-deg.de/kinderuni sowie auch im Online-Veranstaltungskalender der Stadt Deggendorf. Wer mag, kann sich auch gern in den Termine-Ticker auf der THD Kinderuniwebsite eintragen, um keinen Termin zu verpassen.
Das Forschungsprojekt DeinHaus 4.0, angesiedelt an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), erforscht technisch-digital gestützte Lösungen, die im Wohnumfeld unterstützen und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert. Im neu eröffneten „Erlebniszentrum Digitale Gesundheit“ in Deggendorf können Interessierte die Erkenntnisse und Möglichkeiten nun hautnah und vor Ort kennenlernen. Anlässlich der feierlichen Eröffnung im Mai kamen Landrat Bernd Sibler, Deggendorfs zweiter Bürgermeister Günther Pammer, THD-Kanzlerin Birgit Augustin, Dekan Prof. Dr. Christian Rester sowie die Projektverantwortlichen in die Land-Au.
Das Erlebniszentrum wurde ins Leben gerufen, um aufzuzeigen, wie technische Geräte den Alltag erleichtern und die eigene Gesundheit fördern können. Vor Ort bietet sich die Möglichkeit, verschiedene Stationen zum Thema „Smart Home“, Fitness und Unterhaltung zu besichtigen und auch direkt zu testen. Durch den interaktiv gestalteten Rundgang können sich Interessierte über Assistenzsysteme und Technologien informieren sowie mehr über die eigene Gesundheit in Erfahrung bringen.
Smart Home bezeichnet die Ausstattung der Wohnumgebung mit Sensoren, die im alltäglichen Leben unterstützen können. Dazu gehört beispielsweise ein Sensor, der feststellt, ob die Haustür nach Verlassen der Wohnung noch offensteht. Zudem kommen Hilfsmittel und Systeme zum Einsatz, die darauf spezialisiert sind, Stürze oder Notfälle zu erkennen. Das neue Zentrum soll ebenso die Frage beantworten, mit welchen technischen Unterstützungsmöglichkeiten Gesundheit und Wohlbefinden im Alltag gefördert werden können. Dazu bietet der „Fitness Check“ die Möglichkeit, das Wissen über die eigene Gesundheit zu erweitern und die Vitalwerte zu messen. Zudem können Geräte und Technologien, die dazu beitragen, Fitness und Leistungsfähigkeit zu verbessern, ausprobiert werden. Die „Unterhaltungsecke“ bietet Raum für spielerischen Spaß. Hier können die Besucher in virtuelle Welten eintauchen, von zuhause die Welt erkunden, wandern, Landschaften entdecken, auch wenn man körperlich nicht dazu in der Lage ist. Vorgestellt wird ebenfalls das System „Enna care“, welches die Nutzung eines Tablets erleichtert.
Für weitere Informationen zum Erlebniszentrum Digitale Gesundheit und einen kostenlosen Rundgang steht das Projektteam von DeinHaus 4.0 unter 0991 3615-615 oder deinhaus4.0@th-deg.de zur Verfügung.
Der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) ist es gelungen, mit einem Teilprojekt beim kürzlich bewilligten Sonderforschungsbereich Transregio „Tubulussystem und Interstitium der Niere: (Patho-)Physiologie und Crosstalk“ dabei zu sein. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Beim „Transregio TRR 374“ handelt es sich um ein Verbundprojekt zwischen der Universität Regensburg und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit Beteiligung der THD. Prof. Dr. med. Thiha Aung ist Inhaber einer Forschungsprofessur und seitens der THD-Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften im Projekt. Er leitet zusammen mit Prof. Dr. Silke Härteis von der Universität Regensburg und PD Dr. Björn Buchholz vom Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg ein Teilprojekt. „Unser vorrangiges Ziel ist es, Einblicke in die Entstehung verschiedener Nierenerkrankungen zu erlangen“, so Aung.
Als naturwissenschaftlicher Doktorand ist außerdem Jan Schüler Teil dieses Projekts. Er führt seine Promotion zum Thema „Modulation of the growth of human cystic tissue in 3D-in-ovo-modell“ durch. Bei der Promotion von Jan Schüler handelt es sich um eine Verbundpromotion im Rahmen des Bayerischen Wissenschaftsforums (BayWISS). Letzteres fördert Promotionsprojekte zwischen Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.
Im Fokus von Professor Aung steht die Untersuchung und Modulation des Wachstums von humanem Nierenzystengewebe. „Bei der sogenannten „autosomal-dominanten polyzystischen Nierenerkrankung“ (ADPKD) handelt es sich um die häufigste autosomal-dominante, lebensbedrohliche Erbkrankheit mit einer Prävalenz von etwa 1 zu 1.000“ berichtet der THD-Wissenschaftler. In beiden Nieren wachsen bei dieser Erkrankung zahlreiche Zysten, was zur Einschränkung der Nierenfunktion führt. Aktuell gebe es keine ausreichenden Therapieansätze, um das Zystenwachstum zu hemmen und so die Nierenfunktion bei der ADPKD zu erhalten.
Der sogenannte Physician Assistant gewinnt im deutschen Klinikalltag langsam an Bedeutung. Um einen Eindruck zu bekommen, wie Andere dieses Berufsbild in der Vergangenheit erfolgreich etabliert haben, waren am 22. März die Professorinnen Aliza Stern und Angela Reffel von der Boston University zu Besuch an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Im Rahmen einer hybriden und auch von außerhalb der THD zugänglichen Vorlesung berichteten sie über ihre Erfahrungen in amerikanischen Krankenhäusern und skizzierten zu erwartende Entwicklungen.
Rund 100 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren an der Deggendorfer Hochschule mit dabei, als die beiden Leiterinnen der didaktischen und klinischen Ausbildung des Physician Assistant (PA)-Programms an der Chobanian & Avedisian School of Medicine über die Relevanz dieses in Deutschland noch eher stiefmütterlich behandelten Berufsbildes informierten. Weitere 70 Personen nahmen online teil, darunter auch Hausärzte und Klinikleitungen. In den USA, so wurde berichtet, sei das Tätigkeitsfeld der PA schon seit über 50 Jahren als Profession etabliert. Nicht so bei uns. Allerdings: Immerhin etwa 300 Physician Assistants sind bundesweit bereits im Einsatz, vorwiegend an Kliniken.
Mit der Gründung des Bachelorstudiengangs »Physician Assistant/Medizinische Versorgung« ist im Oktober 2021 ein neues, junges Fachgebiet an der THD entstanden. Dahinter steht ein Berufsfeld mit vielen Möglichkeiten und Perspektiven für die Studierenden, um vor allem dem Ärztemangel in ländlichen Gegenden entgegenzuwirken und die Digitalisierung im Medizinsektor zu stärken. Die Tätigkeit der Absolventinnen und Absolventen dieses Studiums beinhaltet die eigenständige, von ärztlicher Seite jedoch delegierte und überwachte Durchführung von Tätigkeiten in unterschiedlichen klinischen Bereichen. Als PA unterstützt man den Arzt bei der Diagnosestellung und Durchführung von Therapien. Zu den typischen Aufgaben gehören darüber hinaus das Schreiben und Befunden von EKGs, die Durchführung von Ultraschalluntersuchungen oder die Mitarbeit und Aufnahme von Patienten in der Notaufnahme. Ebenfalls jeweils auf Anordnung einer Ärztin. Die Einsatzgebiete umfassen außerdem chirurgische oder internistische Fachdisziplinen in Kliniken. PAs sind aber auch im Bereich der Gesundheitsförderung, Rehabilitation, Prävention oder im hausärztlich-ambulanten Versorgungsbereich tätig.
Im Rahmen ihres Besuchs an der THD bekamen die Gäste aus Boston zusammen mit Prof. Dr. Horst Kunhardt, dem THD-Vizepräsidenten für Gesundheit, und Prof. Dr. Thiha Aung, Studiengangsleiter Physician Assistant, Einblicke in verschiedene regionale Kliniken. Darunter das Krankenhaus Freyung, das Bezirksklinikum Mainkofen, das Donau-Isar-Klinikum Deggendorf sowie die Kliniken Nordoberpfalz AG.
Aung war es, der den Kontakt zur Boston University während seines Kooperationsbesuchs 2022 herstellte. Es ist nun geplant, ein internationales Exchange-Programm für PA-Studierende und zukünftig auch für Studierende der Humanmedizin im Rahmen des Medizincampus Niederbayern aufzubauen. Im Oktober 2023 werden PA-Studierende von der THD für sechs Wochen an der Boston University im Bereich der Chirurgie hospitieren. Dort sollen sie Einblicke in den Alltag zu bekommen. Für das Jahr 2024 sind dann Hospitationen von Studierenden aus Boston in Niederbayern geplant.
Hochschulpräsident Sperber ist zusammen mit Studiengangsleiter Aung Mitte des Jahres für einen Gegenbesuch nach Boston eingeladen. Im Rahmen dieses Besuchs stehen Kooperationsgespräche für ein weiteres PA-Exchange Programm an der Yale University in New Haven auf der Agenda. Genau dort wurde übrigens 2021 der 50. Geburtstag deren PA-Programmes gefeiert.
Am 13. März tagte erstmalig das Netzwerk Intensivpflege an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Rund 50 Fachexperten und -expertinnen aus dem ostbayerischen Raum – von Regensburg bis Passau, von Deggendorf über Landshut bis nach Pfaffenhofen – diskutierten über die größten Herausforderungen in ihrem Fachbereich und ermittelten die aktuellen Bedarfe der Intensivstationen.
Intensivpflege meint die Versorgung von kritisch kranken Menschen: von Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1.000 Gramm, über akut erkrankte Kinder und Erwachsene, verunfallte oder brandverletzte Personen bis hin zu chronisch erkrankten Menschen. Die Betroffenen in allen Lebenssituationen zu unterstützen, das ist das vorrangige Ziel der Intensivpflege. Von den Pflegekräften wird daher ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft, Leistung, Können und Kompetenz gefordert, denn sie tragen eine enorme Verantwortung.
Doch Themen wie der Fachkräftemangel, erschwerte Rahmenbedingungen oder unzureichende Entlohnung prägen die Versorgungslandschaft und führen teilweise zu erheblichen Einschränkungen in der Notfallversorgung der Bevölkerung. Hinzu kommen nachhaltige Veränderungen im Gesundheitssektor, wie etwa die fortschreitende Digitalisierung und Technologisierung.
Mit all diesen Herausforderungen beschäftigte sich das neu gegründete Netzwerk. So standen, neben drei Impulsvorträgen, die Netzwerkarbeit und der regionale Austausch im Fokus der Veranstaltung. Die Einrichtungen konnten sich untereinander kennenlernen und gegenseitig ihre Schwerpunkte und Expertisen vorstellen. Auch die Einsatzfelder akademisierter Pflegekräfte und ein gemeinsames Verständnis von Intensivpflege wurden zusammen erarbeitet.
Klar ist: Es gilt zunächst das vorhandene Pflegepersonal zu halten und die Arbeitsbedingungen für ebendiese auf den Intensivstationen spürbar zu verbessern. „Zusätzliche Bildungsangebote für die Intensivpflege zu schaffen, ist unumgänglich. Auf ein grundständiges Pflegestudium müssen fachspezifische Inhalte folgen, zum Beispiel mit einem Master „Critical Care“, fordert Prof. Dr. Christian Rester, Dekan der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften und Leiter des Studiengangs Pflege. „Denn nur dadurch kann einerseits die Qualität der Versorgung gewährleistet, andererseits den Entwicklungen im Gesundheitsbereich begegnet und somit die Attraktivität des Pflegeberufs erhöht werden.“
Die Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften will nun mit gutem Beispiel vorangehen und gemeinsam mit den Gesundheitseinrichtungen im ostbayerischen Raum die intensivpflegerische Versorgung der Bevölkerung sicherstellen und weiterentwickeln. Dazu wird das Netzwerk ab sofort halbjährliche Treffen einberufen, um der sich wandelnden Versorgungslandschaft zu begegnen und aktiv Maßnahmen abzuleiten. Zusätzlich sollen Informations- und Bildungsangebote für Pflegefachpersonen geschaffen und jährlich ein großer Intensivpflegetag organisiert werden. Interessierte können sich gerne jederzeit bei den Verantwortlichen melden.
Kontakt:
Lydia Bauernfeind, wissenschaftliche Mitarbeiterin THD – Fachbereich Pflege | lydia.bauernfeind@th-deg.de
Fritz Sterr, wissenschaftlicher Mitarbeiter THD – Fachbereich Pflege | fritz.sterr@th-deg.de
Am 9. März tagte erstmalig in diesem Jahr wieder das Pflegenetzwerk Ostbayern an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Mit dabei die Arberlandkliniken, der BRK Kreisverband Deggendorf, die (Kinder-) Kliniken Passau, Landshut und Ingolstadt, Vertreter aus der Alten- bzw. Langzeitpflege sowie ein ambulanter Pflegedienst. Erneut war der Pflegenotstand Kernthema, aber auch der Einsatz akademisierter Pflegekräfte. Zusätzlich standen Neuerungen in der Heilkundeübertragung, der Bedarf an Ethikberatung, die Internationalisierung in der Pflege sowie das Staatsexamen im Studiengang Pflege auf der Agenda. Prof. Dr. Christian Rester von der THD erhält außerdem den Deutschen Pflegepreis 2022.
Die Gesundheitseinrichtungen klagen neben dem akuten Personalmangel über die fehlenden Stellen für akademisierte Pflegekräfte. „Wir haben riesigen Bedarf, die Entwicklung der Pflege voranzutreiben und müssen genau jetzt tätig werden. Die Perspektiven für akademisierte Pflegekräfte müssen schnell geschaffen werden“, verdeutlichte Prof. Rester, Dekan der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften und Leiter des Studiengangs Pflege, die Situation in Deutschland, die zunehmend dramatische Züge annimmt. Victoria Guggenthaler, Heimleitung des Pflegeheims Marienstift Straubing, konnte dem nur zustimmen. „In den Hochschulen fehlen die Studierenden, gleichzeitig werden die Patientenfälle immer komplexer. Die bereits spürbare Deprofessionalisierung der Pflege darf sich nicht weiter fortsetzen.“ Gerade in der Langzeitpflege gäbe es großes Potenzial für akademisiertes Pflegepersonal. Eine wissenschaftlich ausgebildete Pflegekraft könne eine Situation immer qualifizierter und besser bewerten. Daher sei nach Ansicht von Guggenthaler auch eine höhere Bezahlung gerechtfertigt, denn Qualität habe immer ihren Preis.
„Wir haben sehr von Studierenden profitiert“, schildert Michaela Meindl vom BRK Deggendorf. „Einer der Pflege-Studenten im zweiten Semester hat beispielsweise die Kolleginnen und Kollegen angeleitet, anders mit einer bestimmten Patientin umzugehen. Ihr Zustand hat sich daraufhin massiv verbessert, sie musste letztendlich nicht verlegt werden.“ Aufgrund solcher Erfahrungen wolle man unbedingt mehr mit der THD in Austausch treten. Bezugnehmend auf dieses Beispiel, appellierte Rester an die Gesundheitsorganisationen „klare Positionen für akademisierte Pflegefachkräfte“ auszuschreiben. „Nur zusammen können wir dem Pflegenotstand entgegenwirken und das Berufsbild der Pflege stärken. Wenn Sie mir derartiges berichten, ist mein Ziel bereits erreicht.“, so der Dekan lächelnd.
Seit Januar 2023 muss nach Paragraph 64d Sozialgesetzbuch V in jedem Bundesland ein Modellvorhaben zur Heilkundeübernahme durch Pflegefachpersonen starten. Laut Daniel Schümann, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der THD, sei die Heilkundeübertragung eine große Chance für den Pflegeberuf und für viele Bestrebungen der THD von entsprechend großer Bedeutung. Beispielsweise für die Projekte rund um das Thema »Community Health Nursing«, also die Etablierung niederschwelliger Gesundheitsangebote und das Erarbeiten konkreter Lösungen in einer „gemeinsamen“ Versorgungspraxis.
Auch der Bedarf an Ethikberatung in der Gesundheitsversorgung wurde im Netzwerk besprochen. Ethische Herausforderungen in der Versorgung können beispielsweise Hierarchiekonflikte, Sterben und Tod oder Grenzen der Schweigepflicht sein. Seitens der THD ist langfristig der Aufbau eines Ethik-Cafés geplant mit Impulsvorträgen zu solchen Fragestellungen. Vorrangiges Ziel: Die Vernetzung von ethischer Expertise in der Region.
Die Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften arbeitet außerdem an der Internationalisierung der Pflege. Das heißt im Detail, Erhöhung der Zahl internationaler Studierenden, Einrichtung von internationalen Double Degrees, Unterstützung bei der Integration internationaler Studierender in der Region, Kooperationen zwischen internationalen Hochschulen für den Austausch von Studierenden, Lehrenden und Wissenschaftlern. Laut Rester befänden wir uns in einem Branchenwettbewerb, wie es ihn noch nie zuvor gegeben hätte. Daher sei man auch dringend auf internationale Studierende angewiesen. Auf die Frage, welche Erfahrungen bisher mit internationalen Pflegekräften gesammelt wurden, reagierten die Einrichtungen ähnlich: „Wir haben gute Erfahrungen gesammelt, aber es ist aufgrund der Sprachbarriere eine wahnsinnige Herausforderung.“, so Julia Oppenländer, Leiterin Klinikum Ingolstadt.
Abschließend referierte Stefan Brunner, Lehrbeauftragter an der THD, über das Staatsexamen im Studiengang Pflege. Aktuell bieten sieben Hochschulen in Bayern, mitunter die THD, das primärqualifizierende Pflegestudium an. Heuer und im kommenden Jahr finden die ersten hochschulischen Pflegeexamen der deutschen Pflegegeschichte statt. „Ein Meilenstein“ sagt Brunner, denn ab 2030 dürften nur noch akademisierte Pflegefachkräfte die Praxisanleitung ausüben. Neben den Inhalten der beruflichen Ausbildung werden im Studium Kompetenzen zur Steuerung und Gestaltung hochkomplexer Pflegeprozesse, die Erschließung der neuesten pflegewissenschaftlichen Erkenntnisse, eine kritisch reflexive Auseinandersetzung mit theoretischem wie praktischem Pflegewissen sowie zur Qualitätsentwicklung erworben.
Fazit? Deutschland braucht so viele akademisierte Pflegefachkräfte wie möglich. Detaillierte Diskussionen sowie die Erarbeitung von ersten Lösungsansätzen finden Ende des Jahres in einer gemeinsamen Pflegeklausur statt.
Am Ende wurde Professor Rester eine besondere Ehre zuteil. In den vergangenen Jahrzehnten habe sich gezeigt, dass die Pflege starke Persönlichkeiten braucht, um die beschriebenen Herausforderungen anzunehmen. „Eine dieser Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise und nachhaltig für die Pflege einsetzt, ist Prof. Rester“, verkündete Rupert Brenninger, der 1. Vorsitzender des Katholischen Pflegeverbands. Im Namen des Deutschen Pflegerats e.V. überreichte er Dekan Rester den Deutschen Pflegepreis 2022 als Anerkennung seiner besonderen Verdienste bei der Versorgung von Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf in Deutschland. Beim Deutschen Pflegepreis handelt es sich um die höchste nationale Auszeichnung im Bereich der Pflege.
Nur knapp zwei von drei Pflegekräften können sich vorstellen, in den nächsten zwölf Monaten noch in ihrem Beruf zu arbeiten. Diese Erkenntnis brachte eine Onlinebefragung von beruflichen Pflegekräften, die von November 2022 bis Januar 2023 durchgeführt wurde. Ziel der Befragung, für die sich Vertretungen von regionalen Pflegeeinrichtungen, die GesundheitsregionPlus Freyung-Grafenau sowie der Technologie Campus Grafenau der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) verantwortlich zeichneten, war die wissenschaftliche Erforschung der Arbeitszufriedenheit professioneller Pflegekräfte.
„Der demografische Wandel führt zu einer höheren Nachfrage nach Pflegeleistungen, aber gleichzeitig ist die Zahl der verfügbaren Fachkräfte begrenzt,“ erklärt der Geschäftsstellenleiter der GesundheitsregionPlus René Kurtz mit Blick auf den Hintergrund der Befragung. Dementsprechend bedenklich ist, dass lediglich 58 Prozent der Pflegenden bestätigten, den Pflegeberuf auch in den nächsten zwölf Monaten ausüben zu wollen. Dies zeigt, dass eine enge Zusammenarbeit aller Akteure im Pflegebereich notwendig sein wird, um Pflegekräfte tatsächlich im Beruf zu halten. „Veränderungen der Rahmenbedingungen, um die Pflege wieder attraktiver zu machen, sind dringend geboten.“ Findet jedenfalls Domenic Sommer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am TC Grafenau. Er betont, „dass gerade in der Digitalisierung und beispielsweise der Anwendung von Künstlicher Intelligenz viel Potential steckt, um das Pflegepersonal zu entlasten und gleichzeitig neue Möglichkeiten für eine zugewandtere Patientenversorgung zu schaffen.“ Wenig überraschend ist, dass sich sehr viele Befragte (85 Prozent) genau dieses Mehr an Zeit für ihre Patientinnen und Patienten wünschen. Auch Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf (80 Prozent) und verlässliche Dienstorganisation (62 Prozent) sind den Pflegekräften wichtig. Insgesamt nahmen an der Onlinebefragung über 600 Pflegende aus dem Landkreis Freyung-Grafenau sowie anliegenden Landkreisen teil.
Die Ergebnisse werden nun von den Initiatoren in der Arbeitsgruppe Pflege mit regionalen Einrichtungen im Detail besprochen. Sie bilden auf diese Weise die Grundlage für Aktionen und Schwerpunkte in der Region. So sollen Maßnahmen erarbeitet werden, die optimierte Rahmenbedingungen in den verschiedenen Bereichen der Pflege schaffen, damit Pflegende möglichst lange und zufrieden ihren Beruf ausüben können.
Die möglichen Maßnahmen werden im nächsten Schritt mit den Einrichtungen im Landkreis diskutiert und auf Umsetzbarkeit geprüft. Laut der Befragung würden sich beispielsweise Verbesserungspotenziale in den Bereichen Entbürokratisierung und Unterstützung durch Technik anbieten, um dadurch mehr Zeit für die Patientenversorgung zu schaffen. Auch ergeben sich Potenziale in den Bereichen mitarbeiterorientierte Führung und gesundheitsförderliches Arbeiten.
Die Befragung wurde auch auf andere Regionen in Bayern ausgeweitet. Insgesamt nahmen letzten Endes rund 2.572 Personen teil. Die Ergebnisse sind landkreisübergreifend sehr ähnlich und bestätigen teilweise bereits vorhandene Forschungsergebnisse. Wissenschaftlicher Leiter des Projekts ist Prof. Dr. Florian Wahl vom TC Grafenau, gefördert wird die Arbeit aus Mitteln der High Tech Agenda Bayern.
Studien- und Berufswahl mal anders: Schülerinnen und Schüler des St.-Michaels-Gymnasiums in Metten hatten unter Leitung von Theaterpädagogin Julia Röckelein eine „Szenische Studienberatung“ zur Pflege entwickelt. Am 17. Februar standen zum Abschluss des Projekts zwei Aufführungen auf dem Programm. Unter den Zuschauern waren auch Gäste aus Politik und Gesundheitswesen.
Mit dem Abitur in der Tasche in einen Pflegeberuf einzusteigen, mag für viele ungewohnt erscheinen. Doch längst bieten sich hier für junge Menschen interessante Karrieremöglichkeiten. Die „Szenische Berufsberatung“ greift dies auf, denn sie ist Teil der in diesem Schuljahr gestarteten Kampagne NEUEPFLEGE.bayern des Gesundheitsministeriums für Gesundheit und Pflege. Röckelein und ihre Kolleginnen und Kollegen touren bereits seit 2020 im Auftrag des Ministeriums durchs Land und vermitteln mit einer „szenischen Talkshow“, was die neue generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft ausmacht.
Für ihre Theaterproduktion interviewten die Jugendlichen Magdalena Petersamer und Stefanie Limbrunner aus der Wochenbettstation des Donau-Isar-Klinikums, Laura Hausruckinger aus der Uniklinik Regensburg sowie Dr. Christine Aumer, Daniel Schümann und Bernhard Beck von der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). So erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in deren Berufsleben. Herausgekommen sind Alltagsgeschichten und berührende Momente, die verdeutlichen, wie wichtig dieser Beruf ist und dass die Pflege für auch Gymnasiasten eine spannende Option sein kann. Die „Szenische Berufsberatung“ hat dabei genau diese Perspektiven im Blick: Dringend werden Fachkräfte gesucht und junge Menschen, die über vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten Karriere machen, Führungsaufgaben in Krankenhäusern und Altenheimen übernehmen, in Beratungsstellen tätig werden oder sich als Spezialisten selbständig machen wollen. Absolventen eines Pflegestudiums haben natürlich auch die Möglichkeit, an pflegewissenschaftlichen Studien mitzuarbeiten.
Seit 2004 schon bietet das duale Studium die Chance eine Ausbildung im Pflegebereich mit einem Studium, etwa der Pflegewissenschaft, zu verbinden. Seit zwei Jahren ist es an deutschen Hochschulen nun möglich, auch ein grundständiges Pflegestudium zu absolvieren und damit gleichzeitig einen Bachelor als auch den Abschluss zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann zu erhalten. Die THD ist eine der wenigen Hochschulen in Bayern, die diesen Studiengang anbietet.
„Es hat viele Vorteile, Pflege zu studieren“, erklärt Bernhard Beck, selbst Student an der Deggendorfer Hochschule. „Beispielsweise beinhaltet unser Studium auch eine Weiterbildung zur Stationsleitung. Ich würde das Studium darüber hinaus allen empfehlen, die zeitgleich Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten haben.“ Dr. Christine Aumer, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften an der THD, ergänzt: „Ich bin davon überzeugt, dass sich in der nächsten Zeit in unserem Bereich viel tun wird, was Digitalisierung und die Akademisierung in der Pflege angeht. Wer Freude daran hat, in der Pflege zu forschen und zu lehren, sollte das Studium unbedingt in Erwägung ziehen.“ Von der Hauptschule über ein Studium bis hin zur Promotion sei alles möglich. „Ich selbst“, lächelt Aumer, „bin das beste Beispiel dafür.“
Wer sich für den Bachelorstudiengang Pflege an der TH Deggendorf interessiert, kann am 04. April zum Schnupperstudium am Campus Deggendorf vorbeikommen oder direkt mit dem Fachbereich Pflege in Kontakt treten: pflege@th-deg.de. Weitere Informationen unter https://www.th-deg.de/pf-b.
Vom 20.-24. Januar 2023 fand der Jahreskongress der Amerikanischen Gesellschaft für rekonstruktive Mikrochirurgie (ASRM – die führende Organisation für komplexe Rekonstruktionen) in Miami, USA, mit knapp tausend Teilnehmern aus der ganzen Welt statt. Im Fokus dieses Kongresses stehen die Fortschritte im Bereich der Mikrochirurgie und der komplexen Rekonstruktionen. Es wird ein Forum geschaffen für Lehre, Forschung und Austausch über die neuesten rekonstruktiven mikrochirurgischen Methoden und Prinzipien.
Prof. Dr. Thiha Aung, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Professor für Operative Medizin an der Fakultät für Angewandte Gesundheitswissenschaften, hat auf diesem Kongress seine neusten Ergebnisse zur Rekonstruktion von Nerven mittels Indocyaningrün-Fluoreszenz-Darstellung und der Durchführung von neuen Operationstechniken bei Osteosarkomen bei Kindern präsentiert und sich darüber mit Kollegen ausgetauscht. Prof. Dr. Aung ist einer von zwölf zertifizierten plastisch-rekonstruktiven Tumorchirurgen in Deutschland – er hat die Arbeitsgruppe für dieses Zertifikat bei der Deutschen Gesellschaft für Plastische Chirurgie mit initiiert.
Prof. Dr. Aung weist große Expertise auf dem Gebiet der rekonstruktiven Tumor- und Lymphchirurgie auf. Auf dem Kongress konnte er sich mit seinen Kollegen aus Japan, bei denen er vor zehn Jahren einige Aspekte der Lymphchirurgie erlernt hat, austauschen.
Im Rahmen der Industrieausstellung auf dem ASRM-Meeting waren u.a. die weltweit führenden Firmen im Bereich der Operationsmikrokope für Mikrochirurgie und Hersteller von mikro-/supramikrochirurgischen Instrumenten und speziellem Nahtmaterial anwesend. Prof. Dr. Aung hat sich über die neusten methodischen und technischen Entwicklungen informiert, u.a. über das neuste Super-Mikroskop von Mitaka (Modell MM51), das die höchste Auflösung für Supramikrochirurgie und Plastische Chirurgie bietet, das die aktuell beste Auflösung und Vergrößerung auf dem Markt hat – ein großer Fortschritt für die Durchführung von supra-/mikrochirurgischen Operationen, bei denen der Chirurg Gefäße mit einer Größe von kleiner als 0,5 cm handeln muss. Prof. Dr. Aung hat das Supermikroskop beim ASRM-Meeting auch mit großer Begeisterung ausgetestet: „Ich bin begeistert, mit welcher Qualität und Vergrößerung mit diesem Mikroskop kleinste Gefäße anastomosiert werden können.“
Prof. Dr. Aung’s Fazit nach dem Kongress: „Insgesamt war der Kongressbesuch ein großer Erfolg. Ich konnte mich ein paar Tage über die neusten Entwicklungen der rekonstruktiven Tumorchirurgie informieren, meine Netzwerke weltweit wieder „auffrischen“ und habe Besuche von Kollegen aus Japan in Deggendorf geplant. Von diesen Erfahrungen und Netzwerken werden die Studierenden an der THD und am künftigen Medizincampus Niederbayern im Rahmen ihrer Ausbildung profitieren.
Möglichst lange Zeit eigenständig, selbstbestimmt und sicher in der eigenen Häuslichkeit zu wohnen, ist fast allen Menschen von großer Bedeutung. Die Senioren-Union Rottal-Inn besuchte zu diesem Thema am 16. Januar die Technische Hochschule Deggendorf (THD). Prof. Dr. Horst Kunhardt, Vizepräsident der THD für den Bereich Gesundheit, präsentierte den Teilnehmenden das vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderte Projekt „DeinHaus 4.0“. Dieses erforscht technisch-digital gestützte Lösungen, die im Wohnumfeld unterstützen. Bei einer Führung durch das Musterhaus des Projektes erhielten die ca. 50 Besucherinnen und Besucher zunächst in Osterhofen einen Einblick in die professionelle Fertigung von Gebäuden.
Nach einem Weißwurstfrühstück und einer kurzen Fahrt nach Deggendorf, folgte schließlich eine Führung durch die Labore am Campus der THD und ein Vortrag von Prof. Kunhardt über die Hochschule und zur Entwicklung der Studiengänge. Derzeit verzeichnen die Studienstandorte Deggendorf, Pfarrkirchen und Cham bereits 8.500 Studierende, aufgeteilt in knapp 80 verschiedene Bachelor- und Masterstudiengänge. Die THD zählt damit zu der am schnellsten wachsenden Hochschule Bayerns. Abgerundet wurde der Tag schließlich im Bayerischen Hof in Osterhofen.
Die Technische Hochschule Deggendorf (THD) und das Bayerische Landesamt für Pflege (LfP) arbeiten künftig zusammen, um die Forschung und Praxisentwicklung in der Pflege- und Gesundheitsversorgung in Bayern voranzutreiben. Das haben LfP-Leiter Achim Uhl und Prof. Dr. Sperber, Präsident der THD, am 21. Dezember mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung besiegelt.
Durch den demografisch-epidemiologischen Wandel steigt der Bedarf an pflegerischen Leistungen in allen Settings und auf allen Ebenen der Pflege- und Gesundheitsversorgung. Die THD setzt sich für eine sektorenübergreifende Versorgung in Bayern ein, um den notwendigen strukturellen Wandel nachhaltig voranzutreiben. In diesem Zuge wurde die Kooperation mit dem LfP fixiert.
„Wir müssen jetzt zukunftsorientierte Rahmenbedingungen für die generalistische Pflegeausbildung schaffen – die Etablierung verschiedener Berufsfelder, beispielsweise das Berufsfeld der Schulgesundheitspflege oder der Einsatz von Pflegefachkompetenz im betrieblichen Gesundheitsmanagement, wird noch von großer Bedeutung sein“, erklärte Achim Uhl, Leiter des LfP, bei Unterzeichnung des Kooperationsvertrages.
Innovative Arbeitswelt und gesundes Leben gehören zu den Forschungsschwerpunkten der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) an der THD. Mit der Kooperation wollen THD und LfP gemeinsam ihre jeweiligen Kompetenzen verbinden, um die Zusammenarbeit in Forschung und Praxisentwicklung in der Pflege- und Gesundheitsversorgung zu intensivieren. Laut THD-Präsident Sperber sei oberstes Ziel, einen Nursing-Studiengang für internationale Studierende auf den Weg zu bringen. „Durch die Partnerschaft mit dem LfP können wir das Thema Akademisierung, Internationalisierung sowie die Handlungsfeldentwicklung in der Pflege weiter vorantreiben“, so Sperber.
„Wir sind die internationalste Hochschule Bayerns, das Interesse von Studierenden aus dem Ausland ist da. Wir brauchen lediglich ein Konzept, wie diese Studierenden unser deutschsprachiges Studium erfolgreich abschließen können“, betonte Kunhardt, Vizepräsident der THD für den Bereich Gesundheit.
„Pflegefachpersonal aus dem Ausland zu gewinnen, ist ein wesentlicher Baustein, um den akuten Pflegemangel zu begegnen und wird angesichts des demographischen Wandels noch wichtiger. Wir sind daher gerne bereit, uns bei der Konzeptentwicklung miteinzubringen“, bestätigte Uhl.
Als gemeinsame Aktivitäten und Maßnahmen im Rahmen der Kooperation werden, neben der Weiterentwicklung der Rolle von Pflegefachpersonen und der Integration internationaler Pflegender in das deutsche Pflegesystem, der Ausbau von ambulant genutzten digitalen Unterstützungssystemen oder die Netzwerkarbeit zur Etablierung des Berufsbilds „Community Health Nurse“ ins Auge gefasst.
Die Zusammenarbeit zwischen THD und LfP soll vom fachlichen Austausch und der Durchführung gemeinsamer Fachtage über Forschungsaktivitäten bis hin zur Vernetzung mit Praxiseinsatzorten bzw. Netzwerkbildung im Allgemeinen reichen. Kooperiert wird auch in der Lehre: Angedacht ist, dass LfP-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter Lehrveranstaltungen an der THD übernehmen oder Bachelor- und Masterarbeiten betreuen.
Abschließend erhielt Uhl einen Einblick in das THD-Forschungsprojekt „DeinHaus 4.0 – Länger Leben Zuhause“. Das Projekt wird durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert und erforscht technisch-digital gestützte Lösungen, die im Wohnumfeld unterstützen und stellt diese in Mustereinrichtungen der Öffentlichkeit vor. Ob bei Pflegebedürftigkeit, Krankheit oder Prävention der selbigen – DeinHaus 4.0 beschäftigt sich mit Möglichkeiten, die richtigen Hilfsmittel sinnvoll und situationsgerecht einzusetzen. Eine Führung durch das Musterhaus in Osterhofen rundete den Besuch des LfP an der THD ab.
„Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun.“ Mit diesem Zitat Mahatma Gandhis eröffnete Achim Uhl, Leiter des Bayerischen Landesamtes für Pflege, am 14. Dezember den 5. Pflegefachtag an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Thema war „Community Health Nursing“ (CHN) und die Implementierung dieses Konzeptes in unser Gesundheitswesen.
Das Thema ist aktuell sehr präsent und so war der Fachtag der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) bestens besucht. Knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Online-Gelegenheit, sieben Expertinnen und Experten zu hören und wichtige Fragen zum Thema CHN einzubringen. Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung durch Studierende des Studiengangs Pflege Dual.
Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung prognostiziert bis 2050 einen Anstieg der Pflegebedürftigen um zwei Millionen. Die Folge: Das Gesundheitssystem wird an seine Grenzen kommen. Viele Betroffene, aber auch Angehörige, sind beispielsweise nach einer Klinikentlassung oder mit einer chronischen Erkrankung überfordert und wünschen sich konkrete und dauerhafte Beratung und Begleitung. Bund, Ländern und Pflegebranche muss es gelingen, dem Problem des enormen Personalmangels entgegenzuwirken und innovative, multiprofessionelle und überregional vernetzte Versorgungsstrukturen zu etablieren. Uhl berichtete, dass „speziell das Berufsbild des CHN einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsversorgung leistet.“
Was ist Community Health Nursing? Kernaufgaben sind die Gesundheitsförderung, Krankheitsprävention, die Koordination und Begleitung während eines Krankheitsverlaufes, unabhängig von Alter und Lebenslage. Durch die Begleitung einer CHN kann einem erneuten Krankenhausaufenthalt entgegengewirkt werden. Außerdem sind Community Health Nurses in einem übergeordneten Rahmen tätig, der beispielsweise die Verbesserung der kommunalen Gesundheitsversorgung, der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung und das gesundheitspolitische Engagement einschließt. CHN wird jetzt auch in Deutschland eingeführt und soll nachhaltig verankert werden. Auf internationaler Ebene ist dies ein bereits seit mehreren Jahren etabliertes Fachgebiet der professionellen Pflege.
Edith Dürr, Generaloberin und Vorsitzende der Schwesternschaft München vom BRK e. V., berichtete über den politischen Hintergrund der Heilkundeübertragung bzw. der Handlungsfreiheiten einer Community Health Nurse. Die Corona-Pandemie hat deutlich vor Augen geführt, welchen Mehrwert eine funktionierende Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung hat. Kritisch ist außerdem der zunehmende Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten in manchen Regionen Deutschlands. Die Einführung des neuen Berufsbilds und zugleich die professionelle Pflege durch erweiterte heilkundliche Aufgaben aufzuwerten, ist demnach ein wichtiger Baustein zur Lösung dieser gravierenden Probleme.
Prof. Dr. Bernd Reuschenbach stellte beim Pflegefachtag mögliche Bildungsoptionen vor. Er leitet an der katholischen Stiftungshochschule München den Studiengang Community Health Nursing. Reuschenbach: „Es liegt in unserer Verantwortung als Hochschule, dass wir dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Wir haben eine veränderte Versorgungslandschaft, an die die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Pflegefachkräfte angepasst werden müssen.“ In Deutschland gebe es schon vereinzelt Gesundheitskioske, die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in seinen Konzepten fordere. Zudem seien weitere Einsatzfelder der CHN auch in den von der Robert-Bosch-Stiftung vorangetriebenen patientenorientierten Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung (PORT-Zentren) verortet. Die Implementierung des Konzeptes setze allerdings rechtlich-politische Rahmenbedingungen voraus, die jetzt geschaffen werden müssten.
Dr. David Rester, Leiter des Modellprojektes „ALIA – Agil Leben im Alter“ der Lars und Christian Engel Stiftung, berichtete über die Gemeinde Weiherhammer und deren sozialraumorientierte Hilfe und Pflege in Bezugnahme zur CHN. Lösungsansätze zur Sicherung der Lebensqualität im Alter müssen neu gedacht werden, insbesondere im ländlichen Raum. „Genau diesen Ansatz realisiert das Projekt ALIA“, sagt Rester. „Ein zentraler Baustein der sorgenden Gemeinde in Weiherhammer ist dabei die Bebauung des ALIA-Areals mit 14.000 Quadratmetern, um Hilfe und Pflege für ein Wohnen bis ans Lebensende vor Ort zu ermöglichen.“
Dr. Christine Aumer und Elisa Johannsdottir, beide wissenschaftliche Mitarbeiterinnen der THD, stellten im Anschluss konkrete Ansätze zu Implementierung und Aufgabenbereiche der Community Health Nurse vor. „Uns ist es ein großes Anliegen, jetzt ins Tun zu kommen“, so Aumer. Nicht zuletzt die Aussagen von Befragten machten deutlich, wie wichtig und wertvoll die Implementierung von CHN in die Praxis wirklich ist. „Diese wünschen sich eine bedarfsgerechte Behandlungskontinuität, so lange wie möglich in der eigenen Wohnung zu leben oder einen persönlichen Ansprechpartner vor Ort“, erklärt Aumer. „Besonders wichtig ist, dass Doppelstrukturen vermieden werden. CHN soll keine Konkurrenz sein oder andere Berufsgruppen ersetzen“ so Johannsdottir. Ziel ist stattdessen, die Lücken, die derzeit in der Gesundheitsversorgung bestehen, durch interprofessionelle Zusammenarbeit und eine bedarfsgerechte Koordination der Versorgungsstrukturen, sowie eine ganzheitliche Beratung und Begleitung zu schließen.
Prof. Dr. Christian Rester, Dekan der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften beendete den Fachtag mit einem Appell: „Wir müssen nun in die Eigenständigkeit, dazu braucht es politische Klarheit.“ Den Vertreter des Landesamtes, Uhl, forderte Rester auf, seine Macht als politischer Akteur zu nutzen. Dass die Pioniere einen langen Atem brauchen, da macht sich der THD-Professor keine Illusionen. Aber: „Wir sind zuversichtlich!“
Seit Oktober belegen 25 Studierende erstmals den Bachelorstudiengang „Management von Inklusion und Teilhabe“ an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Allesamt kommen aus der Heilerziehungspflege und haben sich für den bayernweit einzigartigen Studiengang entschieden. Neben der Pflegewissenschaft, der Bewegungswissenschaft und dem Physician Assistant, ist die Einführung des Studiengangs ein weiterer Meilenstein in der Akademisierung der Gesundheitsberufe.
Studentin Stefanie Sporer begründet ihre Entscheidung für den Studiengang: „Ich bin der Meinung, dass das Bundesteilhabegesetz in der Gesellschaft noch präsenter gemacht werden muss.“ Für alle befragten Studentinnen und Studenten des Bachelor-Studiengangs „Management von Inklusion und Teilhabe“, ist es das große Ziel, nach dem Abschluss neueste Erkenntnisse in ihren Einrichtungen in die Tat umzusetzen, um ihrem Berufsstand einen neuen, wissenschaftlich fundierten Anschub in eine zukunftsweisende Richtung zu geben. Die Studierenden haben nach erfolgreichem Abschluss die Möglichkeit, in ihren Bereichen in die nächste Leistungsstufe aufzusteigen, in den Fachdienst zu wechseln oder etwa in anderen kommunalen und sozialen Einrichtungen, beispielsweise Beratungsstellen, zu arbeiten. Zudem stehen für eine weiterführende akademische Laufbahn, mit anschließendem Masterstudiengang, alle Türen offen. Sie alle haben die Vision einer Gesellschaft, an der wirklich alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können.
Mit der Planung des neuen Studiengangs „Management von Inklusion und Teilhabe“ hatte Prof. Dr. Christian Rester an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften bereits vor fünf Jahren begonnen. Denn als das Bundesteilhabegesetz (BTHG) ab 2017 in Etappen eingeführt wurde, standen die Einrichtungen der Behindertenhilfe zumeist vor dem Problem der Umsetzung dieses Gesetzes. Da Heilerziehungspfleger direkt mit Menschen mit Behinderungen arbeiten, kam die Idee – angeregt durch Leiter von Fachschulen für Heilerziehungspflege – einen Studiengang ins Leben zu rufen, der sich auf Inklusion und Teilhabe konzentriert und damit eine Lücke im Versorgungssystem schließt.
Zielgruppe dieser Fachrichtung sind in erster Linie Heilerziehungspfleger, die eine Hochschulzulassung haben und an einer Fachschule für Heilerziehungspflege ihre Ausbildung absolvieren, oder bereits fertig ausgebildete Heilerziehungspfleger und Erzieher. Zudem können sich Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden, die mindestens über drei Jahre Berufserfahrung verfügen, für dieses Studium einschreiben.
Erneut erfolgreich bei der bayerischen Meisterschaft für Hochschulen und Universitäten bis 10.000 Studierende waren die Basketballer der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). In Rosenheim erkämpften und erspielten sie sich am 16. November den heißumkämpften Pokal.
In der Gruppenphase konnten sich die Spieler der THD zunächst gegen das Team der Universität der Bundeswehr München, anschließend gegen die Hochschule Freising und zuletzt gegen die Basketballer der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf mit deutlichen Siegen durchsetzen. Im Halbfinale und Finale ging es dann nacheinander gegen die beiden Teams der Hochschule Rosenheim. Die Deggendorfer Basketballer behielten die Nerven und holten schließlich souverän den Titel.
Im Kader der Deggendorfer Hochschule standen diesmal Louis Keber (ASV Cham), Tizian Podlech, Jakob Kern, Ahmed Abdaal, Julian Hölzl, Ting Jung Ho, Tristan Cameron Hamala, Fabian Vogel, Mohammadreza Shooshtari, Samy Peker, Hugo Soler Gil und Jonathan Kern.
Auch im Alter in den eigenen vier Wänden leben, wünschen sich die meisten Menschen. Sieben von zehn Pflegebedürftigen werden laut dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege in Bayern zu Hause, meist von Angehörigen, versorgt. Was für Letztere allerdings oft eine hohe Belastung bedeutet. Die Technische Hochschule Deggendorf (THD) will pflegende Angehörige ab November mit einer kostenlosen Vortragsreihe unterstützen und informieren.
Welche Rechte und Pflichten haben pflegende Angehörige? Welche Hilfen und Unterstützung gibt es? Die Vortragsreihe der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften gibt Antworten auf Fragen rund um das Thema Pflege.
Die Termine und Themen der Vortragsreihe sind:
Beginn ist jeweils um 13.00 Uhr. Eine Anmeldung ist unter Angabe des/der Wunschtermins/-termine über folgende E-Mail-Adresse möglich: familienservice@th-deg.de
Ansprechpartner zur Vortragsreihe ist Daniel Schümann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften.
„TastING – probier dich doch mal als Ingenieur:in“ geht in die nächste Runde. Das etablierte und beliebte Angebot der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) findet auch dieses Jahr wieder in den Herbstferien statt. Am 3. und 4. November sind interessierte Schülerinnen und Schüler ab der zehnten Jahrgangsstufe herzlich eingeladen, in die vielfältige Welt der Ingenieurberufe einzutauchen. Auf sie warten spannende Mitmach-Workshops in den Fakultäten der THD.
"TastING ist ein tolles Format für Schülerinnen und Schülern. Sie erfahren hier, wie abwechslungsreich, interessant und bunt ein MINT-Beruf sein kann und vor allem, dass es für jede und für jeden geeignet ist. Man muss sich nur trauen“, wirbt Tanja Zellner, Koordinatorin der Veranstaltung vom MINT-Team der THD, für TastING. Das Programm an den beiden Tagen besteht aus einer Vielzahl spannender Mitmach-Workshops. Neben den technisch versierten Angeboten wie dem Bau eines intelligenten Kühlschranks oder dem Erstellen von 3D-Zeichnungen gibt es auch Programmpunkte, die die Softskills der angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure thematisieren. Cool und überzeugend zu präsentieren, gehört ebenso zu den gefragten Qualifikationen wie eine internationale Ausrichtung. Weiterhin bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von TastING die Möglichkeit, sich im gleichzeitig stattfindenden Schnupperstudium über alle Fakultäten und Studiengänge an der THD zu informieren. „TastING ist die einmalige Gelegenheit, die THD mit ihren Studiengängen, Laboren, Angeboten und den Campus wirklich kennen zu lernen“, weiß Zellner. Die Zahlen bestätigen den Erfolg: Über ein Viertel aller TastING-Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben auf diesem Weg ihr Wunschstudium an der THD gefunden. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung unter www.th-deg.de/tasting.
Mit dem Schnupperstudium richtet sich die Technische Hochschule Deggendorf (THD) in den Herbstferien an Schülerinnen und Schüler, die sich gerade Gedanken um Beruf und Studium machen. „Studieren probieren“ ist das Motto – und das soll am 3. November auf dem Deggendorfer Campus möglich sein. Wer die THD an diesem Tag besucht, kann an Vorlesungen teilnehmen, Labore ansehen und sich beraten lassen.
Die Themenpalette ist laut Tanja Peintinger von der Zentralen Studienberatung breit: „Man kann sich beim Schnupperstudium über Vieles klar werden. Wir stellen die Studiengänge vor, sprechen über das Bewerbungsverfahren, das Duale Studium oder die Bedeutung eines Auslandssemesters.“ Außerdem seien die Messestände eine gute Anlaufstände für das persönliche Gespräch. Die Firmen Caverion, Rohde und Schwarz sowie Pfaffinger sind bei der Infomesse zum Beispiel als Ansprechpartner für ein Duales Studium da. Vor allem für Schülerinnen und Schüler der FOS/BOS sowie ab der 10. Jahrgangsstufe von Gymnasien könnte das Schnupperstudium interessant sein. Sie befinden sich in der entscheidenden Phase der Berufs- und Studienorientierung. Eine Anmeldung zum Schnupperstudium ist nicht notwendig. Auch Eltern sind herzlich willkommen. Alle Infos sind online unter www.th-deg.de/schnupperstudium zu finden.
Buntes Treiben am Campus der Technischen Hochschule Deggendorf (THD): Am Dienstag, den 4. Oktober nahmen rund 2200 Studierende ihr Studium in Deggendorf und an den Studienstandorten in Cham und Pfarrkirchen auf. Offizielle der Hochschule, der Stadt und der studentischen Einrichtungen begrüßten die Neulinge aufs Herzlichste.
Den Anfang machte Deggendorfs Oberbürgermeister Dr. Christian Moser. Er hieß alle Studierenden in der Stadt Deggendorf herzlich Willkommen und setzte auf Vorfreude: Der Christkindlmarkt in Deggendorf findet in diesem Jahr statt. Die Aussicht auf Glühwein und Plätzchen freute die Anwesenden angesichts der anfangs kühlen Temperaturen sehr. Prof. Waldemar Berg, Vize-Präsident der THD, ermutigte die angehenden Studierenden, ihr Studium ernst und die Chancen und Potentiale an der THD wahrzunehmen. Gleichzeitig sei das Studium eine in persönlicher und sozialer Hinsicht prägende Zeit. Freizeit und Freunde seien ein ebenso wichtiger Teil dieses Lebensabschnitts wie das Lernen. In Deggendorf, einer Stadt mit ausgeprägtem Nachtleben und einem überaus attraktiven Umland, bestünden für all dies die besten Voraussetzungen. Anschließend begrüßten Vertreter der verschiedenen Hochschuleinrichtungen über das Studentenwerk bis hin zu den kirchlichen Hochschulgemeinden die Neulinge in Deggendorf, jeweils in deutscher und englischer Sprache. Ein seit langem gängiges und erforderliches Prozedere an der Deggendorfer Hochschule, denn die Internationalisierungsstrategie der THD trägt weiter Früchte. Mit einem Anteil von 41 Prozent internationalen Studierenden aus 123 Ländern zählt die Technische Hochschule Deggendorf zu den internationalsten Hochschulen Bayerns. Auch der Wachstumskurs hält an. Zum Wintersemester nehmen rund 2200 Studierende ihr Studium an der THD auf. „Diese Zahl wird sich aber noch erhöhen“, weiß Pressesprecher Dr. Jörg Kunz. Es gibt noch eine Reihe offener Immatrikulationen, die erst gezählt werden, wenn die Einschreibung komplett abgeschlossen ist. „Im Gegensatz zu vielen Hochschulen, die deutlich sinkende Anfängerzahlen konstatieren müssen, wird die Zahl der Bewerbungen und Einschreibungen an der THD voraussichtlich konstant bleiben oder sogar leicht ansteigen“, ist sich Kunz sicher. Insgesamt studieren damit gut 8500 Studierende am Campus in Deggendorf sowie den Studienstandorten in Pfarrkirchen und Cham.
In Niederbayern, der Oberpfalz und Oberösterreich waren Studierende des Studiengangs „Physiotherapie dual mit Schwerpunkt Bewegungswissenschaft“ der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) unterwegs. Ihr Ziel: die Bedeutung von Bewegung im Alltag zeigen. Dazu besuchten sie im Sommersemester verschiedene Einrichtungen, vom Kindergarten bis zur Universität.
Die Studierenden waren in Projektgruppen eingeteilt, die Aufgabenstellung für alle die Gleiche: die Bedeutung von Bewegung im Alltag vor allem in Bezug auf Prävention und Gesundheitsförderung zeigen und Gesundheitskompetenzen diesbezüglich vermitteln. Die Studierenden der THD besuchten Vorschul- sowie Grundschulkinder wie auch Kinder in weiterführenden Schulen. Sie machten sie auf ihr Bewegungs- und Gesundheitsverhalten aufmerksam und klärten über die Bedeutung von Aktivität auf. Am Ende sollten die Kinder selbst die Fachperson ihrer Gesundheit werden. Auch Erzieherinnen und Erzieher, Lehramtsstudierende der Universität Regensburg sowie Auszubildende der Physiotherapie wurden befähigt, selbst zu Experten für Gesundheitsförderung zu werden. Nicht zuletzt gab es Interventionen in Betrieben in Deutschland und Österreich, um die Mitarbeitenden zum Nach- und Umdenken anzuregen. „Trotz derselben Zielstellung und der gemeinsam erworbenen Kenntnisse in den vorangegangenen Semestern entstanden zehn gesundheitsfördernde Projekte in ganz unterschiedlichen Settings, welche doch alle gleichermaßen einen bleibenden Eindruck hinterlassen konnten“, zeigt sich die betreuende Dozentin Prof. Dr. Stephanie Hecht beeindruckt. Von den meisten Einrichtungen kam der Wunsch, diese Intervention auf einer regulären Basis weiterzuführen. Gesundheitsförderung sei ein sehr wichtiges Thema für die Bevölkerung, die Verbreitung dieses Wissens sollte nachhaltig gefördert werden, waren sich alle Teilnehmenden einig.
Folgende Institutionen konnten von den Projekten profitieren:
St. Josef Kindergarten Geiersthal, Volksschule Aigen-Schlägl, Berufsfachschule Ried im Innkreis, Grundschule Krummennaab, Grundschule St. Martin Deggendorf, Pfarrer-Reindl-Grundschule Unterdietfurt, Österreichische Bundesforste (ÖBf), Kindergarten Andrichsfurt, Regensburger Universitätszentrum für Lehrerbildung (RUL)
Um die Gesundheit von Pflegenden geht es der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) und der BKK ProVita. Gemeinsam wollen sie den Arbeits- und Gesundheitsschutz in Pflegeeinrichtungen stärken und bieten im Herbst dieses Jahres 15 kostenlose Ausbildungsplätze im Rahmen des Projekts NAGESIP „Nachhaltiger Arbeitsschutz, Prävention und Gesundheitsförderung in der Pflege“ an. Sie treffen damit nicht nur Forderungen der Politik nach Entlastung der Pflege. Noch viel wichtiger, für Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Pflege ergibt das Angebot der Hochschule und der Krankenkasse eine deutliche Win-Win-Situation.
Jasmin Lerach, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der THD, erklärt das genauer: „Arbeits- und Gesundheitsschutz in Unternehmen darf nicht nur Pflicht sein. Pflegeeinrichtungen können ihre Arbeit nachhaltig verändern durch agile Strukturen, Partizipation und Verantwortung. Wir bilden Personen aus, die diesen Veränderungsprozess im Betrieb koordinieren und dauerhaft begleiten können.“ Die Ausbildung startet im Oktober. Sie findet fast ausschließlich virtuell statt, so dass eine Teilnahme aus dem gesamten deutschsprachigen Raum möglich ist. Über eine Dauer von zwei Jahren lernen die potentiellen Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Handwerkszeug und die Methodik. Sechs Ausbildungsmodule mit je einem Ganztagestermin und zwei Abendterminen alle sechs Wochen sind vorgesehen. Die ausgebildeten Koordinatoren und Koordinatorinnen werden danach ein halbes Jahr bei der Implementierung des Gelernten im Betrieb unterstützt sowie ein weiteres Jahr in der Betreuung von Einzelprojekten.
Am 18. und 27. Juli findet jeweils um 18 Uhr ein virtueller Informationstermin statt. Anmeldungen nimmt Jasmin Lerach per E-Mail an jasmin.lerach@th-deg.de entgegen.
Am 10. Juni traf sich das Pflegenetzwerk Ostbayern endlich wieder in Präsenz. Nach der langen virtuellen Corona-Phase war es den Einrichtungen und dem Pflegefachbereich der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) möglich, in der Grafenauer Pflegeakademie Bayerischer Wald gGmbH zu tagen. Neben spannenden Vorträgen von Gastrednerinnen aus Gent und Berlin, waren die wohl am heißesten diskutiertesten Themen der Pflegenotstand und die Zukunft der Pflege.
Die Gesundheitseinrichtungen klagen über einen Rückgang von Auszubildenden und in der Hochschule fehlen die Studierenden. Die niedrige Quote könnte bei akademisierten Pflegefachkräfte vor allem an der fehlenden Perspektive liegen. Was soll man nach dem Studium machen, wenn es keine definierten Stellen für genau diese Personengruppe gibt? „Ich möchte auch nach meinem Abschluss weiterhin mit Patienten arbeiten, aber das Studium sollte sich dabei schon finanziell bemerkbar machen“ erklärte Pflegestudent Bernhard Beck. Parallel appellierte Prof. Dr. Christian Rester an die Gesundheitsorganisationen, „den Studierenden eine Perspektive zu bieten“ und wenn möglich, Positionen für akademisierte Pflegefachkräfte auszuschreiben. „Wir müssen zusammenhalten und zusammenarbeiten, um den Pflegenotstand entgegenzuwirken“, so Rester im Pflegenetzwerk.
Dabei gibt es für (zukünftige) Pflegestudierende durchaus erfreuliche Nachrichten: Ab dem kommenden Wintersemester soll es ein Stipendium für sie geben. Das bedeutet, dass nach Schätzungen mit einer monatlichen Vergütung von rund 600 Euro gerechnet werden kann. Die Regularien dafür, werden gerade ausgearbeitet. Mehr Informationen zum Pflege-Studium findet sich unter www.th-deg.de/pf-b.
Seit ihrer Reform 2020, ist die Pflegeausbildung nicht mehr nur an Pflegefachschulen möglich, sondern wird auch an Hochschulen als primärqualifizierendes Studium angeboten. Um die Vernetzung zwischen Ausbildung und Studium möglichst eng und die Professionalisierung des Berufsstandes möglichst groß zu gestalten, schloss sich der Fachbereich des Studiengangs Pflege an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) im Mai der Arbeitsgemeinschaft »Generalistische Pflegeausbildung« an.
Die Arbeitsgemeinschaft war vor zwei Jahren von den Trägern der schulischen und praktischen Pflegeausbildung im Rahmen der Gesundheitsregionplus des Landkreises Deggendorf geschaffen worden. Grund dafür damals: Die Neuregelung der Pflegeausbildung. Lehrpläne sollten gemeinsam koordiniert und die Ausbildungsqualität maximiert werden. Beispielsweise in Workshops mit Praxisanleitern, um die Verbindung von Theorie und Praxis bestmöglich herzustellen.
Ermöglicht wird das Vorhaben durch eine Förderung des bayerischen Landesamtes für Pflege, beantragt unter der Federführung des Bezirksklinikums Mainkofen. Neben dem Bezirksklinikum Mainkofen sowie dem Kreisverband Deggendorf und der Plattlinger Berufsfachschule für Pflege des Bayerischen Roten Kreuzes beteiligen sich auch das Donau-Isar-Klinikum Deggendorf-Dingolfing-Landau mit zugehöriger Berufsfachschule sowie die Berufsfachschule für Pflege GGSD Arnstorf-Landau. Ende Mai wurde durch eine gemeinsame Unterschrift der Beitritt der THD offiziell besiegelt. Im Zuge dessen, stattete der frisch gewählte Landrat Bernd Sibler der AG einen Besuch ab und tauschte sich mit den Mitgliedern über die Zukunft des Pflegeberufes aus. Dabei wurden verschiedene Bereiche der Berufsfachschulischen sowie hochschulischen Lehre thematisiert. In Zeiten des demografischen Wandels und dem damit eng verbundenen Mangel an Fachpersonal sei es besonders wichtig hier effektiv und sinnvoll zu kooperieren und sich gegenseitig zu ergänzen.
Am 1. Juni lädt die Technische Hochschule Deggendorf (THD) zu zwei Veranstaltungen rund um den neuen Studiengang Physician Assistant ein: Der erste Bayerische Physician Assistant (PHA) Landeskongress und das erste Niederbayerische PHA Symposium finden statt. Für zukünftige Studierende, Ärzte und Interessierte sind beide Veranstaltungen eine perfekte Gelegenheit, mehr über das Studium zu erfahren. Renommierte Sprecher werden über den Studiengang und das Berufsbild Physician Assistant erzählen.
Das Studium zum Physician Assistant bereitet auf ein neues, sehr attraktives Berufsfeld vor, durch das die ärztliche Versorgung erheblich optimiert wird. Sowohl in Kliniken als auch Praxen sollen Ärzte und Ärztinnen durch die Physician Assistants eine spürbare Entlastung erfahren. Aufgrund des Fachkräftemangels, speziell im ländlichen Raum, werden Physician Assistants eine tragende Rolle bei der Versorgung im stationären und ambulanten Bereich spielen. Die Digitalisierung im Bereich der Medizin wird ein weiterer wichtiger Baustein sein.
Am 1. Juni wird es sieben Impulsvorträge geben. Die Themen reichen von den Aufgaben der Physician Assistants in verschiedenen klinischen Fachgebieten, über Erfahrungsberichte aus der Klinik bis hin zu Einblicken in das Medizinrecht. Die Vorträge werden als hybrides Format angeboten. Veranstaltungsort ist das Kloster Metten. Die Teilnahme ist kostenlos, erfordert jedoch eine vorherige Anmeldung. Die Anmeldung ist noch bis zum 30. Mai bei Kristina Mayer via dekanat-agw@th-deg.de möglich.
Am 15. März besuchte Staatsminister a.D. Bernd Sibler zum Semesterbeginn die Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Im Mittelpunkt stand speziell ein Austausch mit den Studierenden des neuen Bachelor-Studiengangs Pflege.
Gemeinsam mit THD-Präsident Prof. Dr. rer. nat. Peter Sperber sowie Vizepräsident Prof. Dr. biol. hum. Horst Kunhardt erfuhr Sibler von den großen Herausforderungen, welche die Praxiseinsätze für die Pflegestudierenden mit sich bringen. Allem voran die aktuelle Personalknappheit auf den Stationen unter Corona-Bedingungen. „Unter solch harten Bedingungen seine Praktika abzuleisten und zugleich den Ansprüchen eines Hochschulstudiums gerecht zu werden, das ist nicht einfach“, erklärte Moritz Stirner. Ein weiteres großes Thema des Gesprächs war die fehlende Vergütung der Pflegestudierenden. Diese erhalten nämlich, anders als Auszubildende in der Pflege, keine finanzielle Entlastung im Studium. „Die Möglichkeit durch Jobben nebenbei etwas hinzuzuverdienen“, so Julia Nadler, „ist aufgrund der vielen Praxiseinsätze und Vorlesungen praktisch nicht realisierbar.“ Aber Hoffnung ist in Sicht. Sibler bestätigte, worauf die Studierenden seit Studienbeginn gehofft hatten. Mit der Einrichtung eines Stipendiums seien neue Wege beschritten worden. Den Pflegestudierenden können voraussichtlich ab Herbst 2022 pro Monat 650 Euro zur Verfügung gestellt werden. Damit schließt das Bundesland Bayern eine Regelungslücke auf Bundesebene zur Finanzierung des Pflegestudiums. Welche Regularien die Studierenden für das Stipendium erfüllen müssen, ist allerdings noch nicht bekannt.
Neben dem Austausch mit den Studierenden besichtigte der Staatsminister a.D. gemeinsam mit Dekan Prof. Dr. Christian Rester und Laborleiter Prof. Dr. med. habil. Thiha Aung die Labore im Lern- und Transferzentrum an der Fakultät und bekam hierbei einen Einblick in die jüngsten Entwicklungen.
Seit Oktober 2020 gibt es an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) den Studiengang Pflege. Nach erfolgreicher Beendigung des Studiums haben die Absolventen den Titel Bachelor of Science und sind examinierte Pflegefachmänner und -frauen. Bislang konnten nur Abiturienten Pflege studieren. Dies ändert sich ab kommendem Wintersemester. Ab Oktober 2022 öffnet die THD die Türen für examinierte Pflegefachkräfte und ermöglicht einen einfachen Einstieg.
Studieren können - ohne Abitur - beruflich Qualifizierte mit drei Jahren Berufserfahrung. Mit Abitur ist für beruflich Qualifizierte das Studium auch ohne Berufserfahrung möglich. Anstatt in acht Semestern kann der Bachelor in sechs Semestern erreicht werden. Außerdem sind die Vorlesungen auf zwei Blocktage pro Woche gelegt, sodass neben dem Studium die Arbeit in der Pflege auch fortgeführt werden kann.
Für Interessierte bietet die THD virtuelle Info-Veranstaltungen via Zoom (Zugangslink unter www.th-deg.de/veranstaltungen) an. Die Termine finden jeden ersten Freitag im Monat, ab 14 Uhr statt. Fragen zum Studiengang können per E-Mail an pflege@th-deg.de gerichtet werden.
Des Weiteren veranstaltet der Fachbereich des Studiengangs Pflege ab März in regelmäßigen Abständen die Vortragsreihe „Pflegewissenschaft goes Praxis“. Durch die verschiedenen Themen im Bereich der Pflegeforschung führen Studiengangsleiter Prof. Dr. Christian Rester und Prof. Dr. Karsten Gensheimer. Die Veranstaltungen finden in hybrider Form via Zoom (Zugangslink und weitere Informationen unter www.th-deg.de/agw) oder vor Ort am Standort der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (Land-Au 27, 94469 Deggendorf) statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und die Teilnahme ist kostenlos. Eingeladen ist jeder, der interessiert ist. Den Auftakt macht Rester am 3. März ab 17 Uhr mit dem Thema Herz- und Kreislauf - Diagnostik & Therapie in der Pflege.
Das Bezirksklinikum Mainkofen setzt einen Meilenstein für die weitere Entwicklung der Akademisierung des Gesundheitswesens in Ostbayern. Pro Jahrgang können zukünftig zehn bis 15 Studierende des grundständigen Bachelorstudiengangs Pflege an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) für ihren Praxiseinsatz eine Vergütung erhalten. Die Mainkofener Klinik ist eine der wenigen Einrichtungen in Bayern, die dies möglich macht. Durch vergütete Praxisphasen hoffen beide Parteien auf steigende Beliebtheit des Studiengangs und einen Zulauf an künftigen Studentinnen und Studenten.
Angehende Pflegefachfrauen und - männer an der THD haben durch diese Anbindung die Möglichkeit, Stationen wie beispielsweise die Psychiatrie mit all ihren Spezialisierungen wie Abhängigkeitserkrankungen, Biologische Therapieverfahren, die Gerontopsychiatrie, die Forensische Psychiatrie sowie Psychotherapie oder das Neurologische Zentrum des Bezirkskrankenhauses Mainkofen kennenzulernen. Somit bietet sich bereits im Studium die Gelegenheit, den Schwerpunkt auf die psychiatrische Pflege zu legen.
Des Weiteren wird diese Kooperation wohl nicht die einzige Berührung zwischen THD und dem Bezirkskrankenhaus Mainkofen bleiben. Das Klinikum möchte auch in Zukunft gemeinsam mit der Hochschule an Lehr-und Forschungsprojekten in den Gesundheitswissenschaften, dem medizinischen Bereich, der Informatik und der betriebswirtschaftlichen Ausbildung arbeiten und diese weiterentwickeln.
Am 12. November traf sich das Pflegenetzwerk Ostbayern, um die kritische Lage des Studiengangs Pflege zu diskutieren. Die bundesweit, aber auch in Ostbayern, sehr niedrigen Studierendenzahlen machen den Verantwortlichen große Sorgen. Und nicht nur an den Hochschulen, sondern auch bei den Gesundheitsorganisationen, die inzwischen verzweifelt um Pflegenachwuchs werben.
Die Anzahl der Studentinnen und Studenten im grundständigen Pflege-Studium ist sehr gering. Auch in Deggendorf. „Im gesamtem Bundesgebiet gibt es nur 350 Studierende“, berichtet Prof. Dr. Christian Rester von der Fakultät für Angewandte Gesundheitswissenschaften der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). An der THD seien aktuell lediglich gut sechs Prozent der verfügbaren Studienplätze für die Pflege belegt. Dass die Quote so niedrig sei, dafür gebe es mehrere Faktoren. „Definitiv“, so Rester, „ist die fehlende Vergütung ein mehr als gewichtiger Grund.“ Pflege-Studierende würden insgesamt 2.300 Praxisstunden absolvieren. Auch seien ihre Semesterferien durch die praktische Arbeit in Altersheimen, Krankenhäusern oder Reha-Kliniken verkürzt. Zeit für Nebenjobs bleibe da kaum. Aber „selbst, wenn eine Vergütung käme, ist das kein Garant für mehr Studienanfängerinnen und -anfänger. Studierende haben Frust, weil zusätzlich keine klaren Berufsperspektiven vorhanden sind“, meinte Rester im Netzwerktreffen. Noch immer sei weitestgehend unklar, wie, wo und als was Absolventen des Studiums in Zukunft arbeiten können. Ob sich das Studium wirklich auszahlt und im Endeffekt danach eine bessere Vergütung kommt - die Mitglieder des Netzwerkes hoffen es. Dabei wünschen sie sich vor allem mehr Unterstützung der Politik. Rester: „Wir brauchen einen Booster. Und zwar schnell.“
Auch ein neuer Studiengang wurde im Netzwerk besprochen. Ein Bachelor Pflege (weiterqualifizierend) ist derzeit in Planung und soll voraussichtlich im kommenden Wintersemester 2022/23 starten. Ziel ist unter anderem die Akademisierung von bereits examinierten Pflegefachfrauen und -männern. Wer da mitmachen möchte, benötigt entweder eine Hochschulzugangsberechtigung plus Ausbildung in der Pflege (alle Fachrichtungen) oder aber eine Pflege-Ausbildung plus drei Jahre Berufserfahrung. Damit spricht dieses Studium alle Interessenten an, die als bereits examinierte Pflegende beispielsweise im Altenheim, beim ambulanten Pflegedienst oder in der Kinderkrankenpflege ihre Ausbildung absolviert haben. Mehr Informationen zu diesem Studiengang gibt es bei virtuellen Info-Veranstaltungen am 3. Dezember, 14. Januar und 4. Februar um jeweils 14:00 Uhr. Den Zugangslink und weitere Informationen gibt es unter www.th-deg.de/agw.
About:
Das Pflegenetzwerk Ostbayern wurde 2015 gegründet und tagt in regelmäßigen Abständen. Beiratsvorsitzender des ist Prof. Dr. Christian Rester, der zudem auch Dekan der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der THD und Studiengangsleiter des Pflege-Studiums ist. Zum Pflegenetzwerk gehören zahlreiche Einrichtungen sowie das Pflege-Team der THD.
Die Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) wird weiter ausgebaut. Seit dem 1. Oktober ist Prof. Karsten Gensheimer mit dabei. Er ist Experte für psychische Gesundheitsförderung und psychiatrische Pflegepraxis. Der innovative und zukunftsorientierte Ansatz der Deggendorfer Hochschule hat ihn nach Niederbayern gelockt.
Psychische Belastungen und Störungen haben in der Pandemie nochmals dramatisch zugenommen, ihr Auftreten ging allerdings auch vorher schon spürbar nach oben. „Frühzeitige Hilfen sowie innovative Unterstützungs- und Behandlungsangebote sind also notwendiger denn je“, erklärt der neue THD-Professor Karsten Gensheimer. So müssen beispielsweise Kassenpatienten in Deutschland im Schnitt ein halbes Jahr warten, bis sie einen passenden Therapieplatz bekommen. An der THD glaubt Gensheimer einiges bewegen zu können. Dabei liegt dem 41-jährigen insbesondere die Vernetzung und die Integration sämtlicher Beteiligten im Gesundheitswesen bei der Schaffung psychosozialer Versorgungsangebote am Herzen. „Genau deshalb freue ich mich sehr darauf, die Praxispartner hier vor Ort kennenzulernen und mit ihnen gemeinsam an nachhaltigen, kreativen Lösungen zu arbeiten“, sagt Gensheimer. Auch sei das Einbeziehen der Patientinnen und deren Bedürfnisse in Behandlungspläne und Therapie ganz wesentlich. „Gute psychiatrische Pflege“, so der Pflegewissenschaftler, „ist bestimmt von respektvollem Miteinander auf Augenhöhe.“
Die Studierenden an der Hochschule dürfen sich auf einen freundlichen, aber auch fordernden Dozenten einstellen, der das Herz am rechten Fleck und manchmal auf der Zunge hat: „Ich lege großen Wert auf inhaltliche und methodische Richtigkeit, sie sind die Grundlage wissenschaftlich fundierter Pflege.“ Gleichzeitig komme es dem examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger auf ein faires Miteinander an. Kontinuierliche und unterstützende Begleitung der Studentinnen und Studenten seien für ihn eine Selbstverständlichkeit. Sport, Berge und Natur sind Gensheimer außerdem wichtig. Und so gibt es für den jungen Professor, der ursprünglich aus Landau in der Pfalz stammt, in Darmstadt Pflegewissenschaften studiert hat und dessen Promotion an der Philosophisch Theologischen Hochschule Vallendar kurz vor dem Abschluss steht, noch einen weiteren Grund für seinen Umzug nach Deggendorf: „Ich kann dort arbeiten, wo andere Urlaub machen.“
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen und in der Pflege war das Leitthema des virtuellen Fachtages von DeinHaus 4.0 am 22. September. Um die reale Welt im Rahmen der Forschung nicht aus den Augen zu verlieren, lud das Projektteam von DeinHaus 4.0 Fachleute aus dem Gesundheitswesen ein. Von Vertretern aus dem fördernden Ministerium bis hin zu Pflegefachkräften – gemeinsam diskutierten die 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Impulse des Fachvortrags, sammelten Ideen und nutzten die Gelegenheit zum Netzwerken.
Wie kann man die Gesundheitskompetenz älterer Menschen steigern?, Wie baue ich ein datensicheres Smart Home auf und akzeptieren Seniorinnen und Senioren diese Technik auch? waren zwei der Fragen, die die Gruppe diskutierte.
In seinem Impulsvortrag nannte Projektleiter Prof. Dr. Christian Rester gesundheitliche Risikofaktoren, die zu früherem Pflegebedarf führen können – Übergewicht, zu wenig Schlaf, zu wenig Bewegung. Gerade im höheren Lebensalter nimmt ein gesunder Lebensstil oft ab. In Zukunft sollen dank digitaler Technik und künstlicher Intelligenz solche Mangel und damit körperliche Einschränkungen früher erkannt werden – am besten noch bevor sie zu einem Problem werden können.
Am Ende stellte sich neben all den erarbeiteten Ideen eine Erkenntnis besonders heraus: Der Mensch muss immer im Mittelpunkt stehen.
Das vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit einer Summe von knapp 4,5 Millionen Euro geförderte Forschungsprojekt DeinHaus 4.0 möchte es älteren Menschen durch Technik ermöglichen, den Einzug in ein Pflegeheim möglichst lang hinauszuzögern. Weitere Informationen zum Projekt sind unter www.deinhaus4-0.de/start zu finden.
Bereits mehrfach hat die Technische Hochschule Deggendorf (THD) Wissenschaftler mit Bürgern ins Gespräch gebracht. Ganz einfach, Aug in Aug. Auf einer gemütlichen Bank vor dem Rathaus. Am kommenden Freitag, 17. September, ist es wieder soweit. Dann wird Anna Schmaus-Klughammer, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Expertin für Telemedizin und Global Healthan der THD, auf der Bank Platz nehmen, um mit interessierten Menschen zu plaudern.
„Telemedizin – braucht‘s das wirklich?“, mag man sich fragen. Wofür hat man schließlich den Hausarzt. „Ja und ja“, sagt Schmaus-Klughammer. „Unsere Gesundheitsversorgung wird nicht nur von persönlichen und lokalen Faktoren bestimmt, sondern auch von nationalen und sogar internationalen.“ Die Corona Pandemie führe uns dies gerade sehr deutlich vor Augen. Gerade Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen, beispielsweise Rheuma, standen während der Pandemie mit all ihren Gefahren und Kontaktbeschränkungen vor großen Herausforderungen. Sie müssen nämlich ihren Gesundheitsstatus, ihre Medikation sowie deren Wirkung kontinuierlich überprüfen. „Tatsächlich haben pandemiebedingt viel mehr Patienten Videosprechstunden für ihre Verlaufskontrolle genutzt“, berichtet Schmaus-Klughammer. Aber auch andere Tele-Gesundheitshelfer wie etwa Apps oder sogenannte Wearables, mit deren Unterstützung Patientinnen ihren aktuellen Status regelmäßig prüfen können, seien auf dem Vormarsch. „Die Gesundheitsversorgung“, so Schmaus-Klughammer werde immer digitaler. Was aber keinesfalls bedeute, dass die virtuellen Tools die Haus- oder Fachärztin ersetze. Im Gegenteil. Es gehe um eine sinnvolle und hilfreiche Erweiterung des Patientenservice.
Die Wissenschaftlerin der THD geht bei diesem Thema freilich noch einen großen Schritt weiter: „Telemedizin vereinfacht natürlich nicht nur die Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen in Deggendorf bzw. Deutschland, sondern tatsächlich auch weltweit.“ Denn mit Covid19 dränge sich beispielsweise die Frage auf, wie die Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung bei der globalen Verbreitung von Impfstoffen Gerechtigkeit für alle sicherstellen kann. Daran hänge auch die Absicherung unserer eigenen Gesellschaft. Schließlich ist sie ein Rädchen in einem mehr oder weniger komplett globalisierten System. So werden 90 Prozent aller Industrie- und Konsumgüter per Seefracht von A nach B transportiert. Sie sind also weltweit unterwegs. Und Schmaus-Klughammer benennt noch einen anderen, für viele Bürger weitaus direkteren Aspekt: „Viele Menschen sehnen sich danach, wieder unbeschwert in ferne Länder reisen zu können. In diesen wiederum ist der Tourismus oft die wichtigste Einnahmequelle.“ Der Begriff der Globalisierung werde sehr oft in einen negativen Zusammenhang gestellt, „aber am Ende müssen die allermeisten von uns doch einräumen, selbst ganz schön globalisiert zu sein“, so die THD-Wissenschaftlerin. Wer sich am kommenden Freitag auf der Science Bench auf ein Gespäch mit Frau Schmaus-Klughammer einlässt, kann am Beispiel des ADAC und eben der Telemedizin erfahren, wie globale, digitale Gesundheitsversorung bereits heute erfolgreich praktiziert wird. „Das Thema Gesundheit verlangt heutzutage viel mehr Weitsicht. Von den verantwortlichen Institutionen, aber ohne Zweifel auch von den einzelnen Menschen selbst“, sagt Schmaus-Klughammer. Auf die „Wissenschaftsbank“ am 17. September freut sie sich schon. „Ich möchte gerne möglichst viele Bürgerinnen und Bürger treffen, mich mit ihnen austauschen und ihre Fragen beantworten.“ Sie gebe gerne ihr Wissen weiter, sie wolle aber auch unbedingt mehr über die Sichtweise der Leute auf der Straße erfahren. Und genau dieser Austausch, das freundliche und offene Gespräch auf Augenhöhe, das ist ja auch das Ziel der THD-Science Bench.
„Die Lösung für ein jedes Geheimnis liegt in den kleinen grauen Zellen des Gehirns.“ (Hercule Poirot)
Schützt Gehirnjogging gegen Alzheimer? Nutzen wir wirklich nur zehn Prozent unserer Gehirnkapazität? Hat eigentlich jemand die zehn Milliarden Zellen gezählt, aus denen das Gehirn besteht? Und sind die tatsächlich grau? Die Hirnforschung hat längst im Alltag Einzug gehalten: in Form von Ratgebern zur Selbstoptimierung oder Gesundheitsvorsorge, zuweilen in Form von Mythen, häufig als etabliertes Alltagswissen, in jedem Fall aber auch in einer Flut von hervorragenden Wissensangeboten, mit denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Fortschritte der letzten Jahre einem breiten Publikum erklären und für die Öffentlichkeit erlebbar machen.
Mit dem Kurs „Einführung in die Neuroanatomie“ hat sich Prof. Dr. Agnes Nocon aus der Fakultät für Angewandte Gesundheitswissenschaften zwei Ziele gesteckt. Zum einen sollen die Grundlagen der Neuroanatomie vermittelt werden. Zu anderen werden verfügbare gut aufbereitete Ressourcen für das weitere Studium vorgestellt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen in diesem Kurs die Makroanatomie des Nervensystems und vor allem des Gehirns kennen, die zentralen Funktionen seiner wichtigsten Strukturen sowie die anatomischen Beziehungen, die diesen Funktionen zugrunde liegen. Unterstützt werden sie dabei durch Spiele, Präparationsvideos und interaktive 3D-Modelle. Diese helfen ihnen dabei, sich die Lagebeziehungen im Gehirn gut einzuprägen. Damit dies nachhaltig gelingt, erklärt Prof. Nocon per Video schrittweise, wie mit ofenhärtender Modelliermasse ein eigenes maßstabsgetreues Steckmodell des Gehirns nachgebaut werden kann. Dabei stellt sie in der Mensaküche der Hochschule den Modellbau in Form einer Kochanleitung vor.
Die Kursinhalte sind vor allem für Studierende der Gesundheitswissenschaften, der Psychologie, der Neurowissenschaften und sogar der Künstlichen Intelligenz relevant. Sie erfordern kein Vorwissen. Der Kurs ist kostenlos und steht allen Interessierten offen. Die Einschreibung findet über die Plattform der vhb statt. Für weitere Informationen und Anmeldung: https://open.vhb.org/blocks/ildmetaselect/detailpage.php?id=184
Die Technische Hochschule Deggendorf (THD) und die Arberlandkliniken kooperieren, um die Akademisierung in der Pflege voranzutreiben. Am 17. Mai waren Personalleiterin Stephanie Blüml und Pflegedienstleiterin Angela Schwarz von den Arberlandkliniken zu Gast an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften. Bei dem Besuch wurde gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Rester, Tanja Jänicke-Stöger, Lehrkraft für besondere Aufgaben, Referatsleiter Dr. Timo Steininger und Johanna Aschenbrenner die zukünftige Zusammenarbeit besiegelt.
Im Fokus der Kooperation steht der Bachelorstudiengang Pflege. Allerdings soll die Zusammenarbeit auf weitere Studiengänge, wie beispielsweise den neuen Bachelorstudiengang Physician Assistant/Medizinische Versorgung, der im kommenden Wintersemester startet, ausgeweitet werden. Die Arberlandkliniken mit ihren Standorten in Viechtach und Zwiesel sind nun Kooperationspartner der THD und ermöglichen somit den Studierenden den Praxiseinsatz in ihren Einrichtungen zu absolvieren. Diese Zusammenarbeit ist ein weiterer, wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für die Dringlichkeit der Akademisierung der Pflege zu stärken und dem Fachkräftemangel aktiv entgegen zu treten.
Im Oktober startet an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) der neue Bachelor Studiengang Physician Assistant / Medizinische Versorgung. Das zugrundeliegende Berufsbild ist in Deutschland relativ neu. Nur wenige Hochschulen bieten dieses Studium an, ab diesem Herbst auch die THD.
International und vor allem in den USA wie auch in anderen englischsprachigen Ländern oder in den Niederlanden ist der Physician Assistant seit langer Zeit etabliert. Prof. Dr. med. Michael Frey, der zuständige Studiengangsleiter an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften, erklärt: „Physician Assistants arbeiten eng mit Ärzten zusammen und übernehmen von diesen an sie delegierte Tätigkeiten. Sie unterstützen Ärztinnen in der Diagnosestellung und Durchführung von Therapien.“ Auf dem deutschen Arbeitsmarkt sind diese Leute sehr gefragt. Auch, weil es bisher noch sehr wenige Physician Assistants bei uns gibt. Die meisten von ihnen arbeiten im stationären Bereich. Im OP auf der Station oder in der Notaufnahme. Sie begleiten Visiten, erheben Anamnesen, dokumentieren Befunde und wirken in der Behandlung von Patienten mit. Für das hohe Anforderungsprofil dieses Berufes benötigen Physician Assistants fundiertes medizinisches Wissen. „Genau das kann ihnen der neue Bachelor-Studiengang an der THD über acht Semester hinweg vermitteln“, bekräftigt der Mediziner Frey. Der Initiator des Studienganges, Prof. Dr. Horst Kunhardt, ergänzt: „Das Studienprogramm reicht von Digitalisierung über Gesundheitsökonomie bis hin zum Management im Gesundheitssystem.“ Man wolle die Studierenden mit all dem Wissen und den Fertigkeiten auszustatten, um später eine tragende Rolle in einem sich massiv verändernden Gesundheitssystem übernehmen zu können.
Eine Besonderheit des neuen Studiengangs ist der hohe Praxisanteil. Da ist das Praxissemester, das die Studierenden in Kliniken und Praxen an die spätere berufliche Tätigkeit heranführt. Ab dem ersten Semester gibt es jedoch auch ein studiengangintegriertes Praktikum und die Arbeit im Lern- und Trainingszentrum der Fakultät . In Simulationen werden die Studierenden darin ausgebildet, zum Beispiel eine Anamnese zu erheben, Blut abzunehmen oder Wunden zu nähen. Auch die Assistenz während einer Operation wird eingeübt. Zusammen mit Studierenden aus anderen Studiengängen der Fakultät werden zudem interprofessionelle Fertigkeiten für die Arbeit in einem multiprofessionellen Team erworben.
Zugangsvoraussetzung sind entweder eine allgemeine Hochschulreife oder eine abgeschlossene 3-jährige Ausbildung in einem Gesundheitsberuf plus 3 Jahre Berufserfahrung. Interessierte können sich am Montag, 17. Mai um 18Uhr beim Online-Infoabend informieren. Den Zugangslink und weitere Informationen zum Bachelor Physician Assistant : pha-info@th-deg.de.
Für das Forschungsprojekt DeinHaus 4.0 sucht die Technische Hochschule Deggendorf (THD) noch freiwillige Testhaushalte. Mit Hilfe der Bevölkerung wollen die Forschenden der Hochschule testen, wie die Funktionen von Geräten wie intelligente Uhren, Schlafmatten, Bewegungssensoren usw. in der Praxis ankommen. Die technische Ausstattung soll im Alter zu mehr Eigenständigkeit in den eigenen vier Wänden verhelfen. Zielgruppe sind Menschen ab 65 Jahren mit anfänglichem Pflege- oder Unterstützungsbedarf im Raum Niederbayern. Diese können sich jetzt an der Hochschule melden.
Um an der Studie teilzunehmen, werden die Testhaushalte mit der entsprechenden Technik ausgestattet. Für neun Monate sollen Geräte und Sensoren im Alltag ausprobiert werden. Es wird darauf geachtet, dass die einzelnen Komponenten möglichst unmerkbar sind, leicht angebracht und wieder entfernt werden können. Es ist kein Umbau nötig. Begleitet wird der Einbau der Technik durch ein Schulungsprogramm und Betreuung durch das Projektteam. Durch die Datenspenden der Teilnehmenden kann die Forschung im Bereich digitale Gesundheit und Pflege vorangetrieben werden. Wer Interesse hat, kann sich per Telefon 0991 3615-615 oder per E-Mail deinhaus4.0@th-deg.de an der Hochschule melden und erhält alle weiteren Informationen. Der Bewerbungsbogen ist auch im Internet abrufbar: www.deinhaus4-0.de/bewerben.
Daheim bleiben - und das, obwohl doch aktuell am liebsten alle endlich wieder aus dem Haus wollen. Was aber passiert, wenn aufgrund von Alter oder Pflegebedürftigkeit das Leben im eigenen Zuhause immer eingeschränkter wird? Das Projekt DeinHaus 4.0 erforscht, wie digitale Technik und Sensorik unterstützen kann trotz dieser Schwierigkeiten ein selbstbestimmtes und sicheres Leben daheim zu ermöglichen. Für das vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderte Projekt werden jetzt 100 Testhaushalte gesucht.
Ab Sommer 2021 sollen für rund 12 Monate bis zu 100 freiwillige Testhaushalte kostenlos mit digitaler Technik ausgestattet werden. Dafür sucht DeinHaus 4.0 Menschen ab 65 Jahren, die alleine oder mit einer pflegenden Person wohnen. Das Projektteam will erforschen, welche digitalen Hilfsmittel von Senioren am besten akzeptiert werden und wie diese Sensorik nachhaltig die Lebenssituation älterer Menschen sowie von Personen mit beginnendem Pflegebedarf verbessert. Dafür wird ein Set von kleinen, aber wirkungsvollen Sensoren verbaut. Ein richtiger Umbau ist natürlich nicht erforderlich. Auch Benutzerfreundlichkeit, Ethik und Datenschutz spielen eine große Rolle im Projekt DeinHaus 4.0. Kann die Lebensqualität und das Sicherheitsgefühl im Alter gesteigert und ein längeres Leben zuhause realisiert werden? Die an der Studie teilnehmenden Personen können einen wertvollen Beitrag zur Beantwortung dieser Frage leisten. Die wichtigsten Informationen zur bevorstehenden Studie des Projektes gab es live am 10.März 2021 bei der virtuellen Veranstaltung „daheim sein – daheim bleiben“. Neben Vorträgen zum Thema Künstliche Intelligenz und Ethik gab es einen exklusiven Einblick in das Technik-Set für die Studien-Haushalte. Außerdem beantworteten die Projektleiter Prof. Dr. Kunhardt, Prof. Dr. Rester und Prof. Dr. Dorner alle Fragen rund um das Projekt. Für alle, die nicht live dabei sein konnten, ist eine Aufzeichnung der Veranstaltung unter www.deinhaus4-0.de/daheimsein zum Nachschauen verfügbar.
Bei Interesse am Projekt DeinHaus 4.0 und der bevorstehenden Studie wenden sich Interessierte per E-Mail an deinhaus4.0@th-deg.de oder rufen unter 0991 3615-615 an.
In der Öffentlichkeit ist das Bild des Pflegeberufs vor allem durch zwei Attribute geprägt: anstrengend, weil zu wenig Pflegekräfte und dabei auch noch schlecht bezahlt. Das Miteinander von Patienten und Pflegekräften macht aber weit mehr aus. Der Alltag kann sehr bewegend sein. Zum Beispiel in Momenten, wenn Pflegekräfte es sind, die die Würde eines auf Hilfe angewiesenen Menschen bewahren. Studierende der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) thematisieren beim dritten Pflegefachtag des Fachbereichs Gesundheitswissenschaften, wie würdevoll die Pflege im Alltag sein kann und welche Bedeutung sie hat. Interessierte sind herzlich zur kostenlosen Veranstaltung im Januar eingeladen.
Über das Thema Würde hören die Studierenden im Studiengang Pflege im Rahmen der Vorlesungen viel. Besonders in Zusammenhang mit "Familien- und Gemeindenaher Pflege" kam die Thematik zur Sprache. Zum Beispiel, wie die Pflege in der Kommune oder zu Hause modern gestaltet werden kann. Daher war es ihnen ein Anliegen, den nächsten Pflegefachtag unter dem Motto „Wie WÜRDEst du pflegen?“ zu gestalten. Sieben Referenten haben sich für den 18. Januar gefunden. Der Erste Bürgermeister der Gemeinde Furth wird einen Ausblick geben, wie sich die Gemeinde um ihre älteren und pflegebedürftigen Bürger kümmert und was in der Zukunft noch geplant ist. Prof. Dr. Bernd Reuschenbach wird das Thema des Community Health Nursing vorstellen. "Die leere Wiege" von Birgit und Roman Seidler, Christine Nikl wird von der Pflege am Lebensende der Babys und der Eltern erzählen. Von der Intensivpflege helping hand hören Teilnehmer mehr über eine würdevolle häusliche Intensivpflege. Außerdem wird mehr über die Projekte DeinHaus 4.0 in Niederbayern und 9XOfra zu erfahren sein. Beide behandeln in einer Studie das selbstbestimmte Leben älterer und pflegebedürftiger Menschen. DeinHaus 4.0 ist in der Vorbereitungsphase, 9XOfra hat bereits eine ähnliche Studie durchgeführt und wird Ergebnisse vorstellen.
Der Pflegefachtag findet von 9 bis 13 Uhr als virtuelle Veranstaltung statt und richtet sich an alle, die am Thema der würdevollen Pflege interessiert sind. Das können Studierende oder Pflegekräfte sein, aber auch Angehörige, die ihre pflegebedürftigen Familienmitglieder versorgen. Da die Zuhörerplätze begrenzt sind, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Kontakt ist die Studentin Wiktoria Juszko-Bebawy per E-Mail über: Wiktoria.Juszko-Bebawy@stud.th-deg.de.
Die Abteilung Digitalisierung und Innovative Lehre der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Akademische Weiterbildung und der Gesundheitsregion plus Deggendorf am 10. Dezember ab 16:30 Uhr ein virtuelles DigiCamp speziell für alle Unternehmenslenker und Personalverantwortliche zum Thema „Ein gesundes Unternehmen in Pandemiezeiten: Digitale Workshops zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)“.
Prof. Dr. Stephan Gronwald, Gastgeber und Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement freut sich auf den Austausch mit den Unternehmensvertretern: „Die Corona-Pandemie zwingt Unternehmen dazu, sich Gedanken über den Erhalt der Arbeitsfähigkeit ihrer Beschäftigten zu machen – doch die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter haben immer Priorität“. Das DigiCamp soll folgende Fragen beantworten: Wie kann man BGM auch in Zeiten einer globalen Pandemie erfolgreich etablieren und durchführen? Was beschäftigt Arbeitnehmer und wie kann man als Unternehmen darauf reagieren? Welchen Sinn und Zweck hat aktuell eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen?
Es finden vier parallele Workshops mit den genannten Fragestellungen statt. Teilnehmer können sich für ein Themenfeld entscheiden und ihre Expertise und Erfahrungen einbringen. Das DigiCamp wird mit einer Vorstellung der Ergebnisse aus den Workshops durch die Moderatoren und einer Fragerunde im Plenum abschließen.
Die Moderatoren der Workshops sind Experten aus verschiedenen Bereichen: Prof. Dr. Stephan Gronwald (Zertifikatsleiter Systemische Prozessberatung im betrieblichen Gesundheitsmanagement), Jasmin Weber (Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich BGM an der THD), Carolin Stadler (Verantwortliche für das BGM an der THD), Rainer Unrecht (Gesundheitsregion plus Deggendorf), Christa Katzdobler (AOK Bayern - Direktion Deggendorf) und Thomas Garhammer (Experte für Arbeitsschutz, B·A·D Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH).
Zielgruppe des DigiCamps sind alle Unternehmenslenker, Personalverantwortliche und interessierte Personen am Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Informationen zum Detailprogramm, zu den Workshops und zur Anmeldung können unter sabrina.ebner@th-deg.de eingeholt werden.
Ein ganzheitliches Verständnis von Gesundheit und Krankheit des Menschen in seinen biologischen, psychischen und sozialen Aspekten prägt sein berufliches Leben. Die Rede ist von Prof. Dr. Michael Frey, der Ende September an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) zum Professor berufen wurde. Ab März 2021 wird der Spezialist für Biopsychosoziale Medizin seine Lehr- und Forschungstätigkeit an der Fakultät für Angewandte Gesundheitswissenschaften aufnehmen.
Neben fachlich fundiertem Wissen für die Lehrtätigkeit dürfen die Studierenden vor allem die Freiheit und Anregung zu selbständigem Denken erwarten. „Das“, so Frey, „ist mir ein großes Anliegen. So können wir neue Ansätze und gemeinsame Projekte entwickeln.“ In seinem Fachgebiet gehe es auf einer grundsätzlichen Ebene um das Verständnis von Gesundheit und Krankheit. Dies habe dann letztlich auch Auswirkungen auf die Forschung. „In der Anwendung selbst geht es um die Einbeziehung körperlicher, psychischer und sozialer Aspekte in Prävention, Diagnostik und Therapie“, erklärt der Professor. An der THD möchte Frey dazu beitragen, den jungen Menschen, die später in der Praxis unser Gesundheitssystem tragen und mitgestalten, ein reflektiertes Verständnis von Konzepten zu Gesundheit und Krankheit zu vermitteln. Das sei die Grundlage für ein konstruktiv-kritisches Verhältnis zu bestehenden Strukturen. Damit könne der Impuls für Veränderung hin zu einer besseren Versorgung gesetzt werden. Prof. Frey, der ursprünglich aus Lenggries stammt, kann sich für alles, was mit Natur und Bewegung zu tun hat, begeistern. Eine Stelle als Zivildienstleistender in einer psychiatrischen Klinik war es, die ihn maßgeblich in seiner Berufswahl beeinflusst habe. „Ich konnte dort erleben, wie Haltungen und Konzepte den Zugang zu psychischer Gesundheit bestimmen“, sagt der heutige Professor mit dem Blick zurück. Einem Studium der Sozialpädagogik an der Fachhochschule München folgte später die Humanmedizin einschließlich Promotion. Seine Facharzt-Weiterbildung absolvierte Frey an der der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der LMU sowie an der Haunerschen Kinderklinik in München. Seit 2016 ist der 42-jährige als Oberarzt an der LMU beschäftigt. Frey ist davon überzeugt, „dass unsere Konzepte und Theorien über den Zusammenhang von Körper und Psyche maßgebend sind für das, wie wir Gesundheit fördern und Krankheit behandeln.“ Diese Philosophie treibt ihn an. „Einer meiner Anatomieprofessoren pflegte zu sagen »Man sieht nur das, was man weiß«. Übertragen auf die Frage nach Körper und Psyche bedeutet das, ich erkenne nur Zusammenhänge, wenn ich ein theoretisches Konzept habe, das diese auch vorsieht“. Diese Konzepte und Zusammenhänge möchte Prof. Frey zukünftig an seine Studierenden weitergeben.