Innovative Kooperation: die Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Cham und der Technologie Campus Cham setzen auf Kollaborative Robotik
4.7.2024 |
Es soll eine wegweisende Kooperation werden: die Behindertenwerkstätten Oberpfalz Betreuungs-GmbH und der Technologie Campus Cham haben sich zusammengeschlossen, um Menschen mit Unterstützungsbedarf Zugang zu komplexen Arbeitsprozessen zu ermöglichen. Mit Hilfe modernster Robotik-Technologie sollen bisher unzugängliche Tätigkeiten nun realisierbar werden – und das auf eine Weise, die den Menschen stets in den Mittelpunkt stellt. Die Zusammenarbeit zwischen der Werkstatt und der Hochschule zielt darauf ab, das Potenzial von Menschen mit Behinderung bestmöglich auszuschöpfen. Durch kollaborativer Robotik sollen künftig komplexe Arbeitsschritte von möglichst vielen Mitarbeitern bewältigt werden können - dabei ist es ein zentrales Anliegen, dass die Maschinen den Menschen unterstützen und nicht ersetzen.
Der Mensch im Vordergrund
„Wir wollen zeigen, dass Menschen mit Behinderung ebenso fähig sind, anspruchsvolle Arbeiten zu erledigen, wenn sie die richtige Unterstützung erhalten“, erklärt Katharina Keber, Geschäftsführerin der Behindertenwerkstätten und Prof. Dr. Matthias Hien, Wissenschaftlicher Leiter des TCC ergänzt: „Die Roboter sind dazu da, den Menschen zu helfen, ihre Aufgaben zu erfüllen, nicht, sie zu ersetzen.“
In bereits zwei Besuchen - in den sog. Hauptwerkstätten in der Hans-Eder-Straße in Cham sowie im Zweigwerk Bad Kötzting - konnte sich Prof. Dr. Matthias Hien und sein Team aus dem Technologie Campus Cham sowie dem Team von Kathrin Martin vom Gesundheitscampus Bad Kötzting ein Bild über die Leistungsfähigkeit der Werkstätten und das Potential der darin beschäftigten Menschen mit Behinderung machen. Sie sind sich sicher – es soll ein gemeinsames Forschungsprojekt geben. Untermauert wurde dieser Wunsch mit einem Schlüsselanhänger, der die beiden Campus mit der WfbM Cham kreativ vereint.
Die Vorteile der Kooperation sind vielfältig. Zum einen werden die Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung erheblich erweitert, zum anderen wird durch die enge Zusammenarbeit mit der Hochschule ein ständiger Innovationsfluss gewährleistet. Dies schafft nicht nur eine zukunftsorientierte Arbeitsumgebung, sondern fördert auch die Inklusion und das Selbstbewusstsein der Beschäftigten. „Wir wollen aufzeigen, wie Technologie und Menschlichkeit Hand in Hand gehen kann“, so Keber und Hien. Durch den gezielten Einsatz von Robotik wird nicht nur die Effizienz gesteigert, sondern vor allem der Wert und das Potenzial jedes Einzelnen anerkannt und gefördert. So wird der Weg zu einer inklusiveren und faireren Arbeitswelt geebnet, in der jeder die Chance hat, sein Bestes zu geben.
Bild (THD): vorne von links nach rechts: Kathrin Martin, (Operative Leitung Gesundheitscampus Bad Kötzting), Thomas Schießl (Leitung Sozialdienst), Luisa Goldmann (GCBK), Prof. Dr. Matthias Hien (wiss. Leiter TC Cham), Katharina Keber, hinten von links nach rechts: Michael Hrouda (Technischer Betriebsleiter), Maximilian Blume-Nock (wiss. Mitarbeiter TC Cham)