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Presseartikel

Studierende werden zu Hackern

Studierende werden zu Hackern in „WhiteHat“ Challenge des CERN

30.9.2024 | THD-Pressestelle

Täglich werden Organisationen im Web angegriffen. Für ein funktionales Sicherheitskonzept ist es deshalb unerlässlich, alle Schwächen zu kennen und sie zu beheben, bevor sie von außen ausgenutzt werden. Studierende der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) erhalten im Rahmen der WhiteHat Challenge der Europäischen Organisation für Teilchenphysik (CERN) die Möglichkeit, das Sicherheitsniveau der Forschungseinrichtung legal zu testen. Am 17. September fand die Kick-off-Veranstaltung am Campus in Deggendorf statt.

Für die Challenge übernehmen die Studierenden des Bachelorstudiengangs Cybersecurity die Rolle von „White Hats“ – ethischen Hackern, die Schwachstellen in Cybersicherheitssystemen aufdecken und beheben, ohne sich persönlich zu bereichern. Die Kooperation mit der Großforschungseinrichtung ermöglicht es den Studierenden ihre Fähigkeiten in einer realen und hoch komplexen Webumgebung – anstatt eines simulierten Anwendungsszenarios – auf die Probe zu stellen, und sich später am Arbeitsmarkt besser zu platzieren. Bei ihren Hackingversuchen werden besonders ihre Kenntnisse zu Penetration Testing – Tests zur Widerstandsfähigkeit eines Netzwerks vor unbefugten Zugriffen – zum Einsatz kommen.

Ethical Hacking zählt zu den Studieninhalten, für die sich die Studierenden am meisten interessieren. Prof. Dr. Michael Heigl, THD-Professor mit dem Fachgebiet Künstliche Intelligenz für Cybersicherheit, betonte dabei die Relevanz der Computing Rules und des Code of Ethics, welche das Benehmen beim Hacken betreffen. Gerade Themen wie Vertraulichkeit und Offenlegung der Ergebnisse spielen hierbei eine tragende Rolle. Dr. Stefan Lüders, Chief Information Security Officer des CERN, klärte anschließend über erlaubte und nicht erlaubte Hacks auf und erläuterte anhand früherer WhiteHat Challenges prominente Risikostellen bestehender Sicherheitssysteme.

Die Studierenden haben nun über die Dauer ihres siebten Semesters Zeit, das Netzwerk intensiv auf Sicherheitslücken zu überprüfen. Anfang Januar werden sie ihr Vorgehen sowie ihre Resultate in einem Abschlussbericht darlegen. Aufgrund der breit gefächerten Aktivitäten des CERN, wie Forschung in der Grundlagenphysik oder der Bereitstellung von Teilchenbeschleunigungsanlagen, bietet die Forschungseinrichtung eine sehr große Angriffsoberfläche für die „WhiteHats“ der THD.

Bild (Paul Rauch, THD): Kick-off-Veranstaltung zur Cybersecurity-Challenge: Prof. Dr. Michael Heigl (li.), Dr. Stefan Lüders (Bildschirm) und teilnehmende Studierende.