9.8.2012 |
Eine gemeinsame Technikoffensive soll den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Ostbayern weiter voranbringen. Im Rahmen ihres gemeinsamen Konzepts "Technik Plus" unterzeichneten gestern die Universität Passau und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Deggendorf dazu eine Kooperationsvereinbarung.
Ein Transferzentrum soll Brücken zur Wirtschaft bauen, bei internationalen Kontakten sowie Promotionen wollen die beiden Hochschulen künftig noch enger zusammenarbeiten.
Das ist ein guter Tag für Niederbayern und seine Hochschulen", strahlte gestern nach der Vertragsunterzeichnung der Deggendorfer FH-Präsident Prof. Dr. Reinhard Höpfl, von einem "echten Mehrwert" schwärmte Uni-Präsident Prof. Dr. Walter Schweitzer. Unter dem Titel "Forschungs- und Innovationsforum Donau-Inn" wurde gestern eine enge Zusammenarbeit zum einen zwischen den Hochschulen selbst vereinbart, so etwa auf dem Gebiet der Informationstechnik. Zum anderen wollen beide Hochschulen ein gemeinsames "Transferzentrum Technik und Innovation schaffen", mit Hauptsitz in Passau und zweitem Standort im Neubau der FH, der derzeit gerade in Deggendorf entsteht. Fünf bis sechs Stellen für das Management der Plattform sind derzeit angedacht, dazu zwei Stellen für die wissenschaftliche Begleitung in den Bereichen Entrepreneurship und Wissenstransfer, auch ein eigener Beirat soll entstehen. "Die Hochschulen sehen diese Plattform als Keimzelle für die Einrichtung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen", sagt Prof. Schweitzer. Der Wissenstransfer soll so angekurbelt werden. Schließlich sind beide Hochschulen stark auf dem Zukunftsmarkt der "Intelligenten Systeme"; die FH kann sich unter anderem mit Optischen Technologien sowie Messtechnik und Röntgentomografie einbringen, die Uni Passau mit "Embedded Systems" und Internet Science.
Weil auch an Fachhochschulen Forschung immer wichtiger wird, soll bei den Promotionen künftig gemeinsame Sache gemacht werden. Auch bei ihren internationalen Kontakten wollen sich die beiden Hochschulen künftig abstimmen. Und damit auch die Nachbarn eingebunden sind, sollen "Niederbayerische Hochschultage" gemeinsam mit der FH Landshut und dem Wissenschaftszentrum Straubing den Austausch der Wissenschaftler voranbringen.
Das Gesamtpaket steht in engem Zusammenhang mit dem Konzept "Technik Plus", das die Wettbewerbsfähigkeit Ostbayerns im Bereich Technik und Innovation stärken soll, 14 neue Lehrstühle stehen zur Debatte. "Die Region hat sich aufgemacht. Die Konzepte sind genau richtig auf den Tisch gekommen, die Signale sind positiv", weiß MdL Bernd Sibler, Vorsitzender im Hochschulausschuss des Landtags, der sich von der Kooperation viele Synergien erhofft. Eine Entscheidung über "Technik Plus" soll nach momentanem Fahrplan im Herbst fallen.
Passauer Neue Presse/ W. Lampelsdorfer
Foto: Jäger