16.7.2014 |
Theatergruppe des Sprachenzentrums der THD überzeugte mit der Inszenierung von Bertolt Brecht.
Zum Ende der Vorlesungszeit des Sommersemesters war es soweit: der Hörsaal war gut gefüllt, die Lichter gingen aus, die Schauspieler betraten den Saal. Das Publikum lachte, jubelte und beteiligte sich von Anfang an der knapp einstündigen ersten Inszenierung der Theatergruppe des Sprachenzentrums.
Die Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny mit Musik von Kurt Weill wurde 1930 von Bertolt Brecht geschrieben. Das Stück dreht sich um drei Banditen auf der Flucht vor der Polizei die beschließen, die Stadt Mahagonny zu gründen. Dort wollen sie Glücksrittern auf der Suche nach Gold das Geld aus den Taschen ziehen.
Die Darsteller, Austauschstudierende aus Brasilien, befassten sich während des Sommersemesters intensiv mit dem Text. Für die meisten war dieses auch die erste Begegnung mit dem Schauspiel. Dennoch war ihre Leistung bemerkenswert. Lucas Abdo überzeugte als Jenny und brachte das Publikum immer wieder zum Lachen. Thais Almeida, Rafael Sandoval und Arthur Coelho glänzten als Schurken. Auch Bruno Bordignon, Eduarda Wolf und Gabriel Rodella zeigten bemerkenswerte schauspielerische Leistungen.
Für die musikalische Gestaltung zeichnete Gabriel Bertacco verantwortlich. Er begleitete die Proben und entwickelte die Musik passend zum Stück. Lobenswert ist auch die Leistung von Eduarda Wolf, die die Videographie zu den verschiedensten Szenen produzierte und Marina Lecas, die die Videos während des Stücks einsetzte. Auch das Bühnenbild ist erwähnenswert, denn es wurde von der ganzen Gruppe entwickelt und mit sehr begrenzten Mitteln realisiert. Paula Arruda zauberte in der Maske. Der Regisseurin Virginia Wallner gelang es, aus der langen Oper eine straffe, moderne und lustige Inszenierung zu entwickeln. Sie blieb dem Text treu, gab jedoch dem Stück eine persönliche Note. Virginia Wallner ist Sprachdozentin für Deutsch als Fremdsprache (DaF) und Spanisch an der THD, sie bringt langjährige Erfahrung mit Studententheatern mit. So leitete sie bereits Theatergruppen an der UFPR (Bundesuniversität Curitiba) in Brasilien sowie an der Universität Passau (Lehrstuhl für Romanische Literaturen und Kulturen) und nahm schon mit den Gruppen an internationalen Theaterfestivals teil.
Es ist außerordentlich erfreulich, dass an der THD das Interesse am Theater groß ist und die am Sprachenzentrum etablierte Theatergruppe hoffentlich auch zukünftig weitere Stücke präsentieren wird.