Das IPH - Institut für Präzisionsbearbeitung und Hochfrequenztechnik setzt sich aus Professoren, wissenschaftlichen und technischen Mitarbeitern zusammen, die aus der Forschungsgruppe Labor Optical Engineering (LOE) in Deggendorf und dem Technologie Campus Teisnach hervorgingen und heute auf die Labore an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) und am Technologie Campus Teisnach zurückgreifen können. Im Gegensatz zu Universitätsinstituten zeichnen wir uns durch unseren Fokus auf Anwendungsorientierung aus und arbeiten eng vernetzt mit Industriepartnern zusammen.
Die Schwerpunkte des IPHs liegen im Bereich der optischen Technologien, der Prozessentwicklung und -optimierung, der Messtechnik und Fertigungstechnik sowie der Hochfrequenztechnik. Die Hochschule hat sich diese Kompetenzen über viele Jahre erarbeitet und diese können so effizient für Partner, wirtschaftliche Auftraggeber und Dienstleistungen eingesetzt werden.
Mit Forschungsprojekten zum Thema Industrie 4.0 wird auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit des IPH mit den Forschungsbereichen der THD angestrebt. Die Forschungsgruppe entwickelt wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Lösungsstrategien in den Fakultäten der Technischen Hochschule Deggendorf und in den acht Technologie Campus. Durch anwendungsorientierte Forschung entstehen in enger Abstimmung mit den Unternehmen der Wirtschaft marktfähige, optimierte Produkte, Verfahren und Dienstleistungen.
Unsere Mission ist es, neueste Technologien rund um die Produktion von optischen Komponenten in Zusammenarbeit mit der Industrie anwendungsbezogen zu erproben, weiterzuentwickeln und zu nutzen.
Unsere Vision ist es, den Bayerischen Wald als hoch angesehene Technologieregion zu etablieren und jungen Akademikern in der Region attraktive Arbeitsplätze bieten zu können und diese an ihre Heimat zu binden.
Das Institut bietet Unternehmen die Möglichkeit, mit einem kompetenten Team der Technischen Hochschule Deggendorf gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Unsere Mitarbeiter sind spezialisiert auf dem Gebiet der optischen Technologien, der Prozessentwicklung und –optimierung, der Messtechnik und der Fertigungstechnik.
Im Leistungsangebot steht daher die Bearbeitung folgender Aufgabenstellungen:
Du suchst eine herausfordernde und spannende Tätigkeit in einem technisch orientierten Forschungslabor? Dann freuen wir uns, dich kennenzulernen. Wir bieten Studiereden der Technischen Hochschule Deggendorf an, für ihre Abschlussarbeit am Institut für Präzisionsfertigung und Hochfrequenztechnik zu forschen und diese im Rahmen eines Projektes fertigzustellen.
Ausgeschriebene Bachelor- und Masterarbeiten können grundsätzlich als Praktikum ausgeführt werden. Generell können Masterarbeiten auch als Bachelorarbeit bearbeitet werden. Wir freuen uns auch über Iniativbewerbungen von Werkstudenten, Studienarbeiten und Bachelor- sowie Masterarbeiten.
Bei Fragen kannst du dich an Herrn Alexander Haberl wenden.
An der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) hat der Forschungsschwerpunkt Präzisionsoptik mittlerweile Tradition. Die THD weiß auch auf den Fachgebieten Konstruktion, Steuer-, Regelungs- und Messtechnik, optische Systeme und Mikroelektronik zu überzeugen. Diese Erkenntnis führte zu einem fakultätsübergreifenden Projekt.
Eine Thematik die sich dafür eignet, ist die Entwicklung und der Bau eines Teleskops. Das Vorhaben wird dafür auf mehrere Projektteams aufgeteilt, wobei jedes davon für die Entwicklung und Umsetzung eines Moduls des Teleskops zuständig und verantwortlich ist.
Um den Erfolg des Projektes sicherzustellen wird die Organisation des Projektes im Rahmen des Allgemeinwissenschaftlichen Wahlpflichtfachs (AWP mindestens 2 SWS) "Teleskopbau" organisiert. Ziel des AWP's ist neben dem Bau eines funktionstüchtigen Teleskops vor allem die Lehre von Methoden- und Sozialkompetenzen.
Zum Start des Projektes erarbeitet eine Arbeitsgruppe den Stand von Wissenschaft und Technik zum Thema Schiefspiegler. Dies dient zusammen mit den sehr allgemeinen Projektvorgaben der grundsätzlichen technischen Definition.
Verantwortliche/Projekt- und Teilprojektleiter:
Vorlesung AWP: Prof. Dr. Gerald Fütterer
Beteiligte Fakultäten und Studiengänge: NuW: Technische Physik und Wirtschaftsingenieurwesen, MB-MK: Maschinenbau und Mechatronik, EMT: Elektro- und Informationstechnik, AI: Angewandte Informatik / Infotronik
Kurz nach Inbetriebnahme der FH-Außenstelle in Teisnach am 9. Oktober 2009 traf sich am 15. Januar 2010 ein Kreis interessierter Gemeindebürger und Vertreter von Institutionen zusammen, um einen Förderverein zu gründen. Ziel des Fördervereins ist es, durch Veranstaltungen finanzielle Mittel zu erwirtschaften, mit denen Vorhaben und Projekte unterstützt werden, die weder durch Staat noch durch die Kommune finanziert werden.
Das Institut Präzisionsbearbeitung und Hochfrequenztechnik (IPH) an den Standorten Teisnach und Deggendorf ist fokussiert auf die Säulen Fertigungstechnik Optik, Messtechnik Optik und Hochfrequenztechnik/Mikrowellensimulation. Vor Ort werden neueste Technologien rund um die Produktion von optischen Komponenten erforscht. Außerdem werden Mikrowellensimulationen vorangetrieben, um Schaltungsträger bis zu einem höheren zweistelligen Gigaherzbereich nutzbar zu machen.
Einen Überblick über unsere Ausstattung gibt es in der Maschinendatenbank.
In den Laboren der Forschungsgruppe wird die gesamte formgebende Prozesskette Optikfertigung abgebildet.
Wir können für Sie mit unserer hochwertigen Ausstattung folgende Aufgaben übernehmen:
Im schwingungsisoliertem Reinraum-Messlabor mit konstanten Umweltbedingungen können wir für Sie Formabweichungen und Rauheiten an verschiedenen Bauteilen im Nanometer-Bereich sicher messen und auswerten:
Nutzbarmachung von Schaltungsträgern bis zu einem höheren zweistelligen Gigaherzbereich.
Angewandte Forschung und Entwicklung wird an der Hochschule Deggendorf in enger Kooperation mit Partnern aus der Wirtschaft betrieben. Diese industrienahe Forschung der Hochschule unterscheidet sich von der klassischen Grundlagenforschung in den Universitäten durch den Schwerpunkt der Anwendung und Nutzung. Zu diesem Zweck wurden bereits spezielle Forschungsgruppen in den Bereichen Technik und Wirtschaft gebildet, um Kompetenzen, Ideen und Know-How zu bündeln.
Europäische Spitzentechnologie zeichnet sich durch eine intensive Zusammenarbeit der Industrie mit den Hochschulen und Instituten aus. An der Technischen Hochschule Deggendorf wird diesem durch ein breites Forschungs und Entwicklungsangebot Rechnung getragen:
Der Technologie Campus Teisnach arbeitet regional mit Partnern aus Wirtschaft und Bildung zusammen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Kooperationspartner in unseren Forschungsprojekten der einzelnen Arbeitsgruppen.
Jährlich findet am Technologie Campus Teisnach das Optikseminar “European Seminar on Precision Optics Manufacturing” statt.
Die zweitägige Fachkonferenz im ersten Halbjahr bietet Experten für Fertigungstechnik im Bereich Präzisionsoptik eine Plattform zur Diskussion über neue Erkenntnisse und Lösungsansätze. Im Zentrum steht die Herstellung präzisionsoptischer Teile sowie die Messmethoden dazu. Die Teilnehmer reisen für das Optikseminar aus der ganzen Welt an.
Neben Vorträgen werden aktuelle Forschungsthemen und Ergebnisse anhand von Postern vorgestellt. Das Optikseminar wird in englischer Sprache abgehalten.
We are happy to announce, that our next seminar will take place from 23 April till 24 April 2024.
Important links:
Important dates:
Main topics:
Programme-Commitee:
Dr. Oliver Fähnle, OST Eastern Switzerland University of Applied Sciences, CH
Prof. Dr. Gerald Fütterer, THD
Prof. Dr. Christine Wünsche, THD
In case of questions, do not hesitate to contact the Organising Committee via
Important links:
Important dates:
Main topics:
Programm-Commitee:
Dr. Oliver Fähnle, OST Eastern Switzerland University of Applied Sciences, CH
Prof. Dr. Gerald Fütterer, THD
Prof. Dr. Christine Wünsche, THD
In case of questions, do not hesitate to contact the Organizing Committee via
Due to the current situation, the seminar will be held digitally. Further details will be announced shortly before the event.
Important links:
Important dates:
Main topics:
Programm-Commitee:
Dr. Oliver Fähnle, OST Eastern Switzerland University of Applied Sciences, CH
Prof. Dr. Gerald Fütterer, THD
Prof. Dr. Christine Wünsche, THD
In case of questions, do not hesitate to contact the Organizing Committee via
POSTPONED
A theoretical and practical course and experiences on high level optical fabrication technologies.
Date: Wednesday (21.10.2020), 12:00 to Friday (23.10.2020), 16:00
Content: 2.5 days lectures, demos and practical work:
Lecturer: Oliver Fähnle
Cost, Attendees:
Per Attendee 750 € incl. Materials and Catering
min. 10 Attendees
Dear Sir or Madam,
unfortunately we have to cancel our optics seminar (POM20) planned for 19.05-20.05.2020 due to the current uncertain situation and health protection.
All previous registrations will be cancelled. Of course you will not be charged for this.
Nevertheless, out of respect for the achievements of the authors, we plan to publish all publications received in a conference proceedings according to the table of contents.
We would be pleased about your participation in the conference proceedings and thus a publication of your work.
The fee for the proceedings is 150€ incl. VAT. (or 100€ for authors).
By registering, you confirm that you agree to publication. Please upload your completed publication to the SPIE system by May 04th at the latest.
We regret that this year's seminar cannot take place, thank you for your commitment as authors and look forward to welcoming you to an exciting POM21 next year.
Main topics:
Programm-Commitee:
Dr. Oliver Fähnle, Fisba AG, CH
Prof. Dr. Gerald Fütterer, THD
Prof. Dr. Christine Wünsche, THD
In case of questions, do not hesitate to contact the Organizing Committee via
April 9th - 10th 2019 Papers will be accepted by January 15th 2019
Main topics:
Programm-Commitee:
Dr. Oliver Fähnle, Fisba AG, CH
Prof. Dr. Gerald Fütterer, THD
Prof. Dr. Rolf Rascher, THD
Prof. Dr. Christine Wünsche, THD
Seminar fee:
We are happy to announce, that POM 18 (Precision Optics Manufacturing) will be cosponsored by SPIE. The papers of POM 18 will be published in a SPIE Proceeding that can be quoted. The review process of abstracts and papers will follow the SPIE regulations.
April 10th - 11th 2018 Papers will be accepted by January 15th 2018
Main topics:
Programm-Commitee:
Prof. Kim Dae Wook, University of Arizona, USA
Jessica deGroote-Nelson, Optimax, USA
Dr. Oliver Fähnle, Fisba AG, CH
Prof. Dr. Gerald Fütterer, THD
Prof. Dr. Rolf Rascher, THD
Prof. David Walker, University College London, UK
Prof. Dr. Christine Wünsche, THD
Seminar fee:
We are happy to announce, that POM 18 (Precision Optics Manufacturing) will be cosponsored by SPIE. The papers of POM 18 will be published in a SPIE Proceeding that can be quoted. The review process of abstracts and papers will follow the SPIE regulations.
April 4th - 5th 2017 Papers will be accepted by January 16th 2017
Programm-Commitee:
Prof. Kim Dae Wook, University of Arizona, USA
Jessica deGroote-Nelson, Optimax, USA
Dr. Oliver Fähnle, Fisba AG, CH
Prof. Paul Funkenbusch, University of Rochester, USA
Prof. Dr. Gerald Fütterer, THD
Prof. Dr. Rolf Rascher, THD
Prof. David Walker, University College London, UK
Prof. Dr. Christine Wünsche, THD
Invited speakers:
Prof. David Walker
Jessica DeGroote-Nelson
Marcus Trost
We are happy to announce, that POM 17 (Precision Optics Manufacturing) will be cosponsored by SPIE. The papers of POM 17 will be published in a SPIE Proceeding that can be quoted. The review process of abstracts and papers will follow the SPIE regulations.
April 12th - 13th 2016 Papers will be accepted by January 30th 2016
Commitee:
Dr. Oliver Fähnle, Fisba AG, CH
Jessica deGroote-Nelson, Optimax, USA
Prof. John Lambropoulso, Uni Rochester, USA
Prof. Dr. Rolf Rascher, THD
Prof. Dr. Christine Wünsche, THD
We are happy to announce, that POM 16 (Precision Optics Manufacturing) will be cosponsored by SPIE.
The papers of POM 16 will be published in a SPIE Proceeding that can be quoted.
The review process of abstracts and papers will follow the SPIE regulations.
April 14th – 15th 2015 Papers will be accepted by December 15th 2014
Der Technologie Campus Teisnach Optik der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) ist weit über die Grenzen Niederbayerns bekannt für seine hochkarätige Optik-Forschung. Jetzt beginnt in Teisnach ein neues zukunftsweisendes Projekt im Bereich der Präzisionsmesstechnik. RoFL (Entwicklung einer robotergestützen Freiformvermessung mittels Lasertrackinginterferometrie) hat zum Ziel, die Kosten bei der Vermessung von optischen Freiformen deutlich zu senken und gleichzeitig die Messgenauigkeit zu steigern.
„In der Optik werden verschiedene Linsenformen benötigt– plane, sphärische und asphärische Linsen sowie Freiformen mit komplexen Oberflächengeometrien. Besonders bei letzteren erfordert das Messen der Oberflächen höchste Präzision und ist dadurch bisher auch sehr kostenintensiv“, erklärt Simon Killinger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Technologie Campus Optik in Teisnach. Um die Kosten zu senken und die Messgenauigkeit zu steigern, entwickeln die Teisnacher Forscher derzeit eine robotergestützte Freiformvermessung. Dazu haben sie sich das Münchner Unternehmen qutools ins Boot geholt. Qutools stellt mit einem Hochleistungs-Tracking-Interferometer die Laser-Einheit, die die Linse vermisst. Um die Messgenauigkeit, die sich im Nanometerbereich befindet, zu verbessern, integrieren die Entwickler vom TC Teisnach einen fixen Referenzpunkt in ihr robotergestütztes Modell. „Durch die Vermessung der Linsenoberfläche und dem jeweiligen Abgleich mit den Ergebnissen zum Referenzpunkt kann mit einer ungenauen Maschine, wie es ein Roboter ist, präzise gemessen werden. Dabei kommen komplexe Algorithmen zum Einsatz, die das Messergebnis ermitteln. Gleichzeitig wird mit unserem neuen Ansatz die Messung schneller und die Kosten können um voraussichtlich bis zu 60 Prozent gesenkt werden“, beschreibt Killinger die Funktionsweise von RoFL. Alexander Haberl, operativer Leiter des TC Teisnach betont zudem, dass es mit diesem Ansatz erstmals möglich ist, den Aufbau in einer Roboter-Fertigungszelle zu integrieren, die auch in einer Anwendung mit Industrierobotern zum Einsatz kommen kann.
Das Projekt RoFL am Technologie Campus Teisnach Optik läuft noch bis April 2022. Es wird gefördert vom Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM), ein Förderprogramm des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Fünftes Seminar zu Präzisionsverfahren in der Optik
Bereits zum fünften Mal in Folge trafen sich am 10. und 11. April über 100 nationale und internationale Wissenschaftler der Fertigungs- und Messtechnik im Bereich Präzisionsoptik, um am “5th European Seminar on Precision Optics Manufacturing" des Technologiecampus Teisnach der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) teilzunehmen. Das Seminar ist ein wichtiger jährlicher Branchentreff mit hohem Praxisbezug und ausgezeichntem wissenschaftlichen Niveau.
Insgesamt referierten am Technologiecampus Teisnach 28 Industrie- und Forschungsfachleute aus den USA, England, Frankreich, Österreich, Tschechien, der Schweiz und Deutschland. Sie berichteten über aktuelle technische Trends sowie Themen der Prozessoptimierung in der Präzisionsoptik. Die Besucher hatten die Möglichkeit, im Plenum wie auch in persönlichen Gesprächen offene Fragen zu den neuesten Erkenntnissen und Lösungsansätzen bei der Herstellung präzisionsoptischer Teile und der damit verbundenen Messmethoden zu diskutieren. Selbstverständlich bot das Seminar neben dem Wissens- und Interessenaustausch auch die Chance neue Kontakte zu knüpfen und so den Technologiecampus Teisnach weiter in der Optik-Community zu etablieren und noch bekannter zu machen. Eine wissenschaftliche Poster-Session sowie Führungen durch die verschiedenen Labore des Technologiecampus rundeten die Veranstaltung ab.
Hauptthemen des Seminars:
• Manufacturing and measurement of optics from sub millimeter to large and giant dimensions and optical systems
• Standards in optics manufacturing
• Advanced and next generation (future) technologies in high precision manufacturing
• Smart manufacturing and industrial internet in the production of optics
13. April 2018 | THD-Pressestelle (JK)
Mit dem Teleskop ins Weltall schauen, Live-Glasblasen und vieles mehr beim Tag der offenen Tür am Technologiecampus Teisnach
Vor acht Jahren wurde der Technologiecampus Teisnach als Außenstelle der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) gegründet. Unter den „THD-Campus“, die wissenschaftliche Forschung mit der regionalen Wirtschaft zusammenbringen, gehört der TC Teisnach zu den Vorreitern. Am 7. Oktober 2017 zeigt das Teisnacher Team beim Tag der offenen Tür, was im dortigen Technologiecampus steckt.
„Für den Tag der offenen Tür haben wir uns spannende Programmpunkte einfallen lassen, um unseren Forschungsbereich möglichst praxisnah vorzustellen“, wirbt Christian Schopf, operativer Leiter am TC Teisnach. Vor Ort können die Besucher beispielsweise gemeinsam mit den Forschern durch ein Teleskop Sterne im Weltall entdecken. Zu sehen gibt es außerdem die größte und modernste Optikmaschine der Welt, mit der bereits Teleskopspiegel für die Weltraumforschung produziert wurden. Außerdem gibt es Live-Vorführungen eines Glasbläsers, Probefahrten mit der E-Wald-Flotte und exklusive Führungen in die Labore. Spannende Vorträge der Professoren runden die Veranstaltung ab. Die kleinsten Besucher können zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilung MINT kindergerecht in die Welt der Technik eintauchen und sich anschließend in der Hüpfburg austoben. Den Besuchern am TC Teisnach soll es auch an Essen und Trinken nicht fehlen. Dank der freundlichen Unterstützung des Fördervereins des Campus Teisnach können alle Besucher versorgt werden. Los geht es am Samstag, 7. Oktober um 15 Uhr am Technologiecampus Teisnach, Technologiecampus 1. Details zum Programm sind in Kürze auf der Homepage der THD zu finden.
04. August 2017 | THD-Pressestelle (TK)
Bayerisches Wirtschaftsministerium fördert Forschung von Rohde & Schwarz und der Technischen Hochschule Deggendorf
Das Bayerische Wirtschaftsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie fördert im Rahmen des Forschungsprogramms "Elektronische Systeme im Freistaat Bayern" das Projekt "NePUMuk" (Neue digitale Produktions- und Mikrostrukturierungstechnologien für Anwendungen bis 80 GHz) von Rohde & Schwarz und der Technischen Hochschule Deggendorf mit 1,1 Millionen Euro.
Die Gesamtkosten des Forschungsprojekts betragen 2,6 Millionen Euro. Erforscht werden dabei neue Produktions- und Mikrostrukturtechnologien für Anwendungen bis 80 GHz auf der Leiterplatte.
"Das Vorhaben trägt wesentlich dazu bei, langfristig die technologische Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Bayern sicherzustellen", betonte Bayerns Wirtschafts- und Technologieministerin Ilse Aigner bei der Übergabe der Förderurkunde an Johann Kraus, den Werkleiter des Rohde & Schwarz-Werks in Teisnach, und Dr. Dirk-Eric Loebermann, Bereichsleiter Produktion und Materialwirtschaft im Stammhaus des Unternehmens in München.
Das Projekt läuft über drei Jahre. Es werden zukunftsfähige Lösungen erarbeitet, um der schnellen Weiterentwicklung der Digitalisierung und den damit verbundenen Auswirkungen auf die künftige Produktion Rechnung zu tragen.
Aigners Ministerkollege Helmut Brunner stellte die Bedeutung des Projekts für den Bayerischen Wald heraus. "Durch beispielhafte Forschungskooperationen zwischen Rohde & Schwarz und der Technischen Hochschule Deggendorf hat der Standort bisher eine hervorragende Entwicklung genommen. Ich bin überzeugt, dass "NePUMuk" eine wichtige Weichenstellung für die künftige Weiterentwicklung des Standorts darstellt", sagte er. Davon werde die gesamte Region profitieren.
Das Werk in Teisnach von Rohde & Schwarz ist der einzige verbliebene Leiterplattenhersteller in Deutschland. Unter dem Namen "NePUMuk" (Neue digitale Produktions- und Mikrostrukturierungstechnologien für Anwendungen bis 80 GHz) wollen die Spezialisten des Elektronikkonzerns und der Hochschule Deggendorf eine kosteneffiziente Leiterplattenfertigung bis 80 GHz prozessfähig sicherstellen.
Dafür sind neuartige Prozesse für die Fotostrukturierung und zum Verarbeiten von Hochfrequenz-Dünnlaminaten erforderlich. Auch die Verfahren für das Abschneiden von Kupfer im Galvanikautomaten sollen optimiert werden. Außerdem hält die Industrie 4.0 durch Optimierungen im Datentracking und deren Analyse im Forschungsprojekt Einzug.
"Für Rohde & Schwarz ist diese Förderung eine Bestätigung der bisher erbrachten Forschungsleistungen und gleichzeitig ein großer Ansporn, weiter an zukunftsweisenden Entwicklungen zu arbeiten", erklärte Werkleiter Johann Kraus.
VBB vom 29.01.2016
Wissenschaftler am Technologie Campus Teisnach ziehen äußerst positive Bilanz
zum Ende des Forschungsprojekts IFasO
„SPECULOOS“ ist ein großes internationales Weltraum-Projekt, bei dem das Universum nach bewohnbaren Planeten erforscht wird. Dabei setzt die ESO (European Southern Observatory) am Berg Paranal in Chile bei vier neuen Teleskopen auf Spitzentechnologie und Know-how aus dem Bayerischen Wald. Die Spezialspiegel für diese extrem leistungsfähigen und genauen Teleskope werden am Technologie Campus der Technischen Hochschule Deggendorf in Teisnach im Rahmen des Forschungsprojekts IFasO hergestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die UPG 2000, die größte und modernste Optikmaschine der Welt.
Zum Ende der 5-jährigen IFasO-Projektphase ziehen die Wissenschaftler am TC Teisnach jetzt eine sehr positive Bilanz und blicken optimistisch in die Zukunft. Man habe den Sprung in die Spitze der weltweiten Hersteller für Teleskopspiegel geschafft und könne das bisher vom Bayerischen Wissenschaftsministerium geförderte Forschungsprojekt zuversichtlich als eigenständiges Unternehmen weiterführen.
Von Anfang an waren die Ziele beim Forschungsprojekt IFasO der Technischen Hochschule Deggendorf am Technologie Campus Teisnach hoch gesteckt: ein eigenes Verfahren zur Herstellung hochgenauer optischer Teleskopspiegel für die Weltraumforschung zu entwickeln, um damit in die Spitze der weltweiten Spiegelhersteller für Riesenteleskope vorzudringen. Projektinitiatoren waren Prof. Dr. Peter Sperber, Präsident der THD, Prof. Dr. Rolf Rascher, Leiter des TC Teisnach und Projektkoordinator Dipl.-Ing. Lutz Küpper. Den Bedarf für das neue Verfahren erkannten sie anhand weltweiter Produktionsengpässe für Teleskopspiegel mit Lieferzeiten von mehreren Jahren.
Gefördert vom Bayerischen Wissenschaftsministerium wurde ab dem Jahr 2010 gemeinsam mit der Firma OptoTech aus Wetzlar die UPG 2000, die modernste und größte Optikmaschine der Welt konzipiert, entwickelt und gebaut. Allein die Anlieferung der 85 Tonnen schweren Maschine im Oktober 2012 in Teisnach sorgte deutschlandweit für Schlagzeilen. Schon im April 2014 konnte das IFasO-Team den ersten einsatzfähigen Teleskopspiegel an die Firma ASTELCO Systems aus Martinsried bei München ausliefern. Dem vorangegangen war nach der Montage die intensive Verfahrensentwicklung, bei der die hohe Komplexität des Gesamtsystems eine große Herausforderung für die Wissenschaftler darstellte. Immerhin ist die UPG 2000 die einzige Optikmaschine der Welt, bei der sämtliche Arbeitsschritte – Schleifen, Polieren und Messen – durchgeführt werden können, ohne dass der Spiegelrohling umgelagert werden muss. Dies führt zu einer erheblichen Zeitersparnis, ohne dabei auf höchste Qualität verzichten zu müssen.
Direkt im Anschluss erfolgte im Rahmen eines Großauftrags der Bundesregierung die Fertigung eines sogenannten „Off-Axis-Spiegels“. Für das IFasO Projektteam um Lutz Küpper war das die bisher größte technische Herausforderung: „Im Teleskopbau können durch Verwendung von Off-Axis-Spiegeln sehr viel leistungsfähigere und kleinere Teleskope entstehen, was natürlich gerade bei Weltraumteleskopen wichtig ist. So ein Spiegel ist nicht mehr symmetrisch. Die Fläche kann nur erzeugt werden auf Basis einer mathematischen Formel und es bedarf eines sehr anspruchsvollen Aufbaus, um so eine Fläche überhaupt messen zu können. Den Nachweis unserer Möglichkeiten haben wir erbracht und dafür sehr gute Noten bekommen. Das macht bereits die Runde und führt zu weiteren Anfragen“, berichtet Küpper. So ist man jetzt auch in Kontakt mit AIRBUS, wo man sich im Bereich Luft- und Raumfahrttechnik regelmäßig über die Fortschritte am TC Teisnach unterrichten lässt. Mit großem Interesse verfolgt man laut Küpper bei AIRBUS momentan auch den Stand der derzeit laufenden Spiegelherstellung für das Projekt „SPECULOOS“ am Paranal in Chile. Den Auftrag zum Bau von vier Teleskopen hat die ESO der Firma ASTELCO Systems erteilt. Bei der Fertigung der benötigten acht Spiegel vertraut man bei ASTELCO Systems erneut auf das Know-how der IFasO-Wissenschaftler am TC Teisnach. Die Übergabe des ersten Teleskops soll bereits Anfang 2016 stattfinden. Neben den technischen Herausforderungen sind auch die finanziellen Dimensionen für Lutz Küpper nicht unerheblich. Über genaue Kundenbelange könne er selbstverständlich nicht sprechen, grundsätzlich könne man aber sagen, dass Spiegel im Durchmesserbereich von 1 bis 1,5 Meter im sechsstelligen Euro Bereich liegen können, je nach Qualität, Form und Material. Mit diesem Großauftrag und dem auslaufenden Förderprogramm endet das IFasO-Forschungsprojekt zum Jahresende. Ab 2016 geht die Erfolgsstory mit der von Lutz Küpper gegründete IFasO GmbH aber weiter.
„Für mich ist dieses Projekt das Musterbeispiel für die Umsetzung von angewandter Hochschulforschung in eine anschließende Firmenausgründung“, erklärt THD-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber stolz. „Die Idee wurde aus der Anregung von Teleskopbauern heraus entwickelt. Obwohl viele angebliche Experten anfangs die Bedeutung nicht erkannt und die Machbarkeit bezweifelt haben, hat das Wissenschaftsministerium und hier namentlich Herr Ministerialdirigent Dr. Zeitler an uns geglaubt und die Förderung ermöglicht. Dadurch und durch die engagierte Arbeit der Projektmitarbeiter hat Deutschland jetzt wieder Zugang zur Technologie der Herstellung komplexer und hochgenauer Teleskopspiegel, Bayern ist hier jetzt wieder europäischer Technologieführer“, so Prof. Sperber.
Aufgrund der guten Auftragslage wird das Forschungsprojekt IFasO ab 2016 eigenständig von der IFasO GmbH mit Lutz Küpper als Geschäftsführer weitergeführt. Alle Mitarbeiter können übernommen werden. Laufende Aufträge bestehen bis Mitte 2016, die in Vorbereitung befindlichen Aufträge reichen bereits bis in das Jahr 2017 hinein. Wie jeder andere Mieter zahlt die IFasO GmbH dann für die Räumlichkeiten im TC Teisnach Raummiete an den Gebäudeinhaber OZB. Auch für die künftige Nutzung der Optikmaschine ist dann Miete an die Hochschule zu bezahlen. Was die künftige Ausrichtung angeht steht für Geschäftsführer Küpper klar fest, dass es ein Schnell und Billig nicht geben wird, außerdem wirft man auch erste Blicke in Richtung Satellitenforschung: „
Unsere Fertigung ist nicht konzipiert für kostengünstige Massenware. Unsere Stärken liegen da, wo Mitbewerbern die Möglichkeiten fehlen, das sind komplizierte, schwer herstellbare Geometrien und große Durchmesser, auch über 2m. Außerdem weiten wir unsere Forschungen auch auf besonders leicht strukturierte Spiegel für den Einsatz in Satelliten aus.“
Trotz dieser großen Pläne vergisst der Geschäftsführer der IFasO GmbH aber nicht, allen jenen zu danken, die in den vergangenen Jahren zum großen Erfolg des Forschungsprojekts beigetragen haben: “Mein größter Dank gilt meinem langjährigen Kollegen und Freund Dieter Rohr, der unsere lange berufliche Zusammenarbeit auf dieses Vorhaben übertragen hat. Ohne ihn und später auch das gut zusammenwirkende Team (Majid Salimi, Karlheinz Penzkofer, Julia Küpper und Johannes Liebl) hätte IFasO niemals diesen Verlauf genommen. Für ihr, auch in schwierigen Phasen, ungebrochenes Vertrauen in unsere Arbeit danke ich der Teisnacher Bürgermeisterin Rita Röhrl, dem Präsidenten der Technischen Hochschule Prof. Dr. Peter Sperber und dem Leiter des Technologie Campus Teisnach Prof. Dr. Rolf Rascher.
Der ganz große Dank aller Beteiligten gebührt Ministerialdirigent Dr. Zeitler, der sich nach bereits erfolgter Ablehnung des Projekts massiv für eine Genehmigung eingesetzt hat und dafür selbst einen steinigen Weg beschreiten musste.
„Herr Dr. Zeitler, Ihr Einsatz hat Früchte getragen und dafür danken wir Ihnen sehr herzlich.“
21.10.2015 | THD-Pressestelle (CM)
Bild 1: Teleskopanlage der ESO in Chile
Bildnachweis: G.Hüdepohl (atacamaphoto.com)ESO
Neue Forschungsprojekte am Technologiecampus Teisnach
Der positive Trend hält an!
Teisnach, 15.11.2016
Gleich drei Zusagen zu geförderten Projekten können die Verantwortlichen des Technolgiecampus
Teisnach (TCT) für die zweite Jahreshälfte 2016 vermelden. Neben einem internen Projekt der
Technischen Hochschule Deggendorf (THD) durften sich der wissenschaftliche Leiter Prof. Dr. Rolf
Rascher und sein Team zusätzlich über zwei Förderbescheide freuen.
"Damit setze sich die Erfolgsgeschichte am Campus in Teisnach weiter fort", so Prof. Rascher. Zum 01. September startet das Projekt
TWI-Stitch. In dem Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für technische Optik der Universität Stuttgart zum Thema
Messtechnik geforscht. Das Projekt wird durch Beratung und vorhabenbezogenen Aufwendungen eines projektbegleitenden Ausschusses
unterstützt, der sich aus zehn Industrieunternehmen - darunter die Firma Mahr GmbH aus Göttingen - zusammensetzt. Die Fördermittel
wurden vom Bundestministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) im Rahmen des Förderprogramms der industriellen
Gemeinschaftsforschung (IGF) zur Verfügung gestellt.
Als weiteres Projekt wurde ein Antrag von Prof. Dr. Gerald Fütterer durch die Technische Hochschule
realisiert. In den nächsten zwei Jahren soll ein von Prof. Fütterer bereits patentiertes Verfahren in einen
Demonstrator umgesetzt werden. Dabei geht es darum, ein sehr schnelles und präzises Interferometer
zur Messung von Oberflächen zu entwickeln. Der entscheidende Vorteil dieses Messgeräts liegt in der
Unempfindlichkeit gegenüber von Schwingungen. So kann es beispielsweise auch in Produktionsnähe im
direkten Umfeld großer Maschinen eingesetzt werden.
Die Bayerische Forschungsstiftung fördert das im Januar 2017 startende Projekt DefGo. In
Zusammenarbeit mit der Firma Micro Epsilon aus Ortenburg wird dabei die Deflektometrie, die unter
anderem für die Vermessung von Autokarosserien Anwendung findet, zur Messung von geschliffenen
Oberflächen weiterentwickelt.
„Wir sehen durch die neuen Projekte, dass neben der Prozessentwicklung die Messtechnik immer
bedeutender wird“, so Christian Schopf, operativer Leiter am TCT. Mit den Projekten werde laut Schopf
das Know How in der Messtechnik vertieft und weiter ausgebaut. Somit sichere sich der
Technologiecampus Teisnach als kompetenter Partner für die Fertigung und Messtechnik einen
entscheidenden Vorteil für die Zukunft.
Der Technologiecampus Teisnach wurde 2009 eröffnet und bearbeitet Fragestellungen aus der Industrie
zu den Schwerpunktthemen Optikfertigung, Messtechnik und Hochfrequenztechnik. Die Industriepartner
haben zudem die Möglichkeit, eigene Projekte in Form von Auftragsforschung und Dienstleistungen
direkt mit dem Technologiecampus Teisnach zu verwirklichen. Als etablierte Veranstaltung des TC
Teisnach wird im April 2017 das jährliche „European Seminar on Precision Optics Manufacturing“ zum 4.
Mal stattfinden. Der TC Teisnach wird mit seinen Arbeiten als lokaler und internationaler
Forschungspartner und im Technologietransfer zwischen Hochschule und Industrie wahrgenommen.
Förderverein veranstaltet italienischen Abend - viele fleißige Helfer im Einsatz
Frisch gebackene Pizzen, Nudelgerichte, Antipastiteller und süße Nachspeisen: Auch dieses Jahr haben die ehrenamtlichen de FH-Fördervereins die Besucher des italienischen Abends auf dem Teisnacher Campus mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt, die an Urlaub und Meer erinnerten.
Rund 200 Gäste waren der Einladung des FH-Fördervereins Teisnach um seinen Vorsitzenden Klaus Tremmel gefolgt. Dank der sommerlichen Temperaturen, bunten Lampions, des Kerzenlichts und des Dufts der frisch gebackenen Pizzen, lag ein Hauch von Dolce Vita in der Luft.
Den Pizzabäcker gab dieses Jahr wieder der 2. Vorsitzende Franz Seitz. Unter den Helfern auch Teisnachs Bürgermeisterin Rita Röhrl (SPD), 3. Bürgermeister Alfons Altmann und OZB-Geschäftsführer Otto Loserth. Auch der ehemalige Geschäftsführer der OZB Teisnach GmbH, Klaus Maierhöfer, verband seinen Urlaub im Bayerischen Wald mit dem Besuch des Italienischen Abends und unterstützte die Helfer, indem er die fertigen Pizzen verteilte. Auch Hochschulpräsident Peter Sperber besuchte den italienischen Abend.
Zu Beginn spendierte der Förderverein jedem Besucher ein Gläschen Sekt als Aperitif.
Am 7. Oktober findet ab 15 Uhr am Campus in Teisnach wieder der Tag der offenen Tür statt. Dabei werden Vorträge und Laborführungen angeboten, ein Rahmenprogramm für Kinder und eine Vorführung mit dem Teleskop.
pnp
Reisebericht über die Exkursion des Teams "Bau eines Schiefspiegler-Teleskop" zur
Firma ASA
Am 4.-5. April 2017 fand auf dem Technologiecampus Teisnach das "European Seminar on Precision Optics Manufactoring" statt, auf dem sich internationale Wissenschaftler und Unternehemen zusammen fanden. Dabei erhielt das Team des Projektes "Bau eines Schiefspiegler-Teleskop" der Hochschule Deggendorf, eine Einladung von Herrn Egon Döberl, dem Inhaber und Geschäftsführer der Thermotec GmbH, sowie ASA Astro Systeme Austria.
Dieser Einladung nachgekommen, machte sich das Team um oben genanntes Projekt auf, um die Firma ASA zu besichtigen und eine mögliche, zukünftige Kollaboration beider Parteien zu besprechen.
Nach diversen Vorträgen, u.a. von Herrn Prof. Dr. Fütterer über das Thema: "Das Telelskopprojekt im Allgemeinen", bekundete Egon Döberl sein Interesse am Projekt und stimmte einer Unterstützung im Rahmen einer Kooperation zu.
Anschließend erfolgte eine Werksführung, welche Einblicke in die Fertigung und Montage der Teleskope zeigte. In der Konstruktionsabteilung konnten sich die Teilnehmer mit den Ingenieuren über technische Details austauschen und wurden über mögliche Probleme, als auch Lösungen, informiert.
Für den letzten Teil der Werksführung stand eine Besichtigung der werkseigenen Spiegelschleiferei an. Dort bekam das Team eine Vorführung im Bereich der Qualitätskontrolle eines geschliffenen Spiegels, mittels eines Laser. Damit ging für die Teilnehmer ein spannender und hochinteressanter Tag bei ASA zu Ende.
Einmal jährlich tagt Bürgermeister der Stadt Plattling, Erich Schmid, gemeinsam mit seinen Referatsleitern quasi "außer Haus", um über wichtige, anstehende Entscheidungen zu diskutieren.
Nachdem die Stadt Plattling gerne Standort eines Technologiecampus der Technischen Hochschule Deggendorf werden möchte, hatte sich Bürgermeister Schmid in diesem Jahr mit seiner Teisnacher Kollegin Rita Röhrl in Verbindung gesetzt. Diese begrüßte die Plattlinger Gäste vormittags im Rathaus, wo bereits über Eckdaten der Campusansiedlung gesprochen wurde. Nach dem Mittagessen im Gasthaus "Ettl-Bräu", ging es direkt zum Technologiecampus. Christian Schopf, operativer Leiter des Technologiecampus in Teisnach, stellte die Einrichtung bei einem Rundgang vor. Die Besucher aus Plattling waren sichtlich beeindruckt und Bürgermeister Erich Schmid möchte den Technologiecampus Teisnach gerne mit seinem ganzen Stadtrat besichtigen. Dies sagte Rita Röhrl gerne zu.
Über 100 nationale und internationale Wissenschaftler besuchten großes Optik Seminar am Technologiecampus in Teisnach
Bereits zum vierten Mal in Folge fanden sich Wissenschaftler und Experten der Fertigungstechnik im Bereich Präzisionsoptik, Anfang April zusammen, um am "European Seminar on Precision Optics Manufacturing" des Technologiecampus Teisnach teilzunehmen.
Wieder waren es hochkarätige Redner aus Industrie und Forschung, unter anderem aus den USA, England, Israel, Österreich, Tschechien, Schweiz und Deutschland, welche beispielsweise über technische Trends, oder aber auch über Themen wie Prozessoptimierung, referierten. Das Seminar ist zu einem anerkannten und wichtigen jährlichen Branchentreffpunkt mit hohem Praxisbezug und wissenschaftlichem Niveau geworden.
Zwei Tage lang bekamen die Besucher die Möglichkeit am Technologiecampus Teisnach aktuelle Fragen zu den neuesten Erkenntnissen und Lösungsansätzen zur Herstellung präzisionsoptischer Teile und der damit verbundenen Messmethoden im Plenum und im persönlichen Gespräch zu diskutieren.
Die Hauptthemen des diesjährigen Seminars beinhalteten:
Besonderer Höhepunkt der diesjährigen Veranstaltung, war ein Abend in Anlehnung an die bayerische Tradition und Gemütlichkeit, der "Bayerische Abend" im Brauerei-Gasthof ECK in Böbrach. Hier hatten die Teilnehmer nochmals Gelegenheit für einen Wissens- und Interessenaustausch, sowie die Chance neue Branchenkontakte zu knüpfen.
In „OpTec4.0“ forschen Hochschulen und Unternehmen zusammen
Mit einem Kickoff-Treffen aller Beteiligten in der EAH Jena startete am 10. November das Verbundprojekt „OpTec4.0“ (Methodik und Plattform zur Auswahl und Kombination Optischer Technologien zur Fertigung hochgenauer Systeme unter den Gesichtspunkten von Industrie 4.0).
Das Programm im Rahmen des Programms „Forschung an Fachhochschulen“ (Förderlinie „IngenieurNachwuchs – Kooperative Promotion“) ist ein Förderprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Beteiligte Hochschulen sind die Hochschule Aalen, die Technische Hochschule Deggendorf sowie die Ernst-Abbe-Hochschule Jena und die Technische Universität Ilmenau als kooperierende Universität.
Das Vorhaben wird in enger Abstimmung mit industriellen Partnern, wie unter anderem der Carl Zeiss Jena GmbH, Günter Effgen GmbH, ifw optronics GmbH, SCHOTT Technical Glass Solutions GmbH und der Festo Didactic SE, durchgeführt.
Ziel des Verbundprojektes ist die forschungs- und praxisnahe Qualifizierung von Ingenieuren mit Partnern aus der Wirtschaft sowie der universitären Wissenschaft, mit dem Anspruch, neue und effizientere Formen der Nachwuchsförderung zu entwickeln. Eine essentielle technische Zielstellung ist die digitale Vernetzung der Hochschulstandorte Jena, Aalen und Deggendorf sowie die Einbindung der TU Ilmenau als kooperierende Universität. Das umfasst auch den Ausbau und die Stärkung gemeinsamer Forschungsgruppen.
Im Ergebnis soll die Weiterentwicklung des Forschungsprofils dazu führen, dass die Kooperationsfähigkeit der Hochschulen deutlich gestärkt, eine hohe Nachhaltigkeit der Forschungsergebnisse erreicht und ein schneller Praxistransfer der Forschungsergebnisse in die Unternehmen erzielt werden. Ebenso wichtig ist die Transformation der Forschungsergebnisse in die Ausbildung des Ingenieurnachwuchses. Die dafür zu entwickelnde „Plattform für Optische Technologien 4.0“ stellt die Vernetzungsbasis für die vorhandenen Ressourcen dar. Der Open Innovation-Ansatz ermöglicht eine „offene Plattform“, die im Projektverlauf weitere Ressourcen integrieren kann, z.B. durch die Aufnahme neuer Verbundpartner.
Zentrale Forschungsansätze sind die Umsetzung von optisch relevanten CPS-Systemen sowie die Virtualisierung von Prozessen und Technologien über die Plattform für Optische Technologien 4.0. Das Projektkonsortium hat sich zusammengefunden und die Grundlage für eine enge Zusammenarbeit innerhalb der nächsten vier Jahre geschaffen.
Interessante Kinderuni mit Christian Schopf
Deggendorf. Das Auge und ein Fotoapparat sind unterschiedliche Systeme und haben eines gemeinsam: sie verarbeiten und abstrahieren optische Signale. Beide waren Inhalt für eine so unterhaltsame wie informative Kinderuni, die die Technische Hochschule Deggendorf parallel zum "normalen" Lehr- und Forschungsbetrieb veranstaltet. Hochschullehrer für die Kinderuni war der Mitarbeiter Christian Schopf, operativer Leiter im Technologiecampus Teisnach. Mittels unterschiedlicher Präsentationen gab Schopf einen Überblick über die optischen Systeme Auge und Fotoapparat.
Mit zwei Abbildungen, die er über die Großleinwand im Hörsaal B004 projizierte, zeigte Schopf optische Täuschungen und lieferte einen Beweis, wie schnell sich die optische Wahrnehmung eines Menschen täuschen lässt. "Aber trotz des scheinbar einfachen Aufbaus ist das Auge um ein Vielfaches flexibler als eine Kamera." Um den schematischen Aufbau noch begreifbarer zu machen, ließ Schopf die Einzelteile eines Augen-Modells durch die Reihen gehen.
Selbst mit technischen Daten immer in seinem Element, referierte er über ein Körperteil, das rund sieben Gramm wiegt und einen Linsendurchmesser von sechs bis neun Millimeter hat. Zu den Funktionen gehören die optische Wahrnehmung und das Farbensehen. Manche Menschen haben verschiedene Farbsehschwächen. Zu einem Selbsttest gab Schopf eine Schautafel durch die Reihen, die mehrere Grafiken zeigte. In diesen bunten Grafiken war jeweils eine Ziffer verborgen, die jeder ohne Farbsehschwäche erkennen konnte.
Ein anderes Gebiet sind eine Reihe an Fehlsichtigkeiten wie die Weit- und Kurzsichtigkeit. "Aber auch eine Hornhautverkrümmung ist durch eine Brille gut korrigierbar." Mittels einer Grafik und eines Lichtstrahlexperiments erläuterte Schopf die Phänomene.
In einem Exkurs referierte er über die Fertigung von Brillengläsern, die alle einen Rohling als Ausgangsmaterial haben. "Dieser wird anfangs mit einer Halterung fixiert, mit der er den gesamten Fertigungsprozess vom Schleifen, Formen und Polieren bis hin zur Beschichtung durchläuft." Die Kosten zwischen 70 und 80 Euro erklärte er mit immer dünner und leichter werdenden Gläsern.
Kurz verwies er auf den schematischen Aufbau einer Kamera mit Linsensystem, Blende und Film bzw. Chip.
Deggendorfer Zeitung vom 26.01.2017
Jahresabschlussessen der Marktgemeinde - Bürgermeisterin Rita Röhrl zieht positive Bilanz
Teisnach. Es ist guter Brauch in Teisnach, dass sich die Marktgemeinde kurz vor Weihnachten bei all denen bedankt, die für sie und mit ihr in dem zu Ende gehenden Jahr gearbeitet haben und damit erst das Funktionieren des Gemeinwesens ermöglichen. So war es Bürgermeisterin Rita Röhrl eine große Freude, am Donnerstagabend im Technologiecampus über 100 Gäste begrüßen zu können, die ihrer Einladung zum traditionellen Jahresabschlussessen gefolgt waren.
Die langen Tischreihen im Multimediasaal waren weihnachtlich geschmückt, die Stimmung war gut und wurde noch besser, nachdem man das vorzügliche Menü des Sternehotels Oswald (Kaikenried) genossen hatte. Dann war Bürgermeisterin Rita Röhrl am Zug, die in ihrer bekannt direkten und humorvollen Art beim Gang durch die Reihen allen dankte, die zu einem guten, erfolgreichen Jahr 2016 beigetragen haben.
An erster Stelle standen dabei die Feuerwehren Teisnach und Kaikenried mit ihren Kommandanten Sascha Plötz und Helmut Kilger, die beim "Jahrhunderthochwasser" im Juli besonders gefordert waren.
Mit inzwischen 115 Kindern, 15 Beschäftigten und einem Etat von 848.000 Euro ist der Kindergarten zu einer bedeutenden Einrichtung der Marktgemeinde geworden. Für die "traumhaften Öffnungszeiten" (von 6 bis 17 Uhr) und die aufwändige Betreuung dankte die Rathauschefin dem gesamten Personal, beim Jahresabschluss vertreten durch die stellvertretende Leiterin Conny Bergbauer und die frühere Leiterin Luise Seitz.
Ein weiterer Dank galt den zehn Mitarbeitern des gemeindlichen Bauhofs unter Leitung von Rudi Obermeier, der Gemeinde- und Pfarrbücherei mit Luise Hacker an der Spitze und nicht zuletzt dem Totengräber Gerhard "Justy" Schindlbeck.
"Bei uns steht nicht die Rentabilität, sondern die Vorsorge für den Bürger im Vordergrund", leitete Bürgermeisterin Rita Röhrl ihre Danksagung an all jene ein, die im Rathaus tätig sind. Dies galt in erster Linie der Verwaltung mit Geschäftsführer Josef Bauer ("hier stimmt das Klima"), ebenso aber dem Marktgemeinderat mit den stellvertretenden Bürgermeistern Gerhard Ebnet und Alfons Altmann.
Was wäre das moderne Teisnach ohne den Technologiecampus, und deshalb freute sich die Bürgermeisterin über die Teilnahme von "Gründervater" Professor Dr. Peter Sperber von der Technischen Hochschule Deggendorf und seiner Gattin Hiltrud, TC-Chef Professor Dr. Rolf Rascher und dem operativen Leiter Christian Schopf. Und das OZB Teisnach repräsentierten an diesem Abend Gaby Wittenzellner und Thomas Graf.
Aber auch Teisnach und die Bundeswehr gehören zusammen, denn seit 25 Jahren gibt es die Patenschaft für die Ausbildungs- und Unterstützungskompanie des Bataillons 112 in Regen. Diese war gleich mit 20 Mann vertreten, angeführt von Oberleutnant Patrick Lay und Oberstabsfeldwebel Christian Wiederer, denen Rita Röhrl alles Gute für den Umzug nach Cham wünschte.
Gleich zu Beginn der Veranstaltung war Ehrenbürger Hans Bühler begrüßt worden. Der heute 81-jährige war der "Mann der ersten Stunde" bei Rohde & Schwarz in Teisnach und leitete das Werk 30 Jahre lang. Ebenso herzlich begrüßt wurden der ehemalige Geschäftsleiter der Marktgemeinde, Gerhard Wittenzellner, und Therese Wittmann, die Witwe des unvergessenen 2. Bürgermeisters Georg Wittmann.
In ihrem kurzen Rückblick sprach Bürgermeisterin Rita Röhrl von einem "sehr erfolgreichen Jahr 2016" und meinte damit vor allem die Investitionen der Marktgemeinde in Höhe von 5,6 Millionen Euro. Die Straßen zum Hochfeld, Schleusenweg und Sonnenweg seien mit Kanal und Erdgasleitungen ausgebaut worden, die Straße nach Wetzelsdorf samt Gehweg sei fertig und die Erschließung des Baugebietes Berginger Straße abgeschlossen - und das alles "ohne Beiträge der Anlieger", betonte die Rathauschefin. Einen Glücksfall nannte sie die nochmalige Berücksichtigung beim Städtebauförderprogramm, wodurch der eindrucksvolle Bürgerpark geschaffen werden konnte.
Nicht unerwähnt ließ Röhrl aber auch die großen Herausforderungen dieses Jahres, das Hochwasser im Juli und vor allem die Unterbringung von 150 Asylbewerbern. Dass ihre Aufnahme bislang ohne nennenswerte Probleme abgelaufen sei, habe man allen zu verdanken, die bei Wohnungsbeschaffung, Arbeitssuche und Sprachkursen mitgeholfen haben, "aber noch einmal möchte ich diesen Stress nicht mehr erleben", gestand die Bürgermeisterin.
Großes Lob für "ihre Qualitäten" erhielt Rita Röhrl von ihrem Stellvertreter Gerhard Ebnet. Er hob in seiner Dankrede unter anderem hervor, dass sie beim Hochwasser "sogar telefonisch Instruktionen erteilte" (Röhrl weilte mit einer Delegation in Frankreich) und trotz bekannter Skepsis alle Voraussetzungen geschaffen hat, dass die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs zwischen Viechtach und Gotteszell möglich wurde.
Im Namen aller Beschäftigten danke abschließend Geschäftsleiter Josef Bauer der Bürgermeisterin und den Markträten für die harmonische Zusammenarbeit, im besonderen für die Genehmigung des neuen Stellenplans zur Aufstockung des Personals.
Viechtacher Bayerwald-Bote vom 19.12.2016
Minister Helmut Brunner händigt Teisnacher Schreiben an Minister Spaenle aus
Die gestriege Kabinettssitzung hat Staatsminister Helmut Brunner, um die Bewerbung des Marktes Teisnach für die Ansiedelung des Technologiecampus "Industrielle Sensorik für Industrie 4.0" dem Minister für Bildung und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle persönlich zu übergeben.
Dabei betonte er die besonderen Chancen, die mit einer Ansiedelung in Teisnach verbunden sind: "Mit der Errichtung und dem Betrieb des neuen Technologiecampus durch die OZB Teisnach GmbH und dem Bau in unmittelbarer Nachbarschaft zum bestehenden Technologiecampus wollen wir neue Wege gehen und zusätzlich Synergien nutzen", so Brunner, der zugleich betonte: "Damit erfährt die gesamte Region eine Aufwertung und die Wirtschaft erhält zusätzliche Möglichkeiten, wissenschaftliche Erkenntnisse in anwendbare Technologien zu übersetzen."
Viechtacher Bayerwald-Bote vom 20.12.2017
Einstimmiger Beschluss im Marktgemeinderat: Bewerbung um die Ansiedelung von "Industrielle Sensorik"
Die Marktgemeinde ist fest entschlossen, in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) ihr Technologiezentrum zu erweitern. In einer Sondersitzung am Dienstagabend votierte der Marktgemeinderat einstimmig dafür, sich um die Errichtung des Technologiecampus "Industrielle Sensorik für Industrie 4.0" zu bewerben, die jüngst vom Viechtacher Stadtrat abgelehnt worden war. Nach nur einstündiger Debatte gab es einen einstimmigen Beschluss, auf den ein sichtlich gut gelaunter TH-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber mit dem Versprechen reagierte: "Den Campus kriegen Sie!"
Die notwendige Vorarbeit für diesen richtungsweisenden Beschluss hatte die Marktgemeinde bereits in den vergangenen Wochen geleistet. Nach dem Verzicht des Viechtacher Stadtrats auf den Forschungscampus schalteten Bürgermeister, Verwaltung und gemeindeeigene OZB (Optik Zentrum Bayern) GmbH schnell und brachten eine Bewerbung auf den Weg.
In der Gemeinderatssitzung am 6. Dezember war das Thema ausgiebig im nichtöffentlichen Teil erörtert und dabei eine Bewerbung um die Ansiedelung des TC Industrielle Sensorik befürwortet worden, was nun in einer Sondersitzung am Dienstag auch offiziell beschlossen wurde. Der geschäftsführende Bürgermeister Gerhard Ebnet konnte dazu neben dem fast kompletten Marktrat (nur Georg König fehlte entschuldigt) auch den Präsidenten der TH Deggendorf Peter Sperber, OZB-Geschäftsführer Otto Loserth und Wirtschaftsprüfer Karl Schröder von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Kittl & Partner begrüßen.
OZB-Geschäftsführer Otto Loserth erläuterte anhand von umfangreichem Bilder- und Zahlenmaterial, wo der neue Campus entstehen soll und wie sich die Finanzierung auf die wirtschaftliche Lage der Gemeinde auswirkt. Geplant ist, den neuen Campus an den bestehenden Gründercampus anzugliedern, indem über dem jetzigen Parkplatz ein großes, aufgeständertes Gebäude errichtet wird. Nach ersten Berechnungen ist diese Variante mit 2500 Quadratmeter auf sechs Millionen Euro veranschlagt, ein "TC Minimal" mit 1500 Quadratmeter dürfte vier Millionen Euro kosten. Wenn der Planungsauftrag vergeben werden kann, ist bis Mitte 2018 mit dem Baubeginn zu rechnen, bis April 2019 sollte der Campus fertig sein.
Betreiber des Campus wäre wiederum die OZB, die zur Finanzierung des Baus durch Bankdarlehen mit einer größeren Eigenkapitaldecke ausgestattet werden müsste. Bereits in den Vorgesprächen hatte sich die Gemeinde bereit erklärt, im Falle einer Ansiedelung des neuen Campus das bisherige Darlehen für die OZB in Höhe von einer Million Euro in das Eigenkapital der Gesellschaft zu überführen. Diese Berechnungen wurden vom Wirtschaftsprüfer bestätigt.
In der lebhaften Debatte äußerten vor allem die Marktgemeinderäte Martin Niedermeier (CSU) und Dr. Christoph Raab (SPD) Bedenken gegen ein erneutes Engagement der Gemeinde. Niedermeier hat "massiv Bauchweh", weil Gebäude und Einrichtungen auch ständig Reparaturen und Verbesserungen erfordern und "es uns dann später dabröselt".
Dr. Christoph Raab meinte, den ersten Campus habe man "aus dem Ärmel geschüttelt" und es sei für Teisnach auch ein riesiger Gewinn geworden. Aber jetzt laufe man Gefahr, "sich zu übernehmen", er ärgere sich, dass "Viechtach das nicht geschultert hat".
OZB-Geschäftsführer Loserth räumte ein, dass die Gemeinde mit einem weiteren Campus "ihre komfortable Situation aufgibt" und die "Finanzdecke dünner wird", aber mit guter Auslastung und Mieteinnahmen sei es zu schaffen.
Kämmerer Adi Stieglbauer bestätigte auf Nachfrage von Marktrat Raab, dass der Gemeinde dann ab 2019 die jährliche Darlehensrückzahlung der OZD in Höhe von 130 000 Euro fehle und man Investitionen "im Finanzplan nach hinten verschieben müssen".
Als "große Chance" für die Gemeinde sehen die CSU-Markträte Markus Hauf und Horst Blüml die Erweiterung des Technologiezentrums mit einem weiteren Campus. "Wir stehen dann auf einem zweiten Bein und haben mit einem breiteren Angebot noch viel meh Möglichkeiten", betonen sie. Ein gewisses Risiko bleibe immer, aber die OZB habe es selbst in der Hand, auch den zweiten Campus zum Erfolg zu führen. Ebenso zuversichtlich äußerte sich SPD-Sprecher Daniel Graßl: "Der zweite Campus ist kein Geschenk, sondern die Chance schlechthin."
Marktrat Karl Augustin jun. (Freie Wähler) mahnte die "dringend notwendige Verbesserung der Verkehrssituation" für den Campus und das ganze Gewerbegebiet an. Dies wurde von 2. Bürgermeister Gerhard Ebnet gleich an den TH-Präsidenten Sperber weitergegeben: "Lassen Sie Ihre Verbindungen spielen, damit wir einen vernünftigen Straßenanschluss bekommen."
Die letzten Bedenken gegen eine Campus-Bewerbung räumte der Hochschul-Präsident dann selbst aus. "Ich bin ganz sicher, dass der Campus Industrielle Sensorik läuft, denn die Betriebe im Viechtacher Raum warten darauf", sagte Sperber. Im Gegensatz zum ersten Campus (Optik) sei die Sensorik ganz auf die industrielle Produktion ausgerichtet, "wir arbeiten praktisch mit Unterstützung des Staates für die Wirtschaft". Den Zeitplan, der die Inbetriebnahme der Sensorik frühestens im April 2019 vorsieht, quittierte der TH-Präsident mit einem Lächeln und der Bemerkung, dass er wegen Viechtach über ein halbes Jahr verloren habe, da komme es jetzt auf ein paar Monate mehr auch nicht mehr an.
Mit 14:0 Stimmen fasste der Marktgemeinderat dann folgenden Beschluss: "Die Marktgemeinde Teisnach ist interessiert und gewillit, den Technologiecampus "Industrielle Sensorik für Industrie 4.0" der Technischen Hochschule Deggendorf anzusiedeln und den Bau in unmittelbarer Nachbarschaft zum bestehenden Technologiecampus über die OZB GmbH zu errichten und zu betreiben."
Ebenso einstimmig waren die Beschlüsse, dass der OZB-Geschäftsführer die notwendigen Maßnahmen einleiten soll und im Falle der Ansiedelung der Sensorik das Darlehen der Gemeinde in Höhe von 1,029 Millionen Euro in das Eigenkapital der OZB überführt wird.
TH-Präsident Sperber war von dieser Geschlossenheit des Gremiums beeindruckt und meinte gut gelaunt: "Den Campus bekommen Sie!"
Viechtacher Bayerwald-Bote vom 14.12.2017
Hochschule stellte aktuelle Forschungen vor - Für die ganze Familie gab es viel zu entdecken - Experimente im Selbstversuch begeisterten die Jüngeren
Eine virtuelle Reise zu den Sternen unternehmen, die Kunst des Glasblasens bestaunen und die Grundlagen der Bionik spielerisch erlernen - das und vieles mehr konnten Besucher am Technologiecampus (TC) in Teisnach vergangen Samstag erleben. Nach zweijähriger Pause hatte die Forschungseinrichtung am Tag der offenen Tür wieder die Öffentichkeit eingeladen, um an verschiedenen Ständen die neuest Technik zu präsentieren.
"Vorher war hier nur eine Industriebranche", erinnert sich Teisnachs Bürgermeisterin Rita Röhrl an die Zeit vor 2010. Heute profitiert ihre Gemeinde von der Ansiedlung des Campus, der als Außenstelle der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) mittlerweile sein achtjähriges Bestehen feiert. Geforscht wird am TC Teisnach an der Messtechnik und der Fertigung von Präzisionsoptik in Form von Linsen, die für einen scharfen Durchblick sorgen. 24 Mitarbeiter sind momentan hier angestellt. In jedem Semester arbeiten zudem vier bis 5 Studenten im Rahmen ihres Studiums an der THD praktisch im Labor mit.
Wenn es um Begeisterung geht, setzt Christian Schopf, operativer Leiter am TC Teisnach schon bei den Kleinen an: "Kinder sind die Studenten von morgen und Mitarbeiter von übermorgen". Deshalb gab es beim Tag der offenen Tür auch viele Stationen, die Kinder spielerisch an die Wissenschaft heranführen sollen.
Andrea Stelzl und ihre Kollegen boten Experimente zum Thema Bionik im Selbstversuch an. Stelzl ist zuständig für die MINT-Förderung in der Region Niederbayern und stattet mit Projekten in den Gebieten der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik regelmäßig Schulbesuche in Klassen ab, um damit junge Menschen zu begeistern.
Die Versuche dienten der Veranschaulichung, wie sich Phänomene der Natur auf technische Produkte anwenden lassen. So konnte man Kletten in Vergrößerung betrachten, die wegen ihrer kleinen Widerhaken die Erfindung des Reißverschlusses inspiriert hatten. MIt einer Rußschicht auf einem Glasplättchen wurde der Lotuseffekt demonstriert, bei dem Wassertropfen keine Haftung mehr finden und abperlen. Und wer hätte gedacht, dass sich Wissenschaftler den Rückstoß beim Raketenstart bei Tintenfischen abschauen oder sich das Profil von Autoreifen an den Samtpfoten von Katzen orientiert?
Ein besonderer Hingucker war der Roboter "Luna". Er ist mit Sensoren und einer Kamera ausgestattet und versucht durch Mustern der Gesichtszüge das Alter seines Gegenüber zu bestimmen - was mal besser, mal weniger gut klappt. Auf Knopfdruck macht "Luna" zu Musik Entspannungsübungen, setzt sich hin und steht wiederauf und spielt zu groovigen Tönen Saxophon - ein wahres Multitalent, dessen Funktionen aber auch sinnvoll im Alltag eingesetzt werden.
So wird der Roboter als Avatar für kranke Schulkinder genutzt, die längere Zeit im Krankenhaus liegen und den Unterricht nciht mitverfolgen können. Mit "Luna" kann der Patient nun live beobachten, was in der Schule passiert. Sie sitzt für den Kranken im Klassenzimmer, filmt das Geschehen und notiert das Gesprochene vor Ort. Eine direkte Kommunikation mit der Klasse muss der Roboter aber noch lernen.
Kleine Kunstwerke aus Glas gab es bei Majid Salimi zu sehen. Der Werkmeister am TC Teisnach verarbeitete mit Laborgeräten optische Gläser. Bei 1400° Grad brachte er Duranglas zum Schmelzen, das gegenüber Chemikalien äußerst resistent ist und als herkömmliches Werkzeug in Laboren Verwendung findet. In Kombination mit farbigten Elementen schuf Salimi in zehn Minuten dekorative Tiermotive, die er an die Besucher verschenkte.
Linsen polieren hieß es am Stand von Horst Linthe. Auf einer sich drehenden Polierscheibe mit einem speziellen Belag, wurde Poliermittel aufgetragen. Dieses enthält feinste Körner, die dafür sorgen, dass die vormals matte Linse durch längeres Aufliegen auf der Scheibe blitzblank geschliffen wird - bis sie durchsichtig ist.
Mit dem Teleskop ins Weltall zu blicken war an diesem Tag nicht möglich, hing doch eine graue Wolkendecke am Himmel. Davon ließ sich Robert Geigenfeind, der an der Hochschule Deggendorf Physik unterrichtet und einen Astronomie-Kurs anbietet, jedoch nicht beeindrucken. Er simulierte stattdessen mit einem Planetariumsprogramm eindrucksvoll die unendlichen Weiten des Weltalls. Dabei war es ihm möglich, Atmosphäre und Horzont der Erde auszuschalten, um frei im Weltall zu schweben, Polarnacht und Mitternachtssonne an bestimmten Orten auf der Erde nachzustellen, Sternbilder anzuzeigen udn 30 Jahre in die Zukunft zu des Planeten Saturns zu reisen.
Infostände der THD-Außenstellen informierten über aktuelle Forschungsprojekte und Studienangebote; Industriepartner des TC Teisnach wie E-Wald, IMM, ZVK und IfasO waren ebenfalls vertreten. Führungen durch Labore und halbstündige Vorträge zu Forschungen in der Optikfertigung rundeteten das Angebot am Tag der offenen Tür ab.
Für die Bewirtung der Gäste sorgte der Förderverein des Technologiecampus. Die Einnahmen kommen der Hochschule zu Gute und werden unter anderem genutzt, um den Studierenden Benzigutscheine oder die Wohnungsmiete zu finanzieren.
Mit einem Fingerzeig in Richtung Campus-Diskussion in Viechtach wies Rita Röhrl ncoh auf den belebenden Effekt hin, den so eine Einrichtung für einen Standort haben könne.
Von Christoph Aschenbrenner
(Quelle: Bayerwald Bote, 10.10.2017)
Beim Spatenstich für den Campus "Industrielle Sensorik": Forschung und Produktion sollen Hand in Hand gehen
Teisnach. Bis vor Kurzem hätte daran niemand geglaubt: Der Markt Teisnach wird Doppelstandort eines Technologie-Transferzentrums. Doch nun werden im wahrsten Sinn des Wortes dafür die Pflöcke eingeschlagen, denn im Gewerbegebiet an der Kaikenrieder Straße wird bereits am Campus "Industrielle Sensorik 4.0" gebaut. Nach dem im Jahr 2009 errichteten Campus für Optische Technologien ist dies bereits die zweite Forschungseinrichtung der Technischen Hochschule Deggendorf, die in der zukunftsorientierten Bayerwaldgemeinde angesiedelt wird.
Mit welcher Euphorie und Entschlossenheit alle Entscheidungsträger - Politik, Marktgemeinde und Technische Hochschule Deggendorf - hinter diesem ehrgeizigen Projekt stehen, wurde beim offiziellen Spatenstich am Freitag deutlich. Dabei wurden nicht nur das schnelle Handeln aller Beteiligten gelobt, sondern auch die idealen Entwicklungsmöglichkeiten für die heimische Industrie durch die Synergieeffekte von Forschung und Produktion.
Bürgermeister Daniel Graßl in seiner Eigenschaft als Aufsichtsratsvorsitzender des Bauherrn, der OZB Teisnach GmbH, hob hervor, dass von der Bewerbung um den Campus "Industrielle Sensorik 4.0" bis zum Baubeginn nur ein halbes Jahr vergangen ist. Nachdem der Campus in Viechtach gescheitert war, habe man am 12. Dezember letzten Jahres im Marktgemeinderat den Beschluss gefasst, sich um den zweiten Campus zu bewerben, erinnerte Graßl. Und dies in einer "politisch nicht einfachen Situation", denn Teisnach habe sich im Bürgermeisterwahlkampf befunden, nachdem die bisherige Bürgermeisterin Rita Röhrl am 1. Dezember das Amt des Landrats angetreten hatte.
Graßl, damals noch SPD-Fraktionssprecher im Marktgemeinderat, dankte besonders Rita Röhrl und dem damals geschäftsführenden Bürgermeister Gerhard Ebnet, dass diese "wichtige Entscheidung einstimmig zustande kam". Bereits am 2. Januar habe man dank der Unterstützung von MdL Helmut Brunner die Zusage für den Campus erhalten und seitdem werde mit Architekten, Planern und Baufirmen Hand in Hand gearbeitet.
Dies unterstrich Geschäftsführer Otto Loserth von der OZB Teisnach GmbH, die als 100-prozentige Tochter der Marktgemeinde auch der Bauherr des zweiten Campus ist. Von seinem Büro sehe er direkt auf die Baustelle, wo seit knapp drei Wochen mit Hochdruck gearbeitet werde. Voll des Lobes war Loserth über die Planer unter Federführung des Architekturbüros Frank Seitz (Geiersthal) und die Viechtacher Baufirma Zankl, die mit "viel Sorgfalt" arbeiten würden. In dem 36 mal 28 Meter großen, dreigeschossigen Gebäude, das durch einen Verbindungstrakt an den bestehenden Campus angeschlossen wird, werden Labore, Werkstätten, Seminarräume und Büros untergebracht.
Der Präsident der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), Prof. Dr. Peter Sperber, zeigte sich davon überzeugt, dass die neue Forschungseinrichtung "Industrielle Sensorik" den Firmen im ganzen Landkreis Regen "breite Anwendungsbereiche" bieten könne. Sperber dankte der damaligen Bürgermeisterin Rita Röhrl für ihre "schnelle Realisierung" und meinte süffisant in Richtung Viechtach, dass ihm durch die Ansiedlung in Teisnach "unglaublich viel Zeit und Arbeit" erspart geblieben sei.
MdL Helmut Brunner schilderte in seinem Grußwort, wie er bei einem "enttäuschten Ministerpräsidenten Seehofer" eine Erweiterung des Standorts Teisnach als "letzte Karte" gezogen habe, um den bereits zugesagten Campus im Landkreis Regen zu behalten.
Er hätte ihn Viechtach gerne gegönnt, aber dort habe man sich "lieber für eine schöne Aussicht" entschieden. Umso erfreulicher sei jetzt, dass Teisnach "Doppelstandort eines Technologie-Transferzentrums" werde, das Ausstrahlung auf die ganze Region habe. Es sei der Technischen Hochschule Deggendorf zu verdanken, dass "vor der Haustüre die Industrie mit der Wissenschaft zusammenarbeiten kann".
Landrätin Rita Röhrl blendete kurz zurück auf die Situation im vergangenen Jahr, als man in der Gemeinde "trotz Bürgermeisterwahlkampf voll durchgestartet ist, um den Campus zu bekommen", weil sich eine Erweiterung geradezu angeboten habe. Für die Firmen spiele der Standort letztlich keine Rolle, wichtig sie die unmittelbare Verbindung zu Forschung und Wissenschaft. Zuversichtlich äußerte sich die langjährige Bürgermeisterin auch, dass die OZB als Bauherr "das Projekt alleine stemmen kann".
Bei einem Imbiss wurde auf den neuen Campus "Industrielle Sensorik" angestoßen und die Hoffnung geäußert, dass die Baustelle unfallfrei bleibt und der Neubau in etwa einem Jahr in Betrieb gehen kann.
Viechtacher Bayerwald-Bote vom 11.07.2018
Offizieller Spatenstich für den Technologiecampus "Industrielle Sensorik" - Seit drei Wochen läuft die Baustelle
Teisnach. Es war ein Spatenstich der besonderen Art, der am Freitagnachmittag auf dem Campusgelände an der Kaikenrieder Straße in Teisnach vollzogen wurde. An die 30 Gäste - so viele Spaten hatte die Baufirma Zankl gar nicht dabei - versammelten sich vor dem großen Baustellenschild "Industrielle Sensorik 4.0" und dokumentierten damit auf eindrucksvolle Weise, dass auf dem Weg zum zweiten Technologiecampus in Teisnach bisher Hand in Hand gearbeitet wurde.
In seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der OZB Teisnach GmbH, die Bauherr des neuen Technologiecampus ist, hieß Teisnachs Bürgermeister Daniel Graßl die Ehrengäste sowie die Vertreter der am Bau beteiligten Projektanten und Firmen willkommen - "auch wenn wir ein bisschen spät dran sind, weil schon seit drei Wochen gearbeitet wird". Umso beeindruckender waren die Gäste, wie schnell es auf der Baustelle vorangeht: Nach der Baugrundverdichtung durch die Firma Schliefke (Erfurt) hat die Baufirma Zankl (Viechtach) mittlerweile mit der Fundamentierung der Stützpfeiler für das aufgeständerte Campus-Gelände begonnen.
Der Gruß des Bürgermeisters galt an erster Stelle Landrätin Rita Röhrl und MdL Helmut Brunner, "denen wir besonders viel zu verdanken haben", MdL Alexander Muthmann (Freyung), dem Präsidenten der Technischen Hochschule Deggendorf, Prof. Dr. Peter Sperber, und den TH-Mitarbeitern, Geschäftsführer Otto Loserth von der OZB Teisnach GmbH sowie den Vertretern der Architekten- und Ingenieurbüros, Franz Seitz, Meindl + Amberger, Schanderl und Bruckmayer Ingenieurgesellschaft, sowie der Baufirma Zankl mit Gesellschafter Ludwig Wurm an der Spitze.
Bürgermeister Graßl erinnerte daran, dass erst am 12. Dezember 2017 der Beschluss im Marktgemeinderat gefasst worden sei, sich nach dem Verzicht von Viechtach um den Campus "Industrielle Sensorik" zu bewerben. Dass man ein halbes Jahr später bereits auf der Baustelle stehe, sei all denen zu danken, "die Hand in Hand und in Rekordzeit zusammengearbeitet haben". "Wir Teisnacher können stolz auf diese Leistung sein" meinte Graßl, was danach auch von mehreren Rednern bekräftigt wurde.
Viechtacher Bayerwald-Bote vom 07.07.2018
Arbeiten für Sensorik-Forschungsgebäude haben begonnen - Baugrund freigemacht - Ersatzparkplatz geschaffen
Teisnach. Die OZB Teisnach GmbH als Bauherr des zweiten Technologiecampus im Gewerbepark hat Wort gehalten. Für Mitte Juni war der Baubeginn angekündigt worden - und seit vergangener Woche wird auf der Baustelle gearbeitet.
Erst im Dezember 2017 hatten die Marktgemeinde Teisnach und ihr 100-prozentiges Tochterunternehmen Optik Zentrum Bayern (OZB) den Zuschlag für den Technologiecampus "Industrielle Sensorik für Industrie 4.0" der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) erhalten. Über den Standort war man sich schnell einig. Der Neubau soll in umittelbarer Nachbarschaft zum ersten Campus im Gewerbepark an der Kaikenrieder Straße entstehen, wo die THD 2009 das Institut für Präzisionsbearbeitung und Hochfrequenztechnik gegründet hat.
Mit der Planung wurde das Architekturbüro Franz Seitz (Geiersthal) beauftragt, das mit der TH Deggendorf und ihrem Präsidenten Prof. Dr. Peter Sperber seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Architekt Seitz schlug vor, den Neubau über dem bisherigen Parkplatz "aufzuständern", so dass möglichst viele Parkplätze erhalten bleiben und zugleich eine direkte Verbindung zum bestehenden Campus-Gelände geschaffen werden kann.
Zuletzt ging alles ganz schnell. Mitte April wurden die Pläne vorgestellt und gebilligt, zwei Wochen später erfolgte die Ausschreibung und bereits Ende Mail wurden die ersten Aufträge vergeben. Den Zuschlag für die Baumeisterarbeiten erhielt das Viechtacher Bauunternehmen Zankl, das schon letzte Woche mit den Vorarbeiten auf dem bisherigen Parkplatz begann. Als erstes wurden die Lindenbäume ausgegraben und auf einem geeigneten Grundstück eingeschlagen. "Ich hoffe, dass die Bäume überleben und wir sie später wieder einpflanzen können", sagt Zankl-Geschäftsführer Ludwig Wurm, der jeden Tag vor Ort ist.
Abgebaut wurden auch die Carports, von denen zwei der gemeindliche Bauhof erhält, während die beiden anderen mit den Ladesäulen für die E-Mobile auf den neuen, provisorischen Parkplatz versetzt werden. Dieser wurde mittlerweile an der südlichen Einfahrt zum Gewerbepark geschaffen und ist jeden Tag voll belegt.
Seit Anfang dieser Woche nun ist die Baufirma dabei, "das Baufeld für die Bodenverbesserung herzurichten", wie es Architekt Franz Seitz ausdrückt. Asphaltschicht, Mineralbeton und Pflaster sind bereits ausgebaut und werden zur Wiederverwendung gelagert. Bis zu einer Tiefe von etwa 70 Zentimeter wird jetzt der Untergrund ausgehoben und für die Bodenverbesserung vorbereitet. Wichtig dabei ist ein stabiles Fundament für die Stützsäulen, auf denen der dreistöckige Neubau errichtet werden soll.
Wie berichtet, hatte es in diesem Zusammenhang vergangene Woche eine unangenehme Überraschung gegeben. Die Spezialfirma aus Deggendorf, die den Zuschlag für die Bodenverbesserung erhalten hatte, gab den Auftrag kurzfristig zurück, da sie die gesetzten Termine nicht einhalten konnte.
In Absprache mit dem Architekturbüro kamen Marktgemeinde und OZB dann überein, diese Maßnahme an die Firma Schliefke aus Erfurt zu vergeben. Ihr Angebot für die Bodenverbesserung in Höhe von gut 111.000 Euro liegt zwar höher als im Kostenplan vorgesehen (100.000 Euro), aber man hat dies akzeptiert, um weitere Verzögerungen und Mehrkosten zu vermeiden.
Mittlerweile haben sich Firmenvertreter mit Architekt Seitz, Baufirma Zankl und OZB-Geschäftsführer Otto Loserth getroffen, um den weiteren Zeitplan abzustimmen. Nächste Woche will die Spezialfirma aus Erfurt anrücken, um mit den Bohrungen für die Bodenverbesserung zu beginnen. Die Fundamente für die Pfeiler könnten in sieben bis zehn Tagen erstellt werden, hieß es.
OZB-Geschäftsführer Loserth ist zuversichtlich, dass danach der Neubau planmäßig in die Höhe gezogen werden kann und noch heuer "unter Dach kommt". In den Wintermonaten soll dann der Innenausbau erfolgen, die Inbetriebnahme des neuen Campus ist für Juli/August 2019 geplant.
Viechtacher Bayerwald-Bote vom 21.06.2018
Die Einrichtungen der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) und ihre Fachrichtungen:
{slider Cham}
{slider Freyung}
{slider Grafenau}
{slider Spiegelau}
Technologie-Anwenderzentrum mit den Bereichen:
{slider Teisnach 1}
Institut Präzisionsbearbeitung und Hochfrequenztechnik:
{/sliders}
Außerdem dem Technologiecampus Hutthurm plant die THD derzeit folgende Einrichtungen:
{slider Parsberg}
ab 2019:
{slider Plattling}
ab 2019: Technologieentwicklungen für Moderne Mobilität:
{slider Teisnach 2}
ab 2019:
{slider Hochschule Landshut}
Die Hochschule Landshut ist zweimal im Landkreis Passau vertreten:
{/sliders}
Passauer Neue Presse (PNP) vom 05.04.2018
OZB-Geschaftsführer Otto Loserth stellt die Pläne dem Marktgemeinderat vor - Fertigstellung bis Sommer 2019
Seit Donnerstagabend haben die Teisnacher Marktgemeinderäte eine konkrete Vorstellung, wie der zweite Campus in ihrem Gewerbegebiet "Technologie- und Gründercampus Teisnach Oed" an der Kaikenrieder Straße aussehen soll. In der Sitzung des Marktgemeinderates stellte OZB-Geschäftsführer Otto Loserth die Pläne für den "Campus Sensorik" vor, die demnächst zur Genehmigung eingereicht werden sollen.
Die Optik Zentrum Bayern (OZB) GmbH ist die 100-prozentige Tochter der Marktgemeinde Teisnach, die den Technologie- und Gründercampus betreibt. Die OZB will noch im Sommer mit dem Bau des zweiten Campus beginnen, die Inbetriebnahme ist für Juli/August 2019 geplant.
OZB-Geschäftsführer Loserth präsentierte am Donnerstag dem Marktgemeinderat die Eingabepläne für den Neubau, wie sie vom Architekturbüro Franz Seitz (Geiersthal) termingerecht bis Ende März geliefert wurden. In spätestens vier Wochen sollen die Detailplanung mit exakten Kostenberechnungen vorliegen, so dass dann Genehmigung und Ausschreibung vorbereitet werden können. "Das Ganze läuft bisher ganz geordnet ab", stellte Loserth fest und lobte bei dieser Gelegenheit die enge Zusammenarbeit mit Architekturbüro und Marktgemeinde.
Der OZB war es bei der Planung für die Campus-Erweiterung wichtig, dass für den Neubau möglichst wenig Fläche verbraucht wird. Deshalb wurde die Idee des Architekten Franz Seitz, den "Campus II" über den jetzigen Parkplätzen aufzuständern (die Stellplätze können dadurch weitgehend erhalten werden) und mit einem Verbindungstrakt an den bestehenden Campus anzuschließen, von Anfang an favorisiert. Das jetzt vorgelegte Ergebnis fand im Marktgemeinderat Lob und Anerkennung: "Eine optimale Lösung", sagte Bürgermeister Daniel Graßl.
Das Gebäude wird im Grundriss, so erläuterte Geschäftsführer Loserth, die Ausmaße von 36 mal 28 Meter haben, so dass nicht alle Bäume gefällt werden müssen. Im Untergeschoss wird die Technik untergebracht und auch ein barrierefreier Aufzug ist vorgesehen. Darüber wird auf "Betonstelzen" das Erdgeschoss errichtet, das einen Verbindungstrakt zum höher gelegenen "Campus I" bekommt; hier werden die geräumigen Labore für die "Industrielle Sensorik" samt breiten Toren und befahrbaren Gängen Platz finden.
Das etwas kleinere Obergeschoss mit Balkonfront nach Osten ist dann den Büros und Professorenzimmern sowie einem Sitzungsraum vorbehalten. Die jetzige Planung kommt auf eine Bruttogeschossfläche von 1900 Quadratmetern, womit man ziemlich genau in der Mitte "von mindestens 1500 und höchstens 2500 Quadratmetern" liege, stellte der OZB-Geschäftsführer zufrieden fest.
Von Seiten der Marktgemeinderäte gab es dazu eine Vielzahl von Nachfragen und Anregungen, die unter anderem Kosten, den Zeitplan und die Zukunft des Campus allgemein betrafen. Die Wortmeldungen kamen von Markus Hauf, Horst Blüml, Martin Niedermeier, Rudi Jungbeck und Regina Pfeffer (alle CSU) sowie 2. Bürgermeister Gerhard Ebnet.
OZB-Geschäftsführer Otto Loserth betonte, dass man erst nach Abschluss der Detailplanungen Näheres über die Gesamtkosten sagen könne, aber "wir sind eifrig daran, dass es nicht zu teuer wird". Er hoffte, dass nach der Ausschreibung in spätestens sechs Wochen noch im Juni die ersten Vergaben möglich sind. Ganz wichtig sei, den Bau bis Anfang November winterfest zu bekommen, um während der Wintermonate den Innenausbau vorantreiben zu können. Loserth: Es wird hektisch, aber es ist machbar."
Um die Zukunft der Einrichtungen der Technischen Hochschule Deggendorf in Teisnach müssen man sich keine Sorgen machen, meinte der OZB-Geschäftsführer weiter, denn aufgrund neuer genehmigter Forschungsprojekte sei man "für die nächsten drei Jahre voll ausgelastet". TH-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber dränge jetzt darauf, dass der zweite Teisnacher Campus bis Mitte 2019 bezugsfertig wird und die "Industrielle Sensorik" ihre Arbeit aufnehmebn könne. Loserth merkte an, dass man "das verlorene halbe Jahr nicht Teisnach anlasten" könne.
Viechtacher Bayerwald-Bote vom 14.04.2018
Über 12,5 Millionen Euro Fördergelder an Bayerische Hochschulen werden durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung gestellt.
Die Technische Hochschule Deggendorf erhielt rund 2,4 Millionen Euro, unter anderem für das EFRE-Projekt "Prozessinnovation und Industrie 4.0 in der KMU Optikfertigung" am Technologiecampus Teisnach. "Ihre Innovationskraft ist ein großer Standortvorteil für die Region! So können gerade kleine und mittlere Unternehmen von Forschung und Entwicklung profitieren", erklärte Staatssekretär Bernd Sibler bei der Übergabe des Förderbescheids.
Viechtach aktuell vom 24.02.2018
Bereits am Mittwoch ist Bebauungsplanänderung Thema im Gemeinderat - OZB rechnet mit Baubeginn im Sommer
Die Tinte unter dem Bestätigungsschreiben ist sprichwörtlich noch nicht trocken, da hat die Marktgemeinde Teisnach schon die nächsten Schritte zur Errichtung des zweiten Campus der Technischen Hochschule Deggendorf eingeleitet. Bereits am morgigen Mittwoch, 10. Januar, steht in der Sitzung des Gemeinderats die Änderung des Bebauungsplans für das Sondergebiet "Technologie- und Gründercampus Teisnach-Oed" auf der Tagesordnung, damit dort so schnell wie möglich der Neubau verwirklicht werden kann.
Noch vor Jahreswechsel hatte Staatsminister Ludwig Spaenle, zuständig für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, seinem Ministerkollegen Helmut Brunner mitgeteilt, dass Teisnach den Zuschlag für den Campus "Industrielle Sensorik" der Technischen Hochschule Deggendorf erhält. Am Donnerstag vergangener Woche ist auch das offizielle Schreiben des Ministeriums im Teisnacher Rathaus eingegangen. "Jetzt haben wir es schwarz auf weiß, dass Teisnach diesen Campus bekommt", freut sich der derzeit amtierende Bürgermeister Gerhard Ebnet.
Die Marktgemeinde war mittlerweile nicht untätig. In enger Abstimmung mit Geschäftsführer Otto Loserth von der gemeindeeigenen Optik Zentrum Bayern (OZB) GmbH und mit Präsident Prof. Dr. Peter Sperber von der Technischen Hochschule Deggendorf wurden die nächsten Planungsschritte besprochen. "Wir wollen das in rascher Folge abwickeln, bestätigt Loserth im Gespräch mit dem Viechtacher Bayerwald-Boten.
So konnten 2. Bürgermeister Gerhard Ebnet und der geschäftsleitende Beamte der Marktgemeinde Josef Bauer bereits einen maßgeblichen Punkt auf die Tagesordnung der ersten Gemeinderatssitzung am morgigen Mittwoch im neuen Jahr setzen: Änderung des Bebauungsplans für das Sondergebiet "Technologie- und Gründercampus Teisnach-Oed". Dabei will der Marktgemeinderat mit einem entsprechenden Beschluss die rechtlichen Voraussetzungen schaffen, dass im Gewerbegebiet ein weiteres Gebäude errichtet wird, in dem der neue Campus "Industrielle Sensorik" untergebracht wird.
"Nach unseren Vorstellungen ist dafür der jetzige Parkplatz unterhalb des Technologie-Campus der ideale Standort", erläutert OZB-Geschäftsführer Otto Loserth. Für das neue Gebäude werde aber nur ein kleiner Teil der Stellplätze benötigt, die aufgeständert und dann überbaut werden können; die Zahl der Parkplätze würde somit kaum verringert. Mit einer überdachten Brücke könnte zudem eine direkte Verbindung zum bestehenden Campus hergestellt werden. Wer den Planungsauftrag erhält, entscheidet die Marktgemeinde in Abstimmung mit OZB und Hochschule Deggendorf. OZB-Geschäftsführer Loserth geht davon aus, dass die Genehmigung des Bebauungsplans und die Planungsphase etwa ein halbes Jahr dauern, so dass "schon im Sommer mit dem Neubau begonnen werden könnte."
Da in Teisnach bereits ein Campus besteht und man beste Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Deggendorf habe, könnten bei dieser Maßnahme "viele Synergieeffekte genutzt" werden, ist Loserth zuversichtlich. Dies gilt im Besonderen auch für die Finanzierung des neuen Campus. Ziel aller Beteiligten müsse es sein, dass der geschätzte Kostenrahmen von rund fünfn Millionen Euro eingehalten werde.
Franz Hackl, Viechtacher Bayerwald-Bote vom 09.01.2018
Neue Geräte am Technologiecampus - Hauptversammlung des Fördervereins
Auf ein bewährtes Führungsteam kann sich der Förderverein Technologiecampus Teisnach auch weiterhin verlassen: Vorsitzender Klaus Tremmel, sein Stellvertreter Franz Seitz, Schatzmeister Max Wilberger, Schriftführerin Rita Röhrl und die Besitzer Prof. Peter Sperber, Otto Loserth und Alfons Altmann wurden jeweils einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.
Vorsitzender Klaus Tremmel begrüßte unter den Gästen auch die Bürgermeister Werner Troiber, Ruhmannsfelden, Anton Seidl, Geiersthal und den zweiten Bürgermeister der Stadt Viechtach, Hans Greil. Sein Gruß galt außerdem der Hausherrin, Bürgermeisterin Rita Röhrl (Teisnach) und dem Präsidenten der Technischen Hochschule Deggendorf, Prof. Peter Sperber.
In seinem Bericht ging Tremmel auf den zurückliegenden Berichtszeitraum im Jahr 2015 ein und gab auch bereits einen Ausblick auf die Aktivitäten des Vereins im laufenden Jahr.
Der Förderverein erwirtschaftet mit seinen Veranstaltungen Gelder, die ausschließlich dem Technologiecampus Teisnach zur Verfügung stehen. Einerseits beteiligt sich der Förderverein bei der Beschaffung von Gerätschaften, aber auch Studenten, die in Teisnach ihren Abschluss machen, können sich auf die Förderung durch den Verein verlassen. Im vergangenen Jahr startete man mit der Veranstaltung zum fünfjährigen Jubiläum des Technologiecampus Teisnach. Ein informatives Programm der Hochschule stieß auf großes Interesse und der Förderverein hatte sich um die Bewirtung der Gäste gekümmert.
Ein voller Erfolg war wieder der italienische Abend auf dem Campusgelände, zu dem gut 250 Besucher begrüßt werden konnten.
2015 fanden insgesamt sieben Vorstandssitzungen zur Vorbereitung und Nachbesprechung dieser Veranstaltungen und zur Beschlussfassung über die Verwendung der Gelder statt. In diesem Zusammenhang bedankte sich Klaus Tremmel auch beim Bezirk Niederbayern, der die Anschaffungen im Technologiecampus ebenfalls mit einer jährlichen Zuwendungssumme unterstützt. Mit den Veranstaltungen, den Mitgliedsbeiträgen und den Spenden habe der Förderverein eine solide finanzielle Basis, um die satzungsgemäßen Aufgaben zu erfüllen, stellte der Vorsitzende fest. Im Ausblick auf das Jahr 2016 berichtete Klaus Tremmel vom Beschluss der Vorstandschaft, auf den Konzertnachmittag in diesem Jahr zu verzichten.
Der italienische Abend findet in diesem Jahr am Samstag, 6. August, auf dem Campus statt und ebenfalls dabei ist der Förderverein auch wieder beim Teisnacher Marktfest am 10. und 11. September. Als kleines Dankeschön für die Mithilfe bei den Veranstaltungen plant der Verein in diesem Jahr auch einen gemeinsamen Grillabend mit dem Team der Hochschule am Campus.
Abschließend bedankte sich der Vorsitzende bei allen, die den Förderverein unterstützen. Hier nannte er auch die Sparkasse Regen-Viechtach, die ein zuverlässiger Förderer des Campus ist. Im Anschluss gab der technische Leiter des Technologiecampus, Christian Schopf, einen Bericht über die Arbeit in Teisnach im vergangenen Jahr. Er berichtete über laufende und neu anlaufende Projekte, die dem Campus volle Auftragsbücher bescheren. Es geht dabei hauptsächlich um Projekte in Zusammenarbeit mit der freien Wirtschaft, um Verfahren für den industriellen Einsatz zu erforschen und fit zu machen. Daneben nimmt der Campus aber auch kleinere Dienstleistungsaufträge der Wirtschaft an. Hier ist man Partner der Firmen in Bereichen, die so kleine Stückzahlen mit einer hohen Präzision erfordern, dass sich Beschaffungen teuerer Gerätschaften für die Firmen nicht lohnen. "Natürlich müssen wir hier auch wirtschaftlich denken und auf die Auslastung schauen", so Christian Schopf. Denn die Hochschule auf dem Campus in Teisnach muss mit Forschungsaufträgen und als Dienstleister das Geld für die Hochschulbeschäftigten in Teisnach erwirtschaften.
Hier sei man auch immer bestrebt, die neuesten Gerätschaften vor Ort zu haben, "wir müssen immer einen Schritt vor der Standardausrüstung in der Wirtschaft sein, um als Partner interessant zu bleiben". Deshalb habe man 2015 auch in neue Geräte bei der Messtechnik und in der Fertigungstechnik fast 250 000 Euro investiert. Hier sei natürlich die finanzielle Mithilfe des Bezirks Niederbayern und des Fördervereins sehr wertvoll.
Neben den Projekten und Aufträgen berichtete Schopf auch von den Veranstaltungen der Hochschule in Teisnach. Besonders erwähnte er dabei das Optikseminar, das mittlerweile europaweite Aufmerksamkeit genießt. Auch für das Jahr 2016 haben sich bereits 180 Teilnehmer aus europäischen Ländern und außerhalb Europas zur Teilnahme angemeldet. "Dies zeigt, dass wir hier in Teisnach eine Forschung betreiben, die für die Fachkreise sehr interessant ist und dass der Weg richtig ist", stellte Schopf fest. Als Abrundung dieser positiven Berichte diente dann auch noch der Bericht des Schatzmeisters Max Wilberger. Die Kasse weist genügend Einnahmen und Rücklagen auf, um die satzungsgemäßen Zwecke erfüllen zu können, und der Kassenprüfer Adolf Stieglbauer konnte eine ordnungsgemäße Führung der Kasse uneingeschränkt bestätigen. Nach einer kurzen Diskussion mit interessanten Fragen seitens der Kommunalpolitiker konnte Vorsitzender Klaus Tremmel die Jahreshauptversammlung 2016 schließen.
Kötztinger Zeitung vom 13.05.2016
140 Wissenschaftler aus der ganzen Welt bei großem Optik-Seminar in Teisnach
Zum dritten Mal trafen sich Mitte April Experten für Fertigungstechnik im Bereich Präzisionsoptik aus aller Welt am Technologiecampus der Technischen Hochschule Deggendorf in Teisnach zum "3rd European Seminar on Precision Optics Manufacturing".
Die diesjährige Veranstaltung fand erstmals in Kooperation mit der amerikanischen "SPIE - the international society for optics and photonics" statt. Durch diese Kooperation konnte das Optik-Seminar in Teisnach zur größten Fachkonferenz zum Thema "Optikfertigung" im deutschsprachigen Raum aufsteigen. Entsprechend positiv fällt das Fazit zur Veranstaltung von Campusleiter Prof. Dr. Rolf Rascher aus: "Die Veranstaltungsreihe in Teisnach hat mit jetzt über 140 Teilnehmern aus 10 Ländern die Erwartungen der Veranstalter deutlich übertroffen. Sie ist zu einem anerkannten und wichtigen jährlichen Branchentreffpunkt mit hohem Praxisbezug und wissenschaftlichem Niveau geworden."
Die Referenten und Teilnehmer aus Industrie und Forschung kamen unter anderem aus USA, England, China, Österreich, Schweiz und Deutschland. Zwei Tage lang hatten sie am Technologiecampus Teisnach Forum und Gelegenheit, aktuelle Fragen zu den neuesten Erkenntnissen und Lösungsansätzen zur Herstellung präzisionsoptischer Teile und der damit verbundenen Messmethoden im Plenum und im persönlichen Gespräch zu diskutieren.
Die Hauptthemen der Konferenz waren:
Neben den 30 Vorträgen wurden auch aktuelle Forschungsthemen und Ergebnisse im Rahmen einer Postersession präsentiert.
02.05.2016 | THD-Pressestelle (CM)
Dritter Anlauf für eine Hochschul-Außenstelle - Konzept für ein Netzwerkzentrum für die Industrie 4.0 eingereicht
Er lässt nicht locker. Hochschulpräsident Prof. Dr. Peter Sperber will in einem dritten Anlauf erreichen, dass seine Wahlheimat Viechtach eine Außenstelle bekommt. Das ist aber nicht sein einziger Antrieb: Sperber will der regionalen Industrie helfen, sich auf die zukünftigen Herausforderungen einzustellen und diese zu meistern. Hilfestellung will er ihnen in einem Netzwerkzentrum Industrie 4.0 geben.
"Die Industrie steht vor der Schwelle zur vierten industriellen Revolution" heißt es in einem Zitat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Es geht darum, eine starke Individualisierung der Produkte unter den Bedingungen einer hoch flexibilisierten (Großserien-)Produktion zu erreichen. Wie das am besten auch der heimischen Wirtschaft gelingt und die Digitalisierung der Industrie auch im Bayerischen Wald Realität wird, das will die Hochschule Deggendorf erforschen mit regionalen Firmen als Partnern und zwar in Viechtach - in einem Netzwerkzentrum Industrie 4.0.
Dieses Zentrum soll nach Teisnach, Spiegelau und Co. eine weitere Außenstelle der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) sein. Ein entsprechendes Förder- und Realisierungskonzept haben Viechtachs Bürgermeister Franz Wittmann und der in Viechtach lebende Präsident der Hochschule Deggendorf, Professor Dr. Peter Sperber, im Januar an Minister Helmut Brunner übergeben - mit der Bitte, es an seine Kabinettskollegen weiterzuleiten, die für Wirtschaft, Forschung und Kunst zuständig sind.
Wie Sperber im Gespräch mit dem Viechtacher Bayerwald-Boten erläuterte, haben er und seine Mitstreiter mit den 22 Seiten umfassenden Konzept auf eine Aufforderung von Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler reagiert. Dieser hatte gefordert, dass die Hochschule und ihre Partner Hausaufgaben machen und ein Konzept vorlegen sollen, das mit der Industrie abgestimmt ist. Diese Hausaufgaben seien erledigt, stellt Hochschulpräsident Sperber klar.
"Momentan sind die regionalen Firmen super am Markt etabliert, aber derzeit ist eine große Anzahl von gleichen Produkten als Serie erforderlich, um die Qualität gewährleisten zu können, die der Kunde erwartet", so Sperber. Der Trend gehe aber hin zu individuellen und individualisierten Produkten und kleineren Stückzahlen.
Das bestätigt auch die Firma Linhardt, in der Forschung und Entwicklung eigenen Angaben zufolge schon lange einen hohen Stellenwert haben. Dem Unternehmen gehe es dabei nicht nur um neue oder bessere Produkte, sondern auch um eine permanente Optimierung der Verfahren. "Gerade bei Letzterem versprechen wir uns weitere Fortschritte bei der Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Deggendorf", erklärte Johann Beil, Bereichsleiter Forschung und Entwicklung, auf Nachfrage.
Linhardt habe bereits selbst ein Konzept erarbeitet, das in Richtung "Industrie 4.0" weist. Unter diesem Stichwort versteht das Unternehmen einen neue Dimension der digitalen Informationsgewinnung und -verarbeitung in der industriellen Produktion. Es wurden schon erste Projekte in diese Richtung angestoßen. Der Linhardt-Plan wurde der Hochschule zur Verfügung gestellt und gemeinsam diskutiert und ist ein Baustein des Bewerbungskonzepts.
In diesem Konzept wird deutlich gemacht, dass eine Umstellung der Industrie auf die immer stärker digitalisierte Welt nötig sei - "sonst können unsere Firmen nicht mehr auf dem Markt bestehen", wie der Hochschulpräsident betonte. In Zukunft müsse ein Produkt der Maschine mitteilen können, wie es bearbeitet werden soll und die Maschine müsse auslesen können, welches Werkzeug sie benötigt, um das gewünschte Ergebnis zu liefern. In der Massenproduktion der Zukunft müsse das Produkt die Produktanfrage konfigurieren und steuern können, um den Produktionsvorgang berechenbarer zu machen und Planungs-, Produktions- und Kostensicherheit zu erhalten. Dafür seien besondere Messtechnik und Sensorik nötig.
Im Netzwerkzentrum wollen Hochschule und Unternehmen erforschen, welche Messtechnik und Sensorik benötigt wird, entsprechende Technik (Maschinen, Geräte und Instrumente) entwickeln und diese dann der Industrie zur Verfügung stellen. "Denn die von unseren heimischen Unternehmen benötigte Sensor- und Messtechnologie gibt es nicht", sagt Sperber.
Auch die Firma Linhardt hat entsprechende Erwartungen: "Wir wollen konkrete Problemstellungen unserer Produktion von Aluminium-Tuben und Spraydosen in Zusammenarbeit mit der Hochschule lösen. Der Kernprozess in unserem Viechtacher Werk ist das Aluminium-Fließpressen, ein traditionelles, aber auch komplexes Verfahren. Mit neuen Ansätzen in der Sensorik erwarten wir uns, quasi besser in diesen Prozess reinschauen zu können", sagte Johann Beil.
Wo das Netzwerkzentrum angesiedelt werden soll, ist noch unklar. Eines stellt Hochschulpräsident Peter Sperber heraus: "Es muss kein Neubau sein, eine Außenstelle könnte auch in ein bestehendes Gebäude integriert werden." Wenn ein Zeichen aus München komme, dass es was werden könnte mit dem Netzwerkzentrum, dann werde man überlegen, wo man sich niederlässt.
Der Platzbedarf sei ähnlich wie in den Außenstellen Teisnach, Freyung und Spiegelau. "Das Raumprogramm und die Raumaufteilung mit Laboren und Büros hat sich bewährt. Das in Teisnach erstmals umgesetzte Konzept wurde bereits im Kunststoffzentrum Weißenburg kopiert. Wie diese Außenstellen soll auch das Viechtacher Netzwerkzentrum aus Technologiecampus und Gründercampus bestehen."
Forschen, Lehren, Lernen und Arbeiten könnten dann auch hier in der Nachbarschaft möglich sein. Viechtach könnte das Zentrum neue Arbeitsplätze bringen, den Unternehmen die benötigten Fachkräfte. Für die Firma Linhardt etwa liegt ein weiterer Fokus auf der "Qualifizierung unserer bestehenden und zukünftigen Mitarbeiter. Eine Hochschule in Viechtach kann hier einiges beitragen." Dass die Zusammenarbeit von Unternehmen und Hochschule funktioniere und Früchte trage, sei in der Vergangenheit mehrfahr unter Beweis gestellt worden.
"Mit der THD verbindet Linhardt eine langjährige Zusammenarbeit im technischen, aber auch im betriebswirtschaftlichen Bereich. Studenten aus Deggendorf haben bereits ihre Praktika bei uns absolviert oder ihre Abschlussarbeit verfasst", teilte der Linhardt-Bereichsleiter Forschung und Entwicklung mit.
Ob die Hochschule Deggendorf, die Stadt Viechtach und ihre regionalen Partner dieses Mal mit ihrer Idee in München Gehör finden und die Außenstelle realisieren können, wird sich zeigen. Auf Nachfrage bestätigte Ludwig Unger, Pressesprecher des Kultusministeriums nochmal, dass der zweite Anlauf der Viechtacher Außenstelle im Zuge des vom Kultusministerium ausgelobten Wettbewerbs "Partnerschaft Hochschule und Region" nicht erfolgreich war.
Damals war ein "TTZ in Viechtach nicht bewilligt" worden. Und so gut stehen offenbar die Chancen beim dritten Anlauf nicht. Zumindest könnte man eine weitere Aussage aus dem Ministerium in diese Richtung deuten. "Die Technische Hochschule Deggendorf arbeitet derzeit an der Umsetzung verschiedener Großprojekte, zum Beispiel am Aufbau des Bereichs "Gesundheit Plus" in Pfarrkirchen und im Bereich Gesundheit in und um Deggendorf selbst. Hier sind erhebliche Kräfte gebunden, die gegenwärtig die Arbeit an einem weiteren potenziellen TTZ nicht ratsam erscheinen lassen", teilte Unger der Heimatzeitung mit. Ein endgültiges "Ja" oder "Nein" gibt es offenbar noch nicht, wenngleich "im laufenden Doppelhaushalt keine Mittel für ein zusätzliches TTZ der Hochschule Deggendorf vorgesehen" seien.
Die Hochschule Deggendorf und die Stadt Viechtach und ihre Partner wollen bis auf Weiteres in engem Kontakt bleiben, um gegebenenfalls schnell und flexibel auf die Entscheidung reagieren und möglicherweise am Netzwerkzentrum 4.0 weiterplanen zu können.
VBB vom 09.04.2016
Gelungene Strukturpolitik in der Provinz: Die Hightech-Außenstelle der Hochschule Deggendorf brachte 200 neue Arbeitsplätze in das Örtchen Teisnach im Bayerischen Wald. Die neuen Einwohner freuen sich über genügend Kita-Plätze und billige Grundstücke.
Rita Röhrl muss fast schreien, damit man sie versteht. "Hören Sie das?", ruft sie ins Telefon. "Einen Höllenverkehr haben wir hier." Die Bürgermeisterin des Marktes Teisnach sagt das nicht ohne Stolz. Dass ihre niederbayerische 2800-Seelen-Gemeinde heute ein Verkehrsknotenpunkt ist, ein Industriestandort mit internationalem Ruf, das ist Röhrls Verdienst. Sie war es, die vor sechs Jahren tief in die Gemeindekasse griff und das erste Technologiezentrum der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) in ihre Marktgemeinde holte.
Seitdem fahren die vielen Autos nicht nur durch Teisnach hindurch, sie pendeln hinein - 200 neue Arbeitsplätze hat das Technologiezentrum dem Örtchen am Schwarzen Regen beschert. Um den Campus herum haben sich viele neue Unternehmen angesiedelt. Es ist eine beispielhafte Symbiose zwischen Fachhochschule und Gemeinde, wie sie in dieser Form nur in Bayern zu finden ist.
Die Keimzelle der prosperierenden Provinz liegt 25 Kilometer südlich in Deggendorf. 5700 Studenten werkeln hier in Laboren, machen Experimente und betreiben Auftragsforschungen für Unternehmen. Hier lernen sie die Grundlagen, um später an einem Technologiezentrum wie in Teisnach oder in einem Unternehmen mit Hochpräzisionsmaschinen arbeiten zu können. Es ist die Spezialität der Fachhochschulen, ihren Studenten nicht nur das thematische Warum beizubringen, sondern auch das praktische Wie: Wie funktioniert eine Technologie? Wie kann man sie in der Industrie einsetzen?
"Unsere Ausbildung ist deutlich praxisrelevanter als die an der Universität", sagt THD-Präsident Peter Sperber. Entsprechend eng sei die Beziehung zu Unternehmen. "Unsere Absolventen schreiben ihre Abschlussarbeiten fast ausschließlich über lokale Firmen", sagt Sperber. Durch den Bayerischen Wald und bis hinein nach Mittelfranken hat die Hochschule acht Technologiezentren wie das in Teisnach aufgebaut. Fünf Millionen Euro gibt der Staat pro Standort dazu, denn das Modell, Bildung und Wirtschaftskraft in der Region zu streuen, zahlt sich aus.
Für Unternehmen sind Fachhochschulabsolventen begehrte Arbeitskräfte - erst während des Studiums als Werkstudenten, später als feste Mitarbeiter. Daraus ergibt sich die symbiotische Stärke der Fachhochschule: Siedeln sich Unternehmen dort an, wo ihre künftigen Arbeitskräfte marktreif gemacht werden, sitzen sie an der Quelle, sobald die Fachleute ihren Abschluss in der Tasche haben, und werben sie ab, bevor die Studenten sich in Richtung der Metropolregionen orientieren.
Davon profitiert auch die Region, weil junge Arbeitskräfte ihr erhalten bleiben und mit neuen Unternehmen sogar zusätzliche Akademiker zuwandern. Diese erwartet in den kleinen aber durch Industrie und Gewerbesteuern wirtschaftlich starken Gemeinden vieles, wovon sie in Großstädten nur träumen könnten. Einen "goldenen Betreuungsschlüssel" gebe es etwa bei der Kinderbetreuung in Teisnach, sagt Rita Röhrl. "Wir haben Kitaplätze für alle, die einen wollen." Sogar aus den Nachbargemeinden würden Kinder aufgenommen, weil Teisnach mehr Betreuungsplätze hat als Kinder im Ort wohnen. Der Einstiegstarif für die Betreuung liege bei gerade mal 45 Euro monatlich, mit freier Mittagsverpflegung. Und wer in Teisnach sein Eigenheim errichten möchte, bekommt das Bauland mit 68 Euro pro Quadratmeter fast hinterhergeschmissen.
Eine "Investition für die Zukunft" sei ihr Griff in den Geldtopf damals gewesen, sagt Bürgermeisterin Röhrl. Ihr Entschluss, das Technologiezentrum als 100-prozentige Tochter der Gemeinde zu finanzieren, war eine Hauruck-Aktion. Eigentlich hätte der Campus in Regen angesiedelt werden sollen. "Da ging aber ewig nichts voran", erinnert sich Röhrl. "Wir waren uns nach 14 Tagen einig, und da sind wir nun." Das war vor sechs Jahren. "Noch keine Sekunde habe ich es bereut."
Auch Deggendorf selbst profitiert von seiner Fachhochschule. "Die Hochschule hat großen Anteil daran, dass unsere Stadt zum Herzen der Boomregion Deggendorf geworden ist", sagt Oberbürgermeister Christian Moser. "Sie schafft Arbeitsplätze, die unsere Region so dringend braucht." Die Arbeitslosigkeit in Deggendorf ist auf drei Prozent gesunken. Mittlerweile ist Moser in der komfortablen Situation, dass mehr Unternehmen sich in Deggendorf ansiedeln wollen als es Platz gibt.
Auch in Mosers Rathaus arbeiten Absolventen der THD. Einer von ihnen ist Andreas Höhn. Für ihn als Wirtschaftsförderer gehört das Schwärmen über die Deggendorfer Industrie zum Job. Dass er nach dem Abschluss in Niederbayern bleiben und seiner Heimatstadt München dauerhaft den Rücken kehren würde, wusste er aber schon, bevor er den Posten antrat. "Ich habe mich an der Hochschule nicht gefühlt wie einer von Tausenden. Das war eine enge Verbindung", sagt Höhn. "Der Professor kennt jeden mit Namen. Es ist einfach ein großer Blumenstrauß an Vorteilen, in einem kleinen Ort zu studieren."
Nach dem Abschluss habe er Deggendorf "etwas zurückgeben" wollen, sagt Andreas Höhn. Das tut er, indem er die Boomregion noch stärker zum Boomen bringt. "Wenn auf Produkten Made in Deggendorf stehen würde, wären Sie überrascht, was alles von hier kommt", sagt er. Sein Traum ist ein "bayerisches Silicon Valley": "Wo gute Firmen sind, wollen auch andere Firmen hin", glaubt Höhn. "Diesen Kaugummi-Effekt verdanken wir nicht zuletzt der Hochschule. Sie ist unser Impuls-Motor Nummer eins."
Die enge Verbindung, von der Höhn spricht, besteht hier auch zwischen Hochschule und Stadt. Als im Jahr 2013 der Isardamm brach und Teile von Deggendorf überflutet wurden, waren die Studenten der THD als erste mit Besen und Schaufeln vor Ort. Sie schleppten Sandsäcke, halfen bei der Evakuierung. Aus den Räumen der Hochschule koordinierten sie die ehrenamtlichen Helfer. Oberbürgermeister Moser hat noch immer Gänsehaut, wenn er daran denkt. "Diese Bilder vergisst man nicht. Unsere Studenten haben damals gemeinsam mit den anderen Helfern wirklich Unglaubliches für die Stadt geleistet."
Er und THD-Präsident Peter Sperber sind per Du. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz zum geplanten Open-Air-Festival der Hochschule flüstern und kichern die beiden auf dem Podium. Dass er, Moser, der erste ist, der bei der Veranstaltungsankündigung auf Facebook auf "Gefällt mir" geklickt hat, freut ihn diebisch. Und natürlich stellt er für die Aftershow-Party die Stadthallen zur Verfügung. Auch bei der Anmietung neuer Lehrräume gehen Stadt und Hochschule Hand in Hand.
Die THD lockt mit ihrem modernen Campus und den guten Berufsaussichten für Absolventen immer mehr Studenten nach Niederbayern, Platzmangel ist trotz regelmäßiger Anbauten seit ihrer Gründung im Jahr 1994 ein Dauerproblem der Hochschule. "Es ist schon schwer, unserem Wachstum noch gerecht zu werden", sagt Präsident Sperber. "Mit viel Fantasie bleibt es machbar, aber so schnell kommen wir weder mit Räumen noch mit Personal nach." Die Stadt sei bei der Anmietung von Gebäuden eine "Riesenhilfe".
Insgesamt 19 Hochschulen für angewandte Wissenschaften gibt es in Bayern. Das macht es Jugendlichen leicht, zum Studieren in ihrer Heimat zu bleiben. Zumindest diese Regionen werden vor dem demografischen Ausbluten bewahrt - und locken sogar neue Fachkräfte aus aller Welt an. Allein in Deggendorf studieren junge Menschen aus 70 Nationen.
SZ vom 21.03.2016
Vortrag über Herstellung von Teleskopspiegel am Technologie-Campus
Mit hochpräzisen Teleskopen blicken die Menschen heutzutage Milliarden Lichtjahre in die Vergangenheit des Universums. Unvorstellbare Entfernungen machen die Dimension des Universums sichtbar. Diese weiten Blicke erlauben hochgenaue Teleskopspiegel, deren Herstellung an die Grenzen des mechanisch Machbaren geht. Am Technologie-Campus Teisnach wird genau das praktiziert.
In diese Welt tauchten jüngst die Zuhörer beim Vortrag von Lutz Küpper von der IFasO GmbH, die am Technologie-Campus Teisnach mit der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) die Produktion solcher Spiegel erforscht und revolutioniert. Den Vortrag mit dem Titel "Von der Idee einer Spiegelfertigung bis zum Blick ins Universum" begleiteten auch der Präsident der Technischen Hochschule Prof. Dr. Peter Sperber und der Leiter des Technologie Campus Teisnach, Prof. Dr. Rolf Rascher.
Die Idee, in Teisnach Spiegel für Teleskope herzustellen, entstand aufgrund einer Forschungsanfrage australischer Teleskopbauer, die nach einer Möglichkeit suchten, zusammen mit der THD bis zu zwei Meter große Spiegel präzise schleifen und polieren zu lassen. Die THD steuerte damals aus Forschungsmitteln die Finanzen für das aufwändige und teure Vorhaben bei, so dass 2010 ein erstes Konzept für mögliche Verfahren und die Konstruktion des Ultra-Präzisions-Generators 2000 (UPG 2000) entstand, der Maschine, die die Aufgabe bewältigen konnte.
Das darauf zusammengestellte Team aus "alten Hasen", jungen Ingenieuren von der Hochschule und hoch qualifizierten Fachkräften aus der Glasindustrie schaffte es bereits 2015, Teleskopspiegel der gewünschten Präzision aus Zerodurblöcken zu schleifen.
Dabei sind besonders die Lagerung und reproduzierbare Aufnahme der zu schleifenden bis zu zwei Tonnen schweren Glaskeramik-Blöcke bei Mess- und Schleifvorgängen ein schier endloses Thema. Um die nötige Stabilität zu erreichen, ist die Präzisionsmaschine auf einem Granitkörper aufgebaut. Die meisten der Führungs- und Verschiebeeinheiten sind als Hydrostaten ausgelegt, so dass die Spiegelrohlinge quasi auf einem Ölfilm schwimmen. Zahlreiche Versuche mussten unternommen werden, um die verschiedenen Haltepunkte festzulegen, die während des mehrstufigen Prozessablaufs mal für das Schleifen starr, für das Vermessen aber schwimmend agieren sollen.
Doch der Aufwand hatte sich gelohnt. In mehreren Schritten wie Schleifen, taktiler Messung, Polieren und interferometrischer Messung können heute bei zahlreichen Wiederholungen die geforderten Genauigkeiten erreicht werden. Ein kompletter Ablauf aller Vorgänge vom Rohling bis hin zur fertigen Oberfläche dauert dabei im günstigsten Fall zwei Monate.
Derzeit wird einer der ersten in Teisnach produzierten Spiegel auf der 1788 Meter hohen Sternwarte auf der Lomnitzer Spitze in der Slowakei eingesetzt. Dort ermöglicht der Spiegel, der exakter geschliffen wurde, als ein Gras in einer Sekunde wachsen kann, den Blick in Milliarden Lichtjahre entfernte Regionen.
VBB vom 22.02.2016
Fünfjähriges Bestehen des Forschungszentrums wird mit Vorträgen gefeiert
Seit fünf Jahren besteht der Technologiecampus der Technischen Hochschule Deggendorf in Teisnach. Zeitnah mit der Ansiedlung gründete sich auch ein Förderverein. Schwerpunkt bei dessen Jahreshauptversammlung waren der Bericht des Vorsitzenden Klaus Tremmel über das Vorjahr, aber auch die Vorschau auf die Aktivitäten des Vereins in diesem Jahr.
Zu dieser Versammlung konnte der Vorsitzende auch Bürgermeisterin Rita Röhrl, Bürgermeister Anton Seidl aus Geiersthal sowie den früheren Präsidenten der Hochschule Deggendorf, Prof. Dr. Reinhard Höpfl, begrüßen. Für den verhinderten wissenschaftlichen Leiter Prof. Rolf Rascher übernahm der operative Leiter Christian Schopf den Bericht über die Entwicklung des Campus.
Zum fünfjährigen Jubiläum des Technologiecampus in Teisnach hat die Hochschule ein interessantes und umfangreiches Programm am Samstag, 21. März, zwischen 15 und 22 Uhr aufgestellt, zu dem die Bevölkerung eingeladen ist. Neben Ausstellungen, Vorführungen und Besichtigungen finden im Vorlesungsraum Vorträge verschiedener Referenten statt, die von digitaler Fotografie über Astronomie bis zu E-Wald reichen.
Ein besonderer Platz ist bei den Vorträgen Dipl.-Ing. Lutz Küpper eingeräumt, der um 20 Uhr über die Spiegelherstellung berichten wird. Lutz Küpper war auch Gast bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins und konnte voller Stolz über das erfolgreich abgeschlossene Verfahren zur Herstellung von Off-Axis-Spiegeln berichten, mit dem die Forschungsgruppe des IFASO Projekts beauftragt worden war.
"Der fertige Spiegel gehört zu den anspruchsvollsten Teilen, die man fertigen kann, und liegt in seiner Spezialverpackung bereit zur Abholung. Alle Messdaten wurden vom Auftraggeber vor Ort bereits geprüft und akzeptiert", berichtete Küpper. Was genau unter diesen Off-Axis-Spiegeln zu verstehen ist, welche Auswirkungen dies auf den Campus hat - darüber wird Lutz Küpper als Referent am 21. März berichten und natürlich auch für Fragen zur Verfügung stehen.
Die Bewirtung bei dieser Veranstaltung übernimmt wieder der Förderverein. Ab 15 Uhr werden Kaffee und Kuchen und Brotzeiten angeboten. Für die musikalische Umrahmung sorgt die Band UHU.
Im Mai geht es weiter mit den Veranstaltungen des Fördervereins. Nachdem die "Wiener Kaffeehausmusik" vor zwei Jahren sehr gut angekommen ist, gibt es in diesem Jahr eine Wiederholung. Am Samstag, 9. Mai, von 14.30 bis 17 Uhr werden Isolde und Michael Pollwein die Gäste bei Kuchen und Kaffee auf der Terrasse des Technologiecampus unterhalten. Bei Schlechtwetter findet die Veranstaltung im Multimediaraum statt.
Auch der beliebte italienische Abend auf dem Campus ist bereits fest terminiert, dieser findet am Samstag, 8. August, statt.
Alle Einnahmen aus diesen Veranstaltungen werden ausschließlich für Zwecke des Technologiecampus verwendet, betonte Vorsitzender Klaus Tremmel. Insgesamt wurden 2014 für Anschaffungen und Studentenförderung vom Verein über 4000 Euro aufgewendet. Ausdrücklich bedankte sich Klaus Tremmel beim Bezirk Niederbayern, der einen jährlichen Zuschuss zu den Beschaffungen gibt.
Der Vorsitzende berichtete außerdem, dass sich der Vorstand im abgelaufenen Jahr bei sechs Sitzungen getroffen hatte, um die anstehenden Maßnahmen zu besprechen. Er bedankte sich bei den Vorstandsmitgliedern für die zuverlässige Mitarbeit und bei den Verantwortlichen des Campus für die gute Zusammenarbeit.
Im Anschluss an diesen Bericht hatte der Schatzmeister des Vereins, Max Wilberger, das Wort. Der Verein stehe auf soliden Füßen und könne seine satzungsmäßigen Belange voll erfüllen. Dies sei den Mitgliedern mit ihren Beiträgen zu verdanken sowie den geselligen Veranstaltungen des Fördervereins, die Einnahmen bringen.
Darüber hinaus gebe es immer wieder Spenden an den Verein, wofür sich Vorstand und Kassier bedankten. Kassenprüfer Adolf Stieglbauer bescheinigte dem Schatzmeister eine einwandfreie und gute Kassenführung, so dass die Entlastung durch die Mitglieder nur eine Formsache war.
"Was tut sich im Campus - welche Forschungsprojekte laufen", darüber berichtete Christian Schopf, der nun operativer Leiter des Technologiecampus Teisnach ist. Derzeit beschäftigt der Campus 22 Mitarbeiter in Teisnach, 2014 wurden außerdem acht Studenten ausgebildet. Vier Studenten machten außerdem ihre Abschlussarbeit in Teisnach. "Die schönen Jahre sind vorbei - seit Oktober 2014 zahlen wir Miete und Betriebskosten", meinte Schopf. Worauf Teisnachs Bürgermeisterin feststellte "nein, nein, die schönen Jahre beginnen jetzt - für uns".
Schopf stellte die Einnahmequellen des Technologiecampus vor. In 2014 wurden Forschungsanträge in Höhe von 1 613 000 Euro gestellt, genehmigt davon wurden drei Aufträge in Höhe von 456 000 Euro. Diese kommen zu den in 2014 bereits laufenden fünf Aufträgen dazu.
Der Campus in Teisnach betätigt sich aber nicht nur mit Auftragsforschung, sondern auch mit Dienstleistung. Diese erreichten im letzten Jahr einen Umsatz von 146 000 Euro. 2014 bereits begonnene und 2015 fertig zu stellende Aufträge bringen nochmals einen Umsatz von 85 000 Euro. Für 2015 erwartet man Aufträge in einer Größenordnung von 185 000 Euro.
Stärker als bisher beteiligt sich der Technologiecampus auch an Fachmessen, so zum Beispiel bei der Optatec in Frankfurt oder der Herbsttagung in Wetzlar.
Internationale Begegnungen der Fachleute fanden im Campus in Teisnach statt. Die Besucher kamen aus China, USA, Polen und dem gesamten EU-Raum. Ein Selbstläufer in Fachkreisen ist mittlerweile das Optikseminar in Teisnach, dessen Teilnehmerzahl in diesem Jahr erstmals begrenzt werden muss, weil die Nachfrage deutlich höher ist, als bewältigt werden kann.
Christian Schopf berichtete den Mitgliedern des Fördervereins auch über Neuanschaffungen in den Laboren und über die Entwicklung eigener Maschinen. Eines dieser selbst entwickelten Geräte ist ein Minimalmengenaggregat zur Poliermittelversorgung, das auf den Markt gehen kann.
Quelle: Viechtacher Bayerwald-Bote vom 14. März 2015
Technologiecampus der Technischen Hochschule Deggendorf feierte Jubiläum - Er zählt zu den ersten Hochschulaußenstellen im Freistaat
"Vom kleinen Teisnach aus wurde die bayerische Hochschulpolitik umgekrempelt." Das betonte Prof. Dr. Peter Sperber, Präsident der Technischen Hochschule Deggendorf, am Samstag am Technologie-Campus in Teisnach (Landkreis Regen). "Glas: Technik und Effekte" hieß hier das Motto bei der Feier zum fünfjährigen Bestehen des Campus im Bayerischen Wald, der nach dem Campus in Freyung zu den ersten Campi und Hochschulaußenstellen in Bayern zählt.
Das Technologiezentrum ist weltweit bekannt, hier steht das modernste und genaueste Fertigungszentrum für Teleskop-Spiegel mit einer der größten Optikmaschinen der Welt. High-Tech Großspiegel für eine europäische Sternwarte werden beispielsweise in Teisnach hergestellt, erst vor wenigen Tagen wurde der erste Off Axis-Spiegel für die Raumfahrtindustrie fertig. Auch bei anderen Themen aus dem Bereich der optischen Technologien, der Prozessentwicklung und Optimierung, der Messtechnik und der Fertigungstechnik wenden sich Fachleute aus aller Herren Länder an das Teisnacher Technologiezentrum. Wie zukunftsweisend die Arbeit auf dem Campus und wie wichtig die Verzahnung von Forschung und praktischer Anwendung ist, verdeutlichten beim Jubiläum Vertreter aus Politik ,Wissenschaft und Wirtschaft.
Die Technische Hochschule Deggendorf und sieben Firmen sind aktuell in den fünf Gebäuden am Campus tätig. Die Grundstücksfläche ist auf 50 000 Quadratmeter angewachsen. Im Oktober 2008 stand fest, dass die im Landkreis Regen geplante Außenstelle der Technischen Hochschule Deggendorf nach Teisnach kommt, im April 2009 begannen die Arbeiten. Schon ein halbes Jahr später, im Oktober 2009, wurde der Technologie-Campus eröffnet.
"Die Entscheidung für den Campus war goldrichtig, er ist ein riesiger Gewinn für unsere Gemeinde, aber auch für die Region", verdeutlichte die Teisnacher Bürgermeisterin Rita Röhrl. Landrat Michael Adam, Hochschulpräsident Prof. Dr. Peter Sperber und Campus-Leiter Prof. Dr. Rolf Rascher machten klar, dass der Technologie-Campus in Teisnach auch der Marktgemeinde zu verdanken sei: "Man muss sich erstmal trauen, von Jetzt auf Gleich ein Projekt in dieser Größenordnung anzugehen."
"Der Campus erforderte bei den Verantwortlichen vor Ort viel Mut sowie harte Arbeit und liegt keineswegs nur an der Finanzkraft der Gemeinde, die den Bau finanziell schulterte", lobte Michael Adam. Etwa 15,7 Millionen Euro investierte die Marktgemeinde für den Bau, für den laufenden Betrieb gibt es aber kein Geld.
Dass an einer Hochschule auch geforscht, nicht nur gelehrt wird, war laut Prof. Dr. Peter Sperber an bayerischen Hochschulen vor Jahren noch undenkbar. Genau wie die Idee, Außenstellen von Hochschulen zu schaffen. "Der Technologie-Campus in Teisnach hat entscheidend dazu beigetragen, dass es an bayerischen Hochschulen eine Regionalisierung gibt und dass an verschiedensten Orten in Bayern Technologiezentren entstanden sind", verdeutlichte Sperber.
Quelle: Viechtacher Bayerwald-Bote vom 23. März 2015
Wissenschaftsministerium gibt Förderung von 50 000 Euro für Projekt der TH Deggendorf in Teisnach bekannt
"Der Technologiecampus Teisnach der Hochschule Deggendorf erhält für sein Projekt zum präzisen Polieren von Quarzbauteilen einen Zuschuss von 50 000 Euro", hat Wissenschafts-Staatssekretär Bernd Sibler (Plattling) am gestrigen Freitag in München bekannt gegeben.
"Ich freue mich sehr, dass die Bayerische Forschungsstiftung mit dieser Summe die Zusammenarbeit von Hochschule und Unternehmen in der Region fördert. Bei diesem Projekt kann der Technologiecampus seine Spezialkenntnisse bei optischen Technologien und bei der Fertigungstechnik bestens einsetzen", so Sibler, der das Wissenschaftsministerium im Stiftungsrat vertritt.
Im geförderten Projekt Poli-MQ sollen montierte Quarzbauteile präzise poliert werden. Beim Zusammenschweißen von Quarzglasbauteilen treten in den Funktionsflächen Verunreinigungen auf, die sich nicht durch Waschen und andere konventionelle Reinigungsmethoden beseitigen lassen.
Daher wird eine mechanische Nachbehandlung der Oberfläche bei gleichzeitigem Erhalt der Form und damit der optischen Qualität nötig. Dabei muss die Säuberung insbesondere in die durch die Wannenform der Funktionsfläche gebildeten Ecken hineinreichen , was mit konventionellen Verfahren ohne Formverschlechterung nicht möglich ist. Die TH Deggendorf führt das Projekt unter Beteiligung eines Quarzglastechnik-Unternehmens in Hauzenberg durch. Es ist auf neun Monate angesetzt.
Die Bayerische Forschungsstiftung hat seit ihrer Gründung im Jahr 1990 für 769 Projekte rund 524 Millionen Euro bewilligt. Gemeinsam mit den Co-Finanzierungsanteilen der bayerischen Wirtschaft wurde damit ein Gesamtprojektvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro angestoßen. Zusätzlich vergibt die Forschungsstiftung Stipendien für ausländische (Post)Doktoranden sowie für die internationale Zusammenarbeit von Forschern.
Quelle: Viechtacher Bayerwald-Bote vom 25. Juli 2014
THD-Optikseminar hat sich in der Forschungslandschaft etabliert
Insgesamt 135 internationale Wissenschaftler, Experten und Fachkräfte aus den optischen Bereichen Fertigung, Entwicklung und Herstellung von Optikmaschinen waren in diesem Jahr zum 7. Optikseminar in den Bayerischen Wald - genauer an den anerkannten Forschungsstandort für optische Technologien, dem Technologie Campus Teisnach der Technischen Hochschule Deggendorf - gekommen.
Ein neuer Teilnehmerrekord wurde damit zwar knapp verfehlt, aber die aus aller Welt angereisten Optikexperten zeugen davon, dass sich das Seminar für Präzisionsoptik in den Fachkreisen bereits etabliert hat. Aufgrund der Vielzahl von internationalen Teilnehmern wurde das Optikseminar vergangenes Jahr erstmals als „European Seminar on Precision Optics Manufacturing" abgehalten. Die weiteste Anreisen hatte allerdings heuer ein Teilnehmer vom kalifornischen Unternehmen Apple Inc. aus den USA. In der zweitägigen Veranstaltung wurden insgesamt 31 Vorträge aus den Themenbereichen Material & Prozess, Prozess & Messtechnik, Neue Aspekte in der Messtechnik und High End Prozesse angeboten. Im Rahmenprogramm standen Laborführungen, eine Postersession und eine Industrie-Posterausstellung. Daneben blieb für die Teilnehmer aber noch genügend Zeit zum Erfahrungsaustausch und Netzwerken. Nachdem sich das Veranstaltungskonzept in der Forschungslandschaft bestens bewährt hat, wird es nach Aussage des Organisationsleiters, Dipl.-Ing. (FH) Christian Schopf, MBA, auch im nächsten Jahr ein Optikseminar im gleichen Stil in Teisnach geben.
22.04.2015 | THD-Pressestelle
„2nd European Seminar on Precision Optics Manufacturing“. Who is who weltweiter
Experten für Präzisionsoptik in Teisnach
Zwei Tage lang werden Experten und Fachkräfte aus der Industrie am 14. April in Teisnach die wichtigsten Fragen zu den neuesten Errungenschaften in der Herstellung präzisionsoptischer Teile und der damit verbundenen Messmethoden diskutieren.
Die Konferenz am Technologie Campus Teisnach findet heuer zum zweiten Mal als internationale Konferenz statt. Die Referenten kommen aus Deutschland, der Schweiz, Tschechien, USA und Italien. „Ich bin wirklich begeistert vom großen weltweiten Interesse an unserer Veranstaltung“, erklärte Campusleiter Prof. Dr. Rolf Rascher. „Das ist ein deutlicher Beweis für die Entwicklung des Technologiecampus Teisnach von der nationalen Bedeutung hin zur internationalen wissenschaftlichen Anerkennung“, so Prof. Rascher weiter.
10.02.2015 | Pressestelle
Grünenabgeordnete auf dem Campus
Rosi Steinberger (Mitte), Abgeordnete der Grünen aus Niederbayern und Mitglied im Wissenschaftsausschuss des bayerischen Landtags hat Zweigstellen der Technischen Hochschule Deggendorf im Landkreis Regen und Freyung-Grafenau besucht.
"Als forschungspolitische Sprecherin meiner Fraktion möchte ich mir ein Bild machen von den Forschungseinrichtungen vor Ort", sagte Steinberger. Im Technologiecampus Teisnach informierte sie sich bei Institutsleiterin Prof. Dr. Ing. Christine Wünsche und dem Leiter der Auftragsabwicklung, Diplomingenieur Christian Schopf, der ihr bei einem Rundgang die hochspezialisierten Maschinen vorstellte.
Quelle: Viechtacher Bayerwald-Bote vom 15. August 2014
Autor: vbb/Foto: Schoyerer
Der Technologie Campus Teisnach bündelt das Know-how der Technischen Hochschule Deggendorf im Bereich der optischen Technologien
Technologie-Transferzentrum als zusätzliche Triebkraft Warum ausgerechnet Teisnach den Zuschlag für den damals ersten niederbayerischen Technologie-Campus erhielt, lässt sich vergleichsweise gut nachvollziehen. Der Vorschlag der Technischen Hochschule Deggendorf, Technologietransferzentren und damit Hochtechnologieforschung in die Region Bayerischer Wald zu bringen, fand in der Staatskanzlei Zustimmung.
Dabei spielte das Aus für den Transrapid in München eine große Rolle, da die Staatsregierung die freiwerdenden Gelder für andere Zwecke freigeben konnte. Teisnach setzte sich gegen die Städte Regen, Zwiesel und Viechtach durch, weil es aufgrund der erfolgreichen Vorgeschichte die bessere finanzielle Ausstattung hatte. Satte 15 Mio. nahm der Markt in die Hand. Immerhin musste die gesamte Bebauung samt Infrastruktur vorfinanziert werden.
Dafür wurde im Dezember 2008 die OZB Teisnach GmbH gegründet. Offiziell heißt das Optik Zentrum Bayern und ist eine GmbH im Besitz des Marktes Teisnach, die den ganzen Campus als Technologie-Transferzentrum bzw. Gründerzentrum betreibt. Der Campus besteht somit aus zwei Bereichen: der Technischen Hochschule Deggendorf mit dem eigentlichen Technologie Campus (TC) und dem Gründercampus der Kommune. In diesem Gemeinschaftsprojekt wird Spitzentechnologie-Forschung in Sachen Glas bzw. Optik betrieben.
Den Zuschlag für die Wärmeversorgung des Campus erhielt die Probst & Marchl Holzenergie GbR, die die Gebäude mit Fernwärme versorgt. Die Wärme wird in einem Hackschnitzelheizwerk erzeugt. Die Hackschnitzel kommen aus dem Forstbetrieb von Alois Probst und damit aus einem engen Umkreis von maximal 30 km. So bleibt auch die Wertschöpfung in der Region. Abnehmer sind derzeit die THD-Außenstelle, Gründercampus; sechs Gewerbebetriebe, der Bauhof und vier Privathäuser. Langfristig ist auch eine Stromerzeugung im Heizwerk geplant.
Der Verein der Freunde und Förderer des Technologiecampus Teisnach e. V. bietet gemeinsam mit dem TC nicht nur interessante Informationsveranstaltungen für die Öffentlichkeit an, er organisiert auch gut angenommene gesellige Veranstaltungen, deren Erlös zu 100 % der Unterstützung des TC dient.
Unter anderem unterstützt der Förderverein ausländische Studenten, die in Teisnach ihren Abschluss machen.
Quelle: IHK-Magazin
Wissenschaftsminister Spaenle informiert sich im Vorzeigeprojekt Teisnach – Helmut Brunner fordert Konzept ein
Die Stadt Viechtach hat reelle Chancen, ebenfalls Standort eines Technologie Campus zu werden, wie es sie bereits in Teisnach, Cham, Freyung und Grafenau gibt. Das ist die Quintessenz eines Ministerbesuches gestern im bestens funktionierenden Forschungszentrum in Teisnach.
Auf Vermittlung von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner war dessen Kabinettskollege Dr. Ludwig Spaenle, zuständig für Wissenschaft und Bildung, nach Teisnach gekommen, um sich über die Entwicklung des vor fünf Jahren ins Leben gerufenen Forschungszentrums vor Ort zu informieren.
Spaenle zeigte sich angetan von der Entwicklung der Einrichtung, wo Wissenschaftler und Studenten der Technischen Hochschule Deggendorf mit dem Schwerpunkt Optik forschen. Parallel dazu haben sich zahlreiche Firmen im Optik-Zentrum Bayern (OZB) angesiedelt, eine Einrichtung der Marktgemeinde Teisnach.
Fünf Millionen Euro hat der Freistaat damals gegeben, die Gemeinde hat nach eigenen Angaben 15 Millionen in die Gebäude und Hallen investiert. Dadurch entstand nach Aussage von Minister Brunner ein "Leuchtturmprojekt" im Bayerischen Wald, das enorme "Magnetwirkung" entfaltet habe. Brunner sprach von 300 neuen Arbeitsplätzen im und ums Technologie-Zentrum.
Da man gerade in der Staatsregierung dabei sei, den Doppelhaushalt für 2015/16 aufzustellen, sei es wichtig, den zuständigen Wissenschaftsminister von der Sinnhaftigkeit dieser Investitionen im Bayerwald zu überzeugen. Es sei eine Frage der Chancengerechtigkeit, auch außerhalb der Ballungszentren und Metropolregionen hochwertige Arbeitsplatzangebote zu schaffen. Nun gelte es einerseits, die positive Entwicklung in Teisnach zu stabilisieren und den Erhalt der Forschungseinrichtung zu sichern, sowie zusätzlich weitere Standort-Möglichkeiten auszuloten. "Ich nenne hier ausdrücklich Viechtach als möglichen Standort, wo im Industrie- und Gewerbepark große Kompetenz in Sachen Sensorik und Metalltechnik vorhanden ist", wurde Brunner mehr als deutlich. Außerdem sagte er: "Wir hegen berechtigte Hoffnungen, dass wir in absehbarer Zeit weitere Akzente setzen können im Landkreis, was ein Technologie-Transferzentrum betrifft."
Wissenschaftsminister Spaenle schwieg zu diesen konkreten Aussagen, die Brunner in Anwesenheit von Landrat Michael Adam, Bürgermeisterin Rita Röhrl, Bundestagsabgeordnetem Alois Rainer, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Landtagsabgeordnetem Max Gibis sowie der Hochschul-Verantwortlichen Präsident Prof. Dr. Peter Sperber und Prof. Dr. Rolf Rascher machte.
Spaenle lobte die mutige Entscheidung, einen kleinen Ort wie Teisnach als Standort ausgewählt zu haben. Der Minister sprach von "wissenschaftsgestützter Strukturpolitik", mit der man den ländlichen Raum stärken könne. "Wir haben dadurch Akzente gesetzt gegen die Abwanderung vom Land." Durch Zentren wie Teisnach sei zudem die positive Erkenntnis gereift, dass man auch abseits von Hochschul-Standorten Forschung betreiben könne. Sein Besuch in Teisnach diene vor allem "der Findung einer Gesamtstrategie", wie man diese Entwicklung künftig weiter vorantreiben könne.
Hochschul-Präsident Peter Sperber, ein Viechtacher, sprach von einem Risiko, das einzugehen sich gelohnt habe. Er nannte den Minister-Besuch eine "Ehre", aber auch gegen Kontrolle habe man nichts einzuwenden.
Im Nachgang zum Spaenle-Besuch kündigte Minister Helmut Brunner an, mit den Verantwortlichen in Viechtach Gespräche zu führen bezüglich eines Technologie-Campus in der Stadt. Zunächst müsse die Stadt ein Konzept erstellen, mit dem man sich dann als möglicher Standort bewerben könne.
Quelle: Viechtacher Bayerwald-Bote vom 13. Mai 2014
Autor: Jörg Klotzek
In Teisnach wird die größte und modernste Optikmaschine der Welt gefertigt: Erster Teleskopspiegel fertig
Als die Technologiezentren in Bayern auf das Land zogen, hatte man Großes im Sinn: Arbeitsplätze schaffen, Zukunftsperspektiven kreieren – und nicht zuletzt auch Schlagzeilen zu produzieren. In Teisnach dürfte das alles gut gelungen sein. Neuester Beweis: Vergangene Woche wurde der erste Teleskopspiegel vorgestellt, der Teil des weltgrößten Sternenguckers werden soll.
Über ein Jahr haben Aufbau und Einstellung der größten und modernsten Optikmaschine der Welt (UPG 2000) in Anspruch genommen. Jetzt können Wissenschaftler am Technologiecampus Teisnach (TCT) im Rahmen des Projekts IFasO (Integrierte Fertigung asphärischer Optik) den nächsten großen Erfolg verbuchen. Die Fertigstellung des ersten einsatzfähigen Teleskopspiegels. Der Spiegel hat einen Durchmesser von 1,3 Metern und eine Genauigkeit von 65 Nanometer. Das entspricht einem 65-millionstel Millimeter. Er wird das Herzstück eines neuen Großteleskops des Teleskopherstellers „Astelco“.
Erleichterung bei den Machern
Projektleiter Lutz Küpper spürt jetzt vor allem Erleichterung, denn die Aufgabe war eine hohe Herausforderung: „Ich hätte niemals erwartet, Probleme mit denen sich andere seit Jahren befassen, einfach vom Tisch wischen zu können. Offengestanden habe ich damit gerechnet, dass wir sehr viel mehr Zeit benötigen, um unser Lehrgeld zu zahlen. Meine Erleichterung darüber, dass wir heute ein so gutes Ergebnis vorlegen können, ist daher riesengroß.“
Sämtliche Arbeitsschritte – Schleifen, Polieren und Messen – können durchgeführt werden, ohne dass der Spiegelrohling umgelagert werden muss. Die Zeitersparnis ist laut Küpper immens: „Vor uns liegen jetzt weitere zwei Jahre intensiver Entwicklungsarbeit. Wir streben nach einer Qualität, die wir sicher und vorhersagbar liefern können. Diese Grenze wird sich langsam nach oben verschieben, daran arbeiten wir.“ Dann wäre es laut Küpper durchaus vorstellbar, bis zu sechs Spiegel pro Jahr zu fertigen.
Gute Marktchancen für Teisnacher Betrieb
Hintergrund für das Projekt sind weltweite Produktionsengpässe der Hersteller für Teleskopspiegel und Wartezeiten von mehreren Jahren. Die Situation im Markt für Teleskopspiegel erlaube deshalb die Annahme, dass entsprechende Aufträge wahrscheinlich sind. Aus diesem Grund wurde bereits Ende 2012 die IFasO GmbH mit Projektleiter Lutz Küpper als Geschäftsführer gegründet. Er wird den jetzigen Weg in Teisnach fortsetzen und versuchen, sich mit dem Unternehmen am Markt für Spiegelsysteme zu etablieren.
Auch mit der ESO, die in Chile das größte Riesenteleskop der Welt (E-ELT) mit über 800 Einzelspiegeln plant, pflegt man laut Küpper weiter Kontakt und tauscht sich aus. Nachdem die ESO aber derzeit noch keine Aufträge vergibt, setzt Küpper momentan mehr auf die enge Zusammenarbeit mit einem vergleichsweise kleinen mittelständischen Teleskophersteller wie „Astelco“. Daraus ergäben sich erhebliche Vorteile für die eigene Weiterentwicklung.
Quelle: Wochenblatt vom 07. Mai 2014
Autor: Lothar Wandtner
Jahreshauptversammlung des Teisnacher FH-Fördervereins
Zufriedene Gesichter gab es bei der Jahreshauptversammlung des Teisnacher FH-Fördervereins. Der Leiter des Technologietransferzentrums (TC) Prof. Rolf Rascher hatte viel Positives über die Entwicklung des Zentrums zu berichten und auch die Vereinsspitze machte in ihren Berichten deutlich, dass sich viel bewegt in Teisnach.
Im Jahresrückblick stellte Rascher die neuen Schwerpunkte und Professoren des TC vor. Neben der Fertigungstechnik, geleitet von Prof. Christine Wünsche, gibt es neu die Fachbereiche Optikrechnung (Prof. Michael Moritz) und Warmformgebung (Prof. Raimund Förg), Messtechnik (Prof. Florian Flossmann) und die Hochfrequenztechnik vertreten durch Prof. Werner Bogner.
Er zeigte die Forschungsschwerpunkte des Technologietransferzentrums in Teisnach auf, die von Bionik bis zur Nanotechnologie und im Bereich Optical Engineering von der Fertigung, Messtechnik, bis zur Laserbearbeitung und der Fertigungsprozessentwicklung und -überwachung reichen.
Besondere Aufmerksamkeit fanden natürlich die Ausgründungen im Umfeld des Technologiecampus und hier besonders das Teleskopspiegelprojekt IFasO. Projektziel war, hochpräzise optische Komponenten und Systeme für Teleskope zu entwickeln. Das ganze Team um Lutz Küpper und im Technologiecampus könne stolz auf die Entwicklungen sein, war die allgemeine Meinung.
Rolf Rascher wies auch auf das in diesem Jahr erstmals komplett in englischer Sprache in Teisnach durchgeführte Optikseminar mit Teilnehmern aus den verschiedensten Ländern hin. "Schon aufgrund der vielen Anmeldungen von Fachleuten ist die große Akzeptanz unserer Einrichtung hier in Teisnach zu erkennen."
Die Zahl der Studenten in Teisnach liegt kontinuierlich bei sechs Personen. Diese sind als studentische Hilfskräfte und als Praktikanten im Rahmen von Projekten eingesetzt. Durchschnittlich vier Studenten legen ihre Abschlussarbeiten in Teisnach ab, Bewerbungen für einen Platz in Teisnach liegen immer vor.
Abschließend bedankte sich Rascher beim Vorsitzenden des Fördervereins Klaus Tremmel für die großartige Unterstützung durch gezielte finanzielle Förderung der in Teisnach Studierenden und auch bei Beschaffungen verschiedenster Maschinen wie auch für die Hilfe bei der Finanzierung repräsentativer Aufgaben.
Klaus Tremmel machte seinerseits deutlich, dass es für den gesamten Förderverein einen großen Ansporn zu weiterer Unterstützung darstelle, wenn nach fast fünfjährigem Bestehen des Technologiecampus eigentlich nur positive Nachrichten zu hören seien. Der Förderverein erwirtschafte seine Mittel neben Mitgliedsbeiträgen in der Hauptsache aus der Durchführung von Veranstaltungen. Höhepunkt dabei sei der immer bestens besuchte italienische Abend, der in diesem Jahr am Samstag, 9. August stattfindet.
Kassier Max Wilberger verdeutlichte dies auch in seinem Kassenbericht, der die Einnahmen und Ausgaben des Vereins im Detail aufzeigte. Auch beim Teisnacher Marktfest am 21. und 22. Juni ist der Förderverein mit einem Pizzastand wieder mit dabei.
Im letzten Jahr war ein musikalisches Schmankerl mit dem Wiener Kaffeehauskonzert der Familie Pollwein geboten, bei schönstem Sommerwetter und gut besucht ein entspannter Nachmittag für die Bevölkerung. In diesem Jahr ist wieder ein Konzert geplant. Am Samstag, 17. Mai, ab 16 Uhr präsentieren Studierende der Berufsfachschule für Musik in Plattling einen "Musikalischen Frühlingsstrauß". Interpreten sind Johannes Budelmann, Magdalena Burkhart, Amanda Leppich, Barbara Preis, Julia Rolle und Jasmin Schramm. Sie werden von Gertrud Dondl am Klavier begleitet
Quelle: Viechtacher Bayerwald-Bote vom 01. Mai 2014
Mit "Rita" in die Sterne schauen
Erleichterung und Stolz war den sechs Mitarbeitern des Wissenschaftler-Teams beim Stapellauf des ersten Teleskopspiegels auf dem Technologie Campus Teisnach ins Gesicht geschrieben. Allen voran freute sich Projektleiter Lutz Küpper über die erfolgreiche Produktion des Spiegels, der nun als Herzstück eines neuen Riesenteleskops dem Auftraggeber, der Firma Astelco aus München, übergeben wurde.
"Der Druck der letzten vier Monate war für das Team enorm", sagt der Diplomingenieur, unter dessen Leitung das Projekt "Integrierte Fertigung asphärischer Optik", kurz IFasO, steht. "Meine Erleichterung darüber, dass wir heute ein so gutes Ergebnis vorlegen können, ist daher riesengroß." Seit Januar befand sich der Spiegel auf seinem "Dock" in Teisnach, einer 85 Tonnen schweren Spezialanfertigung. Erstmals ließen sich darauf die Produktionsschritte Schleifen, Polieren und Messen vereinen und so die Fertigungszeit verkürzen. Zwar sei es aufgrund einiger technischer Probleme zu fünf Wochen Verspätung gekommen, doch am gestrigen Dienstag konnte Küpper schließlich das Ergebnis der Arbeit aus der Taufe heben.
"Rita" heißt der Spiegel mit einem Durchmesser von 1,3 Metern, der als eines von drei Exemplaren die Sicht durch das Riesenteleskop der Firma Astelco ermöglichen soll. Eine Namenswidmung, die der Teisnacher Bürgermeisterin Rita Röhrl gebührt. Seit vielen Jahren habe sie sich politisch für den Campus Teisnach und das Projekt engagiert, lobte Küpper, und das Ergebnis überhaupt erst möglich gemacht. "Beinahe so, als ob ein Stern nach mir benannt wurde", freut sich Röhrl. Sie lobte die Leistung des Teams um Küpper, für das "Sahnehäubchen" am TechnologieCampus gesorgt zu haben.
Laut Angaben von Mario Constantino, Geschäftsführer von Astelco, können Wissenschaftler mit Hilfe des Spiegels Himmelskörper in bis zu 15 Milliarden Lichtjahren Entfernung beobachten. Wo der Spiegel "Made in Teisnach" letztlich seine neue Heimat findet bleibt geheim. Nur so viel steht fest: Per Helikopter geht es für ihn nun auf rund 2000 Meter Höhe, in ein Naturschutzgebiet im europäischen Ausland.
Quelle: Viechtacher Bayerwald-Bote vom 30. April 2014
Autor: Michael Gruber
Wissenschaftler präsentieren ersten Teleskopspiegel
Über ein Jahr haben Aufbau und Einstellung der größten und modernsten Optikmaschine der Welt (UPG 2000) in Anspruch genommen. Jetzt können Wissenschaftler am Technologie Campus Teisnach (TCT) im Rahmen des Projekts IFasO (Integrierte Fertigung asphärischer Optik) den nächsten großen Erfolg verbuchen.
Die Fertigstellung des ersten einsatzfähigen Teleskopsiegels. Der Spiegel hat einen Durchmesser von 1,3 Meter und eine Genauigkeit von 65 Nanometer. Das entspricht einem 65 millionstel Millimeter. Er wird das Herzstück eines neuen Großteleskops des Teleskopherstellers ASTELCO.
In einem hoch gesteckten Ziel wollte das Team um Projektleiter Lutz Küpper den ersten Spiegel eigentlich schon im Herbst vergangenen Jahres fertigstellen. Küpper: „Dass es nach der Montage noch ein Jahr gedauert hat, bis wir mit der Fertigung beginnen konnten, lag an der hohen Komplexität des Gesamtsystems. Die eigentlichen Bearbeitungsversuche begannen daher erst im Januar 2014. In den knapp vier Monaten haben wir jetzt einen Spiegel hergestellt der genau den Anforderungen unseres Kunden ASTELCO entspricht. Ich hätte niemals erwartet, Probleme mit denen sich andere seit Jahren befassen, einfach vom Tisch wischen zu können. Offengestanden habe ich damit gerechnet, dass wir sehr viel mehr Zeit benötigen, um unser Lehrgeld zu zahlen. Meine Erleichterung darüber, dass wir heute ein so gutes Ergebnis vorlegen können ist daher riesengroß“. Bewährt hat sich dabei vor allem auch der Grundgedanke der modernsten Optikmaschine der Welt. Sämtliche Arbeitsschritte – Schleifen, Polieren und Messen – können durchgeführt werden, ohne dass der Spiegelrohling umgelagert werden muss. Die Zeitersparnis ist laut Küpper immens: „Vor uns liegen jetzt weitere zwei Jahre intensiver Entwicklungsarbeit. Wir streben nach einer Qualität, die wir sicher und vorhersagbar liefern können, nicht nach einer Qualität, die nur noch durch immer erneutes Probieren unter best case Bedingungen erreichbar scheint.
Diese Grenze wird sich langsam nach Oben verschieben, daran arbeiten wir“. Dann wäre es laut Küpper durchaus vorstellbar, bis zu sechs Spiegel pro Jahr zu fertigen. Die Situation im Markt für Teleskopsiegel erlaube die Annahme, dass entsprechende Aufträge durchaus wahrscheinlich sind.
Hintergrund für das mit zwei Millionen Euro von der Bayerischen Staatsregierung geförderte Projekt sind weltweite Produktionsengpässe der Hersteller für Teleskopspiegel und Wartezeiten von mehreren Jahren. Die 85 Tonnen schwere Optikmaschine UPG 2000 ist in den letzten drei Jahren im Rahmen des Projekts IFasO (Integrierte Fertigung asphärischer Optik) der Technischen Hochschule Deggendorf am Technologiecampus Teisnach realisiert worden. Präsident Prof. Dr. Peter Sperber war einer der Mitinitiatoren und bei der Präsentation des ersten Spiegels entsprechend erfreut: „Mit diesem Fertigstellungstermin sind gleich zwei Ziele erreicht. Das Konzept einer Integration aller Bearbeitungsschritte in einer Maschine hat sich bewährt und der erste Schritt zur Überführung eines Entwicklungsprojekts in eine Unternehmensgründung ist getan“.
Das Forschungsprojekt IFasO wurde mittlerweile kostenneutral um ein weiteres Jahr bis Ende 2014 verlängert. In dieser Zeit soll die Weiterentwicklung vorangetrieben werden. Danach ist die Förderung des Projekts beendet. Aus diesem Grund wurde bereits Ende 2012 die IFasO GmbH mit Projektleiter Lutz Küpper als Geschäftsführer gegründet. Er wird den jetzigen Weg in Teisnach fortsetzen und versuchen, sich mit dem Unternehmen am Markt für Spiegelsysteme zu etablieren.
Auch mit der ESO, die in Chile das größte Riesenteleskop der Welt (E-ELT) mit über 800 Einzelspiegeln plant, pflegt man laut Küpper weiter Kontakt und tauscht sich aus. Nachdem die ESO aber derzeit noch keine Aufträge vergibt, setzt Küpper momentan mehr auf die enge Zusammenarbeit mit einem vergleichsweise kleinen mittelständischen Teleskophersteller wie ASTELCO. Daraus ergäben sich erhebliche Vorteile für die eigene Weiterentwicklung.
Teleskopspiegel für Weltraumforschung aus Teisnach: 1,3 Meter Durchmesser, Genauigkeit von 65 Nanometer
Die größte Optikmaschine der Welt steht in Niederbayern. Dort ist ein einsatzfähiger Teleskopspiegel für die Weltraumforschung gebaut worden. Die beeindruckenden Fakten: 1,3 Meter Durchmesser, Genauigkeit von 65 Nanometer.
Der Spiegel soll das Herzstück eines neuen Riesenteleskops des Münchner Teleskopherstellers Astelco werden. Im Januar 2013 war die 85 Tonnen schwere Optikmaschine am Technologiecampus in Teisnach (Landkreis Regen) in Betrieb genommen worden. „Ich hätte niemals erwartet, Probleme, mit denen sich andere seit Jahren befassen, einfach vom Tisch wischen zu können. Offengestanden habe ich damit gerechnet, dass wir sehr viel mehr Zeit benötigen, um unser Lehrgeld zu zahlen”, sagte Projektleiter Lutz Küpper. Ziel sei es, bis zu sechs Spiegel pro Jahr zu fertigen.
Eigentlich wollten die Forscher in Niederbayern auch beim weltweit größten Teleskop der Europäischen Südsternwarte (ESO) mitmischen. In der chilenischen Wüste soll bis 2018 das größte erdgestützte Teleskop mit einem Durchmesser von 40 Metern errichtet werden. Dieses besteht aus etwa 800 Einzelspiegeln. Derzeit vergebe die ESO aber noch keine Aufträge, sagte Küpper. Daher setzte man im Moment mehr auf die enge Zusammenarbeit mit einem vergleichsweise kleinen mittelständischen Teleskophersteller wie Astelco.
Quelle: Bild.de vom 29. April 2014
Teleskopspiegel für die Weltraumforschung in Niederbayern gefertigt
Mit Hilfe der größten Optikmaschine der Welt ist nun in Niederbayern ein einsatzfähiger Teleskopspiegel für die Weltraumforschung gebaut worden.
Der Spiegel hat einen Durchmesser von 1,3 Meter und eine Genauigkeit von 65 Nanometer, was einem 65 millionstel Millimeter entspricht, wie die Technische Hochschule Deggendorf am Dienstag mitteilte. Der Spiegel soll das Herzstück eines neuen Riesenteleskops des Münchner Teleskopherstellers Astelco werden. Im Januar 2013 war die 85 Tonnen schwere Optikmaschine am Technologiecampus in Teisnach (Landkreis Regen) in Betrieb genommen worden. „Ich hätte niemals erwartet, Probleme, mit denen sich andere seit Jahren befassen, einfach vom Tisch wischen zu können. Offengestanden habe ich damit gerechnet, dass wir sehr viel mehr Zeit benötigen, um unser Lehrgeld zu zahlen“, sagte Projektleiter Lutz Küpper. Ziel sei es, bis zu sechs Spiegel pro Jahr zu fertigen.
Eigentlich wollten die Forscher in Niederbayern auch beim weltweit größten Teleskop der Europäischen Südsternwarte (ESO) mitmischen. In der chilenischen Wüste soll bis 2018 das größte erdgestützte Teleskop mit einem Durchmesser von 40 Metern errichtet werden. Dieses besteht aus etwa 800 Einzelspiegeln. Derzeit vergebe die ESO aber noch keine Aufträge, sagte Küpper. Daher setzte man im Moment mehr auf die enge Zusammenarbeit mit einem vergleichsweise kleinen mittelständischen Teleskophersteller wie Astelco.
Quelle: FOCUS Online vom 29. April 2014
Autor: dpa/Armin Weigel
High-Tech-Großspiegel für das Teleskop einer europäischen Sternwarte.
Die internationalen Weltraum-Wissenschaftler werden bald gespannt auf die Marktgemeinde Teisnach und deren Technologie Campus schauen: Denn die IFasO GmbH, die hier angesiedelt ist, arbeitet nicht nur an der modernsten und größten Optikmaschine der Welt, sondern auch am ersten High-Tech-Großspiegel für das Teleskop einer europäischen Sternwarte.
Der ist nun fast fertig, noch im April soll der erste Spiegel aus Teisnach an einen namhaften deutschen Teleskophersteller ausgeliefert werden. Zu Ehren der Teisnacher Bürgermeisterin Rita Röhrl, die das IFasO-Projekt von Anfang an kräftig unterstützte, nannten die Optikfachleute den Protoyp "Rita".
Quelle: Viechtacher Bayerwald-Bote vom 22. April 2014
Autor: Susanne Ebner
Das Weltraum-Auge aus dem Arberland - Hightech im Bayerwald
In Teisnach steht das derzeit weltweit größte, modernste und genaueste Fertigungszentrum für Teleskop-Spiegel. Die Spiegel der IFasO GmbH erlauben nicht nur einen besseren Blick ins All – sie lenken auch den Blick internationaler Weltraumforscher in den Landkreis Regen.
Die Spiegel, die am Teisnacher Technologiecampus gefertigt werden, haben mit dem Spiegel im Badezimmer bis auf den Namen wenig gemeinsam. In der kleinen Marktgemeinde im Landkreis Regen entwickelt die IFasO GmbH Verfahren zur Herstellung von Spiegeln, die in Teleskopen optische Informationen aus dem Weltraum einfangen und an eine Auswerte-Elektronik weiterleiten. Forschern rund um den Globus sollen die Spiegel aus dem Bayerwald bald einen noch genaueren Blick ins Weltall ermöglichen: Der erste Hightech-Spiegel aus dem Arberland für eine Sternwarte in Europa soll in den nächsten Tagen fertig werden.
Sporteln direkt vor der Haustür. Wandern im Sommern. Skifahren im Winter. Natur im Nationalpark. Dafür ist der Landkreis Regen bekannt. Wirtschaftsvertreter, die in die Region kommen, reagieren allerdings oft überrascht: Denn die Region rund um den Arber hat sich nicht nur touristisch kräftig entwickelt, sondern sie hat sich auch zu einem wichtigen Wirtschaftsstandort in Ostbayern gemausert. "Es gibt hochqualifizierte Arbeitsplätze, Firmen, die zu den Weltmarktführern gehören, viel Kompetenz, gerade im Hochtechnologie-Bereich", betont Landrat Michael Adam.
Ohne Umlagerung geht die Produktion schnellerEin Paradebeispiel dafür sind Betriebe wie die IFasO GmbH mit innovativen Köpfen und hochpräzisen Geräten wie der UPG 2000 – sie gilt als größte und modernste Optikmaschine der Welt. Im Januar 2013 wurde sie vor internationalen Medienvertretern in Betrieb genommen; der bayerische Wissenschaftsminister drückte symbolisch den Startknopf der 85 Tonnen schweren Hightech-Anlage, die eigens für das Teisnacher Unternehmen entworfen und von den Firmen Opto Tech und Reitz hergestellt wurde. Das Besondere an ihr ist nicht nur die große Genauigkeit: "In unserem Fertigungszentrum wird der Spiegel vom ersten bis zum letzten Arbeitsschritt nicht umgelagert, das gibt es nirgendwo sonst bei der Herstellung von Teleskop-Spiegeln", betont Lutz Küpper, Geschäftsführer der IFasO GmbH. Gerade das ständige Neuausrichten und Umlagern der sensiblen Spiegel von der Schleif- in die Polier- und Messmaschine kostet andere Unternehmen Zeit und Geld. "Der Marktführer braucht für die Herstellung eines Spiegels ein Jahr", verdeutlicht Küpper.
Der erste Kunde der IFasO GmbH ist ein namhafter deutscher Teleskophersteller. Er wird den Teisnacher Spiegel kaufen und im Teleskop einer Sternwarte in einem europäischen Nachbarland verbauen. Monatelang tüftelten die IFasO-Mitarbeiter an ihrem ersten Spiegel. "Jetzt sind wir so gut wie fertig", erklärt der Geschäftsführer. In den vergangenen Monaten verbrachte Lutz Küpper mehr Zeit auf dem Technologiecampus als daheim, steckte viel Kraft in den ersten Spiegel, der perfekt werden sollte. Der Spiegel beschäftigt ihn und seine hochqualifizierten Ingenieure schon seit Mitte 2010, als das IFasO-Forschungsprojekt der TH Deggendorf am Technologiecampus Teisnach anlief. Monatelang wurde geplant, dann die in Einzelteilen gelieferte Maschine montiert, in Betrieb genommen, justiert. Die Fertigung des ersten Spiegels begann im Oktober letzten Jahres. Ziel ist es mittelfristig, einen Großspiegel in zwei bis drei Monaten zu fertigen.
Die IFasO GmbH ist ein junges Unternehmen, die Spezialisten aber haben sich bei Fachleuten verschiedenster Nationen längst einen Namen gemacht. "Unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt, wir haben mehrere Interessenten für Großspiegel", bestätigt Lutz Küpper. Er setzt auch auf das Miteinander mit dem Optiklabor, das ebenfalls am Technologiecampus angesiedelt ist. "Wer Großspiegel braucht, benötigt auch kleine, ebenfalls hochgenaue Spiegel. Die IFasO GmbH und das Optiklabor werden sich austauschen und eng zusammenarbeiten", kündigt Lutz Küpper an. Die GmbH bietet komplette Spiegelsysteme an, die aus drei Spiegeln bestehen. Einen oder zwei davon fertigt IFasO auf der UPG 2000. "Der dritte Spiegel und die ergänzende Optik wird an das Optiklabor der Hochschule am Campus als verlängerte Werkbank vergeben", erklärt Lutz Küpper.
Tag und Nacht standen er und seine fünf Mitarbeiter anfangs abwechselnd im Schichtdienst an der UPG 2000. Alleine ließen sie die Hightech-Anlage nicht laufen. "Das war uns zu heiß. Es gibt für den Spiegel nur einen Versuch, der muss klappen." Mittlerweile ist das Vertrauen in die Technik gefestigt, in der Nacht arbeitet die Maschine eigenständig – die Daten werden zur Sicherheit aber über eine Webcam nach Hause übertragen.
So genau wie das Gras in einer Sekunde wächstAuf Erfahrungswerte kann das Team nicht bauen: Eine Maschine wie die UPG 2000 gibt es kein zweites Mal. Sie ist neu und einmalig. Genau wie die Messtechnik. "Wir sind darauf angewiesen, dass unsere theoretische Vorarbeit in der Praxis funktioniert", schildert der Geschäftsführer die Herausforderung, die es zu meistern gilt. Fehler darf es nicht geben, Unstimmigkeiten ebenso wenig. Schon der kleinste Kratzer im Spiegel oder eine minimale Erschütterung während des Schleifens oder Polierens hätte schlimme Folgen. "Wir wollen eine Genauigkeit von 30 Nanometern erreichen, das entspricht dem Längenmaß, um das ein Grashalm in der Sekunde wächst", verdeutlicht Lutz Küpper. Der Zerodur-Rohling, den die Teisnacher Forscher von ihrem Kunden bekamen, hat einen Materialwert von 50000 Euro. "Der Wert des fertigen Spiegels liegt im sechsstelligen Bereich", verdeutlicht Küpper.
Er und seine Mitarbeiter hantieren mit dem Spiegel wie andere mit dem sprichwörtlichen rohen Ei. Das "Ei" der IFasO GmbH hat allerdings keine schützende Schale, dafür einen Durchmesser von 1,30 Meter und wiegt gut 160 Kilo. "Es dauert, bis man das Teil nur richtig gelagert hat", sagt Lutz Küpper. Das Team entwarf einen Läufer als "Bett": Das Material des Spiegel-Rohteils vergleicht Küpper gerne mit einem sehr hochwertigen Ceran-Kochfeld. Es lagert verspannungsfrei in seinem Läufer, der Luftkanäle im Inneren hat, auf einer Granitplatte. "Über die Luftkanäle können wir den Rohling in seinem Bett anheben, also quasi zum Schweben bringen, um ihn zu bearbeiten", erklärt Lutz Küpper. Der Granitklotz darf kaum auf Temperaturschwankungen reagieren. Die bis zu 20 Tonnen schweren Teile der Maschine bewegen sich, hydrostatisch gelagert, reibungslos auf einem Ölfilm. Der Rohling gleitet so zwischen fünf Mess- und Bearbeitungsstationen hin und her. Messen. Schleifen. Polieren. Messen. Diese Arbeiten wiederholt die IFasO-Mannschaft immer und immer wieder. Aus der milchig-trüb wirkenden Scheibe soll ein glänzender, hochgenauer, parabolischer Spiegel werden.
Bei der Entwicklung des Spiegels muss jeder Handgriff sitzen, jede noch so kleine Bewegung der Optikmaschine richtig vorgegeben werden. Als das Optikzentrum am Technologiecampus entstand, baute die Gemeinde Teisnach einen eigenen "Küpper-Raum" – mit extremer Raumhöhe sowie einem meterdicken Boden, der keine Schwingungen überträgt. Der acht Meter hohe Messturm mit dem Interferometer für die hochgenauen Messungen musste sogar noch über die Labordecke hinaus erhöht werden. Drei Stockwerke müssen die Mitarbeiter hinaufsteigen, wenn sie an die Spitze des Messturms wollen. Bei der Arbeit achten die Projektingenieure streng darauf, dass die Bedingungen dieselben sind: "Wir schalten die Maschine in den entscheidenden Phasen nicht aus, schauen, dass wir bei jedem Durchgang exakt die selbe Raumtemperatur haben", sagt Lutz Küpper. Die Anspannung im Team ist riesig. "Bei jeder Messung stehen alle wie gebannt vor dem Rechner und warten auf die Ergebnisse."
Es klappt mit der Technik, die Maschine macht ihre Sache gut – auch wenn die Forscher beim Prototyp ab und zu mit Rückschlägen und Zeitverzögerungen klar kommen mussten. Die Teisnacher Bürgermeisterin Rita Röhrl und der Gemeinderat unterstützten das IFasO-Projekt von Anfang an. Sie glaubten schon an den Erfolg der Optikfachleute, als es deren Idee nur auf dem Papier gab und der Technologiecampus noch nicht einmal gebaut war. Lutz Küpper und seine Kollegen wollen der Gemeinde beweisen, dass das Vertrauen gerechtfertigt war. Sie tauften den ersten Spiegel "Rita". Die Optikfachleute der IFasO GmbH haben große Pläne: Mit der Hochschule Deggendorf und dem Optiklabor wollen sie Teisnach zum führenden Standort für die Herstellung von Teleskopspiegeln machen und beweisen, dass die Kombination aus Technologiecampus und Industrie ein erfolgreiches Modell ist. "Selbst Länder wie China oder die USA brauchen wir nicht zu scheuen", erklären sie selbstbewusst.
Nicht nur die Macher selbst sind vom Standort und der Kompetenz überzeugt. Bei der Inbetriebnahme der UPG 2000 gab es von sämtlichen Rednern Vorschusslorbeeren. Viele sahen Teisnach bereits in der "Weltliga". Aus der Luft gegriffen ist das Ziel von IFasO offenbar nicht. Weltraum-Wissenschaftler aus aller Welt blicken schon jetzt erwartungsvoll ins Arberland.
IFasO – vom Forschungs- zum Erfolgsprojekt
Der Name: IFasO steht für "Integrierte Fertigung asphärischer Optik" und war zunächst Titel eines Forschungsprojekts, kein Firmenname. Angedacht war das Projekt an der Hochschule Deggendorf 2007/08, offiziell lief "IFasO" Mitte 2010 an. Weil die Hochschule nicht als Industriepartner auf dem Markt auftreten konnte und wollte, wurde im Oktober 2012 die IFasO GmbH als Firma gegründet.
Die Idee: IFasO entstand nach einer Machbarkeitsstudie, die die Teleskopindustrie an die Hochschule Deggendorf vergeben hatte. In der Studie sollte untersucht werden, ob es für ein mittelständisches Unternehmen möglich und rentabel ist, asphärische Großspiegel für Teleskope zu fertigen. Hintergrund waren die Probleme der Teleskopbauer, gute Spiegel in absehbarer Zeit zu bekommen. Oft müssen sie bis zu drei Jahre auf Spiegel warten und hadern mit den Kosten oder der Qualität.
Die Anschieber: Die "Macher" von IFasO sammelten über Jahrzehnte Erfahrung in der Optikbranche. Lutz Küpper, Geschäftsführer der GmbH und Leiter des IFasO-Projekts, hatte seit 1979 die Technologie-Entwicklung des Optikwerks Rodenstock in Regen geleitet und sich gemeinsam mit seinem engsten Mitarbeiter Dieter Rohr vor allem um die Entwicklung der modernen Asphärentechnologie gekümmert. Diese über 30-jährige Erfahrung bringt Dieter Rohr von Beginn an in das IFasO-Projekt ein. Zu Küppers Kollegen bei Rodenstock zählte Rolf Rascher, mit dem er später im Forschungsgebiet "Optical Engineering" an der Technischen Hochschule in Deggendorf zusammenarbeitete. Prof. Rascher leitet heute den Technologiecampus der TH Deggendorf, der im Oktober 2009 in Teisnach eröffnet wurde. Prof. Peter Sperber steht als Präsident mit an der Spitze der TH Deggendorf.
Das Ziel: Jahrzehntelange Erfahrung in der Optikindustrie und neue Forschungsergebnisse der Hochschule verbinden, das war der Grundgedanke von IFasO. Miteinander wollten Rascher, Sperber und Küpper die Entwicklung von Teleskop-Spiegeln voranbringen, sich auf dem Weltmarkt etablieren und zugleich einen Fertigungsbetrieb aufbauen, in dem Spiegel hergestellt und an die Teleskopbauer geliefert werden können.
Der Standort: Bewusst entschied man sich für den Technologiecampus der TH Deggendorf, der im Oktober 2009 eröffnet wurde. Ideal war hier die Kombination von Grundlagenforschung, wirtschaftlich orientierter Technologieentwicklung und Fertigung. Außerdem sahen die Verantwortlichen den Landkreis Regen als einen der wichtigsten Optik-Standorte in Deutschland neben Jena und Aalen, mit Tradition und Erfahrung in der Optik-Bearbeitung. Der Technologiecampus soll ein weltweit bedeutendes Fertigungs- und Kompetenzzentrum werden, so das langfristige Ziel.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 22. April 2014
Autor: Susanne Ebner
Das who is who weltweiter Experten für Präzisionsoptik trifft sich ab heute in Teisnach
140 Internationale Wissenschaftler, Experten und Fachkräfte aus der Industrie konnte Campusleiter Prof. Dr. Rolf Rascher am Vormittag zum „1st European Seminar on Precision Optics Manufacturing“ am Technologiecampus in Teisnach begrüßen.
Zwei Tage lang werden die Experten dort die wichtigsten Fragen zu den neuesten Errungenschaften in der Herstellung präzisionsoptischer Teile und der damit verbundenen Messmethoden diskutieren. Die Konferenz findet heuer erstmals als internationale Konferenz statt. Die Teilnehmer kommen aus Belgien, Bulgarien, Deutschland, England, Finnland, Frankreich, Österreich, Polen, der Schweiz, Tschechien, Türkei, Ungarn und den USA. „Ich bin wirklich begeistert vom großen weltweiten Interesse an unserer Veranstaltung“, erklärte Prof. Rascher am Vormittag am Rande der Eröffnung. „Das ist ein deutlicher Beweis für die Entwicklung des Technologiecampus Teisnach von der nationalen Bedeutung hin zur internationalen wissenschaftlichen Anerkennung“, so Prof. Rascher weiter.
Teisnacher Technologiezentrum besteht seit fünf Jahren
Vor fünf Jahren war die Freude riesig, als die Außenstelle der Hochschule Deggendorf nach Teisnach kam – und mit ihr mehrere Unternehmen, die sich im Forschungsumfeld der Hochschule ansiedelten.
Die "Strahlkraft" des Marktes Teisnach, wie Minister Helmut Brunner im Dezember 2013 über die Anziehungskraft des Gründercampus auf Wirtschaft und Forschung sagte, hat sieben Firmen angelockt. In jüngster Vergangenheit waren dies die E-Wald GmbH und IMM Photonics. Von Anfang an dabei waren die Firmen ZVK GmbH, Amplus AG, Rohde & Schwarz, Soleg GmbH und die Lebenshilfe Deggendorf – Spezialisten für Internetverbindungskabel, W-Lan-Funk-Netzwerke, Solar- und Photovoltaikanlagen, optische Produkte und Elektrofahrzeuge.
Mit Hochschule und Unternehmen sind rund 250 Arbeitsplätze nach Teisnach gekommen. Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist noch nicht in Sicht. Der Bau von Halle IV ist beschlossen, das Industriegebiet dafür erschlossen und mit der ZVK bereits ein Mieter gefunden. Der Campus und die drei Hallen, in denen die Firmen untergebracht sind, beanspruchen mittlerweile eine Fläche von 30 000 Quadratmetern. Knapp 72 000 Kubikmeter Raum sind verbaut worden, das entspricht etwa dem Inhalt von 27 Einfamilienhäusern.
Sechs Personen, die über den Campus Arbeit gefunden haben, erzählen beispielhaft, welche einzigartige berufliche Perspektiven der Campus für sie geschaffen hat.
Tanja Weiß (27) wollte einen Handwerksberuf, bei dem man mit den eigenen Händen zupacken muss. Seit Juli 2010 arbeitet sie als Feinoptik-Werkmeisterin auf dem Technologiecampus Teisnach und ist mit dem Schleifen und Polieren von Objektivlinsen für Mikroskope und Ferngläser beschäftigt. Ungefähr 200 Linsen in einer Größe von 50 bis 500 Millimeter Durchmesser gehen pro Monat durch ihre Hände.
Das Glas werde als Glasblock, als "Pressling" angeliefert, erzählt Tanja Weiß. Sie müsse den Linsen dann die gewünschte Form geben – die richtige Größe, den richtigen Radius. Beim Polieren mit dem Mittel Ceroxid erhält die Linse anschließend ihre optischen Eigenschaften wie die Brechungsmerkmale. Dazu spannt sie die Linse in eine Poliermaschine, wo eine mit Pech oder Kunststofffolie überzogene Scheibe die Linse bearbeitet.
Handwerkliches Geschick, Feingefühl und gute Augen brauche man für ihren Beruf, berichtet die Feinoptikerin, denn es gehe in den Nanometerbereich. Dabei habe ein Haar die Dicke von 70 000 Nanometer.
Auch ihre ältere Schwester arbeite als Feinoptikerin. Durch die "familiäre Vorbelastung" komme auch ihre Faszination für den Beruf, sagt Tanja Weiß mit einem Lachen.
Der Technologiecampus in Teisnach habe ihr die seltene Möglichkeit geboten, im Landkreis eine Meisterstelle in der Feinoptik zu übernehmen.
Hans Schiller (42) steht in der Metzgerei, seit er zehn Jahre alt ist. Schon als Knabe war für ihn klar, dass er einmal wie der Vater Metzger werden will. Nun schlachtet er seit 25 Jahren Tiere aus der Region, steht hinter der Theke am Verkauf oder bereitet Mittagessen zu. Mittlerweile hat er eine Filiale in Bodenmais und 18 Mitarbeiter. Was ihn noch heute an dem Beruf fasziniert: die Vielseitigkeit, der Kundenkontakt und dass man abends sieht, was man produziert hat.
Bis zu 50 Mittagessen liefert Hans Schiller täglich an den Technologiecampus und die Firmen, die sich dort in den Hallen der OZB angesiedelt haben. Immer freitags faxt er den Mitarbeitern die Speisekarte für die kommende Woche zu; jeden Vormittag klingelt dann sein Telefon mit Bestellungen, die er gegen zwölf ausliefert. Die beliebtesten Gerichte sind Cordon Bleu, Currywurst und Grillsteak. Auch vegetarische Gerichte wie Salate, Gemüselasagne und Spätzle hat der Metzger auf der Karte. Sein persönliches Lieblingsgericht aber ist der Tafelspitz mit Meerrettichsoße.
Schon während der Bauarbeiten 2009 hat er die Arbeiter auf der Baustelle mit Essen beliefert, der Umsatz hat sich mit den neu hinzukommenden Firmen kontinuierlich gesteigert. Was der Technologiecampus für ihn bedeutet? Ein gutes Zusatzgeschäft, das ihm einen Grundumsatz einbringt. "Ich bin froh, dass die Firmen da sind", erzählt der Metzger, "auch bin ich als Teisnacher stolz, dass sich unser kleiner Ort so gut entwickelt."
Als Teisnacher war es für den Architekten Franz Seitz (59) eine Frage der Ehre, an einem so prestigeträchtigen Großprojekt wie dem Bau des Technologiecampus mitzuwirken. Im November 2008 wurde der Auftrag vom Bauherrn, dem Markt Teisnach in Form der OZB GmbH, vergeben, im Frühjahr 2009 begann der Bau. Nach einer "ungewöhnlich kurzen Bauzeit" von sieben Monaten stand der Technologiecampus.
"Eine sehr arbeitsintensive Zeit, in der ich sechs Tage in der Woche bis zu 16 Stunden am Tag arbeitete", erinnert sich Franz Seitz an das Bauprojekt, das er mit den Architektenkollegen Bielmeier und Schanderl geplant und überwacht hat. Der Technologiecampus habe ihn Kraft gekostet. Eine Herausforderung seien die Vorgaben der Hochschule gewesen: So mussten die Labore etwa mit bis zu einem Meter dicken Bodenplatten ausgestattet werden, damit die feinen Messgeräte nicht durch die Erschütterung von vorbeifahrenden Lastwagen gestört würden. Die Hallen für die OZB hätten möglichst flexibel und vielseitig nutzbar erbaut werden müssen.
Seit 1985 hat Seitz sein Architekturbüro. Das erste Projekt war der Geiersthaler Kindergarten. Im Laufe der Zeit hat er zahlreiche Häuser gebaut. Eines der wichtigsten Projekte, das auch für ihn nicht alltäglich war, ist aber der Technologiecampus. Ein Ende ist noch nicht in Sicht: Bald beginnt der Bau der Halle IV.
Student Christian Trum (26) versucht zu ergründen, wie man Linsen herstellt, ohne Energie zu verschwenden. Die Maschinen auf dem Technologiecampus produzieren nämlich viel Wärme – und das in einem klimatisierten Raum, bei dem die Temperatur um nicht mehr als ein Grad schwanken darf. "Das ist wie ein Holzofen in einer Klimaanlage", erklärt er, "das muss besser werden".
Der 26-jährige Windberger (bei Straubing) ist gerade dabei, sein Masterstudium der Ingenieurswissenschaften an der Hochschule Deggendorf zu beenden. Die "brutale Nähe zum Professor" habe sein Studium so wertvoll gemacht. Tatsächlich ist sein Betreuer, Professor Rolf Rascher, drei Tage in der Woche in Teisnach vor Ort und unterstützt die Studenten, wo er kann – in Trums Fall auch bei der Bewerbung für ein Promotionsprogramm an der TU München. Von etlichen Bewerbern seien nur acht genommen worden. "Pures Glück", nennt Christian Trum seine Zusage.
Der 26-Jährige bastelt gerne und bringt aus seiner Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker viel praktisches Wissen mit, das er auch weiterhin in der Forschung anwenden will. Der Campus habe ihm eine tolle Entwicklungsperspektive gegeben und erlaube ihm, weiter auf dem Land zu wohnen. Nach München ziehen? "Niemals", ist sich der Niederbayer sicher.
Michael Wittmann (27) ist Herr über unzählige Kabel. Seit 2011 arbeitet der Kollnburger als Disponent für die ZVK GmbH in Teisnach und weiß genau, wohin er wie viel Kabelmaterial, Stecker und fertige Produkte liefern lassen muss.
Für seine Arbeit bei der ZVK GmbH, einem Spezialisten für Internetkabel, braucht Michael Wittmann den Überblick, denn er sorgt für den Materialfluss im Unternehmen. Wird Kabel- oder Steckermaterial an einem der Standorte in Deutschland, Tschechien oder Lettland benötigt, schickt er einen Lastwagen auf die Autobahn und lässt nachliefern. Er organisiere das ganze Jahr über den Verbleib und die Lieferung von unzähligen Kabeln, erzählt Wittmann. Kunden seien zumeist Großhändler, Rechenzentren, Banken oder Universitäten.
Stets sei es bei seinem Bürojob wichtig, den Überblick zu bewahren, in Stresssituationen ruhig zu bleiben und bei Kundenreklamationen nicht nervös zu werden. Er liebe es, genau in der Mitte zwischen Produktion und Vertrieb zu sitzen und in enger Abstimmung mit seinen Kollegen Entscheidungen zu treffen. Was der Industriestandort Teisnach für ihn bedeutet: Nach einem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Regensburg wollte Michael Wittmann unbedingt in die Heimat zurückkehren. Doch schnell stellte er fest, dass es gar nicht so einfach ist, daheim einen Job zu finden. Der Technologiecampus Teisnach mit seinen Unternehmen hat diesen Traum für ihn wahr werden lassen.
Manchmal dauert es nur zehn Sekunden, ein anderes Mal wieder zwei Stunden, bis Messtechnik-Werkmeister Dominik Schopf (31) weiß, ob der Schliff einer Linse sitzt. Zwischen diesen Zeiträumen variiert nämlich die Messdauer seines Spezialgerätes, mit dem er Oberflächenrauheit des Glases und Linsenform bestimmt.
Seit 2010 arbeitet der Industriemechaniker auf dem Technologiecampus Teisnach. Vorher war Dominik acht Jahre bei der Bundeswehr beschäftigt.
Die Atmosphäre eines geheimen Labors strahlt sein Arbeitsplatz dann irgendwie auch aus – ein Reich, zu dem Unwissende und Nichteingeweihte keinen Zutritt erlangen. Im Messgerät läuft ein roter Laserstrahl durch eine Linse und produziert grau-weiße Interferenzstreifen auf dem Computerbildschirm, ein weiterer Bildschirm voller Zahlen blinkt auf. Dominik Schopf prüft, ob die geschliffenen und polierten Gläser so passen, wie er sie von Kollegin Tanja Weiß erhält, oder ob nochmal nachkorrigiert werden muss.
Den Messtechniker fasziniert die Arbeitsatmosphäre so nahe an der Forschung. Nach seiner Zeit bei der Bundeswehr habe er sich umorientieren wollen, nach einem längeren Praktikum klappte es mit dem Job auf dem Campus. "Immer wieder über das Machbare hinauszugehen, den Standard neu zu setzen und einzigartige Projekte zu bearbeiten – das bietet der Technologiecampus mir persönlich", fasst Dominik Schopf zusammen, was ihm an seinem Arbeitsplatz so gefällt.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 15. Februar 2014
Autor: Sandra Niedermaier
Markt Teisnach weist erneut Industriegebiet aus.
Die kleine Marktgemeinde (2900 Einwohner) im Landkreis Regen, mit dem Elektronikkonzern Rohde & Schwarz sowie dem Technologie Campus ein wirtschaftlicher Leuchtturm im Bayerischen Wald, macht sich fit für weitere Gewerbeansiedlungen.
Gestern erfolgte der Spatenstich für ein neues Industriegebiet von fast sieben Hektar Fläche in unmittelbarer Nachbarschaft zum gemeindeeigenen Optischen Zentrum Bayern (OZB), in dem zusammen mit der Technischen Hochschule Deggendorf Spitzentechnologie-Forschung mit Glas betrieben wird. Rund 1,8 Millionen Euro investiert die Marktgemeinde mit Bürgermeisterin Rita Röhrl (Foto) an der Spitze in das neue Industriegebiet, 500 000 Euro für den Grunderwerb und 1,3 Millionen für die Erschließung. Mit dem Geiersthaler Mechatronik-Unternehmen Kuchler, das dort seine Neugründung Kuchler Robotic errichten will, steht bereits ein erster Investor fest, teilte Röhrl mit.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 17. September 2013
Autor: Jörg Klotzek
US-Elitestudenten zu Gast – Austausch mit Universität in Kalifornien.
Die Technische Hochschule Deggendorf wird noch internationaler: 20 Studenten der amerikanischen Eliteuniversität "SCU Leavy School of Business" aus Santa Barbara in Kalifornien im Herzen des Silicon Valleys haben den Campus in Teisnach besucht.
Die Hochschule Deggendorf plant einen Doppelabschluss-Masterstudiengang "Business Administration" mit der "SCU Leavy School of Business". Er richtet sich an Studenten mit einem abgeschlossenen Erststudium, die sich in drei Semestern internationale Führungsqualitäten aneignen wollen. Zu Besuch waren nun junge Manager aus den USA, die sich darüber informierten, wie in Deutschland die Firmen für die Zukunft gerüstet sein werden. Kürzlich war der Präsident der Hochschule Deggendorf, Professor Dr. Peter Sperber, mit einer Gruppe in Santa Barbara, um die Unternehmensstrukur der dortigen Firmen zu untersuchen. Bürgermeisterin Rita Röhrl begrüßte die Führungskräfte und stellte den Werdegang des Campus vor und berichtete, dass durch den Campus in den vergangenen vier Jahren 400 neue Stellen geschaffene wurden.
Mit dem "Ifaso-Projekt", der Herstellung von großen Teleskopspiegeln, strebe der Ort das Attribut "Silicon-Valley des Bayerischen Waldes" an, erfuhren die MBA-Studenten.
Campus-Leiter, Professor Dr. Rolf Rascher, berichtete über den Bereich Optik. Diplomingenieur Christian Schopf erläuterte die praktische Umsetzung der Spiegelfertigung in den Werkstätten. Außerdem wurde das Projekt E-Wald durch Klaus Mairhöfer vorgestellt. Workshop, ein Mittagessen und eine offene Diskussion sowie eine Werksführung bei Rohde und Schwarz rundeten das Programm des Besuchs ab.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 22. August 2013
Autor: Johann Lemberger
Der Technologie Campus Teisnach wird international.
Jetzt ist es am Technologie Campus so weit: Teisnach wird international. Die Hochschule Deggendorf ist eine offizielle Koordinierungsstelle für das Studienprogramm Bayern – Malaysia.
Jain Vaibhar aus Indien, zwei Studentinnen und ein Student aus Malaysia absolvieren Studienwochen am Technologie Campus. Neben der offiziellen Förderung unterstützt auch der Förderverein diese Maßnahme in großzügiger Weise. Gefördert wird dieses Projekt auch von den Leitern des Campus, Professor Dr. Ralf Rascher und der Koordinatorin Professorin Dr. Christine Wünsche.
Der indische Student Jain Vaibhar stellte mit einer Präsentation und in englischer Sprache seine Heimat vor. Der Student war am Technology Guwahati in Nordindien eingeschrieben. Er nutzte die Gelegenheit, durch eine Förderung nach Deutschland, nach Bayern und jetzt an den Campus in Teisnach zu kommen. Er veranschaulichte seinen Vortrag mit Bildern: Taj Mahal, Pfau, Lotusblüte, Tiger. Kurz zusammengefasst: Mit 1 259 700 000 Quadratkilometern hat Indien die größte Landfläche aller Staaten und reicht vom Himalaya über Wüsten, Tropen bis zum gelobten Land Kerala. Die Bevölkerung beträgt derzeit knapp 1,15 Milliarden Menschen. Die Amtssprachen sind Hindi und Englisch. Sonst hat jede einzelne Region ihren eigenen Dialekt.
Die Religionen Hindi, Muslims, Sikhs, Buddhisten, Christen leben meist ohne Probleme nebeneinander. Viele Kontakte basieren auf dem jeweiligen Bekenntnis. Kulturell gesehen respektiert der junge Inder seine Familie. Immer noch werden Hochzeiten von den Eltern arrangiert. Sportlich gesehen dominieren Hockey, Schach und Cricket.
Große Probleme bereitet die schulische Ausbildung durch den Staat. Mit dem Slogan "incrediable india" versucht man den Tourismus anzukurbeln. Heute noch wird Indien das Land der Gewürze genannt.
Am Schluss warteten die Praktikanten mit einer Überraschung für die Mitarbeiter am Campus auf. In der Kantine wurde ein Buffet mit malaysischen Spezialitäten von den Stipendiaten angeboten, wobei die Mädchen in malaysischer Kleidung bedienten.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 20.06.2013
Autor: Johann Lemberger
Nissan und EWALD haben ihr Versprechen gehalten: Die ersten Elektro-Autos von Nissan wurden bereits an Hochwasser-Opfer in Deggendorf übergeben.
„Ich freue mich, dass der Technologie Campus Teisnach, die „home-base“ der E-WALD Flotte, als Umschlagplatz für die gesamte Fahrzeug Logistik für die Flutopfer dienen kann“ freut sich Bürgermeisterin Rita Röhrl, bei der Übergabe der ersten 50 Fahrzeuge durch NISSAN.
Jetzt kann die Unterstützung für die Flutopfer sofort beginnen. Das E-WALD Projekt stellt in Zusammenarbeit mit NISSAN Deutschland, e8energy und der Passauer Neuen Presse über 100 Elektroautos sowie Schnellladestationen für Hochwassergeschädigte als Soforthilfe kostenfrei zur Verfügung.
Die Fahrzeuge können von Privatpersonen oder Handwerkern oder Unternehmen angefordert werden, die von der Flut betroffen sind. „Wir kennen unterschiedslos nur Flutopfer, egal ob eine Familie oder ein Handwerker oder eine Firma geschädigt wurde und ein Fahrzeug braucht, wir stellen es einfach und unbürokratisch zur Verfügung“ stellt Klaus Mairhöfer vom EWALD Projekt während der ersten Fahrzeugübergabe an die Firma Feilmeier aus Deggendorf klar.
Weitere 5 Fahrzeuge werden noch am Mittwoch an das Restaurant Mund-Art in Deggendorf übergeben, das viele der Flutopfer mit Essen und Lebensmittel versorgt und dringend auf Fahrzeuge und Treibstoff, in diesem Fall Strom, angewiesen ist. Selbstverständlich spendet E-WALD auch den Strom für diese Fahrzeuge.
„Die Fluthelfer-Fahrzeuge sollen aber auch den Menschen zugutekommen, die gar kein eigenes Fahrzeug haben, aber Mobilitätshilfe benötigen“ führt Oliver Ferry, Direktor LCV & Fleet Sales bei NISSAN CENTER EUROPE GmbH aus„ und daher freuen wir uns über die tatkräftige Unterstützung der Studenten der Hochschule Deggendorf, die diese Fahrdienste leisten“.
Betroffene wenden sich bitte per E-Mail direkt an das E-WALD Projekt unter hochwasserhilfe@e-wald.eu oder telefonisch an das Bürgertelefon des Landratsamt Deggendorf 0991 / 3100-111 oder an das Landratsamt Passau 08502 / 915 99 54 oder an die studentische Koordinationstelle 0991 / 3615-777
Quelle: Wochenblatt/Bayerischer-Wald
Geldsegen für den Technologie Campus Teisnach.
Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung unterstützt die Arbeit des aus 20 Ingenieuren bestehenden Teams der Hochschule Deggendorf am Technologie Campus in Teisnach finanziell.
Der Zuschuss kommt der Forschung im Bereich der optischen Technologien zu Gute. Die Hochschule Deggendorf erhält insgesamt bis 2015 1,8 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung. Der "EFRE" verfolgt zwei strategische Ziele − gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen und Wettbewerbsfähigkeit, nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung in den Grenzland- und überwiegend strukturschwachen Regionen zu sichern. Mit den Mitteln aus dem "EFRE" werden am Technologie Campus Teisnach die Forschungsarbeit und Innovationen zur Einführung neuer Produkte in Kooperation mit kleinen und mittleren Unternehmen unterstützt sowie Investitionen für notwendige Laborausstattung, aber auch drei Arbeitsplätze aus diesem Fördertopf bezahlt. Darüber sprachen am Technologie Campus in Teisnach (vorne, von links) Sandra Krempl (Regierung von Niederbayern), Bianka Weiß (Hochschule Deggendorf), Susanne Schultes (Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft) sowie (hinten von links) Peter Eimerich (Hochschule Deggendorf), Helmut Potje (Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft), Christian Schopf (Hochschule Deggendorf) und Georg Weilbach (Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft).
Quelle: Passauer Neue Presse vom 04.05.2013
Autor: Viechtacher Bayerwald Bote
Girl’s Day soll das weibliche Geschlecht für technische Berufe begeistern − Deutschlandweit über 100 000 Teilnehmerinnen.
Zum 13. Mal fand gestern der bundesweite Girl’s Day statt. 2001 mit dem Ziel Mädchen für Männerberufe zu begeistern, hat sich das Projekt nach über einem Jahrzehnt mehr als etabliert: Auch gestern schnupperten wieder über 100 000 Mädchen in ganz Deutschland in technische Berufe, die noch immer mehrheitlich dem männlichen Geschlecht vorenthalten sind. Auch in der Region haben sich wieder einige Betriebe am Girl’s Day beteiligt.
Am Campus Teisnach wurden interessierte Mädchen aus dem Gymnasium Niederalteich und der Mittelschule Bodenmais von Diplomingenieur Paul Schötz und Optikermeisterin Sonja Stoiber durch die moderne Forschungs- und Entwicklungsstätte geführt. Einblick erhielten sie in die Welt der Optik, der Messtechnik und der Produktion. Verschiedene Maschinen des Optiklabors wurden vorgestellt. Hervorgehoben wurde außerdem die zukunftsträchtige Verzahnung von Theorie und Praxis im Campus. Auch in der Praxis durften sich die Mädchen versuchen: Geübt wurde das Polieren einer Linse. Gezeigt wurde das Schleifen von Sphären und Asphären. Nach einem vom Förderverein des Technologie Campus Teisnach gesponserten Imbiss konnten die Mädls ihre Fähigkeiten im Mikroskopieren von Blumen, Gräsern oder Spinnenfäden verbessern.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 26.04.2013
Autor: Johann Lemberger
Feinjustierung der weltgrößten Optikmaschine abgeschlossen − Erste Spiegel sollen noch dieses Jahr fertig werden.
Gut drei Monate nach der symbolischen Inbetriebnahme der UPG 2000 ist die Feinjustierung der größten und modernsten Optikmaschine der Welt abgeschlossen. Das hat Projektleiter Lutz Küpper von der Technischen Hochschule Deggendorf auf Nachfrage des Viechtacher Bayerwald-Boten mitgeteilt.
In den nächsten Monaten sollen an der Schleif- und Poliermaschine nun die ersten Präzisionsspiegel "Made in Teisnach" hergestellt werden. "Wir hoffen, dass wir noch in diesem Jahr den ersten Kundenauftrag fertigstellen können", sagte Küpper.
Küpper: "Jetzt gibt’s keine Ausreden mehr" Seit Anfang April laufen am Campus in Teisnach Startversuche in Richtung Prozessentwicklung, erläuterte Küpper. Parallel dazu versuche man sich an der Produktion erster Spiegel. "Bis März war unser Zeitplan bestimmt von den Aktivitäten anderer, seit Anfang April haben wir das selbst in der Hand", freut sich der Projektleiter. Und setzt sich selbst ein wenig unter Druck: "Jetzt gibt’s keine Ausreden mehr."
Derzeit laufen die Versuche noch mit einem einfachen Glasrohling. "Dieser verzeiht Fehler bei der Ermittlung der passenden Betriebsparameter und Methoden − zumindest finanziell", erklärt Küpper. Denn Ungenauigkeiten bei der Arbeit mit Spiegelrohlingen könnten teuer werden: 50 000 Euro kostet die Rohplatte für einen einzigen Spiegel. "Deshalb müssen die Tests mit dem Glasrohling vorher sehr gut gelaufen sein."
Die Feinjustierung der UPG 2000, hier ein Bild von der offiziellen Inbetriebnahme im Januar, ist abgeschlossen. Laut Projektleiter Lutz Küpper seien die ersten Versuche sehr erfolgversprechend verlaufen. Das gelte auch für das Portal, mit dem die Spiegel nach der Produktion vermessen werden. "Die Tests haben die Erwartungen übertroffen", sagte Professor Engelbert Hofbauer.
Gut gelaufen sind bislang auch die Versuche am Messportal, einer weiteren technischen Revolution aus dem Bayerwald. Wo bislang Türme mit bis zu 70 Metern Höhe nötig waren, um große Spiegel exakt zu vermessen, genügt in Teisnach ein etwa drei Meter hoher Aufbau. "Die Tests haben bislang alle Erwartungen übertroffen", sagte Professor Engelbert Hofbauer, Projektleiter für das Präzisionsgranitportal mit Multifunktionalem Geräteträger (PMG). Drei unterschiedliche Spiegel seien bereits erfolgreich vermessen worden. Als nächstes geht es an die Vermessung asphärischer Spiegel, also von Spiegeln mit ungleichmäßiger Krümmung.
"Sensationeller Durchbruch" erwartet Auch für Lutz Küpper ist das Messportal eine wichtige Komponente der Spiegelproduktion. "Das hat eine sehr große Bedeutung", sagte der Projektleiter im VBB-Gespräch. Die konzeptionellen Überlegungen der Ingenieure sehen vor, dass große Spiegel für die Vermessung nicht mehr aus der Produktionsmaschine herausgenommen werden. In Teisnach sei deshalb schon übergangsweise das Messportal über der Poliermaschine UPG 2000 errichtet worden.
Welche Flächentypen sich somit letztendlich vermessen lassen, müssten weitere Versuche zeigen. Küpper aber ist mehr als optimistisch: "Ich erwarte da in diesem Jahr noch einen sensationellen Durchbruch."
Quelle: Passauer Neue Presse vom 17.04.2013
Autor: Andreas Geroldinger
Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag erneut am Technologie Campus Teisnach.
Hallo Mädls, am Donnerstag, 25. April 2013 findet wieder der Girls'Day am Technologie Campus Teisnach satt!
An diesem Tag verlasst ihr die Schule und schaut euch in der Arbeitswelt zwischen Technik und Naturwissenschaften, Forschung und Wissenschaft, Informatik und Handwerk um.
Bei uns am Technologie Campus Teisnach dreht sich alles um optische Technologien. Ihr bekommt Einblick in die Stationen der Optikfertigung „vom Glasrohling zur fertigen Linse“. Schleifen! Polieren! Messtechnik! - Jede Teilnehmerin darf sich an den verschiedenen Stationen selber ausprobieren.
Mitmachen können alle Mädchen ab der fünften Klasse.
Dauer: 9 Uhr bis 14 Uhr.
Wir freuen uns auf eure Teilnahme!
Euer Team vom Technologie Campus Teisnach
Hier geht es zur Anmeldung.
Wissenschaftler aus vier Ländern tagen im Campus des Technologie Campus Teisnach.
Zum sechsten Mal hat die Hochschule Deggendorf Wissenschaftler der Fachrichtung Optik zu einem Fachseminar eingeladen, zum zweiten Mal fand diese internationale Tagung im Technologie Campus Teisnach statt.
Rund 100 Forscher und Unternehmer aus dem Bereich der optischen Messtechnik hörten gestern und heute Vorträge über Neues aus ihrem Fachgebiet und informierten sich gleichzeitig über die Entwicklung der Forschungseinrichtung. Die Teilnehmer kamen aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz. Federführend bei der zweitägigen Veranstaltung waren (v.l.) Hochschulpräsident Prof. Dr. Peter Sperber sowie die Campus-Leitung mit Prof. Dr. Christine Wünsche und Prof. Dr. Rolf Rascher.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 13.03.2013
Autor: Jörg Klotzek
Der Bayerische Wald entwickelt sich in atemberaubendem Tempo zu einem Top Standort von Technologie und Forschung.
Gestern nahm Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch die größte Optikmaschine der Welt am Technologie Campus Teisnach in Betrieb.
Mit der Gründung der FH Deggendorf (im Bild die PNP von 1991) begann der Aufstieg. Das freut v.l. Alt-OB Dieter Görlitz, Prof. Dr. Peter Sperber, Minister Wolfgang Heubisch und Bürgermeisterin Rita Röhrl.
Sie spielen jetzt eine Klasse höher als der FC Bayern München in der Champions League − Sie haben jetzt einen internationalen Player in der Weltliga." Gut, Roland Mandler, Chef der Firma OptoTech und nahezu euphorischer Festredner gestern im Technologie-Campus Teisnach (Landkreis Regen), kommt aus Hessen und kann natürlich nicht wissen, dass nach bayerischem Verständnis überall dort, wo der FC Bayern spielt, selbstverständlich Weltliga ist − sogar wenn der Verein in, sagen wir, Frankfurt kickt. Doch das überschwängliche Lob des Herstellers der weltgrößten Optikmaschine UPG 2000, die gestern von Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch per symbolischem Knopfdruck in Betrieb genommen wurde, war keine Einzelmeinung, die die rund 100 Ehrengäste der feierlichen Inbetriebnahme vernahmen.
Allein eine Million Euro Personalkosten kostete die Entwicklung der Maschine zum Schleifen, Polieren und Messen von Spiegeln.
Peter Sperber, Präsident der Hochschule für angewandte Wissenschaften Deggendorf, hatte zuvor dem neugegründeten Teisnacher Unternehmen IFasO GmbH, einer staatlich hoch geförderten Initiative seiner Hochschule mit dem Geschäftsführer Lutz Küpper an der Spitze, "einen deutlichen Vorsprung auf dem Weltmarkt" attestiert. Den Optimismus für solche Worte nehmen die Experten aus dem weltweiten Bedarf an hocheffizienten Astro-Spiegeln für Weltraumteleskope. Die wenigen Hersteller können die Nachfrage nach solchen Spiegeln bei weitem nicht decken, berichteten die Experten gestern in Teisnach. Ein Beispiel: Alleine die Europäische Südsternwarte ESO benötigt für das in Planung befindliche Riesenteleskop E-ELT in Chile an die 1000 Hochleistungsspiegel im Durchmesser von 1,5 Meter.
Solche teuren Präzisionsteile mit einer schier unglaublichen Genauigkeit einschleifen, das kann die UPG 2000, die Bayerns Wissenschaftsminister nun in Betrieb nahm. Dabei erntete Wolfgang Heubisch höchstes Lob von seinem Hochschulpräsidenten, denn eigentlich war das IFasO-Projekt schon so gut wie gestorben, weil in der Staatsregierung niemand so recht glauben wollte an die Erfolgsaussichten der Wissenschaftler aus dem Bayerischen Wald. Doch Heubisch vertraute auf das Deggendorfer Projekt, das noch zu Zeiten des früheren Hochschulpräsidenten Reinhard Höpfl gestartet worden war. Der Minister gab rund zwei Millionen Euro Fördermittel frei, von denen weniger als die Hälfte für die völlig neu zu entwickelnde Maschine zur Verfügung standen − die nächste Hürde. Denn UPG 2000 wurde viel teurer, da es sich um einen Prototyp ohne vergleichbares Muster handelte. Da beschlossen OptoTech-Chef Roland Mandler und Mithersteller Egbert Reitz, die Mehrkosten in siebenstelliger Höhe als Eigenleistung einzubringen. Mit Erfolg. Im Oktober wurde die 85-Tonnen-Maschine per Spezialkran in Teisnach montiert, ab sofort beginnt die Feinjustierung. Ziel ist, Mitte 2013 die ersten Teleskopspiegel "Made in Teisnach" herzustellen.
Bemerkenswert: Mit der Produktion von Präzisionsspiegeln steigt das Teisnacher Hochschul-Unternehmen in einen urdeutschen Markt ein. Denn bis Ende der 80er Jahre waren Unternehmen aus West- und vor allem Ostdeutschland (Carl Zeiss) weltweit führend in der Herstellung von Präzisionsspiegeln. Mit Ende des Kalten Kriegs brach der Markt zusammen, die Industrie wandte sich der boomenden Halbleiterfertigung zu, die deutsche Astrospiegel-Fertigung lag am Boden. Genau in dieses Segment steigen die Teisnacher Forscher nun ein. Die Erwartungen sind riesig.
Angesichts all dessen wollte auch der Minister mit Visionen nicht nachstehen. "Mein Ziel ist klar: Bayern soll zu den innovativsten Regionen Europas gehören − der Technologie-Campus Teisnach gehört dazu." Deshalb habe er nie gezweifelt am Erfolg der Deggendorfer Wissenschaftler, die, klarer Fall, in der obersten Liga mitspielen. Denn es handle sich schlicht um "die größte und modernste Optikmaschine der Welt."
Quelle: Passauer Neue Presse vom 10.01.2013
Autor & Foto: Jörg Klotzek
Größte und modernste Optikmaschine weltweit in Betrieb genommen.
Mit großem Medienaufgebot fand am Mittwoch die feierliche Startfreigabe für die UPG 2000 statt. Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch drückte vor zahlreichen geladenen Gästen am frühen Nachmittag offiziell den Startknopf für die größte und modernste Optikmaschine der Welt auf dem Technologie Campus der Hochschule Deggendorf in Teisnach. Noch in diesem Jahr sollen mit der einzigartigen Anlage höchst präzise Teleskopspiegel für die Weltraumforschung gefertigt werden.
In seiner Rede würdigte Heubisch zunächst die Leistungen des Technologie Campus Teisnach allgemein. "Unser Ziel ist klar: Bayern soll zu den innovativsten Regionen Europas gehören. Der Technologie Campus Teisnach wirkt daran kräftig mit", sagte der Minister. Der Campus zeige hohe Kompetenz und sei zu einem "starken Entwicklungs-und Innovationsmotor" geworden. Mit der Inbetriebnahme der Optikmaschine werde das nächste Kapitel der Erfolgsgeschichte aufgeschlagen.
Ein großer Tag für die Hochschule Deggendorf. Am Mittwoch ist die weltgrößte Optikmaschine in der HDU Außenstelle in Betrieb genommen worden. Zu diesem Ereignis reiste auch der Bayerische Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch an.
Das Projekt sei, ganz im Sinne angewandter Forschung und Entwicklung, auf die Bedürfnisse des Marktes ausgerichtet, denn im Bereich der Teleskopindustrie gebe es seit Jahren einen erheblichen Bedarf an qualitativ hochwertigen Spiegeln. Ein Beispiel sei das von der ESO (Europäischen Südsternwarte) in Chile geplante größte erdgestützte Teleskop der Welt. Das Interesse der ESO an der neuen Technologie aus Teisnach mache auch die Anwesenheit von zwei Vertretern der ESO beim offiziellen Startschuss deutlich.
Der Dank des Ministers galt allen Beteiligten an dem Projekt IFasO (Integrierte Fertigung asphärischer Optik) in dessen Mittelpunkt die UPG 2000 steht. Insbesondere dankte er den IFasO Initiatoren Professor Peter Sperber, Präsident der Hochschule Deggendorf, dem Leiter des Technologie Campus Teisnach, Professor Rolf Rascher und dem Projektleiter IFasO, Diplom Ingenieur Lutz Küpper.
Quelle: Donau Anzeiger/Idowa
Video: Donau TV
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Wissenschaftler in Teisnach nehmen Arbeit mit größter Optikmaschine der Welt auf.
IFasO (Integrierte Fertigung asphärischer Optik) heißt das ehrgeizige Projekt der Hochschule Deggendorf am Technologie Campus in Teisnach mit dem Ziel, in die Spitze der weltweiten Spiegelhersteller für Riesenteleskope vorzudringen. Diesem Ziel ist das Projektteam jetzt einen großen Schritt näher gekommen.
Im Mittelpunkt steht dabei die UPG 2000, die modernste und größte Optikmaschine der Welt. Nach der dreimonatigen Montage kann am neunten Januar die offizielle Startfreigabe mit Bayerns Wissenschaftsminister Herrn Dr. Wolfgang Heubisch gefeiert werden. Dann folgt die aufwändige, monatelange Verfahrens- und Prozessentwicklung mit dem Ziel, noch 2013 höchst präzise Teleskopspiegel für die Weltraumforschung mit Durchmessern von bis zu zwei Metern zu fertigen.
Hintergrund für das mit zwei Millionen Euro von der Bayerischen Staatsregierung geförderte Projekt sind weltweite Produktions-engpässe der Hersteller für Teleskopspiegel. Ein Beispiel ist das von der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile geplante größte erdgestützte Teleskop der Welt, E-ELT. Es besitzt einen Hauptspiegeldurchmesser von vierzig Metern, der aus rund achthundert Einzelspiegeln zusammengesetzt ist. Die aktuellen Lieferzeiten betragen allerdings mehrere Jahre. „Hier könnten wir am TechnologieCampus in Teisnach mit der UPG 2000 nach erfolgreichem Abschluss der Testphase eine Rolle spielen. Erste Gespräche mit der ESO, die das Projekt sehr aufmerksam verfolgt, haben bereits stattgefunden“, sagt Lutz Küpper, IFasO Projektleiter und Geschäftsführer der neu gegründeten IFasO GmbH. Weil die Projektförderung Ende 2013 ausläuft hat Küpper schon jetzt die IFasO GmbH gegründet. Küpper: „Die im TC Teisnach geschaffenen Möglichkeiten sind in jeder Hinsicht überragend. Es wird Jahre dauern, das riesige Potential für hervorragende Ergebnisse in vollem Umfang zu nutzen. Eine zentrale Aufgabe des geschaffenen Unternehmens wird darin bestehen, eine Weiterführung auch über diesen Zeitraum hinaus wirtschaftlich zu sichern. Auf der Basis dieser Möglichkeiten kann es nur das Ziel geben, zur weltweiten Elite der Spiegelhersteller vorzustoßen“. Die 85 Tonnen schwere Optikmaschine ist in den letzten drei Jahren im Rahmen des Projekts IFaso (Integrierte Fertigung asphärischer Optik) der Hochschule Deggendorf am Technologiecampus Teisnach realisiert worden. Entwicklung, Fertigung und Vormontage haben die OptoTech GmbH in Wettenberg und die Fa. Egbert Reitz in Aßlar übernommen.
Veranstaltungshinweis
Bevor nach der offiziellen Starfreigabe durch Minister Heubisch die Tore des IFasO-Labors für Besucher geschlossen werden, ist die gesamte Bevölkerung am 9. Januar ab 16.30 Uhr zur öffentlichen Präsentation der weltweit einzigartigen Anlage eingeladen.
Im Rahmen der „Nacht der Sterne“ erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm. Dabei werden ständig Führungen und Vorträge angeboten. Im Multimediaraum des Technologie Campus werden außerdem Präsentationen und Filme gezeigt, in denen die Maschine und das Weltall erläutert wird.
Matthias Liebl hat bei seinen Forschungen für seine Abschlussarbeit am Technologie Campus Teisnach neue Erkenntnisse für die Wissenschaft gewonnen.
Die Optik gewinnt gerade in der modernen Welt zunehmend an Bedeutung bei immer höheren Qualitätsanforderungen. Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Hochschule Deggendorf wird am Technologie Campus Teisnach die Rauigkeitsentwicklung mit der neuartigen Poliertechnologie, dem Active-Fluid-Jet-Polishing (AFJP), untersucht und optimiert. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines Expertensystems, sowie neuer Geometrien von Werkzeugen und optimierter Poliermittel.
Der Mechatronik-Master-Student Matthias Liebl aus Grafenau befasste sich in seiner Abschlussarbeit mit diesem Thema. Die Betreuung seiner Forschungsarbeit lag bei Herrn Prof. Dr. Rolf Rascher und Herrn Dr. Markus Schinhärl. Matthias Liebl untersuchte, wie das Polierwerkzeug auf dem zugeführten Poliermittel und damit auch auf der zu bearbeitenden Oberfläche schwimmt. Aus diesen erstmals so entwickelten Erkenntnissen erstellte er mathematische Modelle, mit denen stabilere und bessere Polierergebnisse erzielt werden können. Das Forschungsergebnis des Masterstudenten konnten bereits erfolgreich mit Vertretern der Industrie diskutiert werden. Das Forschungsteam, gratulierte Matthias Liebl für seine hervorragende Arbeit und bedankte sich für sein Engagement, das weit über das normale Maß eines Masterabsolventen hinaus ging.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 13.10.2012
Autor: Viechtacher Bayerwald-Bote
Nein, fertig, wirklich fertig war die FH-Außenstelle in Teisnach nicht, als sie am Samstag eingeweiht wurde. Von den beiden Gebäuden des Gründercampus ganz zu schweigen, aber auch im eigentlichen FH-Gebäude gab es noch unübersehbar Räume, in denen Mörtelsäcke und Bauarbeiter-Utensilien anstatt Büroausstattung oder Laboreinrichtungen zu finden waren.
Doch das soll die immense Gemeinschaftsleistung der Teisnacher, ihres Marktgemeinderats sowie der beteiligten Planer und Baufirmen in keinster Weise schmälern, mit der sie in einem Rekordtempo von knapp einem halben Jahr „das umbaute Volumen von 40 Einfamilienhäusern“, wie Bürgermeisterin Rita Röhrl sagte, aus dem Boden gestampft haben. Und schließlich: Wo steht denn geschrieben, dass ein Gebäude bei seiner Einweihung schon vollständig fertiggestellt sein muss. Und wer nur zwei Wochen vor der geplanten Fertigstellung die offizielle Grundsteinlegung abhalten kann, der kann auch Einweihung feiern, bevor alle Räume wirklich bezugsfertig sind.
Gemeinschaftsleistung
Und das taten die Teisnacher am Samstag Mittag im Beisein von 286 geladenen Ehrengästen, darunter zwei bayerische Staatsminister, Bundes- und Landtagsabgeordnete, zahlreiche Bürgermeister aus dem Landkreis Regen und der französischen Partnergemeinde von Teisnach, der komplette Gemeinderat, Vertreter der Fachhochschule, der beteiligten Planer und Baufirmen sowie Gästen aus Wirtschaft, Verwaltung, von Verbänden und Organisationen in wahrhaft würdigem Rahmen.
Eine Rede hatte die frisch gebackene „Fachhochschul-Bürgermeisterin“ Rita Röhrl dazu nicht vorbereitet, die Begrüßungsliste und der Programmablauf wurden ganz modern per Laptop und Beamer an die Stirnwand des größten künftigen Hörsaales im FH-Gebäude geworfen. Aber sie erinnerte doch in bewegten und bewegenden Worten an die „unglaubliche Geschichte“ der Teisnacher FH-Bewerbung, die in der Entscheidung des damaligen Wissenschaftsministers Thomas Goppel, „seine letzte Amtshandlung“, für Teisnach und gegen die drei Städte Regen, Viechtach und Zwiesel einen ersten Kulminationspunkt gefunden hatte.
Markt als Hochschulort
„Es ist sicher nicht alltäglich, dass eine so kleine Gemeinde Hochschulstandort wird“, meinte Röhrl. Das „durchschlagende Argument für die Bewerbung“ sei die große Unterstützung durch die Firma Rohde und Schwarz gewesen. Und das gleich in doppelter Hinsicht, wie Staatsminister Helmut Brunner später in seinem Grußwart ergänzte. Zum einen habe Rohde und Schwarz selbst Geld für diese Bewerbung, etwa zur Ausstattung von zwei Stiftungsprofessuren, in die Hand genommen, und zum anderen sei die gute Finanzlage des Marktes Teisnach, mit dem dieses 12,5 Millionen Euro teure Projekt habe geschultert werden können, ebenfalls zu einem guten Teil dem Gewerbesteueraufkommen dieser Firma geschuldet. Die Festrede indes hielt ein anderer bayerischer Staatsminister, der für die Hochschulen zuständige neue Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch. Der hob das „unglaubliche Engagement“ von Rita Röhrl hervor, die er am liebsten mit nach Oberbayern nehmen würde und auf deren nächsten Coup und nächste Ideen er schon warten würde. Von der Idee, wissenschaftliche Forschungsergebnisse mittels so genannter Technologietransferzentren, wie eines in Teisnach entstanden sei, möglichst rasch in marktfähige Produkte zu überführen, würden laut Heubisch „Wissenschaft und Wirtschaft gleichermaßen profitieren“. Diese Idee sei mit auch ein Baustein für die Erfolgsgeschichte der FH Deggendorf, die von anfangs 90 Studenten in den vergangenen 15 Jahren auf inzwischen 3 500 Studierende gewachsen sei. Und durch das nunmehr realisierte Konzept würden Teisnach und der bayerische Wald zu einer „Vorzeige- und Vorbildregion für viele andere Regionen“ in Bayern.
Dies unterstrich auch FH-Präsident Professor Reinhard Höpfl in seinem Grußwort. Für ihn ist der Technologiecampus Teisnach ein „Paradebeispiel für das Bündnis ,Studieren in Bayern`, in dem die bayerische Staatsregierung, die Kommunen und die regionale Wirtschaft mit den Hochschulen vor Ort zusammenarbeiten“. Und dass das Hauptforschungsgebiet in Teisnach; die optischen Technologien (Optotech) eine zukunftsfähige Schlüsseltechnologie sei, zeige schon die Tatsache, dass erst vor wenigen Tagen der Physiknobelpreis für eine Entdeckung in diesem Bereich verliehen wurde. In Teisnach würden Wirtschaft und Wissenschaft künftig „eine Allianz bilden, eine einzigartige Verbindung von Forschung, Lehre und Praxis.“
Der künftige Leiter des Technologiecampus, Professor Peter Sperber, forscht selbst seit 2001 in Kooperation mit Firmen im optoelektrischen Bereich. Inzwischen sei diese Forschungsgruppe zur größten und finanzkräftigsten der FH Deggendorf aufgestiegen und weltweit konkurrenzfähig. Vor wenigen Jahren wäre eine Einrichtung wie das Technologietransferzentrum für ihn noch ein Traum gewesen, so Sperber, jetzt sei er durch die freiwerdenden Mittel aus dem Transrapid umsetzbar geworden. Und er sei „glücklich, dass dieses Projekt jetzt schon so gut funktioniert“. Alle Flächen im Gründercampus seien vermietet, und ein Gutteil der Personalkosten käme bereits durch externe Einnahmen herein. Vergrößerungen würden wohl bald möglich und auch nötig sein, meinte er. „Die Erfolgsgeschichte Teisnach kann ein Modell sein für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschafts- und Strukturpolitik.“
Investition in die Zukunft
So sah das auch Manfred Fleischmann, einer der Geschäftsführer von Rohde und Schwarz, der es als wegweisende und richtige Entscheidung und „Investition in die Zukunft“ bezeichnete, dass sich sein Unternehmen so entschlossen hinter das FH-Projekt gestellt habe. Rohde und Schwarz lebe von stetigen Innovationen, deshalb stecke die Firma 20 Prozent ihres Umsatzes wieder in Forschung und Entwicklung. Und deshalb sei auch das in die FH-Außenstelle investierte Kapital eine sinnvolle Ausgabe, um weiter die beste Mannschaft zu haben, denn, so ein Grundsatz des Firmengründers Dr. Hermann Schwarz: Die beste Mannschaft gewinnt! Minister Helmut Brunner erinnerte in seinem Grußwort an die Vorgabe im Landesentwicklungsplan Bayern, überall in allen Regionen gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen. Die FH-Ansiedlung in Teisnach sei „ein Baustein für die praktische Umsetzung dieses hehren Zieles“, das Modell Deggendorf
spreche sich inzwischen in ganz Bayern herum. Brunner lieferte sich einen kleinen neckischen Schlagabtausch mit der Teisnacher Bürgermeisterin Rita Röhrl, die ursprünglich Vorbehalte gegen den Baustoff Holz gehegt habe, den er als Forstminister natürlich für einen solchen Bau massiv befürwortet und für den er sich nachdrücklich eingesetzt habe. Rita Röhrl gab ihre ursprünglichen Bedenken in einer kurzen Replik unumwunden zu, aber überzeugt hätten sie letztlich nicht Brunners Argumente oder auch die Einflüsterungen der Holzbefürworter in ihrem Gemeinderat. Überzeugt habe sie letztlich, „dass es das Holz auch in (ihrer politischen Lieblingsfarbe) Rot gibt, wie man an dem Bau unschwer sehen kann.“
Meilenstein für die Region
Schließlich gratulierten auch noch der Bundestagsabgeordnete Ernst Hinsken und Landrat Heinz Wölfl in kurzen Grußworten zu dem Bau. Hinsken meinte, „eine solche Ansiedlung ist die beste Regionalpolitik, die es überhaupt gibt“. Und Wollt sprach von einem „Meilenstein, der die ganze Region beflügeln wird“, und er hofft für die Zukunft auf „Umsätze, von denen man heute noch gar nicht zu träumen wagt“. Er überreichte Rita Röhrl die Nachbildung eines Ortsschildes mit der Aufschrift „Hochschulstandort Markt Teisnach“. Ob ein solches Schild künftig auch wirklich an den Straßen aufgestellt werden kann, entscheidet jedoch das Innenministerium. Und dieser Minister war nicht anwesend!
Nach der Schlüsselübergabe durch den Architekten Franz Seitz und der Segnung des Gebäudes durch den Teisnacher Pfarrer Johann Trescher und seinen evangelischen Kollegen Ernst-Martin Kittelmann aus Viechtach durften sich die Besucher im benachbarten Gründercampus in drei Gängen auch noch kulinarisch verwöhnen lassen.
Viechtacher Anzeiger/ pes
Teisnach bekommt weltgrößte Maschine für Teleskopspiegel.
Sie soll künftig serienmäßig große und sehr präzise Teleskopspiegel für die Weltraumforschung produzieren. Mit dem Aufbau der nach Angaben der Hochschule Deggendorf größten Optikmaschine der Welt ist am Dienstag in Teisnach (Landkreis Regen) begonnen worden.
Die Maschine mit dem Namen "UPG 2000" wurde in den vergangenen drei Jahren im Auftrag der Hochschule von der Firma OptoTech Optikmaschinen GmbH aus Wettenberg (Hessen) entwickelt und ist 85 Tonnen schwer und mit Messturm sieben Meter hoch. Der Aufbau soll zwei Tage dauern.
Die Staatsregierung förderte das Projekt mit zwei Millionen Euro. Die Maschine kann Spiegel mit bis zu zwei Metern Durchmesser abmessen, schleifen und polieren. Bislang müssen Teleskopspiegel in mehreren Schritten gefertigt und bei jedem Produktionsschritt wieder neu in die Schleifmaschinen eingesetzt werden. Dies macht den Schliff nach Angaben der Hochschule ungenau. "Sämtliche Fertigungsprozesse passieren nun in einer Maschine", sagte Christian Murauer von der Hochschule Deggendorf. Dadurch seien die Spiegel am Ende extrem präzise. Es verbessere die Sensibilität der Spiegel, mit denen sie einfallendes Licht auffangen, enorm.
Nach erfolgreicher Testphase soll eine eigenständige Firma gegründet werden. Dann könnten die Spiegel serienmäßig hergestellt und vom Bayerischen Wald aus an Teleskophersteller rund um den Globus verkauft werden.
Die Forscher aus Teisnach hoffen, auch beim weltweit größten Teleskop der Europäischen Südsternwarte (ESO) mitmischen zu können und stehen in Kontakt mit deren Mitarbeitern. Das "E-ELT" wird derzeit entwickelt und soll 2018 in der chilenischen Wüste in Betrieb gehen. Solche Weltraumteleskope können in eine Entfernung von mehr als einer Million Lichtjahre blicken. "Um hier die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, werden immer größere Spiegel mit immer besseren Abbildungseigenschaften eingesetzt", sagt Lutz Küpper, der das Projekt in Teisnach leitet.
Mit einem Durchmesser von 40 Metern und aus etwa tausend Einzelspiegeln zusammengesetzt, soll der Hauptspiegel für das "E-ELT" der größte sein, den es gibt. Der Spiegel soll noch mehr Licht bündeln, damit man lichtschwache Objekte schärfer sehen kann. Die Astronomen erhoffen sich etwa, "die erdähnlichen Planeten genauer beobachten und untersuchen zu können, um herauszufinden, wo Leben möglich ist oder wäre", sagt ESO-Sprecher Lars Lindberg Christensen. Das Problem dabei: "Spiegel dieser Art und Qualität sind auf dem Weltmarkt kaum erhältlich und schon gar nicht in dieser Menge", sagte Lutz Küpper. Diese Marktlücke wollen die Teisnacher Forscher schließen.
Quelle: Viechtacher Bayerwald-Bote vom 09.10.2012
Foto: Geroldinger
Tanja Zaglauers Werdegang in BIZ-Broschüre.
Vom Technologie Campus Teisnach ins Arbeitsamt − was zunächst nicht nach Karriere klingt, ist für Tanja Zaglauer der vorläufige Höhepunkt ihres Arbeitslebens: Die 25-jährige Feinoptikermeisterin hat es dank ihres beruflichen Werdegangs als positives Beispiel in das Magazin "BIZ − durchstarten" geschafft, das deutschlandweit in allen Berufsinformationszentren der Arbeitsagentur ausliegt.
In der aktuellen BIZ-Ausgabe wurde die 25-Jährige für ein Porträt zum Thema "Weiterbildung im Beruf" ausgewählt. Tanja Zaglauer hatte bereits zwei Jahre als Feinoptikerin gearbeitet, als sie sich entschied, ihren Meister in Angriff zu nehmen. Sechs Monate hat sie dafür in Vollzeit gebraucht − und mit einem hervorragenden Ergebnis abgeschlossen. Als Meister bewarb sie sich für eine Stelle am Technologiecampus und bearbeitet dort seitdem Projektaufträge von Kunden. Ob die Meisterausbildung schon das Ende der beruflichen Weiterbildung war, steht noch nicht fest: Tanja Zaglauer überlegt, ein Studium dranzuhängen.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 24.11.2012
Autor: Andreas Geroldinger
Die weltweit modernste und größte Optikmaschine wurde gestern in Teisnach angeliefert − Produktion von Teleskopspiegeln ab Ende 2013.
Hier ist sie also zu Hause, die Zukunft der Weltraumforschung. Nicht in den großen Metropolen. Nicht in den führenden Forschungszentren. Nein, im Bayerischen Wald soll der Blick ins Universum beginnen.
Knapp 3000 Einwohner hat Teisnach (Lkr. Regen). Kein typischer Bayerwald-Touristenort, dafür aber mit durchaus respektablen Industriebetrieben. Dennoch: Im Duktus des Städters hat sich dafür der Begriff "Provinz" eingeprägt. Und von hier aus soll sich eine technische Revolution ihren Weg bahnen?
Davon ist Diplom-Ingenieur Lutz Küpper überzeugt. "Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Ziele erreichen", sagte der Leiter des IFaso-Projekts am Technologie Campus in Teisnach. Nach Jahren der Vorbereitung wurde dort gestern die größte Optikmaschine der Welt angeliefert. Die UPG 2000 − 85 Tonnen schwer und sieben Meter hoch − soll hier in Zukunft die präzisesten Teleskopspiegel auf dem ganzen Planeten fertigen. Drei Buchstaben und vier Zahlen, auf denen die Hoffnung einer ganzen Industriesparte liegt.
Die Hersteller der Teleskope sind in der Krise. Nicht weil es an Nachfrage mangelt − im Gegenteil: Sie kann nicht bedient werden. Nur vier große Produzenten versorgen derzeit den Markt; bis zu drei Jahre warten die Teleskop-Unternehmen auf einen einzigen Spiegel. Allein 800 Stück benötigt die Europäische Südsternwarte für ihr neues Großprojekt, das Weltraumteleskop E-ELT in Chile.
Lieferverzögerungen machen die Kosten unkalkulierbar, der Zeitdruck drückt die Qualität. Vor diesem Hintergrund haben 2007 Prof. Dr. Peter Sperber, heute Präsident der Hochschule Deggendorf, Prof. Rolf Rascher, heute Leiter des Technologie Campus in Teisnach, und Diplom-Ingenieur Lutz Küpper das Forschungsprojekt IFaso erarbeitet. 2010 kamen Zusage und Fördergelder des Freistaats, spätestens ab Ende 2013 will man Teleskopspiegel herstellen und zu einem vertretbaren Preis auf dem Weltmarkt anbieten.
Von Anfang an war klar, dass man sich für den Standort Teisnach entscheidet, machte Prof. Dr. Peter Sperber gestern auf der Pressekonferenz deutlich. Etwa zeitgleich mit den ersten Überlegungen zu IFaso bemühte sich die kleine Bayerwaldgemeinde um das Technologietransferzentrum der Hochschule Deggendorf − und bekam den Zuschlag. Obwohl damals noch nicht klar war, dass das IFaso-Projekt jemals realisiert wird, wurde beim Campus-Bau im Jahr 2008 eigens eine Halle eingeplant, die für die Bedürfnisse des Projekts ausgelegt ist. Das "Küpper-Labor" hat eine Höhe von acht Metern sowie eine ein Meter dicke Bodenplatte, die isoliert aufgehängt ist und sämtliche Schwingungen unterbindet.
"Alles drin, was gut und teuer ist" - Die Maschine musste somit an die Maße der Halle angepasst werden, verrät Küpper. "Die Vorgabe war, dass sie da reinpasst." Sie passte − wenn auch knapp. Mit einem Autokran wurden gestern die drei großen Bauteile von den Schwerlastern gehoben und per Luftkissen langsam in die Halle geleitet. Dort wird die UPG 2000 die nächsten Wochen aufgebaut und ausgerichtet. Ende November sind erste Testversuche geplant. Küpper: "Wir hoffen, dass wir die Realisierung zügig voranbringen."
Die Theorie jedenfalls ist vielversprechend. Gegenüber den Maschinen, mit denen derzeit Teleskopspiegel produziert werden, hat der Aufbau in Teisnach einen entscheidenden Vorteil, erläutert Küpper: "Alle Arbeitsschritte sind in einer Maschine vereint." Schleifen, Polieren, Messen: Alles übernimmt die UPG 2000. Da die Spiegel so während der Produktion nicht bewegt werden müssen, kann präziser gearbeitet werden. Zudem besticht der Aufbau durch die neueste Technik. "Da ist alles drin, was gut und teuer ist", sagte Küpper.
Dennoch gilt auch in Teisnach, was nahezu überall in der Forschung gilt: Erst menschliches Verständnis treibt die Maschine zur Perfektion. "Der Schlüssel des Erfolgs wird im Verfahren liegen", sagt Küpper. "Daran tüfteln und arbeiten wir alle." Druck verspürt der 67-Jährige nicht: "Die Erwartungen erfüllen uns vielmehr mit Energie."
Wenn alles klappt, gehen Ende 2013 die ersten Spiegel "Made in Teisnach" in den Verkauf. In Serie sollen diese auf der ganzen Welt verkauft werden; etwa alle zwei Monate werde man einen neuen Spiegel produzieren können, schätzt Lutz Küpper. Dafür soll in absehbarer Zeit eine eigenständige Firma gegründet werden. "Es muss sich nur noch jemand finden, der das riskiert."
Quelle: Passauer Neue Presse (Bayern Ausgabe) vom 10.10.2012
Autor: Andreas Geroldinger
Millionenteure Maschine produziert Spiegel für Weltraumteleskope − Ab heute Aufbau im Technologie Campus Teisnach.
Entdeckungsreisen in die unendlichen Weiten des Universums starten bald im Bayerischen Wald: Heute beginnt in Teisnach der Aufbau der größten und modernsten Optikmaschine der Welt, der UPG 2000. Ab Ende 2013 sollen mit ihrer Hilfe Präzisionsspiegel für Weltraumteleskope hergestellt werden. Ein Mammut-Projekt: 85 Tonnen schwer und sieben Meter hoch wird das fertige Gerät sein, für das bereits seit drei Jahren geplant wird.
Schon der heute beginnende Aufbau setzt Maßstäbe: Ein 84 Tonnen schwerer Kran, der bis zu 450 Tonnen heben kann, ist für die Errichtung nötig. Das Herzstück der Anlage selbst wird mit Hilfe eines Luftkissens an den Bestimmungsstandort am Technologie Campus Teisnach befördert. Der Sockel des Geräts besteht aus einem speziellen Granitstein aus Südafrika.
Freistaat investiert zwei Millionen Euro. Die Hochschule Deggendorf realisiert die Optikmaschine im Rahmen des Projekts IFaso (Integrierte Fertigung asphärischer Optik). Da es im Moment weltweite Engpässe gibt, was die Produktion von Telekopspiegeln angeht, soll die Teisnacher Maschine Abhilfe schaffen. Zwei Millionen Euro an Fördergeldern nahm die Staatsregierung deshalb in die Hand.
Nach der Inbetriebnahme können durch das Gerät hochsensible Spiegel mit einer Größe von bis zu zwei Metern hergestellt werden. Die fertigen Produkte sind für die Verwendung in Weltraumteleskopen weltweit bestimmt. Kernstück der Anlage ist ein 20 Tonnen schwerer Rundtisch, der mit dem 150 000 Euro teuren Spiegelrohling auf einem Ölfilm gleitet und durch ein wanderndes Magnetfeld bewegt wird. Und das mit äußerster Präzision: "Wir streben mit unseren Spiegeln eine Genauigkeit von einem Zwanzigstel der Lichtwellenlänge an, das entspricht dem Wachstum eines Grashalms in einer Sekunde", erklärt Projektleiter Lutz Küpper.
Die Forscher haben bereits einen ersten großen Abnehmer im Sinn: Die Europäische Südsternwarte benötigt für das in Planung befindliche Riesenteleskop E-ELT in Chile knapp 1000 Spiegel im Durchmesser von 1,5 Metern, deren Beschaffung bis jetzt nicht gesichert ist.
Quelle: Passauer Neue Presse (Bayern Ausgabe) vom 09.10.2012
Autor: Johannes Geigenberger
Steht im Teisnacher Technologie Campus die Zukunft der Teleskoptechnik?
Die Ingenieure Thomas Stubenrauch und Johannes Liebl hoffen, dass ihnen mit ihrem neue entwickelten Messportal zur Vermessung von Teleskopspiegeln der Durchbruch gelingt.
Noch ist es nur eine Maschine ohne Namen. Knapp drei Meter hoch und ebenso breit steht sie unscheinbar neben vielen anderen im Labortrakt des Teisnacher Technologiecampus − noch. Denn schon bald könnte die Maschine ohne Namen eine ganze Industriesparte revolutionieren: Für die präzise Vermessung von Teleskopspiegeln wären dann keine Türme mit über 70 Metern Höhe mehr nötig − ein Messportal mit drei auf drei Metern, das würde reichen.
Über ein Jahr lang haben der Viechtacher Diplom-Ingenieur Johannes Liebl (29) von der Hochschule Deggendorf und sein Kollege Thomas Stubenrauch (48), Maschinenbauer aus Limburg (Hessen), an dem komplexen System getüftelt. Ein weiteres Jahr haben sie in den Aufbau im Technologiecampus Teisnach investiert. Diese Woche liefen erste Tests − vielversprechend.
Bislang waren für die Messungen riesige Konstruktionen nötig. In Russland etwa ragt ein Turm mit 72 Meter in den Himmel. Denn nur wenn der Abstand der Messinstrumente zu den Spiegeln groß genug ist, können auch größere Spiegeldurchmesser vermessen werden. Bislang konnten kleinere Anlagen nur Spiegel bis zu 20 Zentimeter Durchmesser erfassen; mit der neuen Maschine sollen bis zu 1,80 Meter möglich sein. "Die Spiegel des Hubble-Teleskops hätten wir hier vermessen können", sagt Thomas Stubenrauch.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 11.09.2012
Foto: Geroldinger
Prof. Hofbauer. TC Teisnach entwickelt mit Industrie neuartiges Messportal.
Im September läuft am Technologie Campus (TC) Teisnach der Hochschule Deggendorf (HDU) nach zwei Jahren ein Projekt aus, das sein Ziel dank eines hervorragenden Netzwerks mit der Industrie erreicht hat. Die Entwicklung eines Portals zur präzisen Vermessung von Teleskopspiegeln mit bis zu 80 cm Durchmesser statt wie bisher nur 20 cm. Bisher gebe es kein vergleichbares Gerät, sagt TC-Leiter Prof. Rolf Rascher.
Der Prototyp mit Interferometer (alternativ: Deflektometer), fünf Achsen und einer höchst komplizierten Software, die an der HDU entwickelt wurde, wird derzeit getestet − und läuft. "Für die Serienreife müssen wir aber noch einiges optimieren", räumt Projektleiter Prof. Engelbert Hofbauer (52) ein. Das Messportal soll weltweit vermarktet werden, Interessenten gebe es bereits. In die Erstinvestition des zu 100 Prozent geförderten "Cornet"-Projekts sei laut TC eine sechsstellige Summe geflossen, ein Folgeantrag sei geplant. Derzeit würden Lizenz- und Patentrecht geprüft.
Der Prototyp wurde in enger Verknüpfung mit der Industrie kostengünstig und in kürzester Zeit gebaut. Er ist mit 3 x 3 x 3 Metern deutlich kleiner als die nötigen 70-Meter-Türme bei bisherigen Messverfahren. Doch wichtiger ist: Zwei Achsen werden zusätzlich überwacht, um die Fehlerquote noch geringer zu halten. Im Zuge der Forschungen seien zudem interessante anwendungsnahe Effekte und Technologien entdeckt worden.
Qelle: Passauer Neue Presse vom 11. September 2012
Eine gemeinsame Technikoffensive soll den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Ostbayern weiter voranbringen. Im Rahmen ihres gemeinsamen Konzepts "Technik Plus" unterzeichneten gestern die Universität Passau und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Deggendorf dazu eine Kooperationsvereinbarung.
Ein Transferzentrum soll Brücken zur Wirtschaft bauen, bei internationalen Kontakten sowie Promotionen wollen die beiden Hochschulen künftig noch enger zusammenarbeiten.
Das ist ein guter Tag für Niederbayern und seine Hochschulen", strahlte gestern nach der Vertragsunterzeichnung der Deggendorfer FH-Präsident Prof. Dr. Reinhard Höpfl, von einem "echten Mehrwert" schwärmte Uni-Präsident Prof. Dr. Walter Schweitzer. Unter dem Titel "Forschungs- und Innovationsforum Donau-Inn" wurde gestern eine enge Zusammenarbeit zum einen zwischen den Hochschulen selbst vereinbart, so etwa auf dem Gebiet der Informationstechnik. Zum anderen wollen beide Hochschulen ein gemeinsames "Transferzentrum Technik und Innovation schaffen", mit Hauptsitz in Passau und zweitem Standort im Neubau der FH, der derzeit gerade in Deggendorf entsteht. Fünf bis sechs Stellen für das Management der Plattform sind derzeit angedacht, dazu zwei Stellen für die wissenschaftliche Begleitung in den Bereichen Entrepreneurship und Wissenstransfer, auch ein eigener Beirat soll entstehen. "Die Hochschulen sehen diese Plattform als Keimzelle für die Einrichtung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen", sagt Prof. Schweitzer. Der Wissenstransfer soll so angekurbelt werden. Schließlich sind beide Hochschulen stark auf dem Zukunftsmarkt der "Intelligenten Systeme"; die FH kann sich unter anderem mit Optischen Technologien sowie Messtechnik und Röntgentomografie einbringen, die Uni Passau mit "Embedded Systems" und Internet Science.
Weil auch an Fachhochschulen Forschung immer wichtiger wird, soll bei den Promotionen künftig gemeinsame Sache gemacht werden. Auch bei ihren internationalen Kontakten wollen sich die beiden Hochschulen künftig abstimmen. Und damit auch die Nachbarn eingebunden sind, sollen "Niederbayerische Hochschultage" gemeinsam mit der FH Landshut und dem Wissenschaftszentrum Straubing den Austausch der Wissenschaftler voranbringen.
Das Gesamtpaket steht in engem Zusammenhang mit dem Konzept "Technik Plus", das die Wettbewerbsfähigkeit Ostbayerns im Bereich Technik und Innovation stärken soll, 14 neue Lehrstühle stehen zur Debatte. "Die Region hat sich aufgemacht. Die Konzepte sind genau richtig auf den Tisch gekommen, die Signale sind positiv", weiß MdL Bernd Sibler, Vorsitzender im Hochschulausschuss des Landtags, der sich von der Kooperation viele Synergien erhofft. Eine Entscheidung über "Technik Plus" soll nach momentanem Fahrplan im Herbst fallen.
Passauer Neue Presse/ W. Lampelsdorfer
Foto: Jäger
300 Besucher beim Italienischen Abend auf dem Campus des Technologie Campus Teisnach − Förderverein plant Neuauflage.
Draußen aufbauen, wieder alles in das Campusgebäude reinräumen, um die Möbel dann doch wieder raus zu stellen − das Wetter ist das einzige Risiko gewesen beim Italienischen Abend des Hochschul Fördervereins auf dem Campus in Teisnach.
Weil das Wetter schließlich mitspielte, haben die Besucher einen schönen, lauen Sommerabend erlebt. Wie schon im vergangenen Jahr waren rund 300 Gäste gekommen und der Verein war diesmal darauf eingestellt. Getränke und Essen wurden von den freiwilligen Helfern und der Hochschule schnell ausgegeben, so dass niemand lange auf Bedienung warten musste. "Eine tolle Zusammenarbeit", schwärmte denn auch der Vorsitzende Klaus Tremmel. Er überlegte schon, was im nächsten Jahr eventuell noch ein bisschen besser werden könnte. In der nächsten Vorstandssitzung werde darüber sicher ausgiebig diskutiert werden können. So könnte zum Beispiel das Speisenangebot noch etwas erweitert werden. Nudelgerichte zum Beispiel wurden oft nachgefragt. "Und nachdem der Gast König ist, werden wir uns überlegen, wie das umsetzbar ist", betonte der Vorsitzende.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 08.08.2012
Autor: Viechtacher Bayerwald-Bote
Professor Sperber hat Glück. Es hätte ihn auch in die Wüste verschlagen können. Jetzt ist er im Wald.
Umgeben von viel Grün und properen Einfamilienhäusern erhebt sich kurz hinter dem Ortsschild des kleinen Bayerwald-Ortes Teisnach ein moderner Gebäudekomplex - „seine“ Fachhochschule. Oder nein, eine seiner bisher drei Hochschulen.
Peter Sperber, Vizepräsident der Fachhochschule Deggendorf, ist zuständig für ein in Deutschland bisher ziemlich einmaliges Projekt: Er bringt die Hochschule von der Stadt aufs Land und dort zu den Unternehmen.
Drei dieser FH-Außenstellen - Technologiezentrum oder Hochschulcampus genannt - sind bereits in Betrieb (Teisnach, Freyung und Cham), sieben sollen es am Ende werden (siehe unten). Die Technologiezentren sind mit modernster Labortechnik ausgestattet und mit hochqualifiziertem Personal besetzt. Hier wird geforscht, ausgebildet und vor allem: mit Unternehmen zusammengearbeitet. Ein Teil der FH-Studenten aus Deggendorf soll künftig das letzte Jahr vor ihrem Abschluss in einem der Technologiezentren verbringen. Dort forschen sie gemeinsam mit Firmen an neuen Verfahren und Produkten und stehen der örtlichen Wirtschaft gleichzeitig als hochqualifizierte Dienstleister mit der Ausstattung einer Hochschule zur Verfügung. Für solche Leistungen - etwa spezielle Messungen
Teisnach statt Transrapid
oder Oberflächenbehandlungen - zahlen die Firmen, was langfristig die Finanzierung des Hochschulstandorts sichern könnte. Zweite Säule des Projekts sind an die Hochschule angegliederte Gründerzentren - hier sollen sich Unternehmen ansiedeln und Studenten zum Schritt in die Selbstständigkeit ermuntert werden.
Die Anfänge des Projekts als Erfolg zu bezeichnen, wäre untertrieben - Prof. Sperber ist schlicht begeistert. Am 10. Oktober 2009 wurde das Technologiezentrum Teisnach eröffnet, am selben Tag war der Gründercampus bereits komplett vermietet. Geplant war, dass die Betriebskosten in Teisnach innerhalb von ein bis zwei Jahren aus eigener Kraft gedeckt werden, dieses Ziel ist jetzt schon erreicht. Bis Jahresbeginn sollten 46 Arbeitsplätze an der Hochschule und im Gründercampus entstehen, im Moment sind es rund 150 - ohne das FH-Personal, freut sich Rita Röhrl, die Bürgermeisterin von Teisnach.
Ein wenig Erleichterung mag durchaus mit im Spiel sein, denn die Gemeinden, in denen die Technologiezentren entstehen, haben kräftig mitinvestiert - Teisnach 12,5 Millionen Euro. Die Kommunen stellen die Gebäude zur Verfügung oder errichten neue, stellen diese für fünf Jahre kostenlos zur Verfügung und kommen für sämtliche Betriebskosten auf. Dafür bekommen sie: die Mieteinnahmen aus dem Gründercampus, neue Arbeitsplätze, gegebenenfalls zusätzliche Steuereinnahmen und - einen eigenen Hochschulstandort.
Die Fachhochschule Deggendorf stellt Personal und Geräte, finanziert mit Fördermitteln des Freistaats. Dass das Geld locker war fürs „flache“ Land hat seinen Grund im Scheitern eines städtischen Projekts: Weil der Transrapid in München nicht gebaut wurde, war das eingeplante Geld plötzlich verfügbar. Dass das Deggendorfer Projekt - Technologiezentren für die ländlichen Regionen - auch zum Zuge kam, ist fast ein bisschen erstaunlich, denn ganz am Anfang bestand das Konzept aus nicht mehr als eben diesen paar Wörtern. „Als wir die Zusage bekamen, wusste in der Region niemand, dass wir das überhaupt beantragt hatten“, erzählt Sperber. Mittlerweile ist die Deggendorfer Initiative zu einem Vorzeige-Projekt geworden, Delegationen aus ganz Bayern und darüber hinaus besichtigen inzwischen Teisnach. Für Sperber hat das zur Folge, dass er jetzt in Teisnach öfter als in Deggendorf zur ungeliebten Krawatte greifen muss. Entschädigt wird er mit einem Arbeitsplatz „in traumhafter Umgebung“, worüber er sich freut. „Dass ich jetzt viel Zeit hier im Bayerischen Wald verbringe, ist natürlich ein angenehmer Nebeneffekt“, erzählt der Oberpfälzer. „Aber wir wären mit unserem Projekt wenn nötig auch in die Wüste gegangen.“ Das Ziel war: Eine strukturschwache Region zu stärken und als Hochschule mit den Firmen vor Ort zu kooperieren. Aber damit gibt sich Sperber noch nicht zufrieden. Ihm schwebt vor - und dafür hat er sich zuweilen schon als Spinner bezeichnen lassen müssen - den Bayerischen Wald zu einer Art zweitem Silicon Valley zu machen. Dass dem Bayerwald, obwohl viele der hier ansässigen Firmen in ihrer Nische Spitzenniveau, nicht selten gar die Weltmarktführerschaft erreichen, noch immer mit dem Image als technologisch wenig fortgeschrittene Region zu kämpfen habe, sieht Sperber als Hauptgrund für nur mäßige Unternehmensansiedlungen. Er will innerhalb von fünf Jahren erreichen, dass der Bayerwald in ganz Deutschland als Technologieregion bekannt ist, in zehn Jahren soll die Region in einem Atemzug mit dem berühmten US-Mekka der Computerindustrie, Silicon Valley, genannt werden. Das übrigens liegt wirklich in der Wüste.
Passauer Neue Presse/ Laurent Martinez
Der Gewinn des Preises wurden am 19. Mai bei der feierlichen Gala zur Verleihung des Bayerischen Gründerpreises in Nürnberg bekannt gegeben.
Die Details finden sich in der Presseerklärung
67 Grundschüler experimentierten bei der ersten Kinder-Uni am TAZ Spiegelau mit der Optik.
TAZ-Mitarbeiter Christian Wistl zeigt den Kindern, wie sich das Teelicht im verspiegelten Glas unendlich fortsetzt.
Physik, die nicht aus trockenen Formeln besteht, sondern fasziniert und Spaß macht − das sollte die Kinder-Uni im TAZ vermitteln. 67 Grundschüler wagten das Experiment und waren "Studenten" für eineinhalb Stunden. Ihr Fachgebiet: die Optik und das "Zaubern" mit Spiegelungen, Vergrößerungen, Verkleinerungen und Verzerrungen. Da wurden Wasserlupen und Fernrohre gebastelt und der Stadtplan von Paris durch konkave und konvexe Linsen betrachtet. Die Kinder versuchten, mit einem Riesenstrohhalm eine Münze im Wasserbecken zu treffen und mussten schnell feststellen, dass das gar nicht einfach ist, den Brechungsindex auszutricksen. Oder sie überlegten, wie sich ein Teelicht unendlich oft im Glas spiegeln kann und Wasser den Lichtstrahl aus Taschenlampen transportiert. Ihre Dozenten waren Katharina, Christian, Stefan, Egon und Dieter − in der Kinder-Uni dürfen die Nachnamen schon mal weg fallen. Natürlich musste eine kleine Begrüßung sein, aber die kleinen TAZ-Gäste wurden nicht zu lange durch Formalitäten der Großen auf die Folter gespannt. TAZ-Leiter Michael Fuchs stellte Diplom-Physiker Stefan Menzel vor und die Vorsitzenden des TAZ-Fördervereins Karlheinz Roth und Elke Proßer-Greß und wünschte "viel Spaß". Dem schloss sich Bürgermeister Josef Luksch an. Roth forderte die Kinder auf, an diesem Nachmittag so viel zu forschen und auszuprobieren wie sie wollen. Bestätigt wurde ihre Teilnahme an der ersten Kinder-Uni im neuen TAZ mit einer Urkunde. Für Proßer-Greß, die sich besonders dafür eingesetzt hatte, gab es vom "Karlheinz" einen Blumenstrauß. Mitorganisiert hatte den Nachmittag Herbert Lichtinger, Leiter des Weiterbildungszentrums an der HDU in Deggendorf. Dort ist die Kinder-Uni schon seit einigen Semestern fester Bestandteil für Neun- bis 13-Jährige.
Quelle: Grafenauer Anzeiger vom 30.07.2012
"Brennst de du do ned in d Finger?" fragten die Kinder den Mitarbeiter, der unter ihren neugierigen Blicken Glastiere formte.
Wissenschaft und Technik finden nicht hinter verschlossenen Türen statt, sie sind nichts Geheimes und auch nichts Unverstehbares. Wissenschaft ist für alle offen und vor allem praktisch und von Vorteil für ansässige Firmen − das demonstrierten die Hochschule Deggendorf und all ihre Außenstellen am Freitag bei der Nacht der Technik am Technologie Campus in Teisnach.
Während andere vor dem Fernseher saßen oder bereits schliefen, konnten die kleinen und großen Besucher auf einer abenteuerlichen Erkundungstour das Campus-Gelände und die Arbeit der Mitarbeiter unter die Lupe nehmen. "Seit knapp drei Jahren ist der Campus hier in Betrieb", erklärte der Präsident der Hochschule und Vater des Campus Teisnach, Prof. Dr. Peter Sperber, "und wir wollen heute zeigen, was wir hier machen." Das Konzept mit den Außenstellen der Hochschule in der Umgebung war einmalig, inzwischen gibt es Nachahmer. Sperber erzählte von seiner Vision der "Technologieregion Bayerischer Wald": "Wir wollen neue Ideen, ein neues Selbstbewusstsein und ein neues Image hereinbringen."
Der Bayerische Wald soll nicht mehr ausschließlich als Tourismusregion wahrgenommen werden. Gearbeitet wird mit Technologien, die auf die Region passen. Eng verknüpft sind die Bande der Campi mit den Unternehmen vor Ort, nichtsdestotrotz soll das Ganze aber auch ausstrahlen auf ganz Deutschland. Wichtig ist Sperber die starke Verankerung der Außenstelle in der Gemeinde: "Wir wollen der Bevölkerung das Gefühl geben, dass das ihr Campus ist."
Foto: Pöschl
Die rund 500 Besucher blickten auch hinter die Kulissen bei der "Nacht der Technik" am TC Teisnach.
Zu später Stunde brannte am Freitag noch Licht in den Räumen des Technologiecampus Teisnach, zudem waren diese voll mit Besuchern. Rund 500 Interessierte, wie auch Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft waren gekommen, um hinter die Kulissen des Technologiecampus Teisnach zu blicken oder sich in Fachvorträgen bis Mitternacht über verschiedenste Themen zu informieren.
Faszinierendes hatte Diplom-Biologin Kristina Wanieck zu bieten. Sie sprach über „Bionik – natürlich genial“ und zeigte dabei, wie Geniestreiche der Natur technisch umgesetzt werden. Beispiel dafür sind künstliche Hüftgelenke oder etwa der Klettverschluss, den man sich von der Klette abgeschaut hat, einer Pflanze, die sich mit Haken an ein Fell haften kann.
Beim Vortrag über Computertomografie ging es nicht um Medizinisches, sondern darum, wie die CT in der Technik angewandt wird – beispielsweise um bei Steckverbindungen Risse und Löcher im Material zu entdecken. Möglich ist aber auch ganz Banales wie Überraschungseier zu durchleuchten und zu schauen, in welchen die Figuren drin sind.
Rhode & Schwarz referierte leicht verständlich über Hochfrequenzqualifizierung von Leiterplatten. Begeistert wurden die Besucher auch von 30 Stationen mit praxisnahen Experimenten, zum Beispiel die Drohnenpräsentation (sie wird genutzt für Kameraaufzeichnungen oder Flüge mit einer Wärmebildkamera) oder eine Probefahrt mit den E-Fahrzeugen (15 E-Autos standen zur Verfügung, vom Kleinwagen bis zum Sportflitzer).
Natürlich kamen bei der „Nacht der Technik“ auch die Kleinsten nicht zu kurz. Für sie gab es ein Unterhaltungsprogramm, bei dem zum Beispiel Glastiere geformt werden konnten. Eine Wiederholung der Veranstaltung, so die mehr als zufriedenen Organisatoren, ist für die weiteren Technologie Campi der Hochschule Deggendorf geplant.
Hell erleuchtet zu später Stunde war der Technologie Campus Teisnach am Freitag.
Quelle: Viechtach aktuell/ Johannes Bäumel
Fotos: Achatz
Photovoltaik und Weltraumforschung - der Technologie Campus Teisnach im Bayerischen Wald ist auf Erfolgskurs.
Ein Transrapid ist in der Lage, aus dem Stand heraus in 60 Sekunden auf 200 km/h zu beschleunigen. Innerhalb weiterer 60 Sekunden kann er seine Geschwindigkeit auf 400 km/h verdoppeln. „Wie wär’ das schön“, schwärmten bayerische Politiker.
In zehn Minuten von der Landeshauptstadt zum Münchner Flughafen. Es blieb beim Schwärmen. Dafür sorgt das für den Transrapid-Bau vorgesehene Geld jetzt in Teisnach für Rekordbeschleunigungen. Mitten im Bayerischen Wald, am Ortsrand des Marktes Teisnach forschen und arbeiten zwanzig Männer und Frauen am Technologiecampus. Derzeitiges Großprojekt: Die Herstellung von Teleskopspiegeln für die Weltraumforschung. Bislang dauert die Herstellung drei Jahre. Das will Teisnach schneller und präziser können. Sozusagen in Transrapid-Geschwindigkeit.
Vor zweieinhalb Jahren ist der Technologiecampus Teisnach feierlich eröffnet worden. Er gehört zur Hochschule Deggendorf und ist aus deren Labor „Optical Engineering“ hervorgegangen. Optische Technologien stehen auch in Teisnach im Mittelpunkt des Forschungsinteresses – oder genauer gesagt: Fertigungs- und Messtechnik im Bereich Optik sowie Mikrowellenoptik und Hochfrequenztechnik. Geforscht wird „industrienah“, wie Leiter Professor Rolf Rascher sagt. Statt klassischer Grundlagenforschung, wie sie oft Universitäten betreiben, arbeitet man in Teisnach eng mit der Industrie zusammen. Beispielsweise führen die Wissenschaftler Machbarkeitsstudien durch oder entwickeln für Betriebe Schleif- und Polierwerkzeuge, um nur einen kurzen Einblick in die lange Liste der möglichen Dienstleistungen zu geben. Gefragt sind vor allem besondere Messtechniken. „Wir haben einige, die Firmen nicht unbedingt haben, aber brauchen“, so Professor Rolf Rascher. „Oder wir entwickeln für sie gleich ein neues Messverfahren.“
So verwundert es nicht, dass die Wissenschaftler auf dem 10 000 Quadratmeter großen Areal nicht lange allein geblieben sind. „Schon bei der Planung haben wir gemerkt, welche Sogwirkung der Campus hat“, erzählt Rita Röhrl, Bürgermeisterin des Marktes Teisnach. Angefangen habe man mit einer Planung, die mit fünf Millionen Euro Investitionssumme ausgekommen wäre.„Gebaut haben wir eine Anlage für 16 Millionen Euro“, sagt die Rathauschefin.
Die Geburtsstunde des Zentrums 2009 stand unter keinem guten Stern. „Kaum stand der Campus, kam die Wirtschaftskrise, und die Gewerbesteuer brach ein.“ Trotzdem habe sich das Areal innerhalb kürzester Zeit „rasant entwickelt“, erzählt die Bürgermeisterin erleichtert.Rasch hinzu gekommen sind der Photovoltaik- und Solarzellenhersteller Soleg sowie amplus AG, die schnelle Internetverbindungen bieten, sogar für den von Mitbewerbern lange stiefmütterlich behandelten Bayerischen Wald. In unmittelbarer Nachbarschaft: Die Entwicklungsabteilung der Firma ZVK, einem Hersteller von Glasfaser- und Kupferverbindungskabeln, sowie die Behindertenwerkstatt der Lebenshilfe. Weitere Firmen werden folgen. Anfragen von Unternehmen aus den Branchen Sensorik, Metall und Elektronik liegen der Marktgemeinde bereits vor. „Ein Erweiterungsbau mit 6000 Quadratmetern wird bald kommen“, verrät die Bürgermeisterin. Damit ist das Areal aber noch nicht an seine räumlichen Grenzen gelangt. Unbebaute, benachbarte Grundstücke gibt es genug. „An den Erfolg des Technologiecampus habe ich immer geglaubt, aber dass er sich so schnell so erfolgreich entwickelt, das hätte ich nicht gedacht“, verrät Röhrl. „Ich wäre schon sehr zufrieden gewesen, wenn wir den Stand von heute erst in fünf Jahren erreicht t hätten.“ Ein Transrapid eben.
Eine Firma ist für das Zentrum besonders wichtig: Rohde und Schwarz. Das Unternehmen für Mess- und Kommunikationstechnik mit Hauptsitz in München hat eine Zweigniederlassung in Teisnach, die gerade um eine vierstöckige Fertigungshalle mit 18 000 Quadratmetern Geschossfläche erweitert wird. Der Konzern zahlt nicht nur viel Gewerbesteuer, die es dem Markt erst ermöglicht hat, das 16 Millionen teure Projekt zu stemmen, es hat auch zwei Stiftungsprofessuren ausgestattet. Unternehmen und Campus profitieren gegenseitig voneinander. Rohde und Schwarz kann auf neueste Erkenntnisse und gut ausgebildete Studenten und Wissenschaftler zurückgreifen, die Hochschule wiederum hat einen starken Partner an ihrer Seite. „Und mir zeigt es, dass Rohde und Schwarz auf lange Sicht hier bleiben will und sich klar zum Standort Teisnach bekennt“, schiebt Rita Röhrl hinterher.
In Zukunft wird es wohl weiterhin steil bergauf gehen. Und man will hoch hinaus: bis in den Weltraum. Mit „IFasO“. Dahinter verbirgt sich das Projekt „Integrierte Fertigung asphärischer Optik“, das zum Ziel hat, Teleskopspiegel mit einem Durchmesser von bis zu 2000 Millimeter bei einer Genauigkeit von bis zu Lambda/20 herzustellen. Oder anders gesagt: In Teisnach will man bald etwa zwei Meter große Spiegel bis zu einer Genauigkeit von 30 Nanometern herstellen und somit seinen Beitrag zur Weltraumforschung leisten. Wer auch mit 30 Nanometer nichts anfangen kann: in einer Sekunde wächst ein Grashalm um diese Größe. Dass die Herstellungsolcher Spiegel nicht ganz einfach ist,versteht sich von selbst. Teisnach willaber auch hier Transrapid-Tempo vorlegen und neue Maßstäbe setzen. Eine mit der Firma OptoTech aus Hessen neu entwickelte Maschine soll es ermöglichen.
„Die Maschine ist vollkommen neu, wurde vorher noch nie gebaut und ist voll mit neuer, bisher noch nicht eingesetzter Elektronik, Mechatronik und Mechanik“, erzählt Professor Rolf Rascher begeistert und deutet mit seinen Händen an, wie riesig sie ist: „Doppelt so groß wie dieser Konferenzraum.“ In wenigen Monaten wird die Maschine nach Teisnach gebracht. „In Einzelteilen, sonst bekommen wir sie nicht herein.“ Ein Platz ist bereits reserviert. Wer durch die Tür des Forschungszentrums geht, wird in Zukunft an ihr staunend vorbeigehen können. „Vielleicht nimmt man uns dann als echten Hightech-Standort wahr“, hofft die Bürgermeisterin. „Wir haben nämlich nicht nur Wanderwege zu bieten, sondern auch innovative und weltweit agierende Firmen.“ Und der Transrapid sorgt für Tempo – inmitten ländlicher Idylle.
Quelle: Erschienen in der Wirtschaftszeitung - HANDEL, HANDWERK, INDUSTRIE UND GEWERBE IN OSTBAYERN, Nr. 6 Juni 2012
Autor: CLAUDIA ROTHHAMMER
Künstler aus Linz gestalten den Technologie Campus Teisnach.
Kunst und Technik sind keine Gegensätze – das beweisen zwei Kunststudenten von der Universität für angewandte Kunst in Linz. Sie haben sich überlegt, wie sich Kunst am besten in den Technologie Campus in Teisnach einfügt. Das Ergebnis ihrer Arbeit stellten sie am Freitagnachmittag bei einer Vernissage vor.
Freude über die Verschönerung. Bürgermeisterin Rita Röhrl freute sich sichtlich über die Verschönerung des Hochschul-Gebäudes. Zur Vernissage begrüßte sie die beiden Künstler und den Vertreter der Universität für angewandte Kunst in Linz, Prof. Dr. Reinhard Kannonier. Von der Hochschule Deggendorf waren Präsident Prof. Peter Sperber und sein Vorgänger Prof. Reinhard Höpfl sowie Kanzler Dr. Gregor Biletzki anwesend. Auch Landrat Michael Adam und Regierungspräsident Heinz Grundwald wollten die Künstler und ihre Werke kennen lernen
Von Prof. Sperber kam die Idee, für das Kunstprojekt einen Antrag bei Euregio zu stellen. Alles klappte wie am Schnürchen, Rita Röhrl war überrascht von der "einfachen und unkomplizierten Fördermöglichkeit". 25 000 Euro plus 8000 Euro Preisgelder wurden für das Projekt investiert. Zu 60 Prozent wird es von der Euregio finanziert, die Bürgermeisterin dankte Kaspar Sammer und Kathrin Braumandl von der Euregio Bayern dafür. Und sie kündigte an, dass sie schon neue Ideen habe, wie man mit Euregio und der Uni Linz weitere Projekte in Teisnach durchführen könne.
Den Kontakt zur Universität in Linz habe der österreichische Künstler Wolfgang Baumüller hergestellt, erklärte Präsident Sperber. Ihn kannte Sperber von einem Projekt in den Gläsernen Gärten in Frauenau. Mit dem Professor der Universität Linz Dr. Reinhard Kannonier sei man sofort auf einer Wellenlänge gewesen. Vergangenes Jahr wurde daraufhin ein Wettbewerb an der Uni ausgeschrieben. Eigentlich wollte man sich nur für eine Bewerbung entscheiden. Zwei Ideen gefielen der Jury aber so gut, dass man sich kurzerhand für beide entschied und das Preisgeld aufteilte.
"Kunst und Technologie passen auf den ersten Blick nicht so zusammen", meinte Prof. Sperber, er konnte trotzdem eine Verbindung herstellen: "Beide versuchen irgendwie die Welt zu verstehen." Und beide wollen ihre Gedanken und Theorien real werden lassen, sie anschaulich machen. Die Werke der beiden Künstler sind tatsächlich nicht nur zum Anschauen da, sondern auch zum Anfassen und Erleben; sie sind nicht abstrakt und schwer zugänglich, sondern sogar recht praktisch.
Hocker sollen helfen,Gespräche anzufangen "Es sitzt sich recht gut darauf", das konnten Rita Röhrl und Prof. Dr. Reinhard Kannonier nach dem Testsitzen auf den roten Hockern von Helga Chibidziura bestätigen. Zwölf identische Hocker sind im Haus verteilt. Sie sind aus rotem Leder, die Künstlerin ließ sich bei der Farbgebung und bei der Wahl der kubischen Form von der Außenfassade des Campusgebäudes inspirieren. Mit Siebdruck sind um den Hocker herum Wellenlängen des Lichts aufgedruckt, außerdem der Schriftzug "Es werde Licht". Stellt man vier Hocker zusammen, lässt sich der Schriftzug komplett lesen. "Ich möchte, dass die Studenten hier im Foyer oder im ganzen Haus zusammenkommen und ins Gespräch kommen", erklärte Helga Chibidziura ihre Idee hinter den Kunstobjekten.
Das Sprechen ist auch Lukas Beltrame wichtig. Er sammelte für sein Projekt Begriffe, die die Studenten und Mitarbeiter an der Hochschule Tag für Tag gebrauchen. Mit Prof. Dr. Peter Sperber wählte er einige davon aus, diese brachte der Künstler an der Eingangsfassade und an der Schiebetür an. Die Schriftzüge stellen die Begriffe auch optisch dar: "Die sphärische Referenzfläche" ist auf einer grünen Fläche zu lesen, bei "die kreisförmige Wellenfront" sind die Buchstaben in Kreisform angeordnet.
Begriffe aus Studiengängen. Die Studenten sollen sich mit den Begriffen aus ihren Studiengängen auseinander setzen, wünscht sich der junge Künstler: "Diejenigen, die hier eintreten, sollen mit den Begriffen konfrontiert werden, sie sollen Fragen stellen." Was genau die Begriffe "optische Weglänge" und "topographisches Kohärenzradar" allerdings bedeuten, kann Lukas Beltrame nicht erklären – diese Aufgabe haben die Studenten des Technologiecampus. Vielleicht gehen sie ja auf den roten Hockern sitzend und auf die Glasfront schauend dank der Beschäftigung mit Kunst den Geheimnissen der Technik auf den Grund.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 04.06.2012
Autor: Kristina Pöschl
Schülerinnen zu Gast am Technologie Campus Teisnach am Girls' Day.
Sieben Schülerinnen der Staatlichen Realschule Viechtach, der St.-Maria-Realschule Niederviehbach, der Hauptschule Bodenmais, der Mittelschule Ruhmannsfelden haben den Girls’ Day am Technologiecampus in Teisnach verbracht.
Für Julia Riedl, Katja Niedermeier, Elke Aschenbrenner, Selina Pritzl, Melanie Breit, Julia Biller, und Carina Eibl war es ein Schultag der etwas anderen Art. Statt ab 8 Uhr morgens im Klassenzimmer zu sitzen, haben sie nach der Begrüßung durch Laboringenieur Christian Schopf bei einer Führung durch die Labore des Technologiecampus erfahren, an welchen Projekten geforscht wird. Die Optikmeisterinnen Tanja Zaglauer und Sonja Stoiber erklärten den Mädchen zudem ausführlich die Technik und die Funktion der vorhandenen Labormaschinen.
Vorgeführt wurde den sieben Mädchen dabei das Schleifen von Sphären und Asphären und das Polieren der Planfläche einer Linse. Zudem lernten sie, wie die Form mit einem Probeglas gemessen wird. Anschließend wurden Linsen mit persönlichen Widmungen oder Initialen graviert. Die Mädchen durften die Linsen, teilweise auch als Geschenk für die Mama, mit nach Hause nehmen. Von Laboringenieur Christian Schopf erfuhren die Schülerinnen im Anschluss mehr über die Messtechnik mit einem Digitalmikroskop. Dabei blieb es nicht nur bei der Theorie und beim Zuhören. Die Schülerinnen konnten dabei selbst Dinge aus dem täglichen Leben unter dem Mikroskop betrachten. Schopf stellte den Mädchen zudem noch das am Campus ansässige E-Wald-Projekt vor und drehte mit jeder der sieben Girls’-Day-Teilnehmerinnen auch eine Runde mit dem Elektroflitzer "Twizy".
Quelle: Passauer Neue Presse vom 27.04.2012
Autor: Daniela Albrecht
Der Förderverein zog in der Hauptversammlung Bilanz − Manuela Resch neue Schatzmeisterin.
Der Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr, eine Vorschau auf die Aktivitäten im laufenden Jahr durch Vorsitzenden Klaus Tremmel und der Bericht von Schatzmeisterin Manuela Resch standen im Mittelpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung des der FH-Fördervereins. Außerdem informierte Christian Schopf über die aktuellen Vorhaben und Projekte der Hochschule am Technologiecampus Teisnach.
Vorsitzender Klaus Tremmel ging noch einmal auf die Veranstaltungen des abgelaufenen Jahres ein. Die Kulturveranstaltung mit der Familie Pollwein und Eva Heinrich-Hagengruber war eine rundum gelungene Sache. Der Aufwand für die freiwilligen Helfer des Fördervereins war überschaubar, von den Besuchern waren nur lobende Worte für dieses kulturelle "Schmankerl" zu hören.
Grund genug, auch in diesem Jahr wieder ein Konzert zu planen, das von der Sparkasse unterstützt wird. Am 26. Mai wird unter dem Motto "Eine musikalische Zeitreise durch die Filmgeschichte" und den Interpreten Isolde und Michael Pollwein, Eva Heinrich-Hagengruber sowie Veronika und Bastian Hagengruber ein besonderes Konzert im Multimediaraum dargeboten. Beginn ist voraussichtlich um 17 Uhr, Näheres wird noch bekannt gegeben. Wenn es terminlich möglich ist, wird außerdem ein weiteres Konzert im Herbst durchgeführt.
Ein überwältigender Erfolg war der italienische Abend. Das wunderbare Sommerwetter lockte viele Gäste auf den Campus. Auch in diesem Jahr wird wieder im August ein italienischer Abend stattfinden. "Diesmal stellen wir uns auf den Ansturm ein und bitten hiermit noch einmal alle Gäste, die zum Teil lange warten mussten, um Verständnis", sagte der Vorsitzende. Es sei die erste Veranstaltung dieser Art gewesen und es habe einfach keiner mit so vielen Leuten gerechnet. "Wir haben uns über den großartigen Besuch riesig gefreut und versprechen, dass es in diesem Jahr besser läuft", so Klaus Tremmel. Neben mehr Personal verfügt der Förderverein jetzt auch über einen zweiten Pizzaofen, der aus einer Restaurant-Auflösung gekauft werden konnte.
Gelder gehen komplett an FH "Alle erwirtschafteten Gelder kommen unmittelbar und ausschließlich dem Betrieb der Hochschule in Teisnach zugute", bekräftigte der Vorsitzende. Es gibt hier auch mehrere gemeinsame Projekte, die vorbereitet werden. So möchte zum Beispiel das Gymnasium Viechtach eine Zusammenarbeit wegen verschiedener Projektarbeiten.
Der Förderverein ist auch dabei beim Vorhaben der Berufsschule Cham; diese möchte eine Ausbildung für Lehrer und eine zusätzliche Ausbildung für Auszubildende für die Wartung von E-Mobilen anbieten. Ein erster Termin hat bereits gemeinsam mit Projektleiter Klaus Mairhöfer am 2. März in Cham stattgefunden. Mit dem Leiter des Technologiecampus Teisnach, Prof. Rolf Rascher, wurden diese und andere Vorhaben bereits durchgesprochen.
Nach der Wahl zum Präsidenten der Hochschule Deggendorf wird Prof. Peter Sperber im Förderverein nicht immer anwesend sein können. Direkter Ansprechpartner und Mitarbeiter im Förderverein wird deshalb zusätzlich Prof. Rolf Rascher sein.
Ein Termin, der für die Öffentlichkeit sicher sehr interessant sein wird, ist der Start des "IFASO-Projekts" in Teisnach. Mit der Anlieferung der eigens für die Bearbeitung von Großspiegeln angefertigten Maschine wird Ende Juni gerechnet.
Aus der Sicht der Hochschule ergänzte Diplomingenieur Christian Schopf noch die Vorhaben. Zunächst aber bedankte er sich sehr herzlich für die stete Unterstützung des Teisnacher Technologiecampus durch den Förderverein. "Vieles wäre für uns weit schwieriger durchzuführen, wenn wir diese Unterstützung nicht hätten". Er sicherte zu, dass die Beschäftigten der Hochschule jederzeit mithelfen, wenn dies erforderlich sei.
Schopf wies außer den bereits genannten Aktivitäten noch auf das geplante Optikseminar im September hin. Zwei Tage lang werden sich wieder Fachleute aus ganz Deutschland in Teisnach zur Weiterbildung treffen. Von Prof. Christine Wünsche wird außerdem derzeit ein Kunstprojekt mit der Uni Wetzlar zum Thema "Optik" besprochen. Vorgesehen ist außerdem ein "girls day" der Hochschule im April. Für die Teilnehmer, voraussichtlich sechs Schülerinnen, wird der Förderverein die Verpflegungskosten für diesen Tag übernehmen.
Zusätzlich zu den ohnehin am Campus von der Hochschule beschäftigten Mitarbeitern und Diplomanden sind zur Zeit auch neun Studenten in sehr internationaler Zusammensetzung in Teisnach. Am weitesten von ihrer Heimat entfernt sind dabei ein Student aus Kamerun und einer aus Malaysia. "Wir sind alle sehr zufrieden mit der Entwicklung unseres Campus und fühlen uns in Teisnach auch sehr wohl", bekräftigte Christian Schopf.
Vor der Bekanntgabe des Kassenberichts mussten die Mitglieder erst noch formal die bereits kommissarisch amtierende Schatzmeisterin Manuela Resch offiziell in das Amt wählen. Die Leiterin der Sparkasse Teisnach ist Nachfolgerin von Stefan Loibl. Die Kasse des Fördervereins weist einen beachtlichen Barbestand auf. Besonders erwähnt wurde auch der Zuschuss des Bezirks Niederbayern in Höhe von 2500 Euro zur Beschaffung einer Maschine für den Hochschulbetrieb in Teisnach.
Die Kasse wurde vom Kämmerer des Marktes Teisnach geprüft. In seinem schriftlichen Bericht hatte Adolf Stieglbauer die ordnungsgemäße Führung der Kassengeschäfte bestätigt, so dass die Entlastung einstimmig erteilt wurde.
In Teisnach wird in diesem Jahr am 8. und 9. September erstmals ein zweitägiges "Marktfest" stattfinden. Für die Mitglieder des Fördervereins war es keine Frage, sich hier zu beteiligen und mitzuhelfen.
Abschließend bedankte sich der Vorsitzende bei den Mitgliedern und beim Vorstand für die stete Unterstützung. Auch Bürgermeisterin Rita Röhrl, selbst in der Vorstandschaft des Fördervereins, zeigte sich mit der Entwicklung des Vereins sehr zufrieden.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 19.04.2012
Autor: Viechtacher Bayerwald-Bote
Einen Gutschein für ein Restaurant, Whiskey und Whiskeygläser überreichte Professor Dr. Rolf Rascher zum Abschied an Professor Dr. Peter Sperber.
Die Hochschule in die Regionen zu bringen und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ankurbeln − dieses Ziel verfolgt die Hochschule Deggendorf mit ihren Technologie Campi und Technologie Anwender Zentren. Den Einfall dazu hatte Professor Dr. Peter Sperber.
Als Leiter der Technologiecampi der Hochschule hat er die bislang fünf Ableger der Hochschule Deggendorf in Teisnach, Freyung, Cham, Mariakirchen und Spiegelau auf den Weg gebracht. Nun wendet er sich neuen Aufgaben zu. Am Donnerstag tritt der studierte Physiker die Nachfolge von Professor Dr. Reinhard Höpfl als Präsident der Hochschule Deggendorf an. Gestern wurde er am Technologiecampus Teisnach, wo er sein Büro als Leiter der Technologiecampi hat, von Mitarbeitern und Kollegen des Optical-Engeneering-Labors in Teisnach und Deggendorf, Vertretern des TAZ Spiegelau und Teisnachs Bürgermeisterin Rita Röhrl verabschiedet.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 15.03.2012
Autor: Daniela Albrecht
Wissenschaftsminister Heubisch weiht das "TAZ-Glas" in Spiegelau ein und betont dessen Bedeutung für die Region.
Vor dem Technologie-Anwender Zentrum für Glas in Spiegelau begrüßt Bürgermeister Josef Luksch Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch und Prof. Dr. Peter Sperber, Vizepräsident der Hochschule Deggendorf und geistigen Vater der "Glas-FH".
Mit dem Technologie-Anwenderzentrum für Glas (TAZ) ist Spiegelau nach dem Untergang der traditionellen Glasproduktion wieder in die "Champions League der Glasindustrie" aufgestiegen. Darüber freuten sich gestern bei der Einweihungsfeier für das 5,54-Millionen-Projekt mit Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch und über 120 Gästen Architekt Klaus Bauer und Projektmanager Thomas Häringer.
In einer Rekordzeit von elf Monaten war der Bau des im Volksmund als "Glas-FH" bezeichneten Gebäudes auf dem Gelände des früheren Staatlichen Sägewerks hochgezogen worden − mit einem Trakt für die Verwaltung, vier Laboren und der Schmelzhalle. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Deggendorf und der Uni Bayreuth wird im TAZ zu den Themen Glas- und Blankpresstechnologie und Prozessentwicklung geforscht.
"Ziel ist es, durch die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft diese Forschungsergebnisse schnell marktfähig zu machen und über die Ansiedlung innovativer Unternehmen Arbeitsplätze für eine vitale Region zu schaffen und zu erhalten. Das ist unsere Antwort auf die Herausforderungen des demographischen Wandels", betonte Minister Heubisch. In drei Jahren das vierte Anwenderzentrum nach Cham, Freyung und Teisnach eröffnen zu können − diese Erfolgsgeschichte sei eng mit der Hochschule Deggendorf verbunden. Dafür dankte Heubisch Prof. Dr. Reinhard Höpfl und Vizepräsident Prof. Dr. Peter Sperber. Dieser bezeichnete Spiegelau als sein "schwierigstes TAZ", aber als "Traum in der Zusammenarbeit". Jetzt wünscht er sich, dass es hier boomt und das TAZ Spiegelau deutschlandweite Aufmerksamkeit erregt. Deutschlandweit Aufmerksamkeit in Zusammenhang mit Glas erregt hatte Spiegelau schon im Jahr 2008. Damals schloss der österreichische Glasbaron Riedl endgültig die KSS-Glasfabrik. Eine hundertjährige Glastradition ging somit zu Ende.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 03.03.2012
Autor: Ursula Langsee
Foto: Langsee
Am 2. März wird das TAZ Spiegelau offiziell eröffnet - der Baustaub ist aus den Labors gefegt.
Eine Linsenpressform zeigt hier Werkmeister Egon Goldmann. Absolute Reinheit heißt ein Ziel im Technologie-Anwender-Zentrum (TAZ) Spiegelau, das am kommenden Freitag seinen Betrieb aufnehmen wird.
Vielleicht war es eine der letzten Möglichkeiten für "Normalsterbliche", den Laborbereich des Technologie-Anwender-Zentrums zu betreten. Wo künftig die Wissenschaft sich in möglichst störungsfreier Umgebung darum sorgt, wie perfektes Glas produziert werden kann, ist z.B. Staub ein absolutes "No-go"!
Die Luft kommt nur gefiltert herein. Eine Klimaanlage sorgt für gleichmäßige Atmosphäre in Temperatur und Feuchte. Zusätzliche Filtersäcke durchziehen die Decken. Putzen müssen die Laboranten selbst. Auch für den Fotografen heißt es: Nur durch eine Schleuse ist der Raum zu betreten, eine weiße Weste bekommt man verpasst, ebenso blaue Plastiküberschühchen und eine Tütenmütze auf den Kopf, damit Gütetests an hochauflösenden Mikroskopen oder Spektralanalysen keine haarige Angelegenheit werden.
Dass überhaupt noch ein Bild gemacht werden darf, liegt daran, dass die Bauphase noch nicht ganz abgeschlossen und der Wissenschafts- und Forschungsbetrieb nicht durchgängig angelaufen ist. Das soll sich in den kommenden fünf Jahren gewaltig verändern, so Geschäftsführer Michael Fuchs. Dann soll sich der Betrieb selbst tragen, wenn das TAZ Entwicklungsarbeit für die Wirtschaft übernimmt und so seine Kosten auch für Gebäude und Ausstattung einnimmt.
An der Schmelzhalle wird noch gearbeitet. Wenn das Wetter wärmer wird, kommt der Putz drauf und der erste Ofen steht neben langem Abkühlband zur ersten Befeuerung fast fertig parat. Dann kehrt wieder Hütten-Atmosphäre in Spiegelau ein, wenn auch unter anderen Vorzeichen.
Der Markt für edles Kelchglas ist begrenzt. Da hat eine Marktbereinigung der vergangenen Jahre immerhin einen hoffentlich stabilen Rest im Bayerischen Wald bewahrt, so Fuchs. Aber Glas ist vielfältig. Besonders in Optik und Prozessoptimierung liegen die Schwerpunkte in Spiegelaus neuer Spezialglasschmiede. So müssen kleine Glaskügelchen von Werkmeister Egon Goldmann und Dipl.-Ing. (FH) Alois Kasberger auch nicht mehr auf flüssig geheizt werden, sondern auf nur auf "Knete-Status", bevor eine Presse eine Linse daraus macht. Das spart Energie, das macht Prozesse flüssiger, das kann der kleine Prozentsatz Vorteil am Markt sein, der Glas aus Spiegelau wieder "heiß begehrt" machen soll.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 29.02.2012
Autor: Von Hermann Haydn
Neues Großprojekt für Teleskopspiegel am Technologie Campus Teisnach - Erste Tests noch in diesem Jahr.
Mit dieser Maschine sollen ab Mai in Teisnach Teleskopspiegel hergestellt werden. Ziel ist es, zunächst das Verfahren zu optimieren, in Zikunft sollen sich Unternehmen ansiedeln, die das Verfahren übernehmen und aus Teisnach Teleskopspiegel in die ganze Welt liefern.
Teisnach. Über ein neues Projekt, das derzeit am Technologiecampus in Teisnach vorbereitet wird, hat Lutz Küpper am Donnerstag den Marktrat informiert. Der Diplom-Ingenieur will mit seinem Team aus Ingenieuren und Partnern aus der Industrie neue Methoden für die Herstellung von Teleskopspiegeln entwickeln.
Wie können die Spiegel genauer, wie können sie schneller produziert werden? Das soll in Teisnach erforscht werden. Ein Geschäftsfeld mit Zukunft. "Die Industrie kann die Nachfrage nicht stemmen", bekräftigt Küpper. Die Lieferzeiten für einen einzigen Spiegel betragen derzeit bis zu drei Jahren.
Für die Integrierte Fertigung asphärischer Optik (IFaso) − so der offizielle Projektname − wird eine Polier- und Schleifmaschine benötigt, die derzeit bei der Firma OptoTech in Gießen gebaut wird und im Mai nach Teisnach geliefert werden soll. Fast fünfeinhalb Meter lang, viereinhalb Meter breit und dreieinhalb Meter hoch ist der 80-Tonnen-Koloss.
Mit dieser Maschine sollen etwa zwei Meter große Spiegel bis zu einer Genauigkeit von 30 Nanometern hergestellt werden. Das entspricht in etwa dem Wachstum eines Grashalms − in einer Sekunde. Die Erfahrungen des Optiklabors der Hochschule und der Messtechnik-Forschung der Hochschule sollen in die Arbeit integriert werden. "Das Ziel ist kess", weiß auch Lutz Küpper, der jedoch guter Dinge ist: "Wenn das so weiter geht, bin ich optimistisch, dass wir unsere Ziele erreichen."
Diplom-Ingenieur Lutz Küpper stellte im Marktrat das IFaso-Projekt vor. - Foto: Geroldinger
Zunächst soll das Verfahren Schritt für Schritt optimiert werden. Die ersten Versuche sollen noch dieses Jahr durchgeführt werden. "Das ist Verfahrensentwicklung in Reinkultur", freut sich Küpper auf die Herausforderung.
Mit zwei Millionen Euro hat die Staatsregierung das Projekt gefördert. Etwa die Hälfte wurde in die Maschine investiert. Ab 2013 dann soll sich das Projekt durch den Verkauf der Spiegel finanzieren. Küpper jedenfalls ist überzeugt, dass die Spiegel auf dem Markt genügend Abnehmer finden werden. Wenn das Verfahren steht, könnten sich Firmen in Teisnach ansiedeln und von dort aus die Spiegel vertreiben, so die Vision der Zukunft. Das sei zwar ein langer Weg, jedoch einer, den es sich lohnt zu gehen, ist Küpper überzeugt: "Wenn’s funktioniert und ich jünger wäre, würde ich eine Firma gründen, die Teleskopspiegel herstellt."
Quelle: Passauer Neue Presse vom 11.02.212 - age
Hier hinten, im Bayerischen Wald, können sie es mitunter selbst nicht glauben:
Ausgerechnet Teisnach, diese Gemeinde mit 3000 Einwohnern, noch nicht einmal mit Stadtrecht, ist seit kurzem Hochschulstandort. Und ein Vorzeigemodell in der deutschen Hochschullandschaft. Viele Autofahrer, die von Aschersdorf nach Teisnach kommen, bremsen weit hinunter, eher ungewöhnlich in der Gegend, und schauen neugierig nach links. Riesige Schilder künden vom „Technologie Campus“, dahinter lange Hallen und ein elegantes dunkelrotes Hauptgebäude mit Dachterrasse, die Parkplätze sind belegt.
Die Fachhochschule (FH) Deggendorf hat hier vor knapp drei Jahren eine Dependance aufgebaut, die sich damit beschäftigt, wie man bei der Herstellung von Präzisionsgläsern Verarbeitungsschritte sparen kann: Im Hauptgebäude stehen Geräte im Wert von vier Millionen Euro. 30 Mitarbeiter forschen an ihnen, dazu meist zehn Studenten, die in Teisnach Praktika oder Abschlussarbeiten machen. „Was wir hier aufgebaut haben, entspricht einem großen Universitätslabor“, sagt Peter Sperber, Vizepräsident der FH Deggendorf. Viele Jahre lang hat er mit seinem Präsidenten Reinhard Höpfl an der Idee gesponnen, starke Hochschulbereiche zu eigenen Standorten auszubauen, die Ergebnisse damit noch stärker in die Wirtschaft zu tragen und dabei zugleich das Hinterland zu stärken. Wie eben die Optik, ein Thema, bei dem Deggendorfer FH-Mitarbeiter etwa gemeinsam mit einem regionalen Unternehmen Techniken entwickelten, um Infos in Fahrzeugscheiben einzublenden. Als der Freistaat Bayern das Transrapid-Projekt beerdigte und Geld frei wurde, schickten die Deggendorfer ihr Dependancen-Konzept ein.
Fünf Millionen Euro für fünf Jahre bekamen sie für den Campus Teisnach, danach muss sich der Standort über Forschungsaufträge selbst finanzieren; nur über das Gehalt der betreuenden Professoren bleibt der Staat auch danach ein wenig im Spiel. Ein halbes Dutzend solcher Dependancen gibt es mittlerweile in Ostbayern, weitere sind in Planung – auch weil sich in Teisnach gezeigt hat, dass sich ein klar definiertes Nischenthema auch ohne räumliche Anbindung an die Mutterhochschule bearbeiten lässt. 50 Projektpartner aus ganz Deutschland hat Teisnach derzeit, die für über drei Millionen Euro Forschungsaufträge vergeben haben. Das Wissenschaftsministerium nennt die Dependancen-Idee mittlerweile „Erfolgsmodell“. Wobei neben dem Staatsgeld und der Spezialisierung ein weiterer Faktor entscheidend ist: Die Standortkommune muss engagiert mitziehen.
So wie die Bürgermeisterin Rita Röhrl (SPD) in Teisnach. Als Sperber mit dem Konzept vor der Tür stand, hat sie innerhalb von Tagen einen Gemeinderatsbeschluss herbeigeführt. Nicht bei allen Nachahmerprojekten, die derzeit entstehen sollen, funktioniert das so reibungslos. Die Gemeinde musste die Gebäude finanzieren, aber Röhrl bereut die Investitionen nicht: Der Gewerbepark neben dem Hauptgebäude ist gut gefüllt, Dutzende Arbeitsplätze sind entstanden. Unternehmer aus der ganzen Gegend haben sich hier eingemietet, um selbst zu forschen und um in Kontakt mit jungen Akademikern zu kommen, die sonst eher aus dem Wald flüchten. Um dem Campus herum stehen Kräne und Bagger, dahinter wird Wald gerodet, denn der Platz wird knapp. „Allen Leuten gefällt, dass hier etwas los ist, auch denen, die nichts mit Glastechnik zu tun haben“, sagt Röhrl.
Süddeutsche Zeitung
Ob bei Fotografen, Röntgenärzten oder Chipherstellern: Linsen, die scharfe Bilder liefern, sind gefragt.
Wie Abbildungen noch genauer werden können, damit beschäftigten sich gestern von morgens bis abends die zirka 80 Teilnehmer des Optikseminars am Technologiecampus Teisnach. Der Schwerpunkt lag auf der Frage, wie man mit Messtechnik möglichst präzise feststellen kann, ob Linsen die richtige Form haben − bis auf ein paar Nanometer, ein millionstel Millimeter genau.
Neben ein paar Studenten beteiligten sich an der Tagung Vertreter von Forschungsinstituten und vor allem Mitarbeiter von Firmen, die Optik und Messtechnik herstellen. Die Teilnehmer kamen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich. Die Vorträge hielten Wissenschaftler von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Deggendorf, Florian Schneider und Prof.Dr. Engelbert Hofbauer, und externe Referenten: Dr. Alexander Zimmermann von der „Forschungsgruppe Entscheidungsunterstützende Systeme“ (Forwiss) an der Universität Passau, Christof Pruss vom Institut für Technische Optik der Universität Stuttgart, Dr. Angela Duparré vom Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik Jena und Dr. Mathias Beyerlein von der Firma Optocraft.
Durch den Tag führten Prof Dr. Peter Sperber, Leiter der Technologie Campi, und Prof. Dr. Rolf Rascher, der Chef am Campus Teisnach. Wie Rascher erklärte, ist das Thema des Tages, die Messtechnik, ein Teilgebiet der Optik. Die Optik-Forschung befasst sich mit Objektiven, wie sie zur Fotografie, aber auch in der Medizin- und Informationstechnik gebraucht werden. Für alle gilt: „Die Form der Linse muss stimmen, um die Punkte genau abbilden zu können“. Sei dies nicht der Fall, würden Bilder unscharf und kontrastarm. Vonnöten seien deshalb Messgeräte, die auch kleinste Ungenauigkeiten feststellen könnten. Thema der Referate im Seminar waren deshalb verschiedene Methoden und Apparate zur Messung und Auswertung.
Nachmittags hatten die Besucher die Wahl, ob sie sich von den Mitarbeitern des Technologiecampus die Funktionsweise der Maschinen in den Laboren zeigen lassen wollten oder die Produktionstechnik.
Viechtacher Bayerwald Bote/ jur
Foto: Ried
Bayerns Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch (FDP) hatte bereits einen anstrengenden Tag hinter sich, als er am Freitagabend den Technologiecampus Teisnach besuchte. Aber der Minister nahm sich Zeit für das volle Programm mit Laborrundgang und Pressegespräch und hatte nach diesen eineinhalb Stunden nur Lob parat: „Dies ist ein Modell für ganz Bayern“.
Der Staatsminister meinte damit sowohl die Ausweitung der Hochschule Deggendorf auf die gesamte Region (mit neuen bzw. künftigen Standorten in Teisnach, Cham, Freyung und Spiegelau) als auch die Errichtung der Gebäude für den Technologiecampus durch die Gemeinde.
Gerade diese Vorleistung durch die Marktgemeinde Teisnach hat dem FDP-Politiker imponiert. „Hier wurde ein Projekt schnell, qualitativ hochwertig und zudem kostengünstig verwirklicht“, zollte Wolfgang Heubisch der Teisnacher Bürgermeisterin Rita Röhrl höchste Anerkennung.
Viechtacher Bayerwald Bote/ hl
Foto: Hackl
Was für ein Glück, dass der Transrapid nicht gebaut wurde. Zumindest für Peter Sperber, den Vizepräsidenten der Fachhochschule Deggendorf.
Denn da waren 2008 plötzlich Millionen Euro frei, die man schnell sinnvoll einsetzen sollte - und Sperber wusste wie. Die Deggendorfer Fachhochschule schlug vor, im Bayerischen Wald kleine Technologiezentren zu errichten, die in einer Nische Spitzenforschung betreiben sollten - und das ganz nah dran an lokalen Unternehmen. Sperber bekam das Geld und stampfte innerhalb eines Jahres zum Beispiel das Technologiezentrum in Teisnach aus dem Boden, wo an speziellen optischen Lösungen gearbeitet wird. Innerhalb von drei Jahren sind rund um die Mikro-Außenstelle der Hochschule 300 hochwertige Arbeitsplätze entstanden. Fünf Millionen Euro hat die FH finanziert, neun Millionen haben die 3000 Einwohner-Gemeinde Teisnach und der Landkreis gestemmt.
Diesen Erfolg möchte Sperber nun wiederholen. Die Zeiten sind günstig. Der Zukunftsrat der Regierung hatte empfohlen, die Ränder Bayerns nicht mehr zu fördern, und damit krassen Unmut hervorgerufen. Dieser Unmut hatte bei Ministerpräsident Horst Seehofer Tatendrang ausgelöst: Er will die Förderung der Regionen sogar in die Verfassung schreiben. Und auch eine zusätzliche FH oder eine Technische Universität für die Donau-Wald-Region scheint nicht ausgeschlossen.
"Eine TU kostet bis zu einer Milliarde", sagt Sperber. "Der Ministerpräsident mag ein schlechtes Gewissen haben, aber ein sooo schlechtes?" Da hätte er was im Angebot. Etwas, was das schlechte Gewissen dämpft, aber den Steuerzahler schont: eine Technische Hochschule Donau-Wald, in Zusammenarbeit von FH Straubing, FH Deggendorf und dem technischen Zweig der Uni Passau. Das sei mit 50 Millionen Anschubfinanzierung zu machen. 35 Millionen müssten von den Kommunen kommen, wo die Mikro-Unis sitzen. In Regen könnte das Zentrum für Sensorik entstehen, in Viechtach die Metalltechnik, in Grafenau die Logistik, in Cham die Mechatronik. Noch dämpft die Uni Passu den Vorwärtsdrang der Deggendorfer, dort ist man mehr den Geisteswissenschaften verpflichtet.
Argrarminister Helmut Brunner, der nicht so viel mit Wissenschaft zu tun hat, aber viel mit dem Bayerischen Wald, unterstützt die Deggendorfer: "Der Miniterpräsident hat gesagt, wenn das Konzept stimmig ist, werden wir Geld geben." Der Bayerischer Wald könnte eine Vorreiterrolle übernehmen, junge Leute zu halten und den Unternehmen dort gleichzeitig Ingenieure zu liefern, sagt Brunner. Denn wie meinte Sperber: "In Hamburg kennen sie den Bayerwald nur als grün und schön. Und sie verstehen die Leute nicht." Wegen dieses Imageproblems käme kein Ingenieur. Bald soll der Wald als innovativ gelten, als wissenschaftlicher Hotsport. Verstehen aber werden die Hamburger die Leute im Wald auch dann noch nicht.
Süddeutsche Zeitung/ Annette Ramelsberger
Dieses Projekt ist quasi die unmittelbare Antwort Ostbayerns auf den Zukunftsrat.
Als Ministerpräsident Horst Seehofer Mitte Februar in Passau Rede und Antwort zum umstrittenen Gutachten stand, präsentierte Prof. Burkhard Freitag, Vizepräsident an der Uni Passau, bereits einige neue und vor allem konkrete Ideen zur weiteren Stärkung des Hochschulstandortes Niederbayern, die er zuvor mit MdL Bernd Sibler, dem Vorsitzenden des Hochschulausschusses, abgestimmt hatte. Kernstück des Konzepts „Technik Plus“: Die bestehende Fakultät für Informatik und Mathematik wird zur Technischen Fakultät erweitert.
Passau und Deggendorf wollen kooperieren
Sieben Lehrstühle aus den Bereichen Informationstechnik/Mechatronik sollen nach den Plänen hinzukommen – wobei ein Lehrstuhl aus einem Professor und mehreren Mitarbeitern besteht. Dass die Universität durch das zusätzliche Angebot attraktiver für Studienwillige wird, ist dabei laut Freitag aber nur ein Ansatzpunkt. Profitieren, so die Überlegung, kann und soll auch die heimische Wirtschaft. „Schließlich gibt es in der Region eine ganze Reihe von mittelständischen Firmen, die in dem Bereich Kompetenzen haben, den wir ausbauen wollen.“ Angesichts des Fachkräftemangels dürften diese sich über in der Region ausgebildete zusätzliche Fachkräfte freuen. „Außerdem gibt es dann an der Universität für die Unternehmen die Möglichkeit, wissenschaftlichen Rat und wissenschaftliche Unterstützung zu holen, betont Freitag. Ziel ist es, gemeinsame Projekte zu entwickeln und sich um die Förderung zu kümmern. Aber auch klassische Forschung im Auftrag der Firmen soll es geben.
Um Wissenschaft und Wirtschaft tatsächlich auch zusammenzubringen, ist ein „Transferzentrum Technik und Innovation“ geplant. „Natürlich gibt es bereits Kooperationen, aber wir wollen das weiter ausbauen und professioneller machen“, sagt Freitag. Hier kommt auch die FH Deggendorf ins Spiel, die wegen ihrer technischen Ausrichtung ähnliche Interessen hat und diesen Weg schon länger geht. Beide Hochschulen wollen deshalb in Form des Zentrums beim Wissenstransfer künftig enger zusammenarbeiten. Wo die Forscher in Passau nicht weiterhelfen können, können es möglicherweise die in Deggendorf – und umgekehrt.
Der Präsident der Deggendorfer Hochschule, Prof. Reinhard Höpfl, sieht jedenfalls „gute Synergien“ entstehen und einen „echten Mehrwert“ für die Region. Seine Studenten profitieren zudem, weil sie durch die Kooperation mit der Uni Passau einfacher einen Doktortitel erwerben können. Fachhochschulen haben nämlich kein Promotionsrecht und brauchen einen „universitären Partner“, der nun ganz nahe liegt.
In Passau will man derweil nicht nur einfach neue Wege einschlagen, sondern zugleich das vorhandene Wissen in anderen Gebieten – in der Geisteswissenschaft oder Wirtschaftswissenschaften – in die Überlegungen einbeziehen. „Es ist ja nicht damit getan, dass jemand eine technische Idee hat“, sagte Freitag. Daneben tauchten meist viele Fragen auf: Wie kann das Produkt vermarktet werden? Kann es der Endnutzer überhaupt bedienen. Lehrstühle einzurichten, die sich mit solchen Fragen beschäftigen, die psychologische Anwenderforschung etwa, gehört deshalb ebenfalls zum Gesamtkonzept.
Höpfl: Keine Zweifel, dass es klappt
Ob und wann es umgesetzt wird, ist allerdings noch offen. Nachdem Ministerpräsident Horst Seehofer sich aufgeschlossen zeigt (siehe Interview unten) und auch die bisherigen Gespräche in München positiv verlaufen sind, üben sich sowohl Freitag als auch Höpfl in Optimismus. „Ich habe da eigentlich keine Zweifel mehr, dass alles klappt“, meint der Deggendorfer Hochschul-Präsident. Selbst in diesem Fall müssen dann allerdings erst die Mittel im Staatshaushalt bereitgestellt werden − so dass in Passau möglicherweise erst 2013 die ersten zusätzlichen Technik-Lehrstühle die Arbeit aufnehmen können
Passauer Neue Presse/ Martin Wanninger
Foto: Bircheneder
Über einen Neuzugang in den Laboren für optische Spitzentechnologie freuen sich die Professoren, Mitarbeiter und Studenten am Technologiecampus Teisnach. Das neue CNC Schleifzentrum SPM 140 der Firma Satisloh, eine neu konzipierte, zweispindlige Optik-Schleifmaschine, ermöglicht es dem Team höchstpräzise feinoptische Komponenten herzustellen.
„Bei der Fertigung von Komponenten für die Präzisionsoptik sind Formfehler schon im Bereich weniger Mikrometer entscheidend für den Erfolg. Diese neue Schleifmaschine ermöglicht uns höchste Präzision mit hoher Dynamik“, schwärmt Christian Schopf, Laboringenieur am Technologiecampus Teisnach, vom Neuzugang.
Der Schwerpunkt des Technologiecampus Teisnach ist die Unterstützung und Beratung von Firmen im Bereich der angewandten Forschung und Entwicklung. „Zusätzlich zur Nutzung von Laboren und Einrichtungen der Hochschule finden Firmen hier kompetente Ansprechpartner“, heißt es von Seiten des TTZ. Und auch Studenten sind in den Laboren willkommen. Hier können sie Praktika und Studienarbeiten machen
Viechtacher Bayerwald Bote/ vbb
Foto:Wildfeuer
Mit Professor Dr. Thomas Hellmuth und Wolfgang Weiß haben am Dienstag Vertreter der Hochschule Aalen und der Stadt Aalen den Technologiecampus Teisnach der Hochschule Deggendorf besucht.
Der Leiter der Technologietransferzentren der Hochschule Deggendorf, Professor Dr. Peter Sperber führte die Gäste durch die modernen Labore für Forschung und Entwicklung optischer Technologien und Prozessentwicklung und machte mit den Besuchern auch einen Rundgang über den Gründercampus.
Als „vorbildlich“ bezeichnete Dr. Thomas Hellmuth dabei das Konzept und die Umsetzung des Technologiecampus Teisnach für die Stadt Aalen. Die Kommune, die von Wolfgang Weiß vertreten wurde, wird im Frühling 2011 ein Innovationszentrum bauen.
„Der Erfahrungsaustausch mit Professor Dr. Peter Sperber und Bürgermeisterin Rita Röhrl war für uns sehr wichtig und hilfreich, wir wurden inspiriert und ermutigt, unsere Planungen für ein Innovationszentrum weiter voranzutreiben und nach dem Vorbild Teisnachs umzusetzen“, erklärte Weiß. Wie er weiter erläuterte, arbeite die Hochschule Aalen sehr eng mit der Stadt Aalen zusammen. Daraus seien bereits zwei Gründerzentren entstanden. Die Hochschule Aalen ist mit rund 4000 Studierenden eine der größeren und derzeit die forschungsstärkste Hochschule für angewandte Wissenschaften Baden-Württembergs“, erklärte Professor Dr. Thomas Hellmuth beim Besuch. Regional fest verankert und international weit vernetzt baue die Hochschule Aalen auf Technik und Wirtschaft, zwei starke Säulen
Viechtacher Bayerwald Bote/ vbb
Zum 01. Januar wurde Dr. Richard Hämmerle auf die Professur für Hochfrequenztechnik an die Hochschule Deggendorf berufen. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf projektbezogener Tätigkeit und Forschung - der örtliche Schwerpunkt ist der Technologiecampus in Teisnach.
In Konstanz am Bodensee geboren, führte ihn sein Weg nach dem Abitur nach Bayern, genauer gesagt nach Nabburg in der Oberpfalz, wo er beim Bundesgrenzschutz seinen Wehrdienst ableistete. Danach folgte das Studium der Elektrotechnik/Hochfrequenztechnik an der Technischen Universität München bei Prof. H.H. Meinke. Als Abschlussarbeit entwickelte Dr. Hämmerle einen Antennenbreitbandverstärker im GHz-Bereich.
Danach schloss sich die Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Bundeswehr in Neubiberg bei München an. Neben dem Abhalten von Lehrveranstaltungen sowie der Studentenbetreuung wurden neue Verfahren in der Medizinelektronik entwickelt. Hieraus ergab sich auch das Thema der Dissertation, welches sich mit der Ortung intraokularer metallischer Partikel befasste.
Nach der Hochschulzeit nahm Dr. Hämmerle den Posten eines Entwicklungsingenieurs bei einem in München ansässigen namhaften Unternehmen der Messgerätetechnik an. Hier wurde er mit der Entwicklung neuartiger Peilverfahren betraut, was zu unkonventionellen Lösungen in diversen Applikationen führte. Dabei wurden auch erstmalig digitale Signalverarbeitungsmethoden und DSP-Prozessoren in die bis dahin analogen Peilgeräte eingeführt.
Eine weitere interessante Erfahrung stellte für Dr. Hämmerle, selbst aus einer selbständigen Kaufmannsfamilie stammend, die Gründung und Führung eines Ingenieurbüros dar, welches auf Entwicklung sowie Lehre auf dem Gebiet der digitalen Signalverarbeitung spezialisiert war.
Desweiteren ergaben sich für ihn zuletzt spannende berufliche Aufgaben bei der Firma Infineon. Hier beschäftigte sich Dr. Hämmerle zunächst im Geschäftsbereich Automotive mit der Verifikation und Applikation von Debug-Modulen auf SoCs sowie mit der Applikation von Infineon Prozessoren. In den letzten zwei Jahren war der Schwerpunkt Reverse Engineering im Bereich der mobilen Kommunikation im Geschäftsbereich COM/Wireless.
Erwähnenswert ist eines seiner Patente „Verfahren und Vorrichtung zum Einparken von Kraftfahrzeugen“, DE 29 01 504 C2, auf dem nahezu alle heute verfügbaren Einparkhilfen basieren.
Seine Freizeit verbringt Dr. Hämmerle gerne im Kreise der Familie und mit Freunden. Zu seinen Hobbies zählen Studienreisen, Skifahren, Tennis spielen, klassische Musik, Fremdsprachen, Bücher und Geschichte. Einen guten Teil der freien Zeit widmet er auch der Sängerschaft Barden, einer nicht-schlagenden, aber singenden, liberalen Studentenverbindung in München, deren Vorsitzender er seit Oktober 2007 ist.
Technologie Campus Teisnach
Foto: Hochschule Deggendorf
Die Idee vom fachübergreifenden Austausch zwischen Lehre, Forschung und Industrie hat sich bereits seit 1999 im Innovations Technologie Campus 1 (I@TC 1) Deggendorf bewährt. Nun erregt die Hochschule Deggendorf mit weiteren Campi bundesweit Aufsehen und hat bereits Nachahmer gefunden. Unter anderem hat Landshut sogar in der Nähe - in Ruhstorf - einen Campus mit Schwerpunkt Energietechnik gegründet. Das ist jedoch kein Problem für Deggendorf. „Ohne Konkurrenz schläft man ein“, sagt Präsident Prof. Dr. Reinhard Höpfl.
Teisnach
Als Zentrum für optische Technologien und Hochfrequenzanwendungen geplant und 2009 eingeweiht, hat sich der TC Teisnach rasant entwickelt. Die 76 Arbeitsplätze im vergangenen Jahr, davon 26 im Hochschulbereich und 50 im angegliederten Gründer- oder Gewerbecampus, sollen bis 2013 auf 265 (40/225) aufgestockt werden.
Fünf Millionen Euro waren als Anschubfinanzierung aus Transrapid-Mitteln des Freistaats (Bayern FIT/Forschung-Innovation-Technologie) nach Teisnach geflossen. Der Markt selbst stellte für das Gebäude und die Infrastruktur fünf Millionen Euro zur Verfügung. Drei weitere Millionen wurden in neueste Technologien investiert, die es an der FH Deggendorf so nicht gibt, beispielsweise in absolut schwingungsfreie Labore, die ein Höchstmaß an optischer Präzision gewährleisten.
„Der einmalige Gerätepark ermöglicht nicht nur, Aufträge von führenden Firmen der Optikbranche zu akquirieren, sondern rechtfertigt auch die staatlichen Drittmittel“, erklärt Prof. Höpfl. Von den zehn Millionen Euro, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) der Hochschule Deggendorf 2010 zugewiesen hat, wurde immerhin ein Drittel Teisnach zugeordnet.
Fünf Firmen haben sich auf dem Gelände des Gründercampus niedergelassen, mit denen eine dauerhafte oder projektbezogene Zusammenarbeit besteht. „Es sind vor allem mittelständische oder auch kleinere Betriebe“, sagt Claudia Wildfeuer, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit. „Wir sind für alle Anfragen offen.“
Die Synergien von Technologie- und Gründercampus lassen darauf schließen, dass sich Teisnach über die fünfjährige Förderphase hinaus amortisiert. Prof. Höpfl: „Der TC finanziert sich bereits jetzt zu 80 Prozent selbst und ist somit bald autark.“
Freyung
Die 17 Mitarbeiter, die sich seit 2009 in Freyung der Geoinformatik, der Bionik und den sogenannten Embedded Systems (Minicomputer, die nicht mehr als solche zu erkennen sind, z.B im Autoschlüssel) widmen, sollen bis 2013 um 53 Kollegen auf insgesamt 70 aufgestockt werden. Nach nur einem Jahr können sich auch die zwölf Hochschulangestellten und fünf Mitarbeiter des Gründercampus Freyung laut Höpfl schon zu 60 Prozent selbst finanzieren.
In Freyung sind ebenfalls fünf Millionen Euro als Anschub investiert worden. Die Kommune Freyung hat eine analoge Summe in die Gebäude gesteckt. Von den zehn Millionen BMBF-Drittmitteln teilen sich die Freyunger ein Drittel mit Cham und Deggendorf.
Neben dem Aufbau eines Lehrangebots liegt wie bei allen Standorten ein Schwerpunkt in der Beratung und Unterstützung von Firmen im Bereich der angewandten Forschung und Entwicklung. Unternehmen finden kompetente Ansprechpartner vor Ort, unter anderem zu Förderprogrammen.
„Wir arbeiten projektbezogen“, sagt Pressesprecherin Kristina Wanieck. Aktuell betreut der TC Freyung im Landkreis Freyung-Grafenau 13 wissenschaftlich-technisch orientierte Firmen und 20 bis 30 Firmen überregional bis München. Aber auch Gemeinden, die sich eine Karte für ihre Gewerbebetriebe anfertigen lassen, der Nationalpark Bayerischer Wald oder die EU mit einem Hochwasserrisikomanagement-Projekt zählen zu den Kunden. Neben Kooperationsverträgen mit Schulen (Girls Day) setzt der Campus mit Blick auf die Zukunft auf die Azubirotation. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin: „Auf unserem Gründercampus können sich zudem Existenzgründer niederlassen, die den direkten Bezug zur Hochschule zu schätzen wissen.“ Seit Oktober hat sich ein Gründer angesiedelt.
Cham
Im Oktober vergangenen Jahres ist der Technologiecampus Cham ebenfalls mit einem Startpaket von fünf Millionen Euro eingerichtet und eröffnet worden. Auch hier ist eine etwa gleich hohe Summe von der Kommune in Gebäudeform zugesteuert worden. Derzeit sind fünf Hochschulmitarbeiter tätig, bis 2013 sollen es 25 sein. Arbeitsplätze in einem angegliederten Gründercampus wie bei den anderen Standorten gibt es noch nicht.
Zentrale Aufgabengebiete sind Forschung, Entwicklung und Lehre auf den Gebieten Mechatronik, Robotik und Automatisierungstechnik. Projekte sind etwa der Kollisionsschutz für Baukräne oder eine Testumgebung für elektrische Fahrzeugantriebe. Schwerpunktmäßig wird mit 33 Firmen des Kompetenz-Netzwerks Mechatronik Ostbayern zusammengearbeitet. Durch die enge Verzahnung von Wissenschaft und Forschung mit den Erfordernissen der regionalen Wirtschaft sei der Campus im Bereich Mechatronik der Standort für exzellente Aus- und Weiterbildung und angewandte Forschung und Entwicklung, soTeamassistentin Sonja Höcherl. „Der TC Cham versteht sich als Mechatronik-Dienstleister und legt bei der Planung von Seminaren besonderen Wert auf die gemeinsame, flexible und zeitnahe Abstimmung der Weiterbildungsmaßnahmen mit den Unternehmen. Dadurch entsteht ein klarer Wettbewerbsvorteil für die Region.“
Zwar sei es laut Präsident Reinhard Höpfl nach nur wenigen Monaten zu früh zu sagen, wann Cham schwarze Zahlen schreiben könnte. Fest steht aber: Die Anschubfinanzierung ist für jeweils fünf Jahre ausgelegt. Höpfl: „Danach müssen sich die Campi selbst tragen.“ Wirtschaftlich-unternehmerisches Handeln sei wie im Stammhaus Deggendorf grundsätzlich oberstes Gebot. Höpfl: „Nur auf dieser Basis können von unseren insgesamt 400 Hochschulmitarbeitern 150 aus Drittmitteln finanziert werden.“
Schloss Mariakirchen
Etwas aus dem Rahmen fällt der Campus Schloss Mariakirchen in Arnstorf, der 15 neue Arbeitsplätze schafft und im April von Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch offiziell eröffnet werden soll. Das Institut wird nicht staatlich, sondern von der Hans-Lindner-Stiftung finanziert. Es widmet sich der Übertragung der Nachhaltigkeitsziele auf das Bauwesen und kooperiert mit der Universität UMIT im österreichischen Hall/Tirol. Neben Forschung und Entwicklung zum nachhaltigen Bauen gehören auch Beratung und Weiterbildung zum Portfolio. Zusätzlich sind am Institut die Bereiche Existenzgründung sowie Gesundheits- und Pflegepädagogik angesiedelt.
Spiegelau
Interessante Synergieeffekte mit dem TC Teisnach sollen sich schließlich nach der Eröffnung des TC Spiegelau noch heuer ergeben. Eine Million Euro sind bereits vom Freistaat zur Verfügung gestellt worden. Auch in Spiegelau werden sich zunächst 6, 2013 voraussichtlich 65 Mitarbeiter mit der Optimierung von optischem Glas, der Prozessentwicklung und -optimierung sowie der Mess- und Fertigungstechnik befassen. Dies ist in enger Zusammenarbeit mit der Universität Bayreuth vorgesehen. Prof. Höpfl: „Kurz gefasst steht in Teisnach kaltes Glas, in Spiegelau heißes Glas im Fokus.“
Perspektiven
Für den FH-Präsidenten sind die Campi ein aktiver Beitrag gegen die negative demografische Entwicklung der Region: „Sehr gut ausgebildete Menschen in innovativen Technologien stärken die Wirtschaft der Region und die Branche.“ Nur durch die regional flächendeckenden Campi habe die FH Deggendorf etwa das Modellprojekt E-Wald mit einem Volumen von 40 Millionen Euro an Land ziehen können. In den Landkreisen Cham, Regen, Freyung-Grafenau, Straubing-Bogen, Deggendorf und Passau werden an Hotels, touristischen Sehenswürdigkeiten, öffentlichen Einrichtungen Ladestationen für Elektroautos aufgebaut, um die Alltagstauglichkeit der Elektromobile zu testen. „Wir müssen generell langfristig planen“, sagt Prof. Reinhard Höpfl. „Die FH Deggendorf lebt von ihrem Umfeld.“ 50 Prozent der Studierenden kämen aus dem Bayerischen Wald. Ihnen eine attraktive berufliche Zukunftsperspektive zu geben, dazu tragen auch die Campi bei.
Jeder Campus muss eine Win-win-Situation sein
Aber: „Jeder Campus muss eine Win-win-Situation sein“, betont Prof. Höpfl. „Die anwendungsorientierten Forschungsergebnisse helfen einerseits der Wirtschaft, ihre Verfahren, Dienstleistungen und Produkte zu verbessern. Die Studierenden haben andererseits die Möglichkeit, Hightech-Ausstattungen zu nutzen, die nur Technische Universitäten vorhalten.“ Außerdem profitierten Absolventen von Industriekontakten und der Gründungsförderung. Und die Hochschulen oder Universitäten wiederum vom Nachwuchs. Aus diesem Grund steht für Hochschulratsvorsitzenden Karl Wisspeintner fest, dass der nächste Campus in Passau stehen muss.
Präsident Prof. Höpfl, der 2012 aus Altersgründen ausscheidet, dürfte als Baumeister in die prosperierende Deggendorfer Fachhochschul-Geschichte eingehen. In den vergangenen 15 Jahren hat er einen dreistelligen Millionenbetrag „verbaut“. 60 Millionen Euro sind in den Campus Deggendorf geflossen, 30 Millionen in die TC und 40 Millionen in den Neubau. Dazu kommen zusätzlich zehn Prozent für die Geräteausstattung.
Die Sparkasse Deggendorf hat weitere 30 Millionen in den Umbau des ehemaligen Schlachthofs zum ITC 2 gesteckt, der von der FH angemietet wird und das neue Institut für Crossborder Healthcare Management beherbergt. Mit derzeit 4100 Studierenden ist die Hochschule Deggendorf als Wirtschaftsfaktor der Region nicht mehr wegzudenken.
Passauer Neue Presse/ Ariane P. Freier
Aus ganz Bayern kommen Vertreter von Hochschulen und Landkreisen nach Teisnach. Sie haben alle das gleiche Ziel: Das Technologietransferzentrum der Hochschule Deggendorf in Teisnach-Oed. Vor gut einem Jahr wurde die FH-Außenstelle in Betrieb genommen und übertrifft seither alle Erwartungen.Auch nachdem sich der anfängliche Hype gelegt hat, boomen Technologietransferzentrum und Gründercampus. Prof. Dr. Peter Sperber ist mehr als zufrieden mit der Entwicklung des Teisnacher Ablegers der Deggendorfer Hochschule. „Es funktioniert in jeder Beziehung, beide Säulen, sowohl die Hochschule, als auch der Gründercampus, laufen sehr gut. Die beiden Hallen des Gründercampus sind mit Soleg, Lebenshilfe, CCNST, ZVK und Rohde & Schwarz voll belegt.“
„Wir haben ein sehr erfolgreiches erste Jahr hinter uns“, lautet seine überaus positive Bilanz. 16 nationale und internationale Projekte habe man für das ITZ akquirieren könne, erklärte der Leiter der vier Technologietransferzentren der Hochschule Deggendorf im Gespräch mit dem Viechacher Bayerwald-Boten. Geplant sei gewesen nach fünf Jahren eine Million Euro pro Jahr an Drittmitteln zur Finanzierung des Technologietransferzentrums akquirieren zu können. Von Jahr zu Jahr sollte die Summe von 200 000 Euro im ersten auf insgesamt eine Million im fünften gesteigert werden. Doch bereits im ersten Jahr habe man diese Zielvorstellungen weit übertroffen. „Wir haben Aufträge für Forschung und Dienstleistungen in Höhe von 3,5 Millionen Euro akquiriert“, berichtet der Professor stolz. Alle Labore im Technologietransferzentrum seien daher ausgelastet. Insgesamt arbeiten mittlerweile 25 Frauen und Männer für die Hochschule Deggendorf in der Teisnach Außenstelle, die von Professor Dr. Rolf Rascher geleitet wird. Mit Prof. Dr. Christine Wünsche, Prof. Dr. Engelbert Hofbauer und Prof. Dr. Richard Hämmerle sind mittlerweile drei Professoren am TTZ angestellt, hauptsächlich für Forschung und Entwicklung. Die drei halten aber auch Lehrveranstaltungen in Teisnach.
Der Fokus im ersten Halbjahr 2011 liegt nach Angaben Sperbers darauf, Kooperationen mit ausländischen Institutionen einzugehen, um so an Projekte ranzukommen, die mit Hilfe von EU-Förderprogrammen finanziert werden. Darüber hinaus liegt das Augenmerk auf der Einstellung von weiteren Mitarbeitern. „Wir sind ständig auf der Suche nach hoch qualifizierten Nachwuchskräften, vor allem Ingenieure bräuchten wir, aber diese in die Region zu holen, ist gar nicht so leicht“, betont Sperber. Man merke, dass die Wirtschaft wieder besser anziehe und nicht mehr so viele Bewerber auf dem Markt seien. Gerade deshalb sei es von Vorteil, dass die Hochschule gezielt auch an die Absolventen herantreten könne.
Ein Jobmotor für den Bayerischen Wald könnte auch das E-Wald-Projekt sein. Inzwischen sind bei Sperber die Konzepte der Gemeinden und Landkreise eingegangen, die nun gesichtet werden müssen. Noch ausstehend sind dagegen verlässliche endgültige Aussagen der Staatsregierung über die Finanzierung von E-Wald. „Wenn diese Zusage vorliegt, werde die Stelle eines Geschäftsführers für das E-Wald –Projekt ausgeschrieben. Sperber rechnet damit, dass dies im nächsten halben Jahr der Fall sein wird.
Auch in der Nachbarschaft des Gründercampus tut sie Einiges „Die Sogwirkung, die das Technologietransferzentrum ausübt, ist unglaublich“, sagt Teisnachs Bürgermeisterin Rita Röhrl erfreut. Im Umfeld des Campus siedeln sich nach ihren Angaben verstärkt Firmen an, weshalb man auch aus Gemeinesicht von einem erfolgreiche ersten Jahr sprechen könne. „Das Technologietransferzentrum setzt noch mehr Impulse, als wir gedacht haben, die Hochschul-Außenstelle, selbst und auch die am Gründercampus ansässigen Firmen entwickeln sich besser, als wir erwartet haben“, meinte die Bürgermeisterin. Das sei der Beweis dafür, dass die Ideen der FH-Ausgründungen aufgehe und die Regionen durch die Ansiedelung von Technologietransferzentren fit werden für die Zukunft.
Viechtacher Bayerwald Bote
Im Sommer 2011 sollen die ersten Elektrofahrzeuge des E-Wald-Projekts leise über die Straßen im Bayerischen Wald rollen. Dieses ehrgeizige Ziel hat Professor Peter Sperber bei der Bürgermeister-Dienstversammlung genannt.
Und deswegen sollen bereits im Frühjahr die ersten Elektrofahrzeuge angeschafft werden. Von wem? Es wird sich eine Gesellschaft gründen, die die E-Wald-Geschäfte führt. Wer fährt dann 2011 mit E-Mobilen? „Das werden anfangs nur ausgewählte Nutzer sein“, erläuterte Sperber, möglicherweise Behörden, Unternehmen. Erst in den Jahren 2012 und 2013 soll das Angebot ausgeweitet werden. Dann soll die E-Wald-Gesellschaft agieren wie ein Autovermieter. Erste Zielgruppe: Touristen.
Dabei ist sich Sperber durchaus bewusst, dass es große Vorbehalte gegenüber der neuen Energie für das Automobil gibt: Ladedauer zu lang; Reichweite zu gering; Kosten zu hoch; und läuft man nicht Gefahr, dass man mit dem E-Mobil im Nirgendwo zwischen zwei Ladestationen hängen bleibt? „Der Kern des E-Wald-Projekts ist, dass man den Leuten damit zeigt, dass man mit einem Elektro-Auto nicht stehenbleibt; dass es ein zuverlässiges Automobil ist“, sagte Sperber. Wie berichtet ist das E-Wald-Projekt, das die Landkreise Regen, Deggendorf, Straubing-Bogen, Cham, Freyung-Grafenau und Passau umfasst, eines von drei Pilotprojekten, die von der Staatsregierung gefördert werden. In der Bayerwald-Region soll speziell erprobt werden, wie sich Elektroautos in topografisch und klimatisch schwierigen Regionen bewähren.
E-Mobile sind ein Element des Projekts, die Ladestationen ein weiteres - und dann kommt noch das wichtigste Element dazu: Die Steuerungs-Elektronik. So etwas wie ein schlaues Navigationsgerät, das nicht nur weiß, wo sich das Fahrzeug gerade befindet, sondern auch, wo die nächste Ladestation ist. Mit dem man einen Platz an der Station buchen kann, das dem Fahrer auch sagt, wie weit er mit dem E-Mobil noch kommt; und ihm auch noch erzählt, welche touristischen Sehenswürdigkeiten er in der Umgebung besuchen kann, während sich das Mobil an der Ladestation den Saft aus der Stromleitung saugt. Außerdem ist die Steuerzentrale immer darüber im Bild, welche Fahrzeuge wo unterwegs sind, welche wann frei sind, und wie der Ladezustand der Batterien ist.
Verkehrsmittel verknüpfen
Mit dem E-Wald-Projekt soll es auch gelingen, verschiedene Verkehrsmittel miteinander zu verzahnen. Die Gäste reisen mit der Bahn an, steigen am Bahnhof auf das Elektroauto um, mit dem sie zum Hotel rollen. Das Auto buchen sie für Ausflüge in der Umgebung und erkunden so die Region. Aus der Region soll der Strom für die Mobilität kommen. „Dezentrales Regeneratives Kraftwerk Bayerischer Wald (DEREK)“ heißt das: Wasserkraftwerke, PV-Anlagen oder Biomasse-Kraftwerke in der Region sollen den Strom erzeugen, der an den Ladestationen in die Fahrzeug-Batterien gespeist wird. Und dazu wird man in der Region noch aufrüsten müssen. Unter den Partnern aus der Wirtschaft, die bei E-Wald dabei sind, sind Firmen, die auf die Erzeugung und Nutzung regenerativer Energien spezialisiert sind.
40 Ladestationen im Landkreis
Demnächst soll der Aufbau der Ladestationen im Landkreis beginnen. Nach dem derzeitigen Konzept sollen es rund 40 im Landkreis sein, die in das System eingebunden sind, rund 240 bis 250 im gesamten Bayerischen Wald. Den Bürgermeistern gab Sperber in diesem Zusammenhang eine Hausaufgabe auf: Sie sollten Orte für diese Ladestationen vorschlagen. Möglichst Plätze, an denen verschiedene Verkehrsarten miteinander verknüpft werden, und möglichst Plätze, die hohes touristisches Potenzial haben. Plätze, an denen die Fahrzeuge schon einmal ein paar Stunden geparkt werden - und dabei aufgeladen werden. „Und die Kosten?“ kam gleich eine Frage. „Für die Kommunen keine, wir bitten nur, den Platz für die Ladestation und die Parkplätze gratis zur Verfügung zu stellen“, so Sperber, finanziert würden die Einrichtungen über E-Wald. Wie groß der Zuschuss vom Staat allerdings sei, das sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen, die Summe wird erst im nächsten Doppelhaushalt enthalten sein. Bisher war pro Modellprojekt von rund fünf Millionen Euro die Rede. Eine Summe, mit der Sperber nicht zufrieden wäre. „Unser Pilotprojekt läuft über eine viel größere Fläche als die städtischen Pilotprojekte, deswegen ist die Infrastruktur auch deutlich aufwändiger“, sagte Sperber. Er bezeichnete die Tatsache, dass die Region als Modellregion ausgewählt wurde, schon als Riesengewinn. 100 Bewerber hätte es gegeben, drei wurden ausgesucht. „Und wenn wir das Projekt durchsetzen, dann sind wir deutschlandweit das größte Modellprojekt für Elektromobilität“, so Sperber.
E-Fahrräder bleiben außen vor
„Wie schaut es mit den Elektro-Fahrrädern aus, sind die in dem Konzept erhalten?“ fragte Landrat Heinz Wölfl. Sie sind es nicht, das würde die Förderung sprengen, wie Sperber meinte. Wie Bodenmais’ Bürgermeister Michael Adam erwähnte, hätten Bodenmaiser Hoteliers schon nachgefragt, was eine Ladestation kosten würde. „Die einfachste Ladestation kostet nichts, das ist eine Steckdose“, so Sperber. Teurer würde es erst, wenn die Ladestation in das komplette System eingebunden ist. Da sind pro Ladestation rund 5000 Euro veranschlagt. Allerdings: Wegen der öffentlichen Förderung dürfen die Ladestationen nicht auf Hotelparkplätzen stehen, sondern nur an Orten, die auch allgemein für alle zugänglich sind. Produziert werden die Ladestationen von Unternehmen aus der Region, die das Knowhow dazu haben.
Bei den Bürgermeistern stießen die Ausführungen Sperbers auf positive Resonanz. Bis zu den Weihnachtsfeiertagen sollen die Kommunen ihre Vorschläge für Ladestationen-Standorte beim Regionalmanagement des Landkreises einreichen, nach den Weihnachtsferien soll ausgewählt werden. Das Schlusswort war Landrat Wölfl vorbehalten: „Die Region will ganz massiv auf die Steckdose drücken.“
Bayerwald Bote/ Michael Lukaschik
Foto: Lukaschik
Professor Sperber rührt kräftig die Werbetrommel dafür, dass der Bayerische Wald Modellregion für Elektromobilität wird. Darüber hinaus ist er mit dem Ministerium unermüdlich im Einsatz , um die Technologietransferzentren der Hochschule Deggendorf, allen voran die Außenstelle in Teisnach bekannt zu machen – mit dem Ziel, den Bayerischen Wald zu einer berühmten Technologieregion zu machen.
Viechtacher Bayerwald Bote
„Gefeiert wird auf jeden Fall“, hatte Teisnachs Bürgermeisterin Rita Röhrl bereits vor Wochen angekündigt, als bekannt geworden war, dass die „Technologieregion Bayerischer Wald“ und damit auch das Optik Zentrum Bayern (OZB) in Teisnach für den Bayerischen Gründerpreis nominiert sind.
Doch es kam noch besser: Teisnach war nicht nur vorgeschlagen, sondern bekam den Gründerpreis tatsächlich. Am Mittwochabend durfte bei einer Gala in Nürnberg Bürgermeisterin Rita Röhrl zusammen mit weiteren Repräsentanten der Region die Auszeichnung entgegen nehmen. Zum ersten Mal in der nun 13-jährigen Geschichte ging der bedeutendste Wirtschaftspreis Bayerns in den Bayerischen Wald. So wurde aus der angekündigten kleinen Fete gestern Nachmittag auf dem Technologiecampus in Teisnach eine echte Siegesfeier, zu der sich neben den Mitarbeitern der FH auch Förderer und Marktgemeinderäte einfanden. „Wir schwimmen derzeit auf einer Welle des Erfolgs und die müssen wir für die Zukunft nützen“, meinte Prof. Dr. Peter Sperber, Vizepräsident der Fachhochschule Deggendorf, vielsagend.
Viechtacher Bayerwald-Bote
Foto: Hackl
Hochbetrieb gestern und heute am Technologietransferzentrum Teisnach. Auf dem Parkplatz unterhalb des FH-Gebäudes sind alle Stellplätze belegt. Die Nummernschilder der Autos deuten auf weitgereiste Gäste hin. Aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz, Tschechien, Belgien und Frankreich sind sie nach Teisnach gefahren - zum vierten Optikseminar der Hochschule Deggendorf, das erstmals am Technologietransferzentrum in Teisnach stattfindet.
Rund 90 Experten aus den optischen Bereichen Fertigung, Entwicklung und Herstellung von Optikmaschinen für die Bearbeitung und Messtechnik sind dazu in den Bayerischen Wald gekommen. Auch Vertreter namhafter Firmen aus der Region, Deutschland und dem Ausland wie Linos, Rodenstock, OAT, Zeiss, Berliner Glas und Swarovski nahmen teil.
Die weiteste Anreise zu dem gestern gestarteten zweitägigen Seminar hatte Jean-Pierre Lormeau. Der Europamanager der Firma QED Technologies war aus Fontainebleau in Frankreich angereist - mit dem Auto. Zehn Stunden dauerte die Fahrt. Lormeau aber ist froh, angekommen zu sein, hätte er einen Flug gebucht, säße er wohl derzeit nicht im Multimediasaal des Technologietransferzentrums, wo er sich über die neuesten Entwicklungen und aktuelle Strömungen in der Optik informiert, sich mit Kollegen austauscht oder neue Kontakte knüpft. Der Franzose hält zudem einen Vortrag über Messtechnik und präsentiert die Produkte seiner Firma in einer kleinen Ausstellung.
Ursprünglich hätten auch zwei Optikspezialisten aus Singapur und den USA nach Teisnach kommen sollen, doch der Vulkan unter dem Gletscher Eyjafjallajökull und die damit verbundene Aschewolke haben den Männern einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Ihre gebuchten Flüge gingen wegen des Flugverbots nicht, weshalb sie nicht zu unserem Optikseminar anreisen konnten“, erklärt Professor Dr. Peter Sperber, der zusammen mit seinem Kollegen Prof. Dr. Rolf Rascher den Technologie-Campus in Teisnach leitet.
Am ersten Seminartag wurden den Teilnehmern von Mitarbeitern der Hochschule Deggendorf die Gedanken und Projekte der FH im Labor „Optical Engineering“ erläutert. Zudem standen Vorträge von Referenten aus der Industrie auf dem Programm. So sprach Peter Flug von der Firma Fineoptix über „Anforderungen an die Fertigung von präzisionsoptischen Komponenten“, während Carsten Wagner von Jenoptik Polymer Systems über „Alternative zum Glas - Kunststoff in der Präzisionsoptik“ referierte.
Der heutige zweite Seminartag hat die Schwerpunkte Blankpresstechnologie und Unternehmenspräsentationen. Die Hersteller von Bearbeitungs- und Messtechnikmaschinen demonstrieren dabei ihre Geräte und Werkzeuge und zeigen sie in einer „kleinen aber hochspezialisierten Messe“, wie Prof. Dr. Rolf Rascher erklärte.
Daneben blieb den Teilnehmern genügend Zeit für Diskussionen, den Erfahrungsaustausch unter Fachleuten und zum Netzwerken.
Viechtacher Bayerwald Bote/ Daniela Albrecht
Foto: Albrecht
Der EFRE unterstützt Regionen mit Entwicklungsrückstand und Strukturproblemen. Er finanziert z.B. Infrastrukturmaßnahmen und produktive Investitionen zur Schaffung von Arbeitsplätzen in kleinen und mittleren Unternehmen, wie auch Maßnahmen, die der Forschung und technologischen Entwicklung sowie dem Schutz der Umwelt dienen.
Durch die Gründung des Kompetenz- und Entwicklungszentrum „Optical Engineering – Optische und Optoelektronische Fertigungstechniken und Sensorik“ an der Hochschule Deggendorf beschreitet der Fond neue Wege, um die regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in Grenzregionen zu stärken. Die EU orientiert sich hier ausschließlich am Bedarf der regionalen klein- und mittelständischen Industrie der Region, und hier insbesondere der Landkreise Regen und Deggendorf.
Auf dem Fachgebiet „Optical Engineering“ besteht schon seit längerem eine enge Zusammenarbeit mit der Hochschule Deggendorf und den Firmen der Region. Die EU hat jetzt schon einen signifikanten Beitrag zur regionalen Wirtschaftsentwicklung hin zu technologisch hochwertigen und damit zukunftssicheren Arbeitsplätzen geleistet. Ebenso wurden über die Aktivitäten der Hochschule Deggendorf bereits neue Firmen zur Ansiedlung in der strukturschwachen Region gewonnen. Ohne die Beiträge aus dem Fonds wäre die Durchführung des für die technische und strukturelle Weiterentwicklung der Region äußerst wichtigen Projekts nicht möglich.
Die im Rahmen des Kompetenz- und Entwicklungszentrum gewonnenen Erkenntnisse, die neu entwickelten Messtechnologien und Produktionsprozesse werden direkt in die Firmen der Region transferiert. Durch das Netzwerk, in das nahezu alle fachrelevanten Firmen der Region eingebunden sind, und über die Kontakte der Hochschule mit nationalen und internationalen Partnern, wird das Kompetenzzentrum für die Firmen noch interessanter. Neue Möglichkeiten zum Technologietransfer innerhalb des Netzwerkes werden geschaffen. So unterstützt die EU die Firmen der Region, ihre Marktpräsenz durch neue und innovative Produkte weiter auszubauen und Arbeitsplätze in der Region zu sichern bzw. neu zu schaffen.
Hochschule Deggendorf
Bild: Hochschule Deggendorf
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