Kooperationstreffen zur Akademisierung der Logopädie
1.8.2024 | THD - Pressestelle
Schon bald soll es an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) einen Bachelor-Studiengang für Logopädie geben. Am 24. Juli fand dazu in der Deggendorfer Land-Au ein Treffen mit führenden Akteuren verschiedener Gesundheitsfachberufe, insbesondere aus der Logopädie statt. Im Mittelpunkt der Diskussion stand der erhebliche Fachkräftemangel in der Sprachtherapie, die Notwendigkeit der Akademisierung und die Förderung von Synergien zwischen Bildungseinrichtungen und Praxis.
Für den Dekan der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften, Prof. Dr. Christian Rester, war der Austausch richtungsweisend. „Sowohl Führungskräfte von umliegenden Unternehmen als auch Schulleitungen weisen auf die große Dringlichkeit hin“, so Rester. „Vorhandene Stellen sind oft unbesetzt, was die Betreuung erheblich beeinträchtigt, besonders bei Kindern.“ Eine Aufstockung des Personals sei von Nöten, um flächendeckende Unterstützung sicherzustellen. Rester unterstrich dabei die Bedeutung von Kooperationen zwischen Hochschulen und Praxiseinrichtungen, denn „nur so kann eine exzellente Ausbildung mit hohem Praxisbezug im Studium ermöglicht werden.“
Milena Fels, wissenschaftliche Mitarbeiterin der THD und Expertin für Gesundheitsberufe, betonte die Notwendigkeit ergänzender Studiengänge während oder auch nach der Berufsausbildung. „Wir müssen neue Wege gehen, um die Ausbildung zu verbessern und Synergien zu nutzen. Das betrifft auch die Weiterqualifizierung bereits praktizierender Fachkräfte“. Dabei sei eine umfassende Datenerhebung erforderlich, um den genauen Bedarf und die bestehenden Gegebenheiten zu ermitteln. „Dies ist die Basis für eine gezielte Weiterentwicklung des Berufsbilds und auch der einzelnen Fachkräfte“, so Fels. Die Teilnehmenden erhoffen sich in diesem Zusammenhang außerdem Unterstützung von Seiten der Politik.
Für Professor Rester ist klar: „Die Akademisierung der Sprachtherapie ist ein notwendiger Schritt zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung. Kurzfristig sollen additive Modelle gestartet werden, während langfristig eine vollständige Akademisierung angestrebt werden sollte“. Die THD wolle hier Vorreiter sein und diesen Prozess gemeinsam mit ihren Partnern schwungvoll vorantreiben.
Bild (THD): Zufriedene Gesichter nach einem richtungsweisenden Dialog. In der Logopädie müssen neue Wege beschritten werden.